Visualisierung
Visualisierung und Medieneinsatz
Was bringt Visualisierung?
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte - das wussten schon die alten Chinesen. Auch wenn neuere Forschungen zeigen, dass jeder Mensch einen bevorzugten Eingangskanal hat und dies nicht in jedem Fall der visuelle ist, bleibt die Tatsache unbestritten, dass der Mensch ein "Augentier" ist. Die meisten Menschen sind (zumindest auch) "visuelle Typen". Unabhängig davon sagt eine visuelle Darstellung tatsächlich mehr als man es mit tausend Worten sagen könnte, man denke nur an den visuellen Teil in dem täglichen Miteinander, den Bereich der non-verbalen Kommunikation.
Was bedeutet Visualisierung?
Visualisierung bedeutet das bildhafte Darstellen des Gesagten.
Visuelle Hilfsmittel haben zwei Ziele:
. Verständlich machen:
Der Mensch verarbeitet Informationen in erster Linie über das Wahrnehmen von Bildern.
Eine Grafik oder ein Diagramm machen einen komplexen Sachverhalt verständlicher als Worte. Nach Offiziellen Untersuchungsergebnissen werden visuelle Eindrücke vom menschlichen Gehirn 60 000-mal schneller wahrgenommen als Text.
Eine Grafik oder ein Diagramm machen einen komplexen Sachverhalt verständlicher als Worte.
. Aufmerksamkeit erwecken:
Je länger die Präsentation dauert, desto wichtiger ist die Visualisierung.
Warum Medieneinsatz?
Damit Sie Ihr Präsentationsziel so gut wie möglich erreichen, sollten Sie visuelle Hilfsmittel nutzen.
Gesetze der Visualisierung
. Weniger ist oft mehr - Nur die wichtigsten Aussagen sollten visualisiert werden.
Zu viele Visualisierungen überfordern das Publikum.
. Es kommt weniger auf die Technik an, sondern vielmehr darauf, wie gut die visuellen Aussagen gestaltet sind. Kopien aus Dokumenten geben zum Beispiel selten gute Folien ab.
Wichtige Grundregeln müssen beachtet werden.
Auswahlkriterien der Medien
Eine der häufigsten Fragen lautet: "Welche Medien sind effektiv?"
Besser ist es, so zu fragen: "Welches Medium unterstützt den Inhalt der Präsentation am wirkungsvollsten?"
Denken Sie daran, das wichtigste Medium ist der Präsentator. Visualisierungen sollen ihn unterstützen, aber nicht ersetzten!
Ihr Kommunikationsziel entscheidet über die Wahl der "richtigen" Visualisierungsmittel
Die meisten Gedanken und Informationen lassen sich auf mehrere Arten in Bilder übersetzten; welche Möglichkeiten Sie wählen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
. Ob Sie streng sachlich bleiben oder emotionalisieren wollen;
. Ob sie sich eine grobe Vereinfachung leisten können
. Welche Aussagerichtung Sie beabsichtigen (verniedlichen oder dramatisieren)
. Zu welchen Ergebnis Sie bei Ihrer Zielgruppenanalyse gekommen sind;
. Welchen Eindruck sie selbst machen wollen;
. Wie viel Zeit und Geld Sie zur Realisierung haben;
. Wie groß Ihre persönlichen, grafischen oder technischen Möglichkeiten sind.
Kriterien für Medienmix
Auch diese Fragen beeinflussen die Auswahl Ihrer Visualisierungsmittel:
. Wie zahlreich ist das Publikum? Große Teilnehmerzahlen verlangen andere Medien als kleine.
. Ist der Präsentationsraum zu verdunkeln?
. Welche technische Ausstattung ist dort vorhanden?
. Mit welchen Präsentationsmittel muss ich gegebenenfalls reisen? Ist es leicht zu transportieren?
. Mit welchen Präsentationsmedien kann ich gut umgehen, mit welchen nicht?
Wichtige Hilfsmittel
Zahlreiche traditionelle Medien und neuen Präsentationsformen stehen zur Wahl. Multimedia ist auf dem Vormarsch, doch die traditionellen Medien sind nicht verdrängt. Sie sind zwischenzeitlich weiterentwickelt worden und somit vielfältig einzusetzen.
. Pinnwand /Metaplantechnik
. Flipchart
. Diaprojektor
. Video - Projektor
. Overheadprojektor
. Multimediaprojektor
. Tafel usw.
Einige Hilfsmittel mit deren Vor- und Nachteilen.
Flipchart
Das Flipchart ist der Klassiker für Präsentationen in kleinen Gruppen. Es ist mit wenigen handgriffen aufgebaut, kann flexiel eingesetzt werden und steht nahezu in jedem Veranstaltungsraum.
Ergänzung zu anderen Medien:
Flipchart ist auch eine ideale Ergänzung zum Overheadprojektor. Wichtige Punkte werden hierbei auf das Flipchart geschrieben und Unterpunkte können dann am Overheadprojektor visualisiert gezeigt werden.
Vorteile
. Leichte Handhabung
. Einfache, plakative und farbige Darstellung
. Visualisierungen können vorbereitet und während der Veranstaltung entwickelt werden.
. Komplexe Sachverhalte lassen sich während der Präsentation mit dem Publikum analysieren.
. Durch Vor- und Zurückblättern können Bilder und Notizen ergänzt werden.
. Kernaussagen, Gliederung oder Projektschritte sind während der gesamten Veranstaltung für alle sichtbar.
. Abgelöste Blätter können an Wänden befestigt und jederzeit neu positioniert werden.
Nachteile
. Nur für kleine Gruppen (bis zu 20 Personen) geeignet
. Fehlender Blickkontakt zum Publikum
. Eine schlechte Handschrift ist hinderlich
. Beim Zeichnen oder Schreiben ist die Sicht auf das Flipchart meist verdeckt
Overheadprojektor
Ähnlich wie das Flipchart zählt der Overheadprojektor zu den am meisten verwendeten Präsentationshilfen. Sie können damit bereits vorbereitete Folien präsentieren und auch Folien während der Präsentation erstellen.
Vorteile
. Einfache Handhabung
. Einsetzbar für eine große Teilnehmerzahl (bis zirka 200 Personen)
. Folien sind am Computer leicht zu erstellen
. Blickkontakt zum Publikum
. Raumabdunkelung ist bei lichtstarken Geräten nicht notwendig
Nachteile
Beim Erstellen der Folien sollten sie die Lichtstärke der Geräte berücksichtigen und testen, wie Farben wirken.
Bei lichtschwachen Geräten kann es passiere, dass kräftige Farben auf der Folie an der Projektionswand Grau erscheinen und nicht wirken.
Weitere Nachteile oder Fehler schleichen sich nur bei der falschen Handhabung ein.
Auf einige Dinge ist hierbei sicherlich zu achten.
z.B.:
Abschalten des Overheadprojektors bei Folienwechsel
Schutz der Folie vor Kratzern und Fingerabdrücken
Projektor sollte sich während der Präsentation nicht verschieben
Üben des richtigen Auflegens von Folien
Beim Arbeiten am Projektor so wenig wie möglich vom Publikum abweichen
Nie die Sicht auf die Leinwand verdecken.
Dia und Videoprojektoren
Mit Dias und Videos können Sie optische Akzente setzen. Diapräsentationen sind heute eher selten. Kurze Videoausschnitte werden dagegen verstärkt eingesetzt.
Mit Hilfe von Dias können sie bestimmte Produkte oder aufwändige Darstellungen visualisieren
Vorteil: was sie umständlich erklären müssten, können Sie einprägsam zeigen und mit wenigen Worten sagen.
Nachteil selbst der interessantesten Diashow:
Eine Raumabdunkelung ist Notwendig
Dadurch Blickkontakt unterbrochen oder eingeschränkt
Lange Bildfolgen ermüden. Jeder kennt das von den berüchtigten Dia-Abenden, die Freunde veranstalten, wenn sie aus dem Urlaub zurückgekehrt sind.
Multimediaprojektor
Elektronische Projektionssysteme machen Präsentationen zu Events. Immer wieder neue Präsentationstools bieten nahezu unbegrenzte Darstellungsmöglichkeiten.
Mix aus verschieden Medien
Folien, Dias, Videofilm oder Toneinspielungen - heute kann nahezu jede Information digitalisiert auf elektronische Speichermedien übertragen werden. Schrift, Bild, Grafik, Ton und Sprache sind zu einer Einheit verknüpft, auf Diskette oder CD gespeichert und vom Computer gesteuert.
Vorteile:
Das Herstellen von Folien entfällt
Einsetzbar für große Teilnehmerzahl
Großer Abbildungsmaßstab
Blickkontakt zum Publikum
Vielfältige Darstellungsmöglichkeiten
Imagewirkung
Nachteile:
Alle Geräte müssen kompatible sein
Je nach Projektor ist Raumverdunkelung notwendig
Die Folge ständig neuer Visualisierungen lässt alle Inhalte gleich wichtig erscheinen.
Das Zeigen vieler bunter Bilder mag zwar unterhaltsam wirken, kann aber das Präsentationsziel verfehlen.
Der Präsentator beschäftigt sich mehr mit der Animation als mit dem Zuhörern.
Traditionelle Medien oder Computerpräsentationen?
Wer in der Handhabung neuer Medien unsicher ist, sollte lieber auf die traditionellen zurückgreifen. Die Präsentation könnte sonst leicht zur blamablen Show werden. Für
PC-Unerfahrene Anwender sind die neuen Präsentationsformen alles andere als ein Hilfsmittel.
Raumgestaltung
Besetzten Sie die fast zentrale Position!
Ordnen Sie Projektionsflächen und -geräte so an, dass Sie ganz nahe, aber nicht exakt im Mittelpunkt stehen.
Bilden Sie mit dem Bild eine visuelle Einheit!
Die Zuschauer sollten nicht zwischen Vortragendem und Präsentation hin und her gerissen werden sondern die Beiden sollten zu einer Einheit verschmelzen.
Der "Tennis-Match-Effekt" sollte vermieden werden.
Greifen Sie von links ins Bild ein!
Die strategisch beste Position ist links vom Bild, wo sich die Zeilenanfänge befinden.
Die ideale Raumhelligkeit
1. ist gerade so dunkel, dass die Teilnehmer Ihre Bilder störungsfrei betrachten können;
2. sorgt dafür, dass der Blickkontakt zwischen Ihnen und dem Publikum bestehen bleibt;
3. gewährleistet, dass alle (auch die verspäteten) Zuhörer sich im Raum orientieren können;
4.
erlaubt zumindest kurzzeitig problemloses Mitschreiben.
Beleuchtung
Licht spielt für die Raumwirkung eine ganz wichtige Rolle. Das können Sie in jedem Theater studieren. Die verschiedenen Raumtypen verlangen ihre eigene Lichtgestaltung:
Der Funktions-Raum ist hell und gleichmäßig ausgeleuchtet. Tageslicht, Tageslicht-Lampen und Neonbeleuchtung sind die wichtigsten Mittel.
Der Stimmungs-Raum ist akzentuiert ausgeleuchtet, mit reduzierter Leuchtkraft.
Einzelne Scheinwerfer schaffen intime Licht- und Schattenräume, unterstützt durch Vorhänge, Jalousien oder abgeschirmte Lampen.
Der Fest-Raum muss hell erleuchtet sein. Benutzen Sie dafür festliche Leuchtquellen wie Lüster und Wandlampen, die mit hohen, weiten Fenstern harmonieren. Die Beleuchtung setzt deutliche Akzente, hebt das Podium oder die Bühne heraus und rückt besonders prächtige Dekor-Elemente ins rechte Licht.
Sitzordnung
U-Form
Der große Vorteil der U- oder Halbkreis-Form liegt darin, dass jeder jeden sehen kann. Die Atmosphäre wird dadurch persönlicher, und die Teilnahme an einer Diskussion wird erleichtert.
Es ist wahlweise möglich, mit Tischen und ohne Tische zu arbeiten, je nachdem wie die Präsentation angelegt ist. Die Sitzordnung lässt sich allerdings aufgrund des großen Platzbedarfs nur für kleinere Gruppen realisieren.
Kino-Bestuhlung oder Theaterstil:
Bei großem Publikum ist auf den Theaterstil zu setzen. Im Gegensatz zur U-Form ist die Kino-Bestuhlung Platzsparender. Diskussionen werden allerdings erschwert, da nicht jeder jeden sehen kann. Es kann sogar erforderlich sein, für den Präsentator eine Bühne aufzubauen, damit er von allen Teilnehmern (gut) gesehne werden kann.
Gegebenenfalls muss auch eine Lautsprecheranlage zur akustischen Unterstützung vorgesehen werden. Auch bei dieser Sitzordnung ist es wahlweise möglich mit Tischen zu arbeiten oder darauf zu verzichten.
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