Antarktis
Die Antarktis war vor ca. 280 Millionen Jahren ein Teil des Superkontinenten Gondwanaland. Als dieser anfing zu wandern bracht er auseinander und so entstanden vor ca. 140 Millionen Jahren Südamerika und Afrika und der Südatlantik. Vor 70 Millionen Jahren war das Klima in der Antarktis wahrscheinlich subtropisch. Das Land war von Wäldern bedeckt und von Tieren bevölkert.
Antarktika bildete den Kern des Superkontinenten Gondwana, welcher auch Südamerika, Australasia, Ozeanien und Indien umfasste.
Am 14. Dezember des Jahres 1911 erreichte Roald Amundsen, ein Norweger, von seiner Heimat ähnliche Umgebungen gewöhnt, als erster Mensch den Südpol, und betrat damit den letzten noch unentdeckten Kontinent der Erde, in Folge eines dramatischen Wettlaufes mit Robert Falcon Scott, der den Südpol erst einen Monat später betrat. Scott, der die klimatischen Verhältnisse falsch eingeschätzt hatte verstarb auf dem Heimweg nur 18 Kilometer entfernt von seinem Basislager.
Auf Grund der außergewöhnlich lebensfeindlichen Verhältnisse sollte er nicht der letzte Forscher sein der unter katastrophalen Umständen in die Geschichte einging. So z.
b. wurde am 27. Oktober 1915 das Schiff des Engländers Ernest Shackleton, das im Packeis stecken blieb, zerdrückt. Er und seine Mannschaft konnten sich allerdings auf Eisschollen retten und überlebten dort 1 ½ Jahre bevor sie gerettet wurden. Ein kleiner Kreis ausgewählter Crew Mitglieder erreichte am 10. Mai 1916 in einem Rettungsboot, das1000 Kilometer entfernte Süd Georgien, und erbaten in einer Wahlfangstation Hilfe.
Am 5.12.1922 erlag er bei dem Versuch die Antarktis zu vermessen einer Herzattacke.
Die Antarktis ist ein überfrorener Kontinent voller Eis, Schnee und Wasser, der ausschließlich von Ozeanen umgeben ist. Durch atmosphärische und ozeanische Ströme ist thermisch ansatzweise isoliert vom Rest der Welt. In ihr lässt sich eine Nahrungskette und ein produktives Ökosystem finden, sie ist aber unbewohnt.
Das Klima der Antarktis ist trockener als das der Sahara, aber kälter und windiger. Ihre Eisschicht ist im Durchschnitt 2300, an den höchsten Stellen 4000 m dick. Sie ist somit der höchste aller Kontinente. In der Antarktis findet sich mit 24 Mio. km³ die größte Zusammenhängende Eismasse auf der Erde.
Allein das Inland Eis umfasst nach Schätzungen ca.
80% des gesamten Erd Süßwassers, was 2% des gesamten Erd Wasservorräte ausmacht. Nur einige Gebirge, die aus dem Inlandeis herausragen, durch Sublimation entstandene Oasen, und die Nunataks, eisfreie Gebirgsgipfel, insgesamt 2% = 280000 km² des Landes sind eisfrei, 14 Millionen km² liegen unter Eis. Sie ist seit 15 Millionen Jahren eisbedeckt. Da auf der Landmasse ein Druck von über 150 kg pro cm² wirkt ist die Landmasse abgesenkt, und große Teile der Kontinentalfläche liegen unter dem Meeresspiegel. Würde das Eis der Antarktis schmelzen würde der Meeresspiegel um ca. 60 m ansteigen.
Die Küste ist über 3000km lang. Sie besteht zu 40% aus Schelfeis. Die Eisbarriere, der Schelfeisrand ist der Punkt an dem das Eis sich vom Boden löst und Meerwasser zwischen diese beiden tritt. Am äußersten Ende des Eises findet sich die nächste Grenze denn dort bricht das bis zu 200 m dicke Eis ab und Eisberge entstehen.
In der Scotia See zwischen der antarktischen Halbinsel und der Spitze Südamerikas, speist sich das antarktische Tiefenwasser auf seinem Weg nach Norden in die Weltenmeere, und sowohl globale Meereszirkulation als auch Klima werden dort stark beeinflusst. Da sie fast vollständig vom Meeresrücken umgeben ist können die rund 4 Millionen m³ Tiefenwasser die pro Sekunde in die Scotia See strömen nicht entweichen ohne sich mit dem wärmeren Wasser zu mischen.
Das 1994/95 auseinadergebrochen Larsen Eisschelf, und die raschere Bewegung der Gletscher sind deutliche Anzeichen für die Erwärmung der Antarktis. So bewegen sich die dort ansässigen Gletscher wesentlich schneller, und ihre Bewegung wird auch nicht durch das geschmolzene Schelf- und Packeis gestoppt werden. Am deutlichsten kann man die globale Erwärmung im westlichen Teil der Antarktis beobachteten, denn dort kann immer häufiger das Abbrechen großer Eisberge beobachtet werden. Auch das Packeis schmilzt bzw. verliert an Qualität.
Im Jahr 2002 zerbrach das Larsen Schelfeis langsam.
Ein weiter Hinweis auf die lokalen Klimaveränderungen in der Antarktis. Es hat nun nur noch eine Größe von 4.500 km² Quadratkilometern entgegen den vorherigen 15.500 km².
Nach neusten Forschungsergebnissen übertrifft aber die Eisbildung in der Westantarktis den durch die tauenden und abfließenden Gletscher verursachten Verlust. 26,8 Gigatonnen Eis kommen sogar jedes Jahr dazu.
Dies scheint verwunderlich, vor allem wenn man beachtet, dass sich die Schelfeislinie in den letzten 10.000 Jahren um ca. 1.300 Kilometer landeinwärts bewegt hat.
Aber durch die Temperaturerhöhung wächst die Wasserspeicherkapazität der Luft und insofern fallen mehr Niederschläge. Vermutet wird auch eine Dynamik in der Gletscherbewegung nach der sich Jahrtausende dauernde Abschmelzphasen mit Phasen der Eis Neubildung abwechseln.
Komplexere Wechselwirkungen und Rückkopplungen der Geschehnisse in der Antarktis haben Einfluss auf die Klimaübergänge von warm zu kalt, und beeinflussen den Meeresspiegel.
Auf Grund der speziellen Beschaffenheit des antarktischen Ozeans im dem keine Landmassen Strömungen und Wellen behindern und sich dort Luft- und Wassertemperatur stark beeinflussen, ist die Temperatur des Ozeans (+ 0,17°C im Vergleich weltweite Ozeane + 0,1°C) ähnlich stark wie der Luft gestiegen. Da warmes Wasser weniger Gase löst als kaltes kann auch nicht mehr soviel Kohlendioxid aufgenommen werden.
Bei weiterer Erwärmung, werden sich diese Phänomene verintensivieren, wobei beim Grönland Eisschild, vermutlich das Schmelzen nicht durch Niederschläge aufholbar sein wird, und die Stabilität des Westantarktischen Eisschildes in Frage gestellt ist.
Der Schlüssel zum Verstehen der klimatischen Veränderungen in der Antarktis liegt vermutlich bereits im Superkontinent Gondwana und den aus seinem auseinanderbrechen entstandenen Meeresströmungen, wie z.B.
dem Zirkumpolarstrom, der die gesamte Erde ohne Unterbrechung umkreist. Eine Theorie besagt, dass die sinkenden Temperaturen durch sinkende Kohlendioxidgehalte verursacht wurden. Wie bereits gesagt hat die Luft Temperatur auch große Auswirkungen auf die Wassertemperatur, und umgekehrt. Bis jetzt noch nicht geschehen, aber vermutlich von Nöten um das Komplexe Temperatur Zusammenspiel der Antarktis zu begreifen, wäre eine Betachtung der Gesamten Ozean Passagen im Zusammenspiel mit den Luftströmungen.
Das Antarktische Klima begünstigt das Entstehen von sog. Ozonlöchern.
Während den Polarnächten ist die Luft besonders feucht und kalt, und Wolken in der Stratosphäre bilden sich. Diese Wolken nehmen FCKW auf und speichern dieses bis zum Ende der Polarnacht, denn da wandelt die Sonnenstrahlung das FCKW in freie Radikale um. Diese zerstören die Ozonschicht. Interessant bei diesem Prozess ist nun das die Größe der Ozonlöcher während der Polarnächte eine Rezession durchlebt bzw. sogar eine Reduktion. Daran ist die globale Erwärmung Schuld, da sie die Bildung der Stratosphären Wolken verhindert.
3 Gegebenheiten des antarktischen Klimas wirken sich im besonderen auf das globale Klima aus.
a) Schnee und Eis reflektieren das Sonnenlicht besonders gut
b) Eisschichten auf der Meeresoberfläche isolieren das darunter befindliche Wasser
c) Große Mengen tauenden Eises können intensive Ozeanströmungen bewirken.
Selbst geringste Veränderungen der einzelnen Bestandteile dieser Aspekte wirken sich gravierend aus.
a) Wenn das Eis schmilzt wird weniger Sonnelicht reflektiert, und dadurch mehr Licht von den unbeeisten Böden gespeichert. Diese erwärmen sich und in einer von Kettenreaktion schmilzt mehr Eis.
b) Wenn Schelf-, Pack- und Festeis schmelzen, bleibt das Wasser nicht isoliert kalt, sondern beginnt sich zu erwärmen .
c) Auf diese Art und Weise erwärmen sich die Meeresströmungen der Ozeane da weniger kaltes Wasser mehr in sie gelangt.
Temperatur:
In der Antarktis wurden die kältesten Temperaturen gemessen, die je auf der Erde herrschten: –89,2°C, allerdings gibt es innerhalb der Antarktis Unterschiede die Temperatur betreffend.
Auf dem Polarplateau werden im Winter Temperaturen von – 60°C bis –70°C gemessen, im Sommer bis zu –40°C.
An der Küste herrschen im Winter Temperaturen von –20°C bis –30°C, im Sommer um die 0°C.
Auf den Halbinseln können im Sommer sogar Temperaturen über 0°C gemessen werden.
Niederschlag:
Im Inneren des antarktischen Kontinents fallen zwischen 75 bis 180 mm im Jahr, an der Küste zwischen 200 und 600mm im Jahr und auf den vorgelagerten Inseln zwischen 1000 und 3000mm jährlich.
Wind:
In der Antarktis werden bis zu 250 km/h Windgeschwindigkeit erreicht. Manche Teile der Antarktis haben 340 Sturmtage im Jahr.
In der Antarktis sowie auch in der Arktis treten gelegentlich Phänomene auf, welche in der Vergangenheit von der Bevölkerung als ein Zeichen einer übermenschlichen Macht hielten. Eines der Phänomene ist der Polartag bzw. die Polarnacht, wobei die Sonne 24 Stunden nicht unter, bzw. nicht auf geht.
Am Polarkreis dauert dieses Phänomen einen Tag, am 21. Dezember bzw. 21. Juni. Am Südpol ist die Dauer der Nacht, bzw. Tag 6 Monate.
Ein weiteres Phänomen ist das Polarlicht, es tritt nur bei klarer Polarnacht auf, dann fallen Bögen, Vorhänge und Strahlenbündel am Himmel auf. Sie entstehen durch Ströme von Sonnenpartikeln welche in der Ionosphäre der Erde eindringen und mit den Molekülen in der oberen Atmosphäre kollidieren. Durch das Magnetfeld der Erde werden die Partikel runter zu den magnetischen Polen gezogen und konzentrieren sich auf dem ovalen Band um die Pole. Die Intensität steuert die Lage der Ovale sowie die Form der Aurora.
Ein White Out entsteht, wenn Sonnenlicht zwischen Wolken und Schnee so oft reflektiert wird, dass es so scheint als wenn das Licht aus allen Richtungen kommt. Durch das vielfach reflektierte Licht verschwinden die Schatten und der Horizont wird unsichtbar.
Man berichtet von Menschen, welche in einem White Out einen völligen Verlust ihrer visuellen Orientierung erlebten, absolut hilflos waren, und nicht einmal mehr aufrecht stehen konnten.
Ein Halo ist ein heller Lichtkranz um die Sonne bzw. den Mond, welcher innen rot und außen weiß ist. Dieses Phänomen entsteht durch Brechung und Spiegelung des Lichtes in Eiskristallen in der Circus- und Zirrostratus-Wolken.
Eine Mirage ist eine Art Fata Morgana, welche entsteht wenn warme Luft sich über eine kalte Oberfläche bewegt.
Die Antarktis liegt genau gegenüber der Arktis und umfasst alle um den Südpol gelegenen Gebiete, d.
h. Landgebiete, Inseln, Halbinseln, Schelfeistafeln, polare Streuinseln und das südpolare Meer.
Sie ist 3000-4000 km von Afrika, Australien und Neuseeland entfernt und ca. 1000 km von Südamerika.
Der Südpol liegt dem Nordpol genau gegenüber.
Es gibt allerdings zwei Südpole, den magnetischen und den geographischen Südpol.
Der geographische Südpol liegt an dem Punkt an dem sich alle Meridiane (Längenkreise) kreuzen auf 2800m über dem Meeresspiegel.
Der magnetische Südpol liegt etwa 2600 km vom geographischen Südpol entfernt und verschiebt sich um ca. 10km pro Jahr.
Der Polarkreis gilt als die mathematische Grenze. Er befindet sich auf 66° 33’ südlicher Breite und umschließt ein Gebiet von ca. 21 Millionen km².
Klimatisch wird diese Grenze der Antarktis allerdings nicht gerecht, da dann Teile der Antarktischen Halbinsel und Gebiete der Ostantarktis nicht darunter befinden würden.
Die Wettergrenze ist die Antarktische Windscheide. Die Abgrenzung nach Luftmassen – Atmosphärischer Polarfront – zeigt allerdings ein periodisches Wandern mit den Jahreszeiten. Zu dem ist dieses Grenze zu instabil, sie umfasst ein Gebiet von über 23 Millionen km².
Die Treibeis oder Packeis Grenze ist die Linie am Ende des Südwinters. Da diese von Jahr zu Jahr großen Schwankungen unterliegen, ist diese Grenze ungeigend.
Sie umschließt ein Gebiet von geschätzten 36 Millionen km².
Die Klimagrenze wäre die 10° Isotherme des wärmsten Monats diese fällt etwa mit der Baumgrenze zusammen und umschließt ein Gebiet von 67 Millionen km². Sie ist äußerst ungeeignet, da so Teile von Südamerika so wie den Falklands dazugehören würden. Die Eisgrenze bezeichnet das äußere Vorkommen von Eisbergen. Sie ist allerdings zu instabil und hängt von zu vielen Zufälligkeiten ab, wie z.b.
Wassertemperatur, Meeresströmung und der schwere des Eisjahres. Diese Grenze umschließt ein Gebiet von 76 Millionen km². Die politische Grenze ist der 60° Breitengrad. Da es allerdings auf Gebiete außerhalb dieser Grenze Ansprüche gab wurde dieser Vorschlag wegen zu vielen Widersprüchlichkeiten verworfen.
Die Antarktische Konvergenz vereinigt alle Vorteile der vorgenannten Grenzlinien. Sie ist stabil und messerscharf.
Sie umfasst den Kontinent mit der Halbinsel, Südgeorgien, Bouvet, Heard und Macquarie. Sie wird auch als Antarktische Polarfront bezeichnet.
In den antarktischen Gebieten finden sich verschiedenste Landschaftsformen. Neben Trockentätern, Bergen und natürlich viel Eis gibt es dort sogar aktive Vulkane.
Das 3000km lange und 4528 hohe tranksantarktische Gebirge teilt die Antarktis in die West- und die Ost Antarktis und bildet den Kontinentalrand zum Ross Schelfeis. Es ist stark vergletschert und birgt viele Rohstoffe.
Die höchste Erhebung ist der Mount Kirkpatrik.
Der 1987 m hohe Mount Vilson gehört zu Sentinellkette am Rande des Ronne Schelfeises in der Westantarktis.
Der Gipfel des einen aktiven Vulkans Mount Erebus, neben dem Deception Island, liegt 3794 m über dem Meeresspiegel auf der Ross Insel. Er ist der best erforschte Berg der Antarktis. Sein Nachbarberg der Mount Terror ist auch ein Vulkan aber nicht mehr aktiv.
Oasen, die eisfreien Gebiete, zeichnen sich durch sehr geringe Niederschläge und niedrige Temperaturen aus.
Kalte trockene Winde blasen den Schnee weg, wenn er denn fällt, und der Boden absorbiert genügend Sonnenenergie um auch letzte Reste schmelzen zu lassen. In ihnen können nur Algen und Flechten überleben. Umfasst eine Oase ein ganzes Tal nennt man diese Trockental. Eines liegt zwischen dem Hochland von Victorialand und dem viel tiefer gelegenen Ross Schelfeis.
Salzseen sind eine Landschaftsform, die sich in Trockentätern finden lässt. Sie werden vom Schmelzeis der nahen Gletscher gespeist.
Da ein Großteil der Antarktis mit Eis bedeckt ist erscheint es nicht verwunderlich, das sich dort verschiedenste Eisarten finden lassen.
Inlandeis, ist gefrorenes, aus sich Schicht für Schicht ablagerndem Schnee, entstandenes Süßwasser Eis. Durch die neuen Schichten wird es zusammengepresst und die kristallinen Formen ändern sich. Es erreicht eine Mächtigkeit von 3000m und drückt dadurch den Gesteinsuntergrund mehrere 100m ein.
Das Inlandeis wird über die Küsten hinausgeschoben, da es nicht abschmilzt. Dieses Eis nennt sich Schelfeis.
Da das Eis durch die Reibung mit dem Boden verankert ist wird ein übermäßiger Schub verhindert. In der Antarktis liegen sich die zwei größten Schelfeis Tafeln gegenüber das Ross Schelfeis, welches 487 800 km² groß ist und das Ross mit dem Filchner Schelfeis die zusammen 449 000 km² groß sind. Ohne das Schelfeis wäre der Kontinent nicht gegen das stürmische Südpolarmeer geschützt.
Packeis ist gefrorenes Meer Eis und friert insofern erst bei –1,8°. Im Sommer schmelzen sowohl der neu gefallene Schnee als auch etwas von der oberen Eisschicht. Im Winter friert unten neues Eis dazu und neuer Schnee lagert sich ab.
So entstehen ca. 2m dicke, mit 5,1 km pro Tag treibende Eisschollen. Während ihrer Existenzdauer werden sie immer stabiler, da das Salz aus dem Eis hinausgepresst wird. Sie können bis zu 6 m dick werden und existieren in der Regel nicht länger als 6 Jahre. In einer Skala von 1/10 bis 10/10 wird angegeben wie viel von der Meeresoberfläche bedeckt ist. Festeis ist an den Küsten festgefrorenes Packeis.
Das Packeis verhindert einer Barriere ähnlich das Abrutschen des Inlandeises ins Meer
Eisberge sind abgebrochenes Inlandeis bzw. abgebrochene Gletscherzungen, die das Meer erreichen und dort wegdriften. Diesen Vorgang nennt man Kalben. Tidenhub, Wellengang, Schmelzprozesse und der Druck des Inlandeises haben Einfluss auf diesen Prozess. Sie ragen zu 1/8 aus dem Wasser heraus. Wenn die Eisberge nicht umkippen nennt man sie Tafeleisberge.
Gletscher sind große Schnee-, Firn-, und Eismassen. Unter Druck und mit Wärme wird Schnee zu Eis. Durch die sich abwechselnden Gefrier- und Schmelzvorgang bildet sich ein Gletscher. Durch den Druck auf die unteren Eisschichten bildet sich Wasserfilm auf dem sich der Gletscher bewegt.
Es gibt auf dem gesamten antarktischen Kontinent nur 2 Arten von Blütenpflanzen, sonst beherrschen Algen, Flechten, Pilze und Moose (Sporenpflanzen) die Pflanzenwelt.
Die dort lebenden Pflanzen müssen mit extremen klimatischen Bedingungen zurechtkommen, d.
h. sehr geringe Luftfeuchtigkeit, extrem niedrige Temperaturen und Mangel an Bodenkrume.
Blütenpflanzen
Die 2 Arten von Blütenpflanzen wurden nur am Rand der Antarktis entdeckt.
Die Antarktische Schmiede (Dreschampsia antarctica) ist ein Gras, welches in Moos-Flechten-Gemeinschaften gedeiht, im Gebiet der South-Shetlands und der South Orkneys.
2. Das Antarktische Labkraut ist ein Nelkengewächs, welches in den gleichen
Gebieten zu finden ist, es ist allerdings seltener.
Sporenpflanzen
Es gibt im antarktischen Gebiet hauptsächlich 4 Arten von Sporenpflanzen, die Flechten, die Moose, die Algen und die Kieselalgen.
Flechten
Eine Flechte besteht aus 2 Lebensformen, einer photosynthetisch aktiven Alge und einem Pilz.
Die Alge liefert die Energie und der Pilz den Schutz, die Feuchtigkeit und die Mineralstoffe.
Es werden ca. 100 Arten von Flechten im antarktischen Gebiet vermutet, wobei die Hauptzahl im geschützten Westen lebt. Flechten wachsen etwa 10-16mm in 100 Jahren.
Moose
Moose sind fast so beständig wie Flechten, doch brauchen sie zum Überleben Boden, daher sind sie hauptsächlich in der Nähe von Brutkolonien zu finden.
Algen
Es gibt in der Antarktis mehrere Arten von einzelligen Algen (Kryoplankton).
Ihr Vorkommen beschränkt sich allerdings nur auf Gebiete in denen der Schnee im Sommer von Schmelzwasser getränkt wird. Wenn der Schnee im Sommer taut, werden die Algen als grüne und rote Flecken sichtbar.
Diatomeen (Kieselalgen)
Kieselalgen sind Einzeller, das besondere an ihnen ist ihre durch Kieselsäuren verstärkten Zellwände. Es gibt mehr als 10.
000 Arten von denen 100 in der Antarktis vorkommen. Ihr Durchmesser beträgt zwischen 10 und 100 Mikrometer. Sie können im Eis wachsen, wobei manchmal mehr als 1.000.000 Zellen in 1 Liter Wasser vorkommen können. Während ihrer Blüte ist das Wasser mahagonifarben, welches vorher klar ist.
Es gibt 18 Arten von Pinguinen, sie kommen nur auf der Südhalbkugel vor. Sie sind alle schwarz und haben einen weißen Bauch und ernähren sich größtenteils von Fisch. Sie sind alle gute Kletterer. Alle Pinguinarten welche kleiner als 120 cm sind, sind flugunfähig, allerdings sind sie sehr gute Schwimmer. Die Kaiserpinguine können bis zu 200m tief tauchen.
Ihre Feinde sind: Skuas, Zahnwale, Raubmöwen und bestimmte Robbenarten.
Die Flügel der Albatrosse sind sehr schmal und dadurch gut zum segeln geeignet. Albatrosse können große Strecken nur durch die Luftströmung getragen zurücklegen, thermische Aufwinde sind dafür nicht von Bedeutung. Die Albatrosse verbringen die meiste Zeit ihres Lebens in der Luft, ansonsten im Wasser, auf der Jagt oder nur zur Brutzeit auf dem Land.
Der einzige Feind des Albatrosses ist der Mensch. Durch die Langleinenfischerei, bei der bis zu 100km lange Leinen eingesetzt werden, verenden jährlich ca. 40.
000 Albatrosse.
Es gibt 2 Arten von Robben, 1. die Hundsrobben und 2. die Ohrenrobben.
Den Hundsrobben fehlen die äußeren Ohrorgane, sie haben trotzdem ein ausgesprochen feines Gehör.
Die Ohrrobben sind Pelzrobben, z.
b. der Antarktischen Seebär. Vier eng verwandte Robbenarten leben auf dem Eis und im Ozean der Antarktis. Sie werden auch Südrobben (Lobodontini) genannt. Auf eine besondere Art und Weise haben sie eine Form der Koexistenz gefunden. Keine der Arten ist ein ausgesprochener Nahrungsspezialist, aber jede hat besondere Vorlieben: Die Rossmeerrobbe bevorzugt Tintenschnecken, die Weddellrobbe Fische und der Krabbenfresserrobbe siebt mit seinen daran angepassten Backenzähnen Krill aus dem Wasser.
Der Seeleopard wird so genannt da er ein geflecktes Fell hat und seiner Jagdtechnik wegen. Seine Nahrung besteht aus 50% Krill, 20% Pinguinen, 14 % Robben, 9% Fische und 6% Tintenfische.
In der Antarktis gibt es hauptsächlich 8 Unterarten von Walen, den Blauwal, den Finnwal, den Buckelwal, den Südlichen Glattwal, den Seiwal, den Zwergwal, den Pottwal und den Schwertwal. Die 2 Oberarten sind Barten- und Zahnwal. Bartenwale sind Krillfresser, welches sie durch einen „Filter“ aus 300 – 400 Hornplatten besteht, welche an der inneren Seite faserig gefedert sind heraussieben. Der Blauwal zum Beispiel, ist der größte Wal der Erde ist, er wird bis zu 30m lang und bis 120t schwer.
Der Finnwal ist der zweit größte und wird bis zu 25m lang und zwischen 40 – 50t schwer. Er ist ein schneller Schwimmer. Der Buckelwal wird bis zu 15m lang und 30t schwer. Er ist durch seine langen Flossen ein langsamer Schwimmer, ist allerdings wegen seinen variationsreichen Gesängen weltbekannt. Der Glattwal, auch unter dem Namen Südkape bekannt hat einen flossenlosen Rücken, welcher fett und unförmig ist. Er wird bis zu 18m lang und 95t schwer.
Seine Haut ist mit Hautwucherungen, Seepocken, Würmern und kleinen Krebstieren übersäht. Der Seiwal wird zwischen 16 und 18m lang und wiegt durchschnittlich 29t. Er ist ein schneller Schwimmer und erreicht kurzfristig Geschwindigkeiten von 55km/h. Er kann bis zu 70 Jahre alt werden. Der Zwergwal, auch unter dem Namen Hechtwal bekannt wird bis zu 8m lang und ist zwischen 6 und 8t schwer. Seine Hauptnahrung ist Krill, er ist die am häufigsten vorkommende Walart.
Er ist allerdings auch ein bevorzugtes Opfer von Schwertwalen. Der Pottwal, kann bis zu 1200m tief tauchen und kann 30min bis zu maximal 1 Stunde unter Wasser bleiben. Er wird bis zu 18m lang, die weiblichen Tiere wiegen bis zu 401t, die männlichen bis zu 70t. Schon bei der Geburt sind sie 4m lang und wiegen 1000kg. Der Schwertwal ist unter dem Namen Orca bekannt, er ist ein Rudeltier. Er ist ein absoluter Fleischfresser.
Die anderen Tierarten, welche in der Antarktis vorkommen sind Krebst, Krill (mit die wichtigste Nahrungsquelle), Fische, Eisfische (120 Arten, barschartige Fische). Muscheln, Insekten und Spinnen.
Die Antarktis ist kein eigenständiges Land, viele Länder betreiben Forschungsstationen auf der Antarktis, z.b. die Russen, Amerikaner, Neuseeländer, Deutsche, Engländer, Franzosen, Chilenen, Japaner, usw. Es gibt allerdings ein Antarktisches Vertragssystem.
Die Forscher und ihre Helfer sind die einzigen menschlichen Bewohner der Antarktis. Die Antarktis spielt eine bedeutende Rolle in dem Bereich der Geowissenschaften, d.h. in den Wissenschaften welche sich mit der Zusammensetzung der Erde und der Atmosphäre beschäftigen. Der Antarktische Vertrag wurde 1961 zwischen den 12 Nationen geschlossen, welche als erstes Forschungsstationen errichteten, da Mitte der 50ger Jahre die Zeit der Entdecker zu Ende ging wurde die Antarktis das Ziel vieler Forscher und Sportler. Die Entdecker hinterließen ein schwieriges Erbe.
Die gestellten Ansprüche wurden 1958 auf einem Treffen in Washington geregelt, in dem sich Vertreter dieser 12 Nationen trafen (Argentinien, Australien, Belgien, Chile, Frankreich, Großbritannien, Japan, Neuseeland, Norwegen, Südafrika, UdSSR und USA)
Dieser Vertrag besteht aus 14 Artikeln, welche hier stichwortartig aufgelistet sind:
Artikel 1
die Antarktis dient nur friedlichen Zwecken
Artikel 2
uneingeschränkte wissenschaftliche Forschung und Zusammenarbeit sind möglich
Artikel 3
Austausch von Informationen und Wissenschaftlern
Artikel 4
kein ausdrücklicher Verzicht auf bisherige territoriale Ansprüche der Unterzeichnerstaaten, sie werden vorerst zurückgestellt und neue Forderungen dürfen während der Gültigkeit des Vertrages nicht erhoben werden
Artikel 5
Verbot jeglicher Kernwaffenversuche in der Antarktis und Verbot von Lagerstätten für radioaktive Abfallprodukte
Artikel 6
die geographischen Grenzen
Artikel 7
Ernennung von Beobachtern und Bekanntgabe von Stationen und Expeditionen
Artikel 8
Zuständige Gerichtsbarkeit für Beobachter und Wissenschaftlern
Artikel 9
Konferenzen der Mitgliedstaaten
Artikel 10 - 14
Aufrechterhaltung, Verbesserung und Verwaltung des Vertrages
Somit war der Antarktische Vertrag das erste internationale Abkommen seit dem 2. Weltkrieg und die 1. kernwaffenfreie Zone der Welt.
Die Mitglieder
12 Gründungsmitglieder (=Vollmitglieder) :
Argentinien, Australien, Belgien, Chile, Frankreich, Großbritannien, Japan, Neuseeland, Norwegen, Russland (damals UdSSR =Sowjetunion), Südafrika, USA
14 Staaten mit Konsultativstatus (=Vollmitglieder), Voraussetzung ist die Errichtung einer wissenschaftlichen Station:
Brasilien, China Volksrepublik, Deutschland, Ekuador, Finnland, Indien, Italien, Korea (Republik), Niederlande, Peru, Polen, Schweden, Spanien, Uruguay
17 Staaten ohne Konsultativstatus (=assoziierte Mitglieder):
Bulgarien, Dänemark, Griechenland, Guatemala, Kanada, Kolumbien, DVR Korea, Kuba, Österreich, Papua-Neuguinea, Rumänien, Schweiz, Slowakei, Tschechische Republik, Türkei, Ukraine, Ungarn.
Das Entscheidungskomitee ist die Ordentliche Konsultativtagung welche alle 2 Jahre abgehalten wird, bei Bedarf wird eine Sonderkonsultativtagung einberufen.
Maßnahmen und Übereinkommen
- Konvention zur Erhaltung der antarktischen Flora und Fauna durch Schutzzonen und Artenschutz.
- Konvention zur Erhaltung der antarktischen Robben.
- Konvention zur Erhaltung legender Meeresschätze (Krill, Fische, usw.) durch Kontrollsysteme
Extern
IWC – Internationale Walfangkommission
50 Jahre 21 Mio. km² Schutzzone um die Antarktis.
Die Wirtschaft in der Antarktis ist für die nächsten 50 Jahre bedeutungslos. Das Umweltprotokoll von 1991 verbietet den Bergbau für weitere 50 Jahre.
Doch wegen dem steigenden Energiebedarf, drohende Nahrungsmittelknappheit und der drohende Versiegung von Energiequellen ist der wirtschaftliche Interesse an der Antarktis gewachsen. Ab 1820 war der Pelzrobbenfang wirtschaftlich wichtig, ab 1909 der Walfang und ab 10970 auch der Fang von Krill. Der Abbau von Bodenschätzen ist auch durch die klimatischen Bedingungen nicht möglich. Geschätzte Vorkommen von Erdöl 45 Mrd. Barrel, Erdgas 115 Billionen m³, weiterhin Titan, Chrom, eisen, Kupfer, Kohle, Uran, Platin und Gold. Früher waren die Fangerträge im Wal-, Fisch und Robbenfang wirtschaftlich wichtig, daher erfolgte ein massiver Raubbau an der Natur.
Die heutigen Fangquoten sind stark eingeschränkt, z.b. ist der Walfang nur noch für wissenschaftliche Zwecke erlaubt. Ein wichtiger Faktor ist der Tourismus.
Heute wird der Fischfang im TAAF Gebiet kontrolliert. Das TAAF Gebiet wurde 1978 eingerichtet um den Fischfang zu kontrollieren.
Später wurde dies durch die Konvention zur Erhaltung lebender Meeresschätze verschärft. Seit dem patrolieren dort die Schiffe Austral und Albatros. Früher wurden die Pelzrobben fast ausgerottet. Der letzte Fang erfolgte im Jahre 1907, seit dem wächst der Bestand um 15% im Jahr und ist mittlerweile schon fast auf dem ursprünglichen Niveau von 1 Mio. Ab 1910 wurde der Fang von See-Elefanten eingeführt, es wurden ca. 8.
000 Bullen pro Jahr getötet. Dem Robbenfang wurde erst 1964 Einhalt geboten als auch der Walfischfang aufhörte. Seit 1972 wurden die Pelzrobbe, der See-Elefant und Rossrobbe südlich des 60° Breitengrades total geschützt. Die restlichen Robbenarten wurden durch Fanquoten und Buchführung über jeden Fang geschützt. Zudem ist es verboten auf offener See zu jagen und es wurde eine Schonzeit von Anfang März bis Ende August eingeführt. Das Gebiet wurde in 6 Zonen aufgeteilt, in denen rotierender Weise jedes Jahr gejagt werden darf.
Neuerdings gibt es auch noch 3 Reservate in denen die Jagt absolut verboten wurde.
Heute ist der Walfang in der Antarktis verboten, doch wird immer noch unter dem Deckmantel der wissenschaftlichen Forschung im kleinen Stil gejagt. Früher wurden Wale besonders wegen ihrem Fett (Walöl) und den Barten (Fischbein) gejagt. Heute werden sie hauptsächlich aufgrund ihres Fleisches, welches als Delikatesse gilt, gejagt. Die Fangmethoden wandelten sich drastisch im Laufe der Zeit. Früher war es ein Mutterschiff, welches die Beiboote zu Wasser ließ, dort waren die Jäger mit ihren Wurfharpunen, verarbeitet wurde der gefangene Wal am Land.
Heute werden die gefangenen Wale direkt auf dem Mutterschiff verarbeitet (1 Stunde pro Wal). Dadurch schwand die Walpopulation auf unter 1% Blauwale, 3% Buckelwale und 20% Finnwale. 1964 wurde die Walfangkommission gebildet, welche den Fang regelt, z.B. werden nur Wale ab einer bestimmten Größe gejagt, sowie keine Muttertiere). Seit 1986 werden 5 Jahre lange Walfangmoratorien gebildet, welche ständig verlängert werden.
Seit 1994 existiert ein ca. 18 Mio. km² großes Walschutzgebiet.
Die andere wirtschaftliche Nutzung der Antarktis ist der Tourismus. Ausflüge kleiner, nicht wissenschaftlichen Personengruppen. Da diese allerdings Auswirkungen auf die Forschung, ihre Ergebnisse, sowie die Tierwelt und Umwelt haben, wurde ein umfangreicher, strenger Leitfaden erstellt an den sich jeder zum Schutz der Forschung und Ökologie halten muss.
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