Expressionismus - die dichter, die epoche, die lyrik
Expressionismus (1905-1925)
Epochenüberblick
Während des Expressionismus herrschte eine naturalistische Tendenz, in der die wahrnehmbare Wirklichkeit nachgebildet wurde, anstatt die Wirklichkeit symbolisch zu erhöhen. Hier gab es in der jungen Generation um die Jahrhundertwende auch eine experimentell orientierte Strömung, in der die Dichter und Künstler bereit sind für neue Erfahrungen und die Darstellung inneren Erlebens alte Formen zu sprengen und einen revolutionären Neuanfang zu wagen. Die Expressionisten drückten in völlig neuen Formen die Wahrnehmungsveränderung und den Orientierungsverlust des modernen Menschen aus. Dadurch vollzogen sie einen radikalen Umbruch mit den traditionellen ästhetischen Darstellungsweisen.
Durch die Vergangenheit und die Gegenwart wurden die Menschen damals stark beeinflusst. Die Kultur galt als wesenlos aufgedunsen und die Menschheit als abhängig und genormt.
Durch den Expressionismus jedoch sollte die Klage um die Menschheit und die Sehnsucht nach dem Menschen ihren Ausdruck finden. Der Mensch sollte somit sich zu der Zukunft hinwenden, die er sich selbst schafft. Hinzu kommt, dass das wissenschaftlich nicht feststellbare im Menschen zum Vorschein kommt und so eine echte und wahre Wirklichkeit erreicht werden sollte. Die politische Dichtung galt als Suche nach Möglichkeiten zukünftiger Änderungen. Der Expressionismus wurde als Hilfe für den irregeleiteten Menschen gesehen, die Idee seiner selbst zur Vervollkommnung bzw. zur Verwirklichung zu bringen.
Des Weiteren sollte die verlorengegangene Bindung der Menschen untereinander und das Verknüpftsein mit dem Unendlichen wiedergeschaffen werden. Dies alles sollte in eine erlösende Zukunft führen.
Daraus ergab sich die Hoffnung auf den Menschen und der Glaube an die Utopie.
Die Literatur im Expressionismus
Die expressionistische (antibürgerliche und antinationalistische) Generation wandte sich mit ihrem radikal-subjektiven Sprachgestus vorwiegend existentiellen und gesellschaftsrelevanten Themen zu, wie Identitätsverlust und Machtmechanismen (Vater-Sohn-Konflikt, sexuelle Besessenheit), der Großstadtproblematik und den Repressionen im wilhelminischen Deutschland zu. Die stilistischen Verfahren expressionistischer Schriftsteller sind vielfältig, weshalb die Bezeichnung Expressionismus als Epochenbegriff umstritten ist. Zahlreiche scheinbar verbindende Zentralbegriffe der Zeit - allen voran des "Geistes" - werden auf individuelle Wiese mit Sinn gefüllt.
Dem Leser erscheinen manche Verse aus Gedichten des Expressionismus auf den ersten Blick unlogisch und unzusammenpassend, auf den zweiten Blick jedoch ergibt sich aus der unterschiedlichen Konstellation und Verbindung weit entfernter Begriffe ein sinngebender Begriff. Dies nennt sich dann Simultanstil.
Bezeichnend für das Selbstverständnis der expressionistischen Autoren jedoch bleibt ein ausgeprägtes "Wir"-Gefühl, dass die Zusammengehörigkeit der Menschen bekräftigen soll.
Im Frühexpressionismus (bis 1914) wurde durch Jakob van Hoddis´ Gedicht "Weltende" (1911) der "Reihungsstil", der durch Sukzession von Bildern die Dynamik und Zerrissenheit des Großstadtlebens abzubilden sucht, bekannt. Sowohl Hoddis als auch Georg Heym verarbeitete in seinem Gedicht "Der Krieg" die Marokkokrise.
Gottfried Benn und Georg Trakl fanden auf je eigene Weise zu einer zum Dunklen, Grausam-Triebhaften und Morbiden neigenden Bildlichkeit.
August Stramms lapidare Wortgedichte im Telegrammstil suchten die Realitätserfahrung des Fragmentarischen und Disparaten einzufangen.
Weitere Lyriker des Frühexpressionismus waren Franz Werfel, Ernst Blass, Yvan Goll, Johannes R. Becher und Ernst Stadler.
Ästhetisch und thematisch machten sich Einflüsse des Barock, der Romantik sowie der Lyrik verschiedenster bekannter Dichter der Zeit bemerkbar. Unter anderem spielte die Vanitasdichtung des 16. Jahrhunderts eine zentrale Rolle.
Gängige poetische Verfahrensweisen waren Allegorie, Bildverdichtung und Typisierung.
Im Expressionismus rückte erstmals innerhalb der deutschen Literatur das Urbane ins Zentrum: teils als grausames Gegenbild zur idyllischen Natur, teils aber auch als faszinierende neue Lebenswelt. Außerdem schilderten die Erzählungen des Frühexpressionismus das Groteske und Paradoxe bürgerlicher bzw. allgemeinmenschlicher Existenz. Hierdurch versuchten die Dichter die abstrakte Wirklichkeit des Urbanen aufzuzeigen.
Durch die desillusionierende Erfahrung des Ersten Weltkrieges erhielt die sozial engagierte Gruppe des Expressionismus jedoch eine radikalpazifistisch-linksorientierte Stoßrichtung.
Politische Texte kamen vermehrt hervor, wobei nicht selten die soziale Botschaft in Unbestimmtheit humanitärer Erlösungsutopien unterging. Jedoch scheiterte nach dem Krieg die deutsche Räterepublik. Daher wandten sich viele Autoren von den Idealen ihrer Frühzeit ab und riefen das "Ende des Expressionismus" (Frank Thiess) aus. In den zwanziger Jahren wird dann der Expressionismus von der kühl analysierenden neuen Sachlichkeit abgelöst.
Unterrichtsreihe
Im Unterricht wurden verschiedenste Gedichte und Materialien bearbeitet und besprochen, die im Folgenden jeweils knapp und prägnant wiederholt werden.
Georg Heym "Der Krieg"
Siehe später folgende ausführliche Bearbeitung des Gedichtes!
Franz Werfel "Der Krieg"
. drückt eine Befremdung aus
. eine Kombination von Sinneseindrücken findet statt → eine Subjektivierung der
Wahrnehmung wird dadurch erzeugt
. es werden Verfremdungseffekte bzw.
Befremdungseffekte dargestellt → Wahrnehmungen
werden beschrieben, keine Zustände
Stilistische Mittel
. keine direkten Strophen
. kein Metrum
. kein klares Schema zu erkennen
→ freier Rhythmus, wodurch die Um-Wirklichkeit zur Un-Wirklichkeit wird
Verfremdung und Subjektivierung als Merkmale expressionistischer Lyrik
Anhand des Gedichts "Patrouille" von August Stramm lässt sich dieser Aspekt der expressionistischen Lyrik exemplarisch darstellen.
In dem Gedicht kommen die verschiedensten Sinneseindrücke zum Ausdruck. Unter anderem die Angst und Befremdung (dargestellt durch die Begriffskombination), die Bedrohung und das Unheimliche (Personifikationen, Metonymien), Gedankensplitter (Simultanstil durch Reihung) und der Verlust von Gewohnheiten → Ausnahmesituation (Verlust der syntaktischen Struktur). All diese Eindrücke und Ausdrücke führen den Leser zu einer Subjektivität der Wahrnehmung, dass heißt die Subjektivität der Wahrnehmung findet ihren Ausdruck in der Subjektivität der Sprache.
Vorausgehend für diese Erkenntnisse jedoch waren die Gedichte, die die Schüler selbst zu verfassen hatten. In denen sind die folgenden Aspekte zum Ausdruck kommen:
Ablehnung, Kritik/Sarkasmus, Monotonie, Pflichtbewusstsein, Grauen, Fanatismus/Stolz, Verrat, Unvorhersehbarkeit, Bedrohung, das Unheimliche, Anonymität und die Sinnfrage.
Des Weiteren sollte die Perspektive sowohl von den Zivilisten als auch den Patrouillierenden zum Ausdruck kommen.
Georg Trakl "Grodek"
Georg Trakl hat in dem Gedicht "Grodek" (1914) die Eindrücke verarbeitet, die er am Anfang des Krieges gemacht hat. Das Gedicht hat er nach einer Schlacht in Galizien benannt, in der Trakl verwundet wurde. Diese Bilder und Eindrücke haben ihn so sehr geprägt, dass er mehrmals versucht, sich selbst umzubringen. Der erste Versuch scheitert, dennoch stirbt Trakl im November 1914 an einer Überdosis Kokain in einem Feldlazarett. Er hatte es nie geschafft mit den Umständen, die er gesehen hat, weiter leben zu können.
In seinem Gedicht wird durch Synästhesien (V. 14, V. 9) und Metaphern (V. 3f, V. 6, V. 10, V.
11) eine Kombination von verschiedenen Empfindungen und Wahrnehmungen dargestellt. Hier kommt wieder der Simultanstil zum Ausdruck. Durch Personifikationen (V. 12, V. 15) und die vorhin erwähnten Metaphern wird eine Verfremdung der Wahrnehmung erzeugt. Pleonasmen (V.
2, V. 16) und die Personifikationen führen zu einer Intensivierung, Veranschaulichung und Belebung der Geschehnisse. Alle diese Aspekte führen zu einer Umstrukturierung von der Um-wirklichkeit zu einer Unwirklichkeit. Daraus folgt eine Vielschichtigkeit der (Wahrnehmung von) Wirklichkeit. Außerdem werden eine Subjektivierung der Wahrnehmung und ein traumhaftes Sprechen erzeugt.
August Stramm "Wache"
. Stramm benutzt in seinem Gedicht Personifikationen (z.
B. V. 1)
. verkürzte Sätze werden gebraucht → Simultanstil, Überlagerung von Sinneseindrücken
. auch hier erfolgt eine Subjektivierung der Wahrnehmung, durch die der Leser sich in das Gedicht, bzw. das Geschehen, selbst einfühlen und einbringen kann
. die grundliegende Gefühlslage ist hier die Angst
. mögliche Deutungen des Gedichts könnten sein:
- dass es sich hier um eine Wache handelt, die einen Kameraden erblickt und ihn direkt
anspricht (V. 10 "Du!")
- dass die Wache einen feindlichen Soldaten erblickt, der sich einschleichen will und ihn
direkt anspricht
- dass eine Wache patrouilliert und an jemanden zu Hause denkt, den sie mit "Du!" erwähnt
Alfred Lichtenstein "Die Dämmerung"
In diesem Gedicht gibt Alfred Lichtenstein verschiedenste Sinneseindrücke wieder. Mal redet er von einem Jungen (V.
1), dann vom Wetter (V. 2f) oder auch mal von einem dicken Mann, der aus dem Fenster schaut (V. 9). Diese drückt er jedoch nicht im Normalen aus, sondern umschreibt es, zum Beispiel bei der Szene mit dem Mann schreibt er nicht: " Ein dicker Mann schaut neugierig aus dem Fenster", sondern er wählt die Formulierung: " An einem Fenster klebt ein fetter Mann." Das ganze Gedicht hindurch werden nur solche Formulierungen gewählt, wodurch eine so starke Subjektivierung stattfindet, dass die objektive Wahrnehmung des Dichters nicht mehr nachvollziehbar ist.
Vergleich der Gedichte "Die Stadt" von Alfred Lichtenstein und "Der Gott der Stadt von Georg Heym
"Der Gott der Stadt" handelt von dem Gott Baal, der die Macht hat die gesamte Stadt mit einer Handbewegung zu vernichten.
Er sitzt auf einer Mauer oberhalb der Stadt und schaut dem regen Treiben in der Stadt zu. Doch es erzürnt ihn, was er dort sieht, worauf er die Hand ballt und ins Dunkle streckt (V. 17). Daraufhin fegt eine Feuerbrunst durch alle Straßen und vernichtet die Stadt, bis spät der Morgen graut. Die Hauptsprache liegt auf der Stadt, die durch die Augen des Gottes gezeigt wird. Es wird nur zum Teil von der Stadt etwas preisgegeben, wie etwa dass die Menschen feiern oder dass die Fabriken anschaubar sind.
Der Gott wird als tief erzürnte Gestallt beschrieben, die im Dunkel des Abends dort auf dem Häuserblock sitzt.
In dem Gedicht "Die Stadt" wird eine Stadt beschrieben mit ihren verschiedensten Eigenschaften. Es ist die Rede vom Himmel, den Häusern, spielenden Kindern und der Gleichen. Das Szenario wird durchweg negativ beschrieben, wobei es scheint, dass der einzig gute Aspekt der "sanft verweinte Gott" (V. 13) ist. Die Stadt wird als sehr rau und hart dargestellt, wobei der Dichter ihr nur Negatives abgewinnen kann.
Eine arme Zeit ist angebrochen. Eventuell könnte dies die Nachkriegszeit sein.
Die Unterschiede bei den beiden Gedichten liegen darin, dass in dem ersten die Stadt durch die Augen eines Betrachters und zwar die des Gottes beschrieben wird, also eher subjektiv, wobei im zweiten die Stadt eher allgemein und objektiv beschrieben wird. Bei "Der Gott der Stadt" könnte es möglich sein, dass hier erst der Anfang eines Krieges beschrieben wird, der durch den Gott ausgelöst wird. Wobei dieser Gott dann gedeutet werden kann als die Scharen von Soldaten, die die Stadt niederstrecken. Bei "Die Stadt" wird eher die Zeit nach dem Krieg, also seine Auswirkungen beschrieben.
Außerdem werden Gedanken an einen Neuanfang dargestellt, sowie der Dämmerungs- und Untergangsgedanke.
Exemplarische Gedichtanalyse anhand des Gedichtes "Der Krieg" von Georg Heym
Das Werk beginnt mit der Schilderung des Krieges als eine lebendige Person, die nie ganz tot war, nur in einem hinterlistigen Schlaf ruhte. Die zweite Strophe schildert, wie sich der Krieg langsam und unerkannt anschleicht (Vorahnung auf Katastrophe). Darauf wird eine gespenstische Stimmung aufgebaut und gezeigt, wie die Menschen das herannahende Unglück zu spät erkennen und in Angst erstarren. Ab der vierten Strophe beginnt die Katastrophe, der Krieg bricht aus und sein Wirken wird geschildert, bis sich das Geschehen von dem Täter ab- und zu den Opfern hinwendet. Ein "normales" Gedicht wäre nun am Ende angelangt, doch Heym steigert die bisher unfassbare Zerstörung noch einmal, in dem er die Grausamkeit noch einmal aufgreift, diesmal noch intensiver endend: nicht mit dem Tod einzelner, sondern der Vernichtung ganzer Städte.
Das Interesse an diesem Gedicht entsteht auf Grund der Tatsache, dass es vor dem Ersten Weltkrieg geschrieben wurde. Dieser wird jedoch in den ersten Strophen aufs Genaueste beschrieben und gleichzeitig wird eine noch größere Katastrophe vorhergesagt. Er sagt die Vernichtung einer jeden Stadt auf besonders zerstörerische, ja unvorstellbare Weise vorher.
Das erste, was bei der Untersuchung der Stilmittel auffällt, ist die Personifizierung des Krieges, die marschmäßig angeordneten kurzen Sätze enthalten viele Metaphern und Wortkombinationen: "spitzes Kinn" (V. 12), "Turm gleich" (V. 17), "Ströme schon voll Blut" (V.
18), "starken Vögeln" (V. 20), "wilder Mäuler Schrein" (V. 26), "kalte Wüstenein" (V. 42, Gegensatz von kalt und warm), "toten Dunkels" (V. 42) und fördern eine ausgesprochen intensive bildliche Sprache. Markant ist auch die häufig genutzte Farbsymbolik: " schwarze Hand" (V.
4), "schwarze Haupt" (V. 15), "weiß bedeckt" (V. 20), "roten Hund" (V. 25), "schwarze Welt" (V. 27), "gelbe Fledermäuse" (V. 34), "gelbem Rauch" (V.
37). Alles intensive Farben, wobei schwarz dominiert. Allgemein stellen die Dunkelheit und die Helligkeit, sprich explizit hier das Feuer, einen starken Kontrast dar. Außerdem spricht Georg Heym mit seinem Gedicht den futuristischen Aspekt an, da er den Krieg in düsterer Vorahnung vorhersagt.
Abschließend kann man sagen, dass Heym mit dem Gedicht die Menschen aufrütteln möchte, dass sie aus ihrem Nichtstun herauskommen und den Krieg versuchen sollen abzuwenden. Er fordert dazu auf, dass die Menschen wahres Menschsein anstreben sollen.
Außerdem möchte er die Menschen auf den Neuanfang und den Dämmerungs- bzw. Untergangsgedanken aufmerksam machen. Die Menschen sollen sich mehr mit den drohenden Ereignissen auseinandersetzen.
Hauptaspekte der expressionistischen Lyrik
Bei näherer Betrachtung der verschiedensten expressionistischen Gedichte fallen bestimmte Merkmale auf, die die Dichter in ihrer Lyrik zum Ausdruck bringen wollten.
Überall kommt der Simultanstil zum Einsatz, durch den eine Überlagerung von Sinneseindrücken stattfindet. Auf den ersten Blick erscheint dies dem Leser jedoch ohne Sinn, da völlig verschiedene Sinneseindrücke miteinander kombiniert werden.
Jedoch führt dies dazu, dass die Eindrücke, die die Dichter gesammelt haben, dem Leser besser vor Augen geführt werden können. Des Weiteren wird eine Subjektivierung der Wahrnehmung durch den Simultanstil erzeugt. Der Leser fühlt sich dadurch mehr in das Geschehen mit einbezogen. Aber der Hauptaspekt, nach dem die expressionistischen Dichter gestrebt haben, war eben eine Subjektivität der Ereignisse zu erlangen, um so eine Entwirrung zu erzielen und den Menschen die wahren Geschehnisse zu zeigen. Auf die Ästhetik kam es den Dichtern nicht mehr so stark an, genau wie den meisten Dichtern anderer Epochen.
Im Unterricht behandelte Dichter
Georg Heym ("Der Krieg", "Der Gott der Stadt")
. zentrale Gestallt des Frühexpressionismus
. schrieb bereits in seiner Schulzeit Gedichte
. entwickelte den eigenen Stil der metaphorischen Reihung, der das lyrische Ich in ein
anonymes "Wir" zurückdrängte
. in den Jahren 1911-1912 erschienen mehrere Gedichtbände Heyms
. am 16.
Januar 1912 ertrank Heym in der Havel bei dem Versuch seinem ins Eis
eingebrochenen Freund zu helfen
Franz Werfel ("Der Krieg")
. Verfasser expressionistischer Lyrik, die Einflüsse Rainer Maria Rilkes und Hugon von
Hoffmannsthals erkennen ließ
. 1915-1917 nahm Werfel am ersten Weltkrieg als Soldat teil, danach lebte er als freier
Schriftsteller in Wien
. frühe dramatische Versuche blieben ohne nennenswerte Resonanz
. gewann 1929 zunehmend an Renommee
. verbrachte seine letzten Lebensjahre in den USA (Grund: Flucht aus Deutschland wegen der
Machtübernahme der Nationalsozialisten), versucht sich dort als Drehbuchautor
Georg Trakl ("Grodek")
. versuchte sich nach Abbruch der Schule erfolglos als Pharmazeut
. schon in der Gymnasialzeit veröffentlichte er Gedicht, wurde erst berühmt durch das
Gedicht "Vorstadt zum Föhn" (1913)
. fand hier bereits zu einem eigenen schwermütig-melancholischem Stil
. inzestuöses Verhältnis zu seiner Schwester fand in zahlreichen Gedichten Niederschlag
. kam als Militärapotheker zum Beginn des ersten Weltkriegs an die Front, auf Grund seiner
Erlebnisse erleidet er einen Nervenzusammenbruch
. starb am 4. November 1914 im Feldlazarett an einer Überdosis Kokain - hatte schon einige
Male versucht sich umzubringen
. Metaphern der Trauer und des Weltekels dominieren in seiner Dichtung
. die Grunderfahrung einer sprachlos machenden Unbehaustheit wird in einer atmosphärisch
dichten Lyrik greifbar → ungewöhnliche Farbmetaphorik
Alfred Lichtenstein ("Die Stadt")
. war Jurist
. Trauer und Untergang bestimmten seine expressionistische, stark groteske Lyrik und Prosa
. er fiel am 25. September 1914 bei Reims
August Stramm ("Patrouille", "Wache")
. war zuerst Postbeamter, studiert dann Philosophie und promoviert 1909
. fand 1914, ausgehend von einigen dramatischen Arbeiten im Stil des Naturalismus, als
Mitarbeiter von H. Waldens Zeitschrift "Der Sturm" zu einem neuen Sprachstil
. entwickelte sich folgend zum Meister der Wortverkürzung und der sprachlichen
Abstraktion → größtmögliche Aussageintensität eines einzelnen Wortes durch Streichung
von allem grammatikalischem Beiwerk
. dadurch entstand eine aggressive, emotional-übersteigerte Literatur
. er schreibt 1912-1914 mehrere kritische naturalistische Einakter
. Stramm fiel am 1. September 1915 durch einen Kopfschuss
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