Ansichten eines clowns (handout)
Lebenslauf
1917 21.12 geboren in Köln als
sechstes Kind des Tischlermeisters Viktor Böll und Frau Maria
1928 Besuch des Staatl. Kaiser
Wilhelm Gymnasium in Köln
1937 Abitur und Beginn einer
Buchhändlerlehre sowie Beginn eines Germanistikstudiums
1939 Einberufung zur Wehrmacht;
Soldat in Polen und Frankreich; mehrfache Verwundungen
1942 Heirat mit Jugendfreundin
Annemarie Cech in Köln
1946 Wiederaufnahme des Studiums und
intensive schriftstellerische Arbeit
1947 Erste Veröffentlichungen von
Kurzgeschichten
1951 Einladung zur Gruppe 47 und
Empfang eines Sonderpreises
1954 Erster langer Aufenthalt in
Irland
1967 Verleihung des
Georg-Büchner-Preises der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung
1968 Rede gegen die
Notstandsgesetze, Aufenthalt in Prag während des Truppeneinmarsches
1972 Fahndung nach Terroristen in
Bölls Landhaus; Reise in die Sowietunion und nach Israel
10.12. Verleihung des Literaturnobelpreises
in Stockholm
1976 Austritt aus der katholischen
Kirche
1979 Ablehnung des
Bundesverdienstkreuzes
1983 Ehrenbürger der Stadt Köln
1985 Operation nach langer Krankheit
16.7.
Plötzlicher Tod in seinem Haus in
der Eifel
Wichtige Werke
Wanderer kommst du nach Spa (1950)
Die schwarzen Schafe (1951)
Irisches Tagebuch (1957)
Billard um halb zehn (1959)
Ansichten eines Clowns (1963)
Gruppenbild mit Dame (1971)
Die verlorene Ehre der Katharina Blum
(1974)
Ansichten eins Clowns
Der Ich-Erzähler dieses Romans Hans
Schnier ist der Sohn eines Großindustriellen, der aber jeglichen Kontakt mit seiner
Familie abbrach. Er entsagte dem Reichtum seiner Familie und er wählt den Beruf eines
Clowns. Als Clown kann er den Menschen auf humorvolle Weise die Wahrheit sagen.
Nach fünf Jahren kehrt er in seine
Heimatstadt Bonn zurück. Von seiner Lebensgefährtin Marie verlassen, geld- und
arbeitslos läßt er noch einmal sein vergangenes Leben Revue passieren.
Zwei Umstände haben dazu beigetragen, daß
er der sogenannten guten Gesellschaft den Rücken gekehrt und Außenseiter geworden ist:
Die Verlogenheit seiner Mutter, die im Krieg eine überzeugte Nationalsozialistin gewesen
war, heute aber Präsidentin des Zentralkomitees der Gesellschaft zur Versöhnung
rassischer Gegensätze ist.
In ihr sieht er das Paradebeispiel für Angebertum, Heuchelei
und Verstellung.
Der zweite Umstand ist die Ehe"
mit seiner Geliebten Marie die er immer als seine Frau ansah ohne sie standesamtlich oder
kirchlich geheiratet zu haben. Marie hat ihn daraufhin auf Druck ihrer kath.
Glaubensgemeinschaft verlassen. Vergeblich versucht er sie zurückzugewinnen, aber er
zieht nur die Feindschaft dieses katholischen Kreises auf sich. Mit Telefonaten in diesem
Kreis versucht er sie zu erreichen und seine Situation zu verbessern, jedoch erkennt er
die Verlogenheit und Verstellung dieser Personen.
Er sieht, daß sein Leben zerstört worden
ist; er begibt sich zum Bonner Hauptbahnhof und beginnt zu betteln.
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