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  Skateboarden

1. Was macht Skateboardfahren so reizvoll? Die Idee des Skateboardfahrens ist wohl ein bisschen verrückt - wie die Menschen, die diesen Sport betreiben. Dennoch initiierte das Brett mit den zwei Achsen und vier Rollen seit Mitte der 80er Jahre in den USA und in Europa eine neue Jugendbewegung. Für diese Jugendlichen bedeutet ihr Skateboard Kreativität, Ge- schwindigkeit und eine ganze Menge Spaß. Sie verstehen es nicht nur als reines Beförderungsmittel oder Sportgerät, sondern sie verbinden damit eine ganze Philosophie. Skateboarding ist für sie eine positive Antwort auf die oft graue, eintönige Atmosphäre in den zubetonierten Stätten ihres Lebensumfelds.

Es vermittelt ihnen ein Gefühl von Freiheit und Eigenständigkeit. Wenn ein Skateboarder die Bürgersteige entlangfährt, dann hat er das Empfinden der Überlegenheit gegenüber den anderen Passanten. Er ist schneller als sie, in seinem Blut rauscht das Adrenalin, Skater und Board verschmelzen zu einer Einheit. Man kann dieses einzigartige Gefühl wohl nur nachvollziehen, wenn man schon selbst einmal auf einem Skateboard gestanden hat. Speed und Radikalität sind im Fachjargon der Skater die zentralen Begriffe. Ein Skater kann auf seinem Board alle Aggressionen herauslassen, muss allerdings dabei sehr darauf achten, andere weder zu gefährden noch zu verletzen.

Mit Radikalität ist die kompromisslose Einstellung des Skateboardfahrers gegenüber seinem Sport gemeint. Er muss immer bereit sein, alles zu geben und an die Grenze des Möglichen zu gehen. „Skate and Destroy“ war deshalb der Slogan der frühen 80er Jahre, ausgegeben vom Szenemagazin „Trasher Magazine“ aus San Francisco, Kalifornien. Dieses Motto ist jedoch kein Ausruf zur blindwütigen Zerstörung, sondern es soll vielmehr zur Radikalisierung der eigenen Fahrweise anspornen. „Push the limits“, ebenfalls eine populäre Devise aus dieser Zeit, gibt diese Auffassung in ähnlicher Form wieder. Denn wenn ein Skater auf sein Board steigt, schafft er sich durch seine Ideen und Phantasie seine eigene Welt.

Wer immer am Limit fährt, wird die enormen Variationsmöglichkeiten erleben, die einem dieses Sportgerät bietet. Die dem Skateboardfahrer eigene Philosophie wird aber auch anhand von Äußerlichkeiten deutlich. Ein eigener Kleidungsstil, der die Zugehörigkeit zu einer Gruppe signalisiert, dient ebenso zur Abgrenzung von anderen wie eine eigene Sprachkultur. Sie ist vor allem der englische Terminologie entlehnt, die die spezifischen Skateboardtricks benennt. Außenstehenden sind die Bedeutungen dieser Fachausdrücke ebenso wie die Aussagen der unterschiedlichsten Aufdrucke auf den T-Shirts und den Boards der Skater meist schleierhaft. Für Sportler jedoch haben sie einen Sinn; sie sind Symbole eines eigenständigen Lebensstils.

Skateboarder verstehen sich aber nicht als Anarchisten, sie wollen lediglich in einem gewissen Rahmen vom „Normalbürger“ abgrenzen. Ob diesem „Lifestyle“ noch der alte Schwung des kreativen Andersseins innewohnt oder ob er inzwischen nur zu einem weiteren Modegag verkommen ist, wird in der Szene mittlerweile kontrovers diskutiert. Den Gründen und Ursachen dieser Entwicklung nachzuspüren soll aber nicht Inhalt dieses Referates sein. Vielmehr geht es darum, das eigene Profil dieser noch jungen Sportart herauszustellen. 2. Die Geschichte des Skateboardfahrens Um die genaue Geburtsstunde des Skateboards wie auch um seinen möglichen Erfinder ranken sich in der Skateboardszene allerlei Mythen.

Tatsache ist, dass einfach niemand mehr genau weiß, wer wo das Skateboard erfunden hat. Es muss wohl in den späten 50er Jahren gewesen sein, als ein Surfer an der sonnigen Südküste Kaliforniens auf die Idee kam, sich mit Hilfe eines auseinander gebauten Rollschuhs, den er unter ein Holzbrett nagelte, ein Art „Asphaltsurfer“ zu bauen; so war das erste Skateboard entstanden. Die Surfer benutzten ihre Skateboards zu Beginn meist als „Sidewalksurfer“. Sie hatten dadurch auch an wellenarmen Tagen ein dem Surfen ähnliches Ergebnis – zwar nur auf dem Trockenen, aber immerhin. Standesgemäß fuhr man damals nur barfuss. Skateboardfahren hat also seine Wurzeln im Surfen und im Rollschuhlaufen.

Die ersten Skateboards waren auch in der Form einem Surfboard nachempfunden. Sie waren relativ schlank, etwa zehn Zentimeter breit und ein gutes Stück kürzer als die Boards, die wir heute kennen. Das Board wurde durch einfache Körperverlagerung nach links oder rechts gesteuert. Der erste wichtige Fortschritt in seiner Entwicklung kam mit der Erfindung des Kicktails. Man ließ am hinteren Ende des Bretts ein Stück über die Hinterachse überstehen, so dass man das Brett vorn anheben und es dadurch während der Fahrt manövrieren konnte, wenn man den hinteren Fuß auf dieses Tail stellte. Um 1965 waren die ersten fabrikfertigen Skateboards im freien Handel erhältlich.

Aus dem bloßen Herumfahren an den Strandpromenaden entstanden auch bald die ersten Wettkampfdisziplinen: Freestyle, Slalom, Downhill, Hoch- und Weitsprung. Das Skateboard war nicht nur ein Sportgerät, sondern es diente auch wieder als Transportmittel. Viele große Skater sind mittlerweile zu Kultfiguren geworden. Der legendäre TONY ALVA beispielsweise, der einer der ersten Poolshredder war und außerdem lange Jahre mit einem Satz über sieben leere Ölfässer den Weltrekord im Skateboardweitsprung innehatte. Auch die Vertikalskater STEVE CABALLERO, MIKE MC GILL und TONY HAWK sollen nicht unerwähnt bleiben. TONY HAWK ist wohl schon seit Jahren der beste Skateboardfahrer der Welt.


Kein anderer hat mehr Wettbewerbe gewonnen als er. Niemand sonst hat so viele Tricks erfunden, und es gibt auch keinen zweiten Skater, der so große Füße hat wie er. Wie auch immer, Tony Hawk setzt auch noch heute die Maßstäbe in der Skateboardwelt. 3. Die Ausrüstung Das Skateboard: Ein Skateboard besteht in der Hauptsache aus 3 Teilen: dem Skateboarddeck/2 Achsen/4 Rollen. Das Deck wird auf der Standfläche mit einem Haftbelag (Griptape) beklebt, einem groberen, dem Schmirgelpapier ähnlichen Sandpapier.

Zum Schutz des Decks kann man noch vorn ein Nosebone und hinten ein Tailbone montieren. Das Deck 2 Enden, das vordere Ende wird Nose genannt, das hintere Ende wird Kicktail oder einfacher: Tail genannt. Schutzausrüstung: Die Schutzausrüstung, die man beim Skaten benötigt, besteht aus einem Helm, Ellbogen- und Knieschonern sowie Handschuhen oder Handgelenkschoner (Wristguards). In seltenen Fällen trug man früher zusätzlich Hüftgelenkschoner (Hippads). Wer das Skaten erlernt und dabei auf Schoner (Pads) verzichtet, spart sicherlich an der falschen Stelle. Denn hier gilt wie auch bei anderen Sportarten: Safety first! Und noch ein Tipp zur Ausrüstung: NIE billige Schutzausrüstung kaufen und von Schutzausrüstungen aus Fernost unbedingt verzichten! Zwar kostet normalerweise eine Schutzausrüstung bis zu 150 € oder mehr, aber die ist dann meist sicherer und besser.

Also: Wem die eigene Gesundheit was Wert ist, beachtet die Tipps! 4. Die Skate Arten Es gibt 4 Arten: Freestyle Street Miniramp Halfpipe Freestyle: Wenn man vom Freestyleskateboarding spricht, so meint man damit die künstlerisch-tänzerische Disziplin des Skatens. Der Fahrer zeigt auf einer Ebenen Fläche mit einem wesentlich schlankeren Board als normalerweise üblich seine Tricks – ähnlich dem Eiskunstlauf – während einer zweiminütigen Kür zur Musik. Es gibt eine reihe von Tricks, die im Stand ausgeführt werden (stationary Tricks). Der Freestyler steht dabei entweder normal auf dem Brett oder auf der Kante (Railflips), den Achsen (Pogos) oder dem Tail (Caspers) und lässt sein Brett kunstvoll um seine Füße herumwirbeln. Street: Unter dem Oberbegriff „Street“ fasst man zwei unterschiedliche Disziplinen zusammen: zum einen das alltägliche Straßenfahren (Streetskaten), zum anderen die Wettkampfdisziplin, die so genannten Streetstyle.

Treppenstufen bieten sich für zahlreiche Ollievariationen an, und am Treppengeländer praktiziert man die so genannten Handrailslides. So ist das mit dem Streetskaten! Man „heizt“ Bürgersteige und Straßen entlang, und jede noch so unscheinbare Gegebenheit kann zum Skatespot werden, an dem man sich stundenlang aufhalten kann und an dem man immer neue, noch radikalere Tricks versucht. Miniramp: Auf den ersten Blick sieht eine Miniramp wie eine verkleinerte Halfpipe aus. Doch wer daraus schließt, sie sei auch bloß einen Bruchteil einer Halfpipe wert, der irrt sich. Minirampfahren ist „in“. Die MNR ist keine minderwertige ablegerin der HP, sondern ein Betätigungsfeld, das sich zur Ideenkiste des Vertskatens gemausert hat.

Halfpipe: Halfpipefahren oder Rampriding, wie es auch genannt wird, gilt in Skaterkreisen immer noch als die anspruchsvollste und attraktivste Disziplin. Interessanterweise stellt die Gruppe der Halfpipefahrer zahlenmäßig aber nur eine Minderheit in der Skateboardszene dar. Das hat sicherlich mehrere Ursachen. Zum einen stellt diese Fahrvariante die höchsten Ansprüche an den Mut des Skaters. In der Halfpipe muss er sein Brett auch bei hohen Geschwindigkeiten beherrschen können und zudem die Tricks in einer Höhe von etwa drei Metern ausführen. Diese Tatsache schreckt doch manchen Streetskater oder Freestyleskater ab.

Die Anzahl der in der Bundesrepublik aufgestellten Anlagen ist sehr gering, da diese Halfpipes sehr teuer sind. Je nach Größe und Material kostet eine Rampe zwischen 10 000 und 50 000 DM. Nicht jede Stadt oder Kommune ist bereit, eine solche Summe zu zahlen, und manche Skateboardvereine sind damit finanziell gnadenlos überfordert. Aber vielleicht ändert sich das ja in den nächsten Jahren.

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