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  Das brot

Die Kurzgeschichte "Das Brot" von Wolfgang Borchert handelt von einem Mann, der von seiner Frau beim heimlichen Essen von Brot erwischt wird. Die Geschichte spielt im Krieg oder in der Nachkriegszeit. Diese Kurzgeschichte beinhaltet unter anderem auch die Hungersnot bzw. eingeteilte Essensrationen eines Ehepaares im Krieg bzw. in der Nachkriegszeit. Eine Frau überrascht nachts ihren Ehemann dabei, wie er heimlich Brot isst bzw.

sich Brot abgeschnitten hat. Später im Bett merkt sie dann, dass er dieses Brot isst. Der Mann versucht es zu vertuschen und seine Ehefrau versucht es sich nicht anmerken zu lassen, dass sie weiß, was er getan hat. Sie belügen sich gegenseitig. Die Frau wird wach und bemerkt, dass ihr Ehemann nicht mehr im Bett ist. (Dadurch hat die Geschichte einen unmittelbaren Anfang.

) Beide treffen sich in der Küche. Es ist offensichtlich für die Frau, dass er Brot gegessen bzw. sich etwas von diesem abgeschnitten hat, denn ein Teller steht auf dem Tisch und es sind Brotkrümel da. Sie wischt jeden Abend die Brotkrümel weg (Zeile 18 - 22). Ihr Mann ist zuerst unsicher und er fühlt sich sicher auch schuldig, weil er heimlich Brot gegessen hat. Darum ist er zuerst auch unsicher, was er sagen soll (Zeilen 25 und 42).

Die Frau versucht sich nicht anmerken zu lassen, dass sie weiß, dass er Brot gegessen hat. Sie versucht ihn aus seiner, für ihn peinlichen, Situation zu befreien (Zeilen 46 - 48). Die Frau tut dieses, weil sie wohl gemerkt hat, dass ihr Mann hungrig ist. Am nächsten Abend gibt sie ihm eine von ihren Brotscheiben, damit er satt wird (Zeilen 86 - 88), was ihm unangenehm ist. Zitat Anfang: Sie sah, wie er sich tief über den Teller beugte. Zitat Ende.

(Zeile 93). Aber auch ihr ist es unangenehm. Zitat Anfang: Erst nach einer Weile setzte sie sich unter die Lampe am Tisch. Zitat Ende (Zeilen 100/101). Auch das Ende ist offen. Der Leser kann sich jetzt selber ausdenken, wie die Geschichte wohl weiter geht.

Das Ehepaar ist seit 39 Jahren verheiratet gewesen und muss ein recht gutes Verhältnis zueinander haben, weil die Frau bemerkt, dass er zum ersten Mal seit 39 Jahren gelogen hat (Zeilen 39 - 41). Zumindest liebt die Frau ihren Mann wohl sehr. Sie findet ihn zwar nachts in dem Hemd ziemlich alt (Zeilen 28 - 31), aber tagsüber sieht er wohl manchmal jünger aus. Sie würde ihm aber nicht sagen, dass sie ihn liebt, denn die Sätze der beiden sind ziemlich kurz und brauchen wohl keine gro0en Worte. Auch der Mann ist um seine Frau besorgt, denn er sagt ihr, sie solle sich Schuhe anziehen, weil sie sich sonst auf dem Küchenboden erkälten wü;rde (Zeile 38/39). Er denkt auch, dass sie alt aussieht (Zeilen 31 - 35), dass dieses aber sicherlich nur an ihren Haaren liegt.

Denn nachts liegen die Haare anders und das macht die Frauen halt etwas älter. Die Frau legt ihrem Mann am nächsten Abend nach dem Vorfall eine von ihren Brotscheiben auf seinen Teller (Zeilen 87 - 92). Sie scheint ihm auch nicht böse zu sein, dass er heimlich Brot gegessen hat und es nicht zugab. Die Frau muss zu ihrem Mann ein gutes bzw. inniges Verhältnis haben. Sie ist besorgt um ihn, teilt sich ihre Brotration mit ihm.

Er ist wohl eher einer, der nicht so die großen Worte schwingt. Er würde wohl auch nicht zugeben, dass er sich um sie sorgt. Aber auf der anderen Seite ist er um sie besorgt, weil er ihr sagt, das sie nicht nur zwei Scheiben Brot essen könne (Zeilen 96/97). Er nimmt es aber nachher hin, dass sie nur zwei isst, nachdem sie ihm gesagt hat, dass sie das Brot abends nicht verträgt. Im Großen und Ganzen denke ich, dass beide doch gut miteinander auskommen, aber die Frau sorgt sich etwas stärker um ihren Mann, würde es wohl auch eher zugeben. Der Mann greift wohl zuerst aus Überraschung zur Lüge, denn er hat nicht erwartet, dass ihn nachts um halb drei jemand stört.

Auch hofft er bestimmt noch, dass seine Frau gar nicht bemerkt, dass er heimlich gegessen hat. Es ist ihm wahrscheinlich auch peinlich, dass er heimlich etwas isst und dass sie nicht mehr gegessen hat: Da die Geschichte im Krieg oder kurz danach spielt, sind die Lebensmittel auch noch knapp. Die Frau greift zur Lüge, weil sie ihren Mann nicht bloßstellen oder anklagen will. Aber sie lügt auch, weil sie ihn in einer anderen Weise bestrafen will, nämlich mit seinem schlechten Gewissen. Sie rächt sich sogar ein bisschen an ihm, indem sie zur Lüge greift: Sie tut erst so, als ob alles in Ordnung wäre und versucht auch nicht ihren Blick zum Tisch zu lenken (Zeile 56 - 58) und sie räumt den Teller wie selbstverständlich weg (Zeilen 47/48). Aber am Abend, als der Mann nicht mehr so richtig an den Vorfall denkt, gibt sie ihm eine Scheibe von ihrer Brotration und erweckt somit sein schlechtes Gewissen (Zeilen 96/97).


Die Aussagen "Ich dachte hier wäre was" und "Es war wohl nichts" sollen ausdrücken, wie unsicher die beiden sind. Sie wissen nicht so recht was sie sagen sollen und versuchen damit ihre Unsicherheit zu überdecken. Die Frau verwendet mehrmals kurze, norddeutsche Redensarten. Zum Beispiel: "Iss man!" oder "Komm man !". Der Teller ist sozusagen der Stein des Anstoßes. Er zeigt der Frau den wahren Grund, warum ihr Mann in der Küche ist.

In diesem Zusammenhang sind auch das Messer und die Brotkrümel zu sehen. Das Brot bzw. das die Frau in die Küche kommt, sind die Gründe, warum der Mann sich unbehaglich fühlt. In der Zeit, in der die Geschichte spielt, ist das Essen eine knappe Ware. Der Autor wollte damit bestimmt auch sagen, wie schwer man es damals hatte und dass er es selber sicherlich auch nicht leicht hatte. Vielleicht hat er Erinnerungen an seine Eltern, die diese Situation evtl.

gehabt haben. Der Titel gibt das Hauptproblem der Kurzgeschichte wieder. Es geht um Brot und um Hunger. Über Wolfgang Borchert: Wolfgang Borchert wurde am 20. Mai 1921 in Hamburg geboren. Sein Vater, Fritz Borchert, war Lehrer, seine Mutter, Hertha Borchert, eine in Norddeutschland schon damals recht bekannte Schriftstellerin.

Am 20. November 1947 stirbt Wolfgang Borchert im Alter von 26 Jahren nach langer schwerer Krankheit in Basel. Einen Tag nach seinem Tod wird das Drama "Draußen vor der Tür" in den Hamburger Kammerspielen uraufgeführt. Wörter: 1.064

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