Brasielien´s wirtschaft
Allgemeine Daten
Brasilien ist der fünftgrößte Staat der Erde und das größte Land Südamerikas. Die Fläche von 8.511.965 km2 umfaßt 47% des südamerikanischen Kontinents. Das Land erstreckt sich von 5° 17 nördlicher Breite bis 33° 45 südlicher Breite und von 34° 46 östlicher Länge bis 74° westlicher Länge. Brasilien ist insgesamt etwa 24 Mal größer als Deutschland.
Die Grenze von Brasilien ist ungefähr 15.7000 km lang und berührt alle südamerikanischen Staaten. 7.400 km von der Grenze berühren den Atlantik. Brasilien erstreckt sich mit der Inselgruppe Femando de Noronha über 4 Zeitzonen. Die höchsten Erhebungen liegt im Imeri-Gebirge im brasilianischen-venezolanischen Grenzgebiet, es ist der Pico da Neblina mit 3014m und gleich daneben der Pico 31 de Marco mit 2992m.
Über 2 große Flusssysteme wird das Land mit Wasser versorgt. Durch den Amazonas und durch den Rio Paraná.
In Brasilien leben insgesamt 156 Millionen Menschen auf knapp einem drittel der Landesfläche. Das sind ungefähr 18 Personen auf einem km2. Die Landessprache ist Portugiesisch. Etwa 85% gehören dem katholischen Glauben an.
Die Währung ist der Real, der streng an den Dollar gebunden ist.
Brasilien gliedert sich in 26 Einzelstaaten. Die Hauptstadt ist Brasilia. Weitere wichtige Städte sind:
Sao Paulo, Zentrum der brasilianischen Industrie, mit 9.480.000 Einwohner Rio de Janeiro, ehemalige Landeshauptstadt, mit 5.
336.000 Einwohner Porto Alegre, Hafenstadt am Atlantik, mit 1.254.000 Einwohner Salvador, Hafenstadt am Atlantik, mit 2.057.000 Einwohner Belem, Hafenstadt am Amazonas, mit 1.
236.000 Einwohner Recife, wichtige Handelsstadt der zentralen Region, mit 1.335.000 Einwohner Belo Horizonte, Mittelpunkt der Baumwoll-Industrie, mit 2.048.000 Einwohner Manaus, wichtige Hafenstadt am Negro, mit 996.
000 Einwohner
Das Klima in Brasilien reicht von tropisch bis gemäßigt. Tropisches Klima herrscht überwiegend in den niedrigen Küstenregionen. Subtropisches Klima herrscht vor allem in den Hochebenen Brasiliens. Durch diese Klimabedingungen ist Brasilien immer gefährdet von Dürrekatastrophen heimgesucht zu werden. In den beiden unten dargestellten Diagrammen kann man die Unterschiede zwischen tropisch und subtropisch gut erkennen.
Belem, Brasilien
Jan.
Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.
Jahr C 26 25 25 26 26 26 26 26 26 26 26 26 26 Mm 193 339 431 453 300 230 59 72 15 12 16 67 2187
Rio de Janero, Brasilien
Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov.
Dez. Jahr C 26 26 25 24 22 21 21 21 21 22 23 24 23 Mm 127 114 140 107 84 58 46 48 66 86 104 140 1120
Wirtschaft und Handel
Viele sehen in der Wirtschaft Brasiliens große Probleme. Über diese Probleme wird schon lange gesprochen. Brasilien steht schon lange davor ins Industriezeitalter über zu gehen, aber es schafft nicht den Sprung hinüber. Im Volksmund heißt es: "Nach einem globalen Atomkrieg, wenn alle Länder der Erde zerstört sein werden, rückt Brasilien vielleicht vom achten auf den siebten Platz in der Welt auf." Brasilien ist eine föderative Republik mit 26 Bundesstaaten und einem Bundesdistrikt, von denen jeder eine eigene Legislative hat.
Da die Bundesregierung eine enorme Kontrolle über die Wirtschaft hat, ist die politische Autonomie der einzelnen Bundesländer sehr eingeschränkt. An der Spitze der Regierung steht der Präsident, der sogar eine stärkere Kontrolle über die Nation ausübt als der Präsident der USA. Die Legislative der Bundesregierung stellt der Kongreß dar, der sich aus einem Unterhaus, der Abgeordnetenkammer und einem Oberhaus, dem Senat, zusammensetzt.
In den neunziger Jahren enthielt der Haushaltsetat des Landes öffentliche Einnahmen von 15,7 Milliarden Dollar, die Ausgaben dagegen beliefen sich auf 25,1 Milliarden Dollar. Die Arbeitsbevölkerung beläuft sich auf 55,4 Millionen Personen, davon sind ein Drittel Frauen.
Brasilien ist kein Agrarland mehr, Vieh- und Agrarwirtschaft machen nur noch 10% des Bruttoinlandsprodukts aus.
Der Dienstleistungsfaktor ist in Brasilien sehr stark und der Industriebereich wächst ständig. Führend sind die Sektoren Metallverarbeitung, Maschinen- und Transportfahrzeugbau, Chemie, Schuh- und Lederwarenproduktion, Papier und Zellulose, Textilien und elektronische Bauteile. 67% der Exportprodukte sind Industrieerzeugnisse, trotz diesem ist die Handelsbilanz von Brasilien leicht negativ. Trotz der Vorteile eines Billiglohnlandes können die Exportwaren qualitätsmäßig nur schwer auf dem Weltmarkt konkurrieren, dazu kommen Handelsbarrieren und das zunehmende Bedürfnis der Mittelschicht nach importierten Artikeln des gehobenen Konsums. Seit Ende der achtziger Jahre gab Brasilien pro Jahr im Schnitt 20 Milliarden Dollar aus für die Einfuhr von Waren. Durch den Export von Waren nahm das Land im Schnitt 34,5 Milliarden Dollar ein.
Die Abnehmer sind vor allem die USA, Deutschland, Japan, Italien, Argentinien, Frankreich, die Niederlande und Großbritannien. Die wichtigsten Exportgüter sind Soja, Kaffee, Eisenerz, Stahl, Kraftfahrzeugausrüstung, Tierfutter, Maschinen, Schuhe und Textilien. Die wichtigsten Importeure sind die USA, Irak, Deutschland, Japan, Argentinien, Frankreich und Kanada. Importiert wird Rohöle, Öl, Maschinen, Metalle, Chemikalien und Weizen. Trotz der Ausrichtung der Agrarwirtschaft auf Exportprodukte hat sich die Anbaufläche für Grundnahrungsmittel seit 1970 um 30% vergrößert. Während der gleichen Zeit ist aber die Bevölkerung um 55% angewachsen.
Selbst diese Unterschiede ließen sich noch ausgleichen, wenn es eine gerechtere Verteilung und eine größere Kaufkraft in den ärmeren Schichten gäbe.
Am Anfang der neunziger Jahre wurde Brasilien von Armut und Gewalt regiert und Auswege gab es fast keine. Die wirtschaftliche Lage hat sich aber in der Zwischenzeit erholt, die Inflation wurde gestoppt, die ausländischen Investoren haben wieder Vertrauen in das Land und das Ansehen in der Welt wurde verbessert. Aber einige Probleme sind noch vorhanden wie zum Beispiel die Landwirtschaft und die ungleiche Verteilung von Landfläche.
Sehr wichtige Faktoren in der Wirtschaft sind:
Landwirtschaft
Obwohl der bewirtschaftete Teil des Landes lediglich 7,5 Prozent der Gesamtfläche umfaßt, zählt Brasilien zu den wichtigsten Agrarländern. Etwa ein Viertel der Kaffeeproduktion der Welt wächst auf den Plantagen von Sao Paulo, Paranä, Espirito Santo und Minas Gerais.
Wichtige Anbauprodukte sind ferner Zuckerrohr (dient nicht nur zur Gewinnung von Zuckerraffinade, sondern auch zur Herstellung von Alkohol und Benzin), Kidney-Bohnen, Kakao, Mais und Orangen, Sojabohnen, Tabak, Kartoffeln, Baumwolle, Reis, Weizen, Maniok und Bananen. Viehzucht wird insbesondere in Säo Paulo und den anderen südlichen Staaten betrieben. Gezüchtet werden Rinder, Schweine, Hühner, Schafe, Ziegen, Pferde, Esel, Maultiere und Ochsen.
Forstwirtschaft
Die Waldgebiete bedecken etwa zwei Drittel der Fläche. Die wichtigsten Erzeugnisse der brasilianischen Forstwirtschaft sind Tungöle, Kautschuk, Karnauba-Wachs, Caroa-Fasern, medizinisch verwertbare Blätter, Pflanzenöle, Harze, Nüsse sowie Bau- und Möbelhölzer. Von herausragender wirtschaftlicher Bedeutung sind auch die Nutzhölzer Paranäpinie und grüner Pfefferbaum.
Der Holzeinschlag nahm in den siebziger und achtziger Jahren drastisch zu, weil immer mehr Waldgebiete für die Besiedlung gerodet wurden.
Bergbau
Brasilien ist sehr reich an mineralischen Bodenschätzen, wegen mangelhafter Kapitalausstattung und schwieriger Transportbedingungen konnte jedoch erst in den siebziger Jahren mit dem industriellen Abbau begonnen werden. Kohle wird u. a. in Rio Grande do Sul und Santa Catarina gefördert. Die Goldgewinnung im Urwald des Amazonas hält seit 1979 unvermindert an, die Eisenvorkommen bei Itabira und an anderen Orten zählen zu den reichsten der Erde, ebenso wie die Zinnvorkommen.
Quarzkristall, Monazit und Beryllium gehören ebenfalls zu den wichtigsten Exportgütem. Mangan, Industriediamanten, Chrom, Zirkonium, Rohöl, Erdgas, Silber, Bauxit und Glimmer werden in beträchtlichen Mengen gefördert. Darüber hinaus verfügt Brasilien über wertvolle Vorkommen an Magnesit, Graphit, Titan, Kupfer, Zink, Quecksilber, Platin und Phosphaten, welche jedoch nicht in größerem Umfang abgebaut werden.
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