Bertholt brecht - das epische theater
Das epische Theater
Das epische Theater entwickelte sich hauptsächlich nach dem ersten Weltkrieg. Es wendet die marxistische Weltanschauung an und ist nicht auf dramatische Spannung und Illusion gerichtet. Es apelliert nicht so sehr an das Gefühl, sondern an die Ratio (Vernunft) des Zuschauers. Es fordert das Publikum auf, das Stück distanziert und rational zu betrachten, sich geistig am Geschehen zu beteiligen und politisch aktiv zu werden. Wesentliche Bauelemente des epischen Theaters sind, dass die Handlung relativiert wird, die Handlung unterbrochen wird, sie verfremdet und kommentiert wird und dass die Handlung fortgesetzt werden kann. Der Schauspieler eines epischen Theaterstückes soll eine Geschichte "erzählend" nach spielen, die bereits geschehen ist.
Nach Brechts Gedanken war es die Hauptaufgabe des Stückes, die geschichtliche Wirklichkeit erkennbar zu machen, jedoch erzeugte er bei seinen Theaterstücken ein kritisches Urteil und provozierte somit seine Zuschauer. Die Voraussetzungen für den Zuschauer eines epischen Stückes war es, dass dieser ein Interesse an der freien Erörterung der Lebensfragen hat und diese lösen möchte. Der Zuschauer muss aktiv betrachten können, ein kritischer Prüfer sein und eigene Entscheidungen und Schlüsse formulieren können. Ein idealer Zuschauer würde, laut Brecht, nach einer Aufführung sagen, dass er das nicht erwartet hätte, dass dieses Leid nicht auszuhalten sei und aufhören müsse und dass es die große Kunst sei, dass nichts selbstverständlich sei. Ziel des epischen Theaters ist es, die bürgerliche Gesellschaft in eine, die den Vorstellungen der marxistischen Weltanschauung entspricht, zu verändern.
Das epische Theater im Vergleich mit dem dramatischen Theater
Das epische Theater
Das dramatische Theater
Erzählend
Handelnd
Macht den Zuschauer zum Betrachter
Verwickelt den Zuschauer in eine Bühnenaktion
Erzwingt eine Entscheidung
Ermöglicht Gefühle
Zuschauer wird etwas gegenüber gestellt
Zuschauer wird in etwas hineinversetzt
Jede Szene für sich
Eine Szene für die andere
Die Welt, wie sie werden soll
Die Welt, wie sie ist
Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Denken
Das Denken bestimmt das Sein
Distanzierung von Gefühlen
Zuschauer lässt sich von Gefühlen und Phantasien leiten
AKTIV
PASSIV
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