Grönemeyer:mensch (liedinterpretation)
ZUM TEXT:
Zur Orientierung habe ich den Text noch mal hier abgetippt und die Zeilen durchnummeriert.
1. Strophe
1 Momentan ist richtig,
2 momentan ist gut
3 nichts ist wirklich wichtig
4 nach der Ebbe kommt die Flut
5 am Strand des Lebens
6 ohne Grund, ohne Verstand
7 ist nichts vergebens
8 ich bau die Trume auf den Sand
Refrain 1
9 und es ist, es ist ok
10 alles auf dem Weg,
11 und es ist Sonnenzeit
12 unbeschwert und frei
13 und der Mensch heit Mensch
14 weil er vergisst,
15 weil er verdrngt
16 und weil er schwrmt und sthlt
17 weil er wrmt, wenn er erzhlt
18 und weil er lacht,
19 weil er lebt
20 du fehlst
2. Strophe
21 Das Firmament hat geffnet,
22 wolkenlos und ozeanblau
23 Telefon, Gas, Elektrik
24 unbezahlt, und das geht auch
25 teil mit mir deinen Frieden,
26 wenn auch nur geborgt
27 ich will nicht deine Liebe,
28 ich will nur dein Wort
Refrain 2
29 und es ist, es ist ok
30 alles auf dem Weg
31 und es ist Sonnenzeit
32 ungetrbt und leicht
33 und der Mensch heit Mensch
34 weil er irrt und weil er kmpft
35 und weil er hofft und weil er liebt,
36 und weil er mitfhlt und vergibt
37 und weil er lacht
38 und weil er lebt
39 du fehlst
40 oh, weil er lacht,
41 weil er lebt
42 du fehlst
Refrain 3
43 oh, es ist okay,
44 alles auf dem Weg
45 und es ist Sonnenzeit
46 ungetrbt und leicht,
47 und der Mensch heit Mensch,
48 weil er vergisst, weil er verdrngt,
49 und weil er schwrmt und glaubt,
50 sich anlehnt und vertraut,
51 und weil er lacht und weil er lebt,
52 du fehlst...
Refrain 4
53 oh, es ist schon okay,
54 es tut gleichmig weh,
55 und es ist Sonnenzeit
56 ohne Plan ohne Geleit,
57 der Mensch heit Mensch,
58 weil er erinnert, weil er kmpft
59 und weil er hofft und liebt,
60 weil er mitfhlt und vergibt
61 und weil er lacht und weil er lebt,
62 du fehlst...
Schon gleich in der ersten Strophe ist mir folgendes aufgefallen: In Zeile 4 sagt (ich whle an dieser Stelle sagen anstatt singen) Grnemeyer, dass nach der Ebbe die Flut kommt. Die Flut kommt an den Strand des Lebens .(Zeile 5)
Doch in Zeile 8 sagt er :Ich bau die Trume auf den Sand.
Gehen wir nun davon aus das der Sand auf den er bildlich gesehen die Trume baut zum Strand des Lebens gehrt, werden diese Trume weggesplt, da nach der Ebbe die Flut kommt. Ich denke mit seinen Trumen die er auf den Sand baut sind seine alten Trume gemeint. Die , die er mit seiner Frau zusammen hatte. Doch nun, wo sie gestorben ist wurden die alten Trume weggesplt und auf seinem (Grnemeyers) Strand des Lebens ist nun Platz fr neue Trume.
Es ist Zeit fr Vernderungen. Grnemeyer versucht zu kmpfen und nicht aufzugeben.
In den Zeilen 6 und 7 sagt er ja auch, dass ohne Grund und ohne Verstand nichts vergebens ist. Ich denke das er heute wei, dass es sich lohnt zu kmpfen und mit zu versuchen mit der Situation klarzukommen.
Im ersten Refrain (und auch in den darauffolgenden) fngt er immer wieder mit es ist okay an. Seine Situation, der Tod seiner Frau all das ist ok aber mehr auch nicht. Es ist weder gut noch schlecht es ist einfach nur ok.
In Zeile 10 (und auch in den Zeilen 29 und 44) sagt er alles auf dem Weg.
Hierbei wusste ich nicht genau wie ich es deuten sollte. Einmal habe ich es so verstanden, dass Grnemeyer damit die Seele seiner Frau meint. Ihre Seele ist auf dem Weg. Auf welchem Weg? Auf dem Weg zum Himmel, zu Gott?Man knnte es auch so verstehen das Grnemeyers Vergangenheit, seine alten Trume auf dem Weg sind. Er lsst seine Vergangenheit los und lebt wieder in der Gegenwart.
Vielleicht aber meint er damit auch beides.
Das mit dem Tod seiner Frau ihre Seele mit seiner Vergangenheit und seinen alten Trumen davonfliegt (wenn man es mal bildlich sieht).
In Zeile 11 und 12 hrt er sich ziemlich optimistisch an. Es ist Sonnenzeit, unbeschwert und frei. Ich bin mir hier aber auch nicht ganz sicher, ob er meint das er unbeschwert und frei ist, oder das er meint alles wre unbeschwert und frei.In den Zeilen 13 bis 19 zhlt er verschiedene Eigenschaften von Menschen auf. Beim wiederholten Lesen dieser 6 Zeilen ist mir aufgefallen das man die meisten dieser Sachen nur zu zweit machen kann, oder das die meisten Sachen zu zweit schner sind als alleine, wie z.
B.: wrmen und erzhlen.Und hinter jeden Refrain hngt er die Worte du fehlst (Zeile 20, 42, 52 und 62).
Damit spricht er den Tod seiner Frau an. Es ist alles ok, es ist Sonnenzeit unbeschwert und frei, aber: Seine Frau fehlt.
In der 2.
Strophe sagt er: Das Firmament hat geffnet, wolkenlos und ozeanblau. Eigentlich knnte man denken das er damit den Begriff Freiheit beschreiben will, aber irgendwie haben die Begriffe wolkenlos und ozeanblau auch was eintniges fr mich (fragt mich nicht warum J).
Mit den Zeilen 23 und 24 will er sagen, dass der Mensch nicht von materiellen Dingen bestimmt wird, oder das man auch ohne Leben kann. Es sind viel mehr die Gefhle die unser Leben bestimmen.
In den darauffolgenden Zeilen (25 bis 28) spricht er zu jemandem. Die meisten die ich gefragt habe meinten, er richtet diese Zeilen an seine Frau.
Doch ich glaube eher das er sie an einen guten Freund richtet oder eine gute Freundin. Denn es ist nicht die Liebe die er von anderen will. Er will nur mit anderen sprechen (Zeile 28: Ich will nur dein Wort) um seine Trauer zu verarbeiten. Er will das jemand seinen Frieden mit ihm teilt, damit er auch er wieder Frieden in sein Herz lassen kann.
In den folgenden Zeilen (29 bis 62) zhlt er wieder verschiedene Eigenschaften von Menschen auf..
Dabei nennt er auch jene, die ihn beschreiben (z.B.:Zeile 34: Weil er irrt und weil er kmpft, Zeile 48: Weil er vergisst, weil er verdrngt.)
ZU DER MUSIK:
Beim mehrmaligen hren dieses Liedes ist mir aufgefallen das er dieses du fehlst immer ein wenig in den Hintergrund stellt (seine Stimme geht dabei runter). Wenn man nicht genau hinhrt kann es passieren das man diese beiden Wrter sogar berhrt.
Vielleicht macht er das weil er immer noch sehr unterm dem Tod seiner Frau leidet und sich nicht richtig traut seinen ganzen Schmerz auszusprechen oder weil es ihm schwerfllt.
Zwischen dem 2. und dem 3. Refrain ist eine bestimmte Stelle die sehr schwer zu beschreiben ist. Dort ist eine Stelle die sich anhrt wie ein Strudel (ja ich wei, hrt sich komisch an. Vielleicht sollte man sich diese Stelle einfach selber anhren.).
Und dieser Strudel steht fr mich irgendwie fr so was wie den Boden unter den Fen verlieren. Das man dachte man knnte an allem festhalten, aber man dann merkt das man sich geirrt hat. Denn irgendwann muss man auch mal loslassen und sich vom Strudel davontragen lassen.
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