Humanismus
Humanismus
- (lat.); ethische Einstellung, Wert und die Würde des Menschen zum obersten Prinzip, Aufgabe der Gesellschaft: Ermöglichung der Selbstverwirklichung des Individuums; Besinnung auf die ratio (Vernunft) und die oratio (Redefähigkeit) des Menschen (schöpferischen Möglichkeiten bewusst)
- erweckt die antiken Philosophen, Historiker und Dichter und kritische Betrachtung ihrer Werke
- Künstler u. Gelehrte: Sammlung u. Zugänglichmachung griech. u. lat.
Schriften u. Kunstwerke
- Denken auf Vernunft und Erfahrung basiert
- Weltanschauung der Renaissance; anknüpfend an antike Traditionen; Ablehnung des mittelalterlichen Christentums; betrieb Wiederbelebung weltlicher Tugenden
- Ideal: auf klassische Bildung in Sprache und Literatur begründete Sittlichkeit, Hinwendung zu einer wissenschaftlichen Weltsicht
- Studium antiker Literatur, Geschichte und Philosophie - Menschen freier und gebildeter, Stil und Urteilsvermögen vermitteln
- Ausgangspunkt Italien
- Verbindung von intensiver intellektueller Kommunikation und starker Zunahme der Laiengelehrsamkeit = Grundlage für Ausbildung der neuzeitlichen Gesellschaft
- Ermöglichte Reformation
- Förderte wissenschaftliche Forschung
Werk und Wirken einzelner Autoren des Humanismus
- erste Humanistenkreis nördlich der Alpen am Hof Karls IV. in Prag um dessen Kanzler Johannes von Neumarkt nach 1350 - Einfluss von Cola di Rienzo und Petrarca: Übersetzungen lateinischer Schriftsteller und Sammlungen von Musterbriefen in der böhmischen Kanzleisprache; "Ackermann aus Böhmen"
- ein Jahrhundert später am Wiener Hof Friedrichs III. um dessen Sekretär (späterer Papst Pius II)., eine Gruppe von Schriftstellern und Übersetzern
- Heidelberger Kreis: Wimpfeling, der Historiker und Schöpfer des ersten Humanistendramas; Johannes Reuchlin (1455-1522), der Verfasser der ersten hebräischen Grammatik; Dichter Celtis an
- Nürnberger Kreis um Willibald Pirckheimer vorwiegend historisch interessiert
- Erfurter Kreis - "Dunkelmännerbriefe" von Crotus Rubeanus und Ulrich von Hutten
- Wittenberger Kreis um Melanchthon - reformatorisch und pädagogisch
- Augsburger Kreis um Peutinger - vorwiegend Geschichte
- Dramatiker des Humanismus: Anknüpfung an Dramen von Terenz, Plautus und Seneca (Kunst des Aufbaus, die Einteilung in Akte und Szenen, die Umrahmung des Stücks durch Prolog und Epilog) - Verbreitung Geist des Humanismus und lateinischer Sprache
- etwa 200 dramatische Werke von Hans Sachs
- Schultheater an Gymnasien dient diesem ethisch-erziehungswissenschaftlichen Zweck
- Dichtungen (Humanismus) - ethische, didaktische und repräsentative Ziele; hauptsächlich in den neu erschaffenen Schultheatern aufgeführt = Schüler an lateinische Sprache
Humanisten:
- Ulrich von Hutten Gesprächsbüchlein (1521)
- Johannes Reuchlin
- Erasmus von Rotterdam
- Philipp Melanchthon
Erasmus von Rotterdam, 1469-1536
- bedeutendste Humanist
- europaweiten Verbreitung humanistischen Denkens
- verbindet Weisheit der Antike mit der Ethik des Christentums
- heitere Menschlichkeit, Skepsis und Ironie, sein Sinn für Maß und Harmonie, seine Toleranz und seine Feindschaft gegen dogmatische Enge- Gegensatz zu den radikalen Forderungen der Reformatoren
Ulrich von Hutten, 1488-1523
- Wortführer des aktiv-politisch patriotischen Humanismus
- bekämpft Papsttum und römische Kirche und propagiert ein nationales, geeintes Deutschland unter einem mächtigen Kaiser
- schreibt deutsch nach Luthers Vorbild
- satirischen "Gesprächsbüchlein"- kirchliche Missstände
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