"die 4 kleinen tiger" (beispiel malaysia)
INHALTSVERZEICHNIS
1. Vorwort Seite 2 - 8
1.1 Statistik
2. Naturraum Seite 9 - 12
2.1 Lage/Fläche
2.2 Klima
2.
3 Vegetation
2.4 Relief
2.5 Rohstoffe
3. Soziales und Kultur Seite 12 - 13
3.1 Bevölkerungsdichte
3.2 Bevölkerungsgruppen
3.
3 Religion und Sprache
4. Wirtschaft Seite 13 - 15
4.1 Industrie
4.2 Landwirtschaft
4.3 Tourismus
4.4 Verkehrswesen
5.
Politik und Geschichte Seite 15 - 17
5.1 Geschichte
5.2 Politik
6. Anhang Seite 18
6.1 Quellenverzeichnis
7. Schlusswort Seite 18
Vorwort
Palmengesäumte Strände, smaragdgrünes Meer und faszinierende Unterwasser-Welten: Im Herzen Südostasiens findet sich ein tropisches Paradies von unglaublichem Charme.
Malaysia liegt zum größten Teil auf der Halbinsel von Malakka - und zum anderen auf der Nordseite der Insel Borneo. Hier sprudeln Wasserfälle in Süßwasserpools und Nebel steigt aus den hügeligen Regenwäldern. Andernorts formen Reisfelder grüne und goldene Terrassen. Den Kontrapunkt inmitten des tropischen Gartens setzt die moderne Skyline der Hauptstadt Kuala Lumpur.
Kulturelle Kontraste prägten das Land seit jeher: Chinesen, Portugiesen, Holländer, Briten, Japaner - durch seine wechselhafte Geschichte ist Malaysia ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen. Diese harmonische Melange verleiht dem Land einen unvergleichlichen Charme.
KL, wie die Malaysier ihre Metropole nennen, wird immer noch von Singapur im Süden und Bangkok im Norden überschattet. Den längeren Schatten, im Wortsinn, aber wirft Kuala Lumpur . Mit 452 Meter ragen hier die Petronas Towers, das höchste Gebäude der Welt, in den Himmel. Wer mit dem Zug anreist, sieht die Türme oft schon eine Stunde vor der Einfahrt in den Hauptbahnhof. Sie sind nach wie vor das erste Ziel der Touristen in der Stadt. Doch Kuala Lumpur hat viel mehr zu bieten: Ein, zwei Tage in KL werden schnell zu einer Reise durch Kulturen und Zeiten.
Die meisten Reisenden steigen in dem Golden Triangle genannten Geschäfts- und Vergnügungsbezirk ab. Hier finden sich nicht nur die guten Hotels, sondern auch die hippen Bars, die edlen Restaurants und die für malaysische Verhältnisse teuren Shopping Malls. Auf der Sultan-Ismail-Straße, wo sich das Nachtleben im modernen KL abspielt, gibt es unter anderem ein Hard Rock Cafe. Durch die Nacht getanzt wird beispielsweise im Shark Club, der 24 Stunden am Tag geöffnet ist und natürlich in vielen anderen Discos.
Doch erst wer das Golden Triangle verlässt, kann in Kuala Lumpur das echte Malaysia entdecken. Ein paar hundert Meter östlich beispielsweise setzt der erste Kulturschock ein.
Eben noch in der malaysischen Postmoderne, steht der Fußgänger plötzlich in Indien, genauer: in Little India. Traditionell leben große indische und chinesische Minderheiten in Malaysia, oft in eigenen Stadtvierteln.
Der Markt ist die Straße: Auf dem Bürgersteig massieren alte Männer müde Füße. An Ständen verkaufen Frauen bunte Saris oder geflochtene Blumen. Weiter im Süden fließen der Gombak- und der Klung-Fluss zusammen und der Kelang-Fluss entsteht, dem die Stadt ihren Namen verdankt: Schmutzige Flussmündung bedeutet Kuala Lumpur übersetzt, und schmutzig braun fließt der Strom noch heute durch sein betoniertes Bett.
Auf dem Wasser schwimmen Dosen, Flaschen und ganze Möbelstücke wie Stühle oder Schrankwände.
Doch nur wenige Meter entfernt, unberührt von dem Schlamm im Flussbett, steht die prächtige Jamek-Moschee aus der Gründerzeit der Stadt. Hier, an der Flussmündung, liegt auch das alte Chinatown. Aber die Spuren der chinesischen Bevölkerung werden immer stärker verwischt. Sehenswert ist aber der Zentralmarkt. In einer großen, im Art-Dco-Stil erbauten Halle bieten Händler Antikes sowie Kunsthandwerk und Textilien aus den unterschiedlichen Provinzen Malaysias und aus dem benachbarten Indonesien an.Stärken kann man sich hier in Restaurants und in traditionellen Garküchen, so genannte Hawkers.
An manchen Abenden treten auch Tänzer und Theatertruppen auf. Nur wenige hundert Meter weiter südlich steht ein altes architektonisches Prachtstück: Der Hauptbahnhof von Kuala Lumpur wirkt wie ein Palast aus Tausend und einer Nacht.
Lake Gardens, ein wunderschön angelegter Park im Westen der Stadt ist genau das Gegenstück zu den engen Gassen und den hektischen Straßen Kuala Lumpurs. Ein Spaziergang durch die immer grünen, weiten Anlagen verspricht Entspannung pur. Sehenswürdigkeiten in Lake Gardens sind der Schmetterlingspark, der Vogelpark, der Wildpark und der Orchideengarten sowie im Süden das Muzium Negara, das Nationalmuseum.
Gleich neben Lake Gardens beginnt das repräsentative Regierungsviertel Kuala Lumpurs mit dem Parlamentsgebäude, dem Nationaldenkmal und weiten Flächen von englischem Rasen.
Hier zeigt sich Malaysia in all seiner Pracht und Großzügigkeit.
1.1 Statistik:
Statistische Ämter Department of Statistics
Geschichte Gründung 1409
zuletzt souverän seit 1957
Politik politische Abhängigkeit Großbritanien bis 1957
Mitgliedschaft in UNO seit 1957
sonstige politische Zugehörigkeit Commonwealth
Geographie Gesamtfläche (km²) 329.750
Land (km²) 328.550
Wasser (km²) 1.200
Landesgrenzen (km) 2.
669
Küste (km) 4.675
Höchster Berg (m) Gunung Kinabalu (4.100)
Demographie Bevölkerung 23.093.000
Bevölkerung pro km² 70
Städteeinwohner 14.102.
900
Urbanisierung (%) 61,07
Durchschnittsalter in Jahren 23,60
Bevölkerung 0 - 14 Jahre 7.782.341
Bevölkerung 15 - 64 Jahre 14.294.567
Bevölkerung über 65 Jahre 1.016.
092
Bevölkerungsanteil 0 - 14 Jahre (%) 33,70
Bevölkerungsanteil 15 - 64 Jahre (%) 61,90
Bevölkerungsanteil über 65 Jahre (%) 4,40
Bevölkerungszuwachs 429.530
Bevölkerungszuwachs (%) 1,86
Geburtsrate pro 1.000 Einwohner 23,70
Geburten 547.304
Sterberate pro 1.000 Einwohner 5,12
Sterbefälle 118.236
Säuglingssterblichkeit pro 1.
000 Neugeborene 19,00
Lebenserwartung Männer (Jahre) 69
Lebenserwartung Frauen (Jahre) 75
Hauptstadt Kuala Lumpur
Hauptstadteinwohner 1.180.000
Gesundheit Ärzte 15.600
Ärzte pro 1.000 Einwohner 0,68
Gesundheitsausgaben ($) 1.302.
031.100
Gesundheitsausgaben je Einwohner ($) 56,38
tgl. Nahrungsaufnahme pro Einwohner (cal) 2.950
Bildung Studenten 210.000
Studenten pro 1.000 Einwohner 9,09
Bildungsausgaben ($) 4.
798.940.750
Analphabeten über 14 Jahre 3.230.549
Analphabeten über 14 Jahre (%) 21,10
Sprache Amtsprache Bahasa, Melau
Religion Überwiegende Religionsgruppe Muslime
Wirtschaft BIP ($) 79.771.
650.000
BIP ($) pro Kopf 3.454
BIP ($) Kaufkraftparität 198.400.000.000
BIP ($) pro Kopf Kaufkraftparität 8.
591
Kaufkraft eines US$ 2,49
Wirtschaftswachstum (%) 4,10
Anteil der Landwirtschaftsproduktion am BIP ($) 9.572.598.000
Anteil der IndustrieProduktion am BIP ($) 31.908.660.
000
Anteil der Dienstleistungen am BIP ($) 38.290.392.000
Anteil der Landwirtschaftsproduktion am BIP (%) 12,00
Anteil der IndustrieProduktion am BIP (%) 40,00
Anteil der Dienst-leistungen am BIP (%) 48,00
Inflationsrate (%) 1,90
Arbeitskräfte 9.900.000
Arbeitslosigkeit 376.
200
Arbeitslosigkeit (%) 3,80
Staatshaushalt - Einnahmen ($) 20.300.000.000
Staatshaushalt - Ausgaben ($) 27.200.000.
000
Staatsausgaben in % des BIP 34,10
Export ($) 95.200.000.000
Import ($) 76.800.000.
000
Außenverschuldung ($) 47.500.000.000
Anteil der Auslandsverschuldung am BIP (%) 59,54
Internationale Hilfe ($) 42.000.000
Elektrizitätsverbrauch (Mio.
Kwh) 63.480
Elektrizitätsverbrauch (Kwh pro Einwohner) 2.749
Erdölverbrauch (Barrel pro Tag) 472.000
Erdölproduktion (Barrel pro Tag) 729.200
Anbaufläche (km²) 76.059
Anbaufläche (%) 23,15
Anbaufläche pro Einwohner (ha) 0,33
Rinder (Stk) 740.
000
Rinder pro 1.000 Einwohner (Stk) 32
Schweine (Stk) 2.300.000
Schweine pro 1.000 Einwohner (Stk) 100
Geflügel (Stk) 192.000.
000
Geflügel pro 1.000 Einwohner (Stk) 8.314
Fischfang (t) 1.300.000
Fischfang (kg) pro Einwohner 56,29
Kommunikation Telefonanschlüsse 4.830.
000
Telefonanschlüsse pro 1.000 Einwohner 209,15
Mobiltelefone 7.470.000
Mobiltelefone pro 1.000 Einwohner 323,47
Rundfunkgeräte 10.900.
000
Rundfunkgeräte pro 1.000 Einwohner 472,00
Fernsehgeräte 8.790.000
Fernsehgeräte pro 1.000 Einwohner 380,63
Internetanschlüsse 5.700.
000
Internetanschlüsse pro 1.000 Einwohner 246,83
Transport Eisenbahnlinien (km) 2.418
Eisenbahndichte (km/100 km²) 0,73
befestigte Straßen (km) 49.935
Straßendichte (km/100 km²) 15,14
darin Autobahnen (km) 1.192
Pkw 4.160.
000
Pkw pro 1.000 Einwohner 180,14
Pkw pro 100 km befestigter Straßen 83,31
Wasserstraßen 7.296
Handelsflotte/Schiffe (über 1.000 BRT) 366
Militär Streitkräfte (Truppenstärke) 102.000
Kampfpanzer 26
Kriegsschiffe 4
Kampfflugzeuge 120
Nuklearsprengköpfe 0
Verteidigungsausgaben ($) 2.810.
000.000
Verteidigungsausgaben pro Kopf ($) 122
2. Naturraum
2.1 Lage/Fläche:
Malaysia lässt sich wie folgt im Gradnetz einordnen:
Es reicht von seiner nördlichsten Grenze bei ca. 7° Nord fast bis zum Äquator. In der Breite erstreckt es sich von 100° Ost bis ca.
120° Ost.
Somit ist Malaysia ein Staat in Südostasien, dessen Gesamtfläche 329758 km² beträgt.
Er wird durch das Südchinesische Meer in zwei getrennte Landesteile gesplittet: West- und Ostmalaysia.
Westmalaysia, das 40 % der Gesamtfläche umfasst, besteht aus elf Bundesstaaten im Süden der Malakkahalbinsel und grenzt im Norden an Thailand, im Süden an Singapur. Im Westen liegt die Malakkastraße und im Osten befindet sich das Südchinesische Meer als Grenze zu Ostmalaysia.
Ostmalaysia umfasst den Norden der Insel Borneo und schließt das Sultanat Brunei mit ein.
Es besteht aus den Bundesstaaten Sarawak (38 % der Gesamtfläche) und Sabah (22 % der Gesamtfläche). Im Norden und Westen wird Ostmalaysia durch das Südchinesische Meer, im Osten durch die Sulu- und Celébesee, sowie im Süden durch die indonesischen Provinzen West- und Ost-Kalimantan begrenzt.
2.2. Klima:
Malaysia liegt in der tropischen Klimazone. Das heißt, es herrscht das ganze Jahr über, außer in den Hochlagen der Gebirgsketten ein feuchtwarmes Klima.
Wegen der Nähe zum Äquator liegt ein Tageszeitenklima vor mit einer Tagesdurchschnittstemperatur von 27°C in den Tiefländern.
Ebenfalls das ganze Jahr über gibt es ergiebige Regenfälle, welche von November bis März während des Nordostmonsuns ihren Höhepunkt erreichen. Somit ergeben sich für die Tiefländer jährliche Niederschlagsmengen zwischen 2000 und 4000 mm und für die Gebirgszüge bis zu 6000 mm.
Ein weiteres Charakteristika von Malaysia ist der Gegensatz zwischen Sommerregen an der Westküste, hervorgerufen durch den Südwestmonsun, und Winterregen in den östlichen Landesteilen durch den Nordostmonsun.
Station: Cameron Highlands (1448m) Lage: 4° 28' N, 101° 23' O
Monate Æ Niederschlag in mm Æ Temperatur in ° C
Januar 168 17,5
Februar 132 15,5
März 216 17,8
April 297 18,6
Mai 246 18,6
Juni 140 18,3
Juli 122 17,8
August 163 17,8
September 262 18,1
Oktober 340 18,1
November 330 17,8
Dezember 229 17,5
Jahresmittel 2645 18,0
Station: Kuching (26m) Lage: 1° 26' N, 110° 20' O
Monate Æ Niederschlag in mm Æ Temperatur in ° C
Januar 610 25,9
Februar 511 26,1
März 328 27,0
April 279 27,5
Mai 262 27,5
Juni 180 27,8
Juli 196 27,2
August 334 27,5
September 218 27,0
Oktober 267 27,2
November 358 26,7
Dezember 462 26,4
Jahresmittel 3905 27,0
Station: Kuala Trengganu (32) Lage: 5° 20' N, 103° 8' O
Monate Æ Niederschlag in mm Æ Temperatur in ° C
Januar 295 25,3
Februar 163 25,6
März 160 26,7
April 155 27,2
Mai 135 27,8
Juni 109 27,2
Juli 117 27,2
August 150 27,2
September 191 27,0
Oktober 279 26,7
November 610 26,1
Dezember 554 25,3
Jahresmittel 2918 26,6
2.3.
Vegetation:
Über die Hälfte der Gesamtfläche Malaysias ist mit immergrünen tropischen Regenwald bedeckt. Vor allem in den dünner besiedelten Bundesstaaten Sabah und Sarawak befinden sich große Urwaldflächen, die zum Teil zu den ältesten Beständen der Welt gehören.
Allerdings ist der Regenwald in vielen Gebieten durch Brandrodungsfeldbau und Nutzholzgewinnung stark überbeansprucht. Dies ist besonders in Sarawak, trotz landesweiter Wiederaufforstungsprogramme und Schaffung neuer Naturschutzgebiete, ein großes Problem, da der Rohholzexport seit 1980 sogar noch verdoppelt wurde.
2.4 Relief:
Beide Landesteile sind aus dem alten Sunda-Massiv entstanden.
In Westmalaysia verlaufen die Gebirgsketten in Nord-Süd-Richtung. Die Bedeutendste ist die Main Range (oder Barisan Titiwangsa), die im Gunung Tahan ihre höchste Erhebung von 2190 m erreicht.
Die Bergketten laufen in ein stark besiedeltes Küstentiefland aus.
Ostmalaysia steigt gegen Osten an und hat im Gebirgsland von Sabah mit dem Mt. Kinabalu (4101m) den höchsten Berg Südostasiens.
An den Küsten herrschen versumpfte Schwemmlandebenen vor, welche von nichtschiffbaren Flüssen durchzogen werden.
2.5 Rohstoffe:
Vor der Unabhängigkeit war Zinn, welches hauptsächlich in Westmalaysia gefördert wird, der wichtigste Rohstoff und einst die Quelle des Reichtums in Malaysia. Dies hat sich in den letzten 40 Jahren geändert. Die Zinnproduktion ist rückgängig ('94: 6500t und statt dessen hat der Bergbau einen leichten Aufschwung zu verzeichnen. Erdöl ('94: 655000 Barrel pro Tag) und Erdgas (16 Mio. t), welche vor allem in den Küstengebieten von Sabah und Sarawak gefördert werden, bleiben wichtige Exportgüter und Devisenbringer für Malaysia.
Außerdem sind noch Bauxit, Eisen und Kupfer erwähnenswerte Produkte des malaiischen Bergbaus.
3. Soziales und Kultur
3.1. Bevölkerungsdichte:
Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte Malaysias beträgt etwa 60 Einwohner pro Quadratkilometer. Die Malakkahalbinsel ist jedoch ungefähr siebenmal so dicht bevölkert wie Sabah und Sarawak, da sich auf ihr die großen Städte (wie Kuala Lumpur und George Town) befinden, die die wirtschaftlichen und kulturellen Zentren Malaysias bilden.
Etwa 43 % der Bevölkerung leben in den Städten und 57 % auf dem Land.
3.2 Bevölkerungsgruppen:
Die malaiische Bevölkerung lässt sich in mehrere ethnische Gruppen gliedern. Mit knapp der Hälfte der Bevölkerung (47 %) sind die Malaien die größte Volksgruppe. Sie werden gefolgt von den Chinesen mit 32 % und den Indern mit 8 % der Bevölkerung. Der Rest der Bevölkerung setzt sich aus einheimischen Volksgruppen und kleineren Gemeinschaften eingewanderter Pakistanis, Filipinos, Indonesier, Vietnamesen und Europäern zusammen.
Auf der Malakkahalbinsel werden hauptsächlich die ländlichen Küstenregionen von den Malaien besiedelt, wo sie von Fischerei und Reisanbau leben. Die Städte dagegen werden von den im Wirtschaftsleben vorherrschenden Chinesen dominiert. Inder, Pakistanis und Tamilen sind überwiegend auf Plantagen beschäftigt.
In Sabah und Sarawak sind die einheimischen Volksgruppen vorherrschend. Sie machen etwa die Hälfte bis zwei Drittel der Bevölkerung aus und leben vorwiegend an Flüssen im Landesinneren.
In den Städten und Küstenorten leben hauptsächlich Malaien, die in Sabah und Sarawak eine Minderheit bilden.
3.3 Religion und Sprache:
Aus der großen ethnischen Vielfalt Malaysias folgt auch, dass eine Reihe von unterschiedlichen Sprachen gesprochen werden und dass viele verschiedene Religionen vertreten sind.
Bahasa Malaiisch ist die Amtssprache Malaysias und wird von ungefähr 58 % der Bevölkerung gesprochen. Daneben sind noch Chinesisch (9%), Tamil (4 %) und Iban (3 %) verbreitet.
Englisch ist eine wichtige Verkehrs- und Bildungssprache, die ebenfalls verbreitet ist.
Der Islam ist die Staatsreligion und wird von etwa der Hälfte der Bevölkerung, im wesentlichen Malaien, vertreten.
Neben dem Islam gibt es noch weitere Religionen, die von den jeweiligen Bevölkerungsgruppen abhängen. Bei den Chinesen sind der Buddhismus, Konfuzianismus und Taoismus verbreitet.
Die meisten Inder sind Hindus. Die Christen bilden mit 6 % eine Minderheit in Malaysia. Außerdem gibt es vor allem in Sabah und Sarawak viele traditionelle, animistische Stammesreligionen.
3.
4 Bildung:
Jedes Kind muss vom siebten bis 15. Lebensjahr die Schule mit unentgeltlichen Unterricht besuchen. Der Unterricht wird in den vier Hauptsprachen (Bahasa Malaysia, Chinesisch, Tamil und Iban) gehalten, wobei Englisch als erste Fremdsprache Pflichtfach ist.
Nach der normalen Schulausbildung gibt es die Möglichkeit an einer der sieben Hochschulen und mehreren anderen Hochschuleinrichtungen zu studieren. Anfang der neunziger Jahre besuchten mehr als 57400 Studenten die sieben Universitäten Malaysias.
4.
Wirtschaft
Malaysias Wirtschaft ist eine der sich am schnellsten Entwickelnden in Südostasien. Das Wirtschaftswachstum lag 1995 zum achten Mal in Folge über 8 %, so dass Malaysia heute die drittreichste Nation Südostasiens ist (Encarta). Mit einem Bruttosozialprodukt von über 3000 US$ pro Kopf gehört Malaysia in der Weltbankeinteilung schon zu den Ländern mit mittlerem Einkommen in der oberen Einkommenskategorie. Die Arbeitslosenquote (3,8 %) ist so gering, dass man praktisch von Vollbeschäftigung ausgehen kann.
Dieser wirtschaftliche Aufschwung ist mit einer gelungenen Wirtschaftspolitik zu erklären. Die koloniale Monokultur zur Produktion von Kautschuk und Zinn in den 50er Jahren konnte seit der Unabhängigkeit weitgehend diversifiziert werden.
1970 wurde die New Economic Policy (NEP: Neue Wirtschaftspolitik) zur Bekämpfung der Armut und dem Abbau der traditionellen Vorherrschaft der Chinesen in der Wirtschaft eingeführt. Durch sie wurde Malaysia führender Produzent von elektronischen Bauteilen auf dem Weltmarkt. Malaysia war auch die erste Nation Südostasiens, die mit dem Bau und Export von Kraftfahrzeugen begann. Der Anteil der Industrie am Bruttoinlandsprodukt hat sich von 1980 bis 1990 mehr als verdoppelt (1990: 40 %).
1991 wurde die National Development Policy (NDP: Nationale Entwicklungspolitik) eingeführt. Ihr Ziel ist ein anhaltendes Wirtschaftswachstum und die Überwindung der Armut.
Bis zum Jahr 2020 soll die "Vision 2020" realisiert werden und Malaysia ein voll entwickelter Industriestaat sein (Encarta).
4.1 Industrie:
Die Industrie beschäftigt etwa ein gutes Viertel der Erwerbstätigen und trug 1993 zu einem Drittel zum BIP und zu mehr als 60 % zu den Exporteinnahmen bei. Die verarbeitende Industrie hat die Agrarwirtschaft und den Bergbau an Bedeutung weit hinter sich gelassen. Sie hatte 1994 ein Wachstum von 14,6 % und ihr Anteil am BIP betrug 31,6 %, so dass sie der stärkste Wachstumsmotor blieb.
Der wichtigste Industriezweig Malaysias ist die Elektronikindustrie
Zu Beginn der 90er Jahre war Malaysia hinter den USA und Japan der drittgrößte Produzent elektronischer Bauteile.
Weitere bedeutsame Industriezweige verarbeiten Kautschuk, Zinn, Öl und Nahrungsmittel oder stellen chemische Erzeugnisse her.
4.2 Agrarwirtschaft:
Die Landwirtschaft verliert, typisch für Schwellenländer, immer mehr an Bedeutung. 1993 betrug ihr Anteil am BIP 15 % und ihr Anteil an den Exporteinnahmen 18%. Trotzdem beschäftigt sie immer noch einen Großteil der Erwerbstätigen (1990: über 25 %). Die meisten Kleinbauern produzieren für den Eigenbedarf und decken so den Inlandsbedarf an Nahrungsmitteln (hauptsächlich Reis).
Kautschuk, Palmöl und Kakao sind die wichtigsten Exportgüter, wobei die ersteren zwei von den Briten eingeführt wurden. Malaysia produziert ca. 60 % der Weltproduktion an Palmöl und liegt mit der Kautschuk- und Kakaoproduktion weltweit an dritter bzw. vierter Stelle. Neben Kautschuk, Palmöl und Kakao sind Zuckerrohr, Tee, Ananas, Kokosnuss und Tabak wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse.
Außerdem zählt Malaysia zu einen der größten Nutzholzexporteuren auf dem Weltmarkt.
Wegen der zunehmenden Abnahme der Waldfläche wurden durch die Regierung Exportverbote für mehrere tropische Holzarten verhängt.
4.3. Tourismus:
Der Tourismus liegt, was seine volkswirtschaftliche Bedeutung betrifft, nach dem Verarbeitenden und dem Erdölsektor an dritter Stelle. Die Einnahmen aus diesem Sektor steigerten von 1994 bis 1995 um 60%. Malaysias Umweltprobleme der letzten Zeit dürften allerdings einen Rückgang der Einnahmen verursacht haben.
4.4 Verkehrswesen:
Die Verkehrsinfrastruktur ist recht gut, wenn auch mit sehr starken regionalen Unterschieden, entwickelt.
Die Malakkahalbinsel verfügt über ein umfassendes Straßen- und Eisenbahnnetz. Das Eisenbahnnetz ist jedoch noch nicht so weit ausgebaut, so dass die Straßenverbindungen das wichtigste Transportnetz bilden. Auf der Malakkahalbinsel befinden sich außerdem drei der fünf internationalen Flughäfen und daneben noch sechs weitere größere Flughäfen.
In Sabah und Sarawak ist die verkehrsmäßige Erschließung noch nicht so weit fortgeschritten.
Nur 25 % des Straßennetzes und 6 % des Eisenbahnnetzes befinden sich auf Sabah und Sarawak. Weiterhin gibt es noch zwei internationale und fünf größere Flughäfen in Sabah und Sarawak.
Die Schifffahrt ist zwar noch entwicklungsbedürftig, aber es bestehen schon gut ausgebaute Fährverbindungen zwischen den beiden Landesteilen. Die wichtigsten Seehäfen sind Kelang, George Town, Johor Baharu und Kuantan auf der Halbinsel sowie Kota Kinabalu und Kuching in Ostmalaysia.
5. Politik und Geschichte
5.
1 Geschichte:
Das Gebiet des heutigen Malaysias wurde seit Anfang des 16. Jahrhunderts von Kolonialherren dominiert. Von 1511 bis 1641 herrschten die Portugiesen in Malaysia und befanden sich ständig in kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem islamischen Reich Aceh Sumatras. 1641 fiel das Königreich an die Niederländer, die für die nächsten 200 Jahren die herrschende europäische Handelsmacht waren. Auch sie befanden sich im ständigen Konflikt mit den angrenzenden Königreichen. Es gelang ihnen jedoch ihren Einflussbereich noch auszuweiten.
Die nördlichen malaiischen Königreiche waren zu dieser Zeit meist unter siamesischen Einfluss.
Ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gewannen die Briten immer mehr an Einfluss im südostasiatischen Raum. 1786 pachtete die britische Ostindische Kompanie die Insel Penang. 1819 wurde von ihr ein Handelsstützpunkt auf der Insel Singapur errichtet. 1824 erwarben die Briten schließlich Malakka von den Niederländern.
1867 wurden Singapur, Penang und Malakka zu den Straits Settlements zusammengefasst und befanden sich unter britischer Verwaltung.
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts förderten malaiische Herrscher die Einwanderung chinesischer Arbeitskräfte für die Zinnminen. Es kam zu Gebietsstreitigkeiten zwischen den Sultanen und den chinesischen Einwanderer, so dass die Briten zur Sicherung ihrer Interessengebiete die Halbinsel übernahmen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden vier Sultanate unter der Kontrolle eines britischen Generalresidenten zu den Federated Malay States zusammengefasst.
1909 wurde aus den nördlichen Sultanaten, die vorher unter siamesischer Herrschaft standen, die Unfederated Malay States. An der Spitze des britischen Herrschaftssystems stand ein Regierungskommissar, der gleichzeitig Gouverneur der Straits Settlements war.
Das Gebiet der heutigen malaiischen Gliedstaaten Sabah und Sarawak stand bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zum größten Teil unter dem Einfluss des mächtigen muslimischen Sultanats Brunei, mit dem die Europäer zwar Handel führten, aber wo sie keine feste Niederlassung hatten. 1841 erhielt ein britischer Seefahrer Sarawak als Belohnung für seine Hilfe bei der Niederschlagung eines Aufstandes. Es gelang ihm und seinen Nachfolgern das Gebiet bis auf die heutigen Grenzen auszudehnen.
In der Folgezeit schlossen die Briten mit den Sultanen von Brunei und Sulu Verträge ab, die ihnen uneingeschränkte Herrschaft über diese Gebiete einräumten.
1888 wurden das heutige Sabah und Sarawak zu britischen Protektoraten.
Während des 2. Weltkrieges wurden Malakka, Sarawak und Nordborneo von den Japanern besetzt. Danach nahmen die Briten die Halbinsel wieder in Besitz. Die nach dem Krieg aufkommende Unabhängigkeitsbewegung wurde durch Streitigkeiten unter den einzelnen Volksgruppen in ihrer Entwicklung behindert.
1946 vereinigten die Briten gegen den heftigen Widerstand der Malaien Singapur, Malakka und Penang mit den Federated und Unfederated Malay States zur Malaiischen Union. Aus dem Widerstand gegen die Union entstand 1946 die United Malays National Organization (UMNO). 1948 wurde die Union in eine Föderation, den Malaiischen Bund, umgewandelt. Dies war der Auslöser für den antikolonialen Guerillakampf der Communist Party of Malaya (MCP), die während des 2. Weltkrieges eine wichtige Rolle in der Widerstandsbewegung gegen Japan hatte und auch nach dem Krieg nicht verboten wurde. Das Ziel der MCP war die sofortige Unabhängigkeit und die Absetzung der traditionellen malaiischen Herrscher.
Die Angriffe der MCP auf Zinnminen und Kautschukplantagen führte 1948 zu einer Verhängung eines Ausnahmezustands.
Die MCP wurde verboten und die Truppen durch Kontingente aus anderen Kolonien Großbritanniens verstärkt. 1954 war die MCP zu Friedensverhandlungen bereit, obwohl es in den folgenden sechs Jahren noch ab und an zu sporadischen Kämpfen kam.
Bei den ersten allgemeinen Wahlen 1955 erlangte die Allianz aus der UMNO, der Malayan Chinese Association (MCA) und dem Malayan Indian Congress (MIC) die Mehrheit der Mandate und arbeitete mit den Briten die Verfassung für die Zeit der Unabhängigkeit (Encarta)aus.
Am 31.08.
1957 wurde der Malaiische Bund von Großbritannien in die Unabhängigkeit entlassen und schloss sich am 16.09.1963 mit Singapur, Sarawak und Sabah zur Föderation Malaysia zusammen. 1965 trat Singapur wegen wirtschaftlichen und politischen Interessengegensätzen aus der Föderation wieder aus. Außerdem kam es bis 1966 zu Auseinandersetzungen mit Indonesien, welches gegen eine Mitgliedschaft von Sabah und Sarawak in der Föderation war.
5.
4 Politik:
Seit seiner Gründung wird Malaysia von Parteibündnissen regiert. Die erste Koalitionsregierung war die Allianz von UMNO, MCA und MIC. Alle Premierminister seit der Unabhängigkeit wurden von der UMNO gestellt. Die Regierung hatte immer wieder mit ethnischen und sozialen Spannungen zu kämpfen. Unmittelbar nach den allgemeinen Wahlen von 1969 kam es zu schweren Unruhen in Kuala Lumpur, die zur Ausrufung des Ausnahmezustands bis 1971 führten. Nach diesen Unruhen wurde die Allianz von UMNO, MCA und MIC durch die Aufnahme aller großen Parlamentsparteien der 13 Bundesstaaten erweitert.
Die neue Koalition nannte sich National Front und umfasste 1974 zehn Mitgliedsparteien. Ihr standen zwei große Oppositionsparteien gegenüber: die Pan-Malayan Islamic Party, die 1977 die
National Front verließ, und die Democratic Action Party.
Durch wachsende Spannungen zwischen Malaien und Chinesen sah sich die Regierung 1987 so sehr bedroht, daß sie alle Oppositionsführer festnehmen ließ. 1988 wurde die New UMNO wieder gegründet, nachdem sie zuvor, wegen der Teilnahme nichtregistrierter Gruppierungen an den Wahlen, aufgelöst worden war.
Heute ist die New UMNO die stärkste Partei in der National Front, welche aus 14 Mitgliedsparteien besteht. Es gibt mindestens 26 Oppositionsparteien, die zumeist entweder der Gagasan Rakyat, einer Koalition aus sieben Parteien, zu der auch die Democratic Action Party gehört, oder dem Muslim Unity Movement ('89 gegründet), einer Koalition aus vier Parteien, zu der auch die Pan-Malayan Islamic Party gehört, angehören.
6. Anhang
6.1 Quellenverzeichnis
- Microsoft Encarta 97 Enzyklopädie
- Munzinger Archiv; Malaysia ('93-'96)
- A. Burgess; Geo-Artikel: "Das Land das ich liebte" ; 1984
- Diercke Weltatlas (Braunschweig, 1988; aktualisiert 2002)
- staatenderwert.de
- erdkunde-online.de
- welt-in-zahlen.
de
7. Schlusswort
Wie bei den meisten Entwicklungsländern ist nicht eindeutig festzustellen was der eigentliche Grund für die Unterentwicklung war.
Der gesamte südostasiatische Raum wurde durch unterschiedliche Kolonialmächte dominiert. Dies lässt auf die Dependenztheorie folgern. Das heisst, die Unterentwicklung ist wegen der Beeinflussung durch die Kolonialmächte entstanden. Am Beispiel Malaysia wäre diese Beeinflussung gleichbedeutend mit der materiellen Ausnutzung Malaysias und den daraus resultierenden Folgen.
Um die Zinn- und Kautschukproduktion zu steigern, benötigte man mehr Arbeitskräfte und förderte daher die Einwanderung von Chinesen, Pakistani und Inder. Damit ist der Arbeitskräftemangel im 19. Jahrhundert Grund für die ethnischen Spannungen im 20. Jahrhundert.
Aber an der Unterentwicklung Malaysias sind sicherlich nicht nur die Kolonialherren schuld, sondern es gibt noch eine Reihe anderer Faktoren.
Malaysia ist schon jetzt eine führende Wirtschaftsmacht im südostasiatischen Raum und ist mit einigen Produkten (z.
B.: Elektroteile) führend auf dem Weltmarkt. Weiterhin hat Malaysia auch schon wichtige Handelsbeziehungen geknüpft, so dass es schon heute nicht mehr so stark auf Entwicklungshilfe angewiesen ist. Die Nettoentwicklungshilfe betrug 1988 nur noch 100 Mio. US$. Trotzdem ist die Armut in Malaysia noch ein großes Problem.
Vor allem die Disparitäten zwischen dem relativ reichen Westmalaysia und den zurückgebliebenen Ostmalaysia können noch zu ernsten Problemen führen, wenn die Regierung es nicht schafft die "Vision 2020" mit Hilfe der National Development Policy zu realisieren.
Die "vier kleinen Tiger" (Malaysia, Thailand, Indonesien und Phillippinen)
Frage: Warum heißen diese Länder so? (Beispiel Malaysia)
Malaysia ist ein Schwellenland (Encarta) mit den besten Voraussetzungen bald zu den Industrienationen zu gehören. Es ist so zu sagen auf dem Sprung vom Schwellenland zur Industrienation. Genau wie kleine Tiger, die immer auf dem Sprung sind, um weiter voran zu kommen.
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