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  Irische schriftsteller

Jonathan Swift (1667-1745) Jonathan Swift wurde in Dublin 1667 nach dem Tod seines Vaters geboren. Am Trinity College wurde er wegen Disziplinarverstößen gerügt. 1695 wurde er oridiniert, später zum Dekan. Als überzeugter Pazifist, der Grausamkeit verabscheute, schrieb er zahlreiche Pamphlete über Religion und Krieg. Mit seiner journalistischen Täigkeit nahme er maßgeblichen Einfluß auf das politische Geschehen. Wiliam Butler Yeats (1865-1939).

Stolz behauptete Wiliam Butler Yeats noch in den 30er Jahren, er sei einer der letzte Romantiker - zu einer Zeit, als alle Welt modern sein wollte. Besonders die jungen Dichter unter der Führung von W.H. Auden wollten die alten Konventionen der Dichtkunst abstreifen und führten neue Inhalte und Formen ein. Sie schrieben über die neusten Errungenschaften der Technik, lasen Marx und glaubten an eine klassenlose Gesellschaft. Da hielt Yeats es mit Nietzsche und Baudelaire, die die Ideen der Moderne ablehnten, gar verachteten.

Yeats, der Symbolist, suchte sich seine Themen in der Romantik, im Mythos und in den keltischen Sagen. Versuchte, die irische Kultur zu stärken und das Altüberlieferte wiederherzustellen. Sein Traum und Ziel war es, Irland als kulturell und politisch eigenständigen Staat zu erleben - 1922 ehielt Irland diesen Status. Yeats war zwischen 1922 und 1928 Mitglied im unabhängigen irischen Senat. 1865 wurde William Butler Yeats in Dublin geboren. Schon während seines Kunststudiums begann er Gedichte zu schreiben.

Später wurde er bekannt gemacht mit Oscar Wilde, Bernhard Shaw und anderen großen Literaten der Zeit. Seine Begegnung mit Maud Gonne sollte aber die einruckvollste sein - jahrelang blieb seine Liebe ihr gegenüber unerwidert, blieb lediglich unerschöpfliche Quelle zahlreicher Gedichte. Später heiratete Yeats George Hyde-Lees, eine englische Dame, die ihm als spirituelles Medium diente: Schon Jahre zuvor betrat Yeats auf der Suche nach seiner eigenen Religion theosophische, okkultistische Pfade. "Kunst ist Kunst, weil sie nicht Natur ist" - Yeats Credo, dem er immer treu geblieben ist. Nicht nur in der Lyrik, auch in seinen Theaterstücken, Dramen in Versform, setzte er dieses Motto um, verzichtet auf realistische Bühnenbilder, um in Anlehnung an das japanische No-Theater ein ,theatre of the mind' zu entwickeln. Damit betrat Yeats einen Weg, auf dem ihn Brecht und Beckett später folgten.

T. S. Eliot, der sich ebenfalls in dichterischen Dramen versuchte, fasst Yeats herrausragende Position in der Dramatik so zusammen: "Yeats had nobody, we had Yeats." James Joyce (1882-1941) 1882 2. Februar: James Joyce wird als ältestes von zehn überlebenden Kindern in Dublin (Irland) geboren. Durch Geldnot in der Familie kann die Ausbildung der Kinder nur teilweise finanziert werden.

1888-1898 Joyce besucht mit Unterbrechungen verschiedene von Jesuiten geführte Schulen. Er ist ein guter Schüler, gerät aber mit den Jesuiten in Konflikte, da er sich vom katholischen Glauben abwendet. 1898-1902 Joyce studiert Literatur und Sprachen am University College in Dublin, das zu dieser Zeit ebenfalls von Jesuiten geführt wird. Er ist Mitglied der Literary and Historical Society der Universität und lernt Norwegisch, um Ibsen im Original lesen zu können. 1900 Er veröffentlicht seine erste Rezension "Ibsen's New Drama" in einer Londoner Zeitschrift. Aufgrund dieses Erfolgs beschließt er, Schriftsteller zu werden.

1901 Joyce veröffentlicht einen Aufsatz, in dem er die dominierende kulturelle Bewegung des "Celtic Revival" angreift. Er lehnt die mythologische Verklärung und einseitige Überbetonung des keltischen Erbes ab und versucht anders als die Vertreter des "Celtic Revival", in seinen Werken die verschiedenen kulturellen Einflüsse darzustellen, die auf die irische Gesellschaft einwirken. 1902 Abschluß des Studiums. Um später seine Tätigkeit als Schriftsteller finanzieren zu können, nimmt er ein Medizinstudium in Dublin auf, das er jedoch nach wenigen Wochen abbricht. Er verläßt Dublin und geht nach Paris. 1903 Joyce kehrt nach Irland zurück.

Er versucht sich in verschiedenen Berufen und arbeitet nebenbei an seinem ersten Roman, "Stephen Hero", später veröffentlicht unter dem Titel "A Portrait of the Artist as a Young Man" ("Porträt des Künstlers als junger Mann"). 1904 Joyce schreibt einige Kurzgeschichten mit Dubliner Hintergrund für eine Landwirtszeitschrift. Drei Geschichten werden unter dem Pseudonym "Stephen Dedalus" veröffentlicht. 16. Juni: Joyce beginnt eine Beziehung mit Nora Barnacle. Dieses Datum verewigt er später in seinem Roman "Ulysses" als "Bloomsday".

Oktober: Joyce und Barnacle verlassen Irland und siedeln auf den Kontinent über. Joyce erhält eine Stelle als Englischlehrer in der Berlitzschule in Pola, Österreich-Ungarn (heute: Pula, Kroatien). Aus der Verbindung mit Barnacle gehen zwei Kinder hervor. 1905 Umzug nach Triest (heute in Italien) und Arbeit als Englischlehrer. 1906/07 Joyce arbeitet acht Monate in einer Bank in Rom, danach kehrt er nach Triest zurück. Er schreibt seine bekannteste Kurzgeschichte "The Dead" ("Die Toten") und beginnt, seinen ersten Roman zu überarbeiten.


1909 Joyce fährt zweimal nach Irland, um einen Verleger für seine Kurzgeschichtensammlung "Dubliners" zu finden. Beide Versuche scheitern. 1914 Veröffentlichung von "Dubliners". In den Kurzgeschichten versucht Joyce, mit Hilfe von symbolischen und naturalistischen Techniken die geistig-moralische Lähmung Dublins um die Jahrhundertwende darzustellen. 1915 Nach dem Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg übersiedelt Joyce mit seiner Familie von Triest in die neutrale Schweiz nach Zürich. Dort gibt er Privatstunden in Englisch und beginnt mit der Arbeit an "Ulysses".

1916 Joyces erster Roman "A Portrait of the Artist as a Young Man" wird in der britischen Zeitschrift "The Egoist" und in den Vereinigten Staaten veröffentlicht, da sich kein britischer Verlag finden läßt. Der Roman ist stark autobiographisch geprägt. Er stellt die intellektuelle und emotionale Entwicklung des jungen Stephen Dedalus dar. 1917-1930 Joyce muß sich mehreren Augenoperationen unterziehen. Er erblindet vorübergehend. 1918 Veröffentlichung von Episoden aus "Ulysses" in einer amerikanischen Zeitschrift.

1920 Auf Einladung von Pound zieht Joyce nach Paris. Dezember: "Ulysses" wird in Großbritannien und in den USA wegen Obszönität verboten. Die Veröffentlichung wird eingestellt. 1922 Februar: Ulysses" wird von der Besitzerin einer englischen Buchhandlung in Paris in zensierter Form als Buch eröffentlicht. "Ulysses" ist als moderne Parallele zu Homers "Odyssee" angelegt. Der Roman verfolgt die Ereignisse im Leben von drei Figuren am 16.

Juni 1904 und beeindruckt vor allem durch seine stilistische und sprachliche Vielfalt und die tiefgehende Darstellung der Figuren. Im Roman entwickelt Joyce die Technik des inneren Monologs weiter zum "stream of consciousness" (Bewußtseinsstrom) und stellt als erster den Fluß von Eindrücken, Halbgedanken, Assoziationen und plötzlichen Impulsen eines menschlichen Bewußtseins mit Hilfe von Sprache dar. Diese Technik hat großen Einfluß auf Romane des 20. Jahrhunderts. 1922-1940 Joyce lebt weiter in Paris und arbeitet dort an dem Roman "Finnegan's Wake" ("Finnegans Totenwache"). 1931 Während eines Aufenthalts in London gibt Joyce seinen Widerstand gegen eine Ehe auf und heiratet Nora Barnacle.

1939 Veröffentlichung des Romans "Finnegan's Wake". Joyces letzter Roman besteht aus vielen komplexen Ebenen, repräsentiert sowohl die Geschichte Irlands als auch die der Menschheit und zeichnet sich besonders durch vielsprachige Experimente und sprachliche Verschlüsselungen aus. Der geringe Erfolg des Romans enttäuscht Joyce sehr. 1940 Nach der Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg zieht Joyce mit seiner Familie zurück nach Zürich. 1941 13. Januar: James Joyce stirbt in Zürich.

Oscar Fingal O´Flahertie Wills Wilde 1854: 16.Oktober: Oscar Fingal O´Flahertie Wills Wilde wird als zweiter Sohn des Augen- und Ohrenarztes William Wilde (1815-1876) und Jane Francesca Elgee (c. 1824-1896) in Dublin, Westland Road 21 geboren. 1857: Oskar I., König von Schweden (1844-1859) verleiht William Wilde für seine Verdienste auf dem Gebiet der Augenheilkunde den Order of the Polar Star 1864: William Wilde wird in Anerkennung seiner bevölkerungsstatistischen Arbeiten in den Adelsstand erhoben. Mary Travers, eine ehemalige Freundin und Patientin Wildes, strengt einen Prozess gegen ihn an.

Sie wirft dem Arzt vor, er habe sie im Verlauf einer medizinischen Behandlung betäubt und anschließend missbraucht. Das Verfahren ruinierte Sir Williams gesellschaftliches Ansehen. 1864-1871: Oscar Wilde besucht die Portora Royal School, Enniskillen. 1867: 23. Februar: Seine Schwester Isola Francesca stirbt. 1871-1874: Wilde besucht das Trinity College, Dublin.

1875: Juni: Erste Italien-Reise. Wilde besucht u.a. Mailand, Venedig, Padua und Verona. Beginnt mit der Veröffentlichung von Gedichten in verschiedenen Zeitschriften. 1876: 19.

April: Der Vater stirbt. 5. Juli: Sehr gutes Prüfungsergebnis in Classical Moderations. 1877: März-April: Zweite Italien-Reise (Genua, Ravenna, Brindisi, Rom) und Besuch Griechenlands in Begleitung von John Pentland Mahaffy (1839-1919), seines ehemaligen Tutors am Trinity College, Dublin. 1878: 10. Juni: Gewinnt den Newdigate-Preis für sein Gedicht Ravenna.

26. Juni: Rezitiert aus Ravenna in einer Festveranstaltung im Sheldonian Theatre, Oxford. Das Gedicht erscheint bei Thomas Shrimpton & Son, Oxford. 19.Juli: Schließt seine Universitätsausbildung mit einem sehr guten Examen ab ("First in Greats"). 28.

November: Erwirbt den akademischen Grad eines Bachelor of Arts. 1878-1879: Schreibt für den Wettbewerb um den Chancellor´s English Essay Prize die Abhandlung The Rise of Historical Criticism. 1879: Bezieht mit dem Künstler Frank Miles (1852-1891) eine gemeinsame Wohnung in London, Salisbury Street 13. 1880: Die Zeitschrift The Biograph and Review veröffentlicht eine Kurzbiographie Wildes. August: Wilde und Miles ziehen um ins Keats House, Tite Street, Chelsea. September: Wildes erstes Bühnenstück Vera; or, The Nihilists erscheint als Privatdruck bei Ranken & Co.

, London. 1881: 24. Dezember: Abreise nach Amerika an Bord der Arizona. 1882: 2. Januar: Ankunft in New York. 9.

Januar: Unter Leitung des Impresarios Richard DÓyly Carte (1844-1901) beginnt Wilde eine ausgedehnte Vortragsreise durch die USA und Kanada. Er spricht u.a. über The English Renaissance of Art, House Decoration und Art and the Handicraftsman. 18. Januar: Trifft den Dichter Walt Whitman (1819-1892) in Camden, N.

J. 27. Dezember: Verlässt New York an Bord der Bothnia. 1883: 6. Januar: Ankunft in Liverpool. Januar-? Mai: Längerer Aufenthalt in Paris.

Dort trifft er den Schriftsteller und Journalisten Robert Harborough Sherard (1861-1943), einen seiner späteren Biographen. Er macht ferner die Bekanntschaft einer Reihe französischer Dichter; so trifft er z. Bsp. Edmond de Goncourt, Victor Hugo, Emile Zola, Paul Verlaine und Alphonse Daudet. 15. März: Die Verstragödie The Duchess of Padua ist fertiggestellt.

Ein Privatdruck des Stückes erscheint in kleiner Auflage. 30. Juni: Wildes Lectture to Art Students der Royal Academy in ihrem Klub, Golden Square, London. Juli: Verlegt seinen Wohnsitz nach Charles Street 9, Grosvenor Street, London. 9. Juli: Vortrag in der Princes´Hall, Piccadilly über das Thema Personal Impressions of America.

August-September: Zweite Amerika-Reise. Wilde beaufsichtigt die Proben zu seinem ersten Bühnenstück Vera; or, The Nihilist im Union Square, New York. 20. August: Erstaufführung von Vera; or, The Nihilist im Union Square, New York. 24. September: Wiederholung des Vortrags Personal Impressions of America in der Wandsworth Town Hall, London.

Beginn einer Vortragsreise durch Großbritannien, die mit zahlreichen Unterbrechungen etwa ein Jahr dauert. November: Beginn einer öffentlich geführten Auseinandersetzung zwischen James McNeill Whistler und Wilde, in der jeder der Kontrahenten versucht, den anderen mit möglichst witzigen und geistreichen Formulierungen in Verlegenheit zu bringen. Whistler bezichtigt Wilde des Plagiats und bezweifelt seine Befähigung, in Fragen der Kunst Stellung zu nehmen. 26. November: Verlobung mit Constance Lloyd, Tochter des Dubliner Juristen Horace (Horatio) Lloyd, Q. C.

1884: Beginn einer ausgedehnten publizistischen Tätigkeit bei verschiedenen Zeitschriften. Wilde schreibt Rezensionen für The Pall Mall Gazette, The Pall Mall Budget, The Dramatic Review; The Court and Society Review, etc. 29. Mai: Wilde heiratet Constance Lloyd in der St. James´s Church, Sussex Gardens, Paddington, London. Mai-Juni: Hochzeitsreise nach Paris und Dieppe.

1885: 1. Januar: Die Familie Wilde bezieht eine Wohnung in der Tite Street 16, Chelsea, London. 5. Juni: Geburt des ersten Sohnes Cyril. 1886: Wilde trifft Robert Baldwin Ross (1869-1918), der später den literarischen Nachlass des Dichters verwaltet und die erste Gesamtausgabe der Werke im Jahre 1908 betreut. 3.

November: Geburt des zweiten Sohnes Vyvyan. 1887: Beginn der Tätigkeit als Herausgeber der Frauenzeitschrift The Woman´s World. 1888-1890: Zahlreiche Publikationen (bei den Werken zu finden). 1891: Januar: Der Dichter Lionel Johnson (1867-1902) macht Wilde mit Lord Alfred Douglas (1870-1945), dem dritten Sohn des achten Marquess of Queensberry (1844-1900) bekannt. Eine leidenschaftliche und verhängnisvolle "Freundschaft" nimmt ihren Anfang. 29.

November: Wilde trifft André Gide im Café d´Harcout, Place de la Sorbonne, Paris. November-Dezember: Wilde hält sich in Paris auf, wo er in französischer Sprache den Eintakter Salomé schreibt. 1892: 20. Februar: Erstaufführung von Lady Windermere´s Fan im St. James´s Theatre, London. Die Inszenierung besorgt George Alexander.

Das Stück lief ununterbrochen vom 20. Februar bis zum 29. Juli, wurde dann bis zum 31. Oktober des Jahres auf Tournee genommen und lief anschließend noch einmal bis zum 3. Dezember. 26.

Mai: Wilde signiert 220 Exemplare von Poems. Juni: Die Proben für Salomé beginnen im Palace Theatre, London, doch wird das Stück wegen seines biblischen Inhalts noch im selben Monat vom Examiner of Plays for the Lord Chamberlain verboten. Juli: Wilde hält sich zur Kur in Bad Homburg auf. November: Mietet von Lady Mount-Temple das Landhaus Babbacome Cliff bei Torquay, South Devon, das er bis März des folgenden Jahres bewohnt. 1893: 19. April: Erstaufführung von A Woman of No Importance in der Inszenierung von Herbert Beerbohm Tree im Haymarket Theatre, London.

Das Stück lief bis zum 16. August des Jahres. Juni-Oktober: Wilde bezieht The Cottage, Goring-on-Thames. Oktober: Mietet Zimmer in St. James´s Place 10 und 11. 1894: 27.

April-? Mai: Wilde hält sich in Paris auf. Mai: Mit Lord Alfred Douglas in Florenz. Oktober: Mit Lord Alfred Douglas in Brighton. 1895: 3. Januar: Erstaufführung von An Ideal Husband in der Inszenierung von Lewis Waller im Haymarket Theatre, London. Das Stück erlebte 111 Aufführungen in ununterbrochener Reihenfolge und wurde am 6.

April, einen Tag nach der Inhaftierung Wildes, vom Spielplan abgesetzt. Mitte Januar-Anfang Februar: Wilde mit Lord Alfred Douglas in Algier. 27. Januar: Trifft André Gide in Blidah. 14. Februar: Erstaufführung von The Importance of Being Earnest in der Inszenierung von George Alexander im St.

James´s Theatre, London. 18. Februar: Der Marquess of Queensberry hinterlässt beim Portier des Albemarle Club, dem Wilde angehört, eine Karte mit dem Satz: "To Oscar Wilde posing as a somdomite". 28. Februar: Der Portier übergibt Wilde die Karte in einem Umschlag. 1.

März: Wilde erwirkt einen Haftbefehl gegen des Marquess of Queensberry. 2. März: Der Marquess of Queensberry wird verhaftet und vor dem Great Marlborough Street Police Court der Verleumdung beschuldigt. 9. März: Der Fall wird an das Gericht überwiesen. Mitte März: Wilde reist in Begleitung von Lord Alfred Douglas nach Monte Carlo.

3. April: Der Prozess Regina v. Queensberry beginnt vor dem Ventral Criminal Court, Old Bailey, London. Vorsitzender Richter ist Richard Henn Collins, Vertreter der Anklage ist Sir Edward Clarke, Vertreter der Verteidigung Edward Carson. 5. April: Der Prozess endet mit dem Freispruch Queensberrys und der Verhaftung Wildes.

6.-26. April: Wilde in Holloway Prison, London. 24. April: Auf Drängen der Gläubiger wird Wildes beweglicher Besitz in Tite Street 16 zwangsversteigert, darunter seine gesamte Bibliothek. Ein Teil der Manuskripte wird gestohlen.

Sogar die Spielsachen der Kinder kommen unter den Hammer. 26. April: Der erste Prozess Regina v. Wilde and Taylor beginnt vor dem Central Criminal Court, Old Bailey, London. Vorsitzender Richter ist Sir Arthur Charles, Vertreter der Anklage ist Charles F. Gill, Verteidiger Sir Edward Clarke.

1. Mai: Das Gericht kann sich nicht auf einen Schuldspruch einigen. Das Verfahren wird vertagt. 7. Mai: Wilde wird gegen eine Kaution von 5000 pound freigelassen. 20.

Mai: Der zweite Prozess gegen Wilde beginnt vor dem Central Criminal Court. Vorsitzender Richter ist Alfred Wills, Vertreter der Anklage Sir Frank Lockwood, die Verteidigung liegt wiederum in den Händen von Sir Edward Clarke. 25. Mai: Wilde wird schuldig gesprochen. Der Urteilsspruch lautet: "The sentence of the Court is that each of you [Wilde and Alfred Taylor] be imprisoned and kept to hard labour for two years." 27.

Mai: Wilde wird nach zwei Tagen Haft im Newgate Prison ins Pentonville Prison, London, überstellt. 4. Juli: Verlegt ins Wandsworth Prison, London. 24. September: Erstes Konkursverfahren gegen Wilde eingeleitet. 12.

November: Zweites Konkursverfahren. 20. November: Wilde wird ins Reading Gaol verlegt. 1896: 3. Februar: Die Mutter stirbt. 11.

Februar: Erstaufführung von Salomé in der Inszenierung von Aurélien-Marie Lugné-Poo im Theatre de l´Oeuvre, Paris. 2. Juli: Wilde richtet eine Petition an den Innenminister und bittet um vorzeitige Entlassung aus der Haft. Das Gesuch wird abgelehnt. Er erhält jedoch Hafterleichterung, d.h.

Schreibutensilien und eine größere Anzahl von Büchern. 10. November: Er bittet den Innenminister wegen seiner angegriffenen Gesundheit ("chiefly of mental health") erneut um vorzeitige Entlassung. Das Gesuch wird wiederum abgelehnt. 1897: Januar-März: Wilde schreibt einen langen Brief an Lord Alfred Douglas. Robert Ross gab diesem Brief später den Titel De Profundis.

18. Mai: Wilde wird vom Reading Prison ins Pentonville Prison, London, verlegt. 19. Mai: Entlassung aus der Haft. Er verlässt England noch am selben Tag und reist unter dem neu angenommenen Namen "Sebastian Melmoth" nach Dieppe in Frankreich. 26.

Mai: Bezieht eine neue Unterkunft im Hôtel de la Plage, Berneval-sur-Mer, in der Nähe von Dieppe. 28. Mai: Im Daily Chronicle erscheint unter der Überschrift The Case of Warder Martin. Some cruelties of prison life ein Brief Wildes, in dem er sich für den entlassenen Gefängniswärter Martin einsetzt und gleichzeitig schwere Vorwürfe gegen den englischen Strafvollzug erhebt. Der Wärter war vom Dienst in Reading Gaol suspendiert worden, weil er einem inhaftierten Kind Zwieback geschenkt hatte. 21.

Juni: André Gide besucht Wilde in Berneval-sur-Mer. 22. Juni: Aus Anlass des Diamond Jubilee von Königin Victoria gibt " Sebastian Melmoth" eine Party. Er bewirtet seine meist jugendlichen Gäste mit "strawberries and cream, apricots, chocolates, cakes, and sirop de grenadine". Ende Juni-Anfang Juli: Bezieht das Chalet Bourgeat in Berneval-sur-Mer. 28.

-29. August: Trifft Lord Alfred Douglas in Rouen. 4.-11. September: In Rouen. 15.

September: Verlässt Dieppe in Richtung Paris. 20. September: Ankunft in Neapel. 27. September: Bezieht mit Lord Alfred Douglas die Villa Giudice am Kap von Posilipo bei Neapel. 15.

-18. Oktober: Ausflug nach Capri zusammen mit Douglas.Dezember: In Sizilien. 1898: Januar: In Neapel, Santa Lucia 31.13. Februar: Im Hôtel de Nice, Paris.

28. März: Im Hôtel d´Alsace, Paris.7. April: Wildes Frau Constance stirbt in Genua. Juni-Dezember: Reisen durch Frankreich. 1899: Februar-Dezember: Hält sich an verschiedenen Orten in Frankreich, Italien und der Schweiz auf, u.

a. in Gland (Schweiz), Genua, Nizza, Trouville, Le Havre, Chennevières-sur-Marne und Paris.13. März: Der Bruder Willie stirbt im Alter von 46 Jahren. 1900: April-Mai: In Palermo, Rom und Gland.Mai-Juni: Rückkehr nach Paris.

Juli: Bezieht Räume im Hôtel d´Alsace, rue des Beaux-Arts, Paris.10. Oktober: Wilde muss sich einer Operation unterziehen.29. November: Father Cuthbert Dunn nimmt Wilde in die römisch-katholische Kirche auf, erteilt die Nottaufe und die Sterbesakramente.30.

November: Oscar Wilde stirbt an den Folgen einer eitrigen Mittelohrentzündung mit Penetration ins Zwischenhirn.3. Dezember: Begräbnis auf dem Friedhof von Bagneux bei Paris. Der später aufgestellte Grabstein trägt die Inschrift: "Verbis meis addere nihil audebant et super illos stillabat eloquium meum" ["Nach meinen Worten redet niemand mehr, und meine Rede troff aus sie nieder"]. Buch Hiob, 29, 22.

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