Biographie
Heinrich Böll wurde am 21. Dezember 1917
in Köln geboren. Sein Vater war gelernter Bildhauer und Schreinermeister, seine Mutter
war Hausfrau. Er lebte zwar in einem Haus und war in einer bürgerlichen Familie, war
jedoch immer lieber mit Kindern der Arbeiterklasse zusammen. Ab 1928 besuchte er ein
Kölner Gymnasium.
Durch die Wirtschaftskrise 1929 bekam
Heinrich Böll hautnah die politischen Kämpfe, die Regierungskrise, die Inflation in der
Weimarer Republik mit, die den Weg für den Faschismus ebneten.
Er selber aber entwickelte
eine Sympathie für sozialistische Ideen. Er war Mitglied in einem katholischen
Jugendclub, trat aber aus, als alle anderen zusätzlich in die Hitler Jugend eintraten.
Auch auf Druck der Nazis trat er nicht diesem Verein bei. 1937 machte Böll sein Abitur,
begann eine Buchhändlerlehre und fing ein Studium der Germanistik an, jedoch wurde er
1939 zur Wehrmacht einberufen.
Er versuchte sich immer dorthin versetzen
zu lassen, wo wenig geschossen wurde und spielte Krankheiten vor um sich vor dem Krieg zu
drücken. 1942 heiratete er seine Jugendfreundin Annemarie Cech.
Er begann den Krieg zu
hassen und schlug sich mit gefälschten Papieren und Hilfe seiner Frau nach Köln durch,
kehrte aber in den letzten Kriegsmonaten zu seiner Einheit freiwillig zurück. Darauf
geriet er in Kriegsgefangenschaft, kam aber nach einigen Monaten wieder frei.
Um seiner Frau und sich eine
Existensgrundlage zu bieten, arbeitete er in mehreren Jobs, ließ sich wieder in der Uni
einschreiben und begann zu schreiben.
1946/47 veröffentlichte er seine ersten
Kurzgeschichten in der Zeitschrift Karussell, in Kassel, sowie seine ersten 3 Bücher
Der Zug war pünktlich", Wanderer kommst du nach Spa" und Wo
warst du Adam".
Das beherrschende Thema dieser ersten Werke
ist die Kriegs- und Nachkriegszeit, also Trümmerliteratur. 1951 bekam er von der Gruppe
47 einen Preis für die Humoreske Die schwarzen Schafe".
1953 schaffte Böll endlich den Durchbruch
mit dem Roman"...und sagte kein einziges Wort". Seine darauffolgenden Werke
erreichten auch hohe Verkaufsquoten. So wurde Böll ein renommierter Autor binnen weniger
Jahre, auch ausgezeichnet mit dem Rene-Schickele-Preis.
Der Erfolg bringt zunehmende weltweite
Publicity und Böll wurde mit Manuskriptwünschen überschüttet. Er entdeckte Irland als
sein Zufluchtsdomizil, wo er oft hinreiste und auch 1957 ein Werk mit dem Titel Irisches
Tagebuch" veröffentlichte.
Von den vielen erzählerischen Werken der
folgenden Jahre sind besonders wichtig Ansichten eines Clowns (1963)", Ende
einer Dienstfahrt (1966)", Gruppenbild mit Dame(1971)" und Die
verlorene Ehre der Katharina Blum (1974)". Er verfaßte auch viele Hörspiele,
Erzählungen sowie Aufsätze und Reden.
Im Dezember 1972 nimmt Böll in Stockholm
den Nobelpreis für Literatur entgegen.
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