Die hanse
Hanse (von althochdeutsch hansa: Kriegsschar, Gefolge), ist die Bezeichnung für im Mittelalter entstandene Gruppen deutscher Kaufleute im Ausland. Sie schlossen sich zu einem Städtebund zusammen, der dafür sorgte, dass die Handelsinteressen aller Mitglieder berücksichtigt wurden und ihnen Schutz bot. Sie trieben Handel zwischen England, Flandern, Deutschland, den skandinavischen Ländern (Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark), Polen, Litauen und Russland. Auf ihrem Höhepunkt war die Hanse nicht nur eine bedeutende Wirtschaftsmacht in Europa, sie war gleichzeitig auch ein wichtiger politischer Faktor. Ihre wichtigsten Stützpunkte befanden sich in London, Brügge, Bergen, Visby und Nowgorod. Die wirksamste Waffe der Hanse war die so genannte "Verhansung", das heißt, dass sie einem Land oder Hafen die Handelsprivilegien entzogen haben.
Die Ursprünge der Hanse gehen auf das zwölfte Jahrhundert zurück. Damals entstanden sie unter anderem, weil im mittelalterlichen Europa eine stark wachsende Anzahl freier Städte und die Entstehung von Zünften herrschte. Aber auch wegen der Ausweitung des norddeutschen Handels mit England und den Festlandshäfen am Ärmelkanal und zuletzt wegen der Zunahme von Piraterie und Straßenräuberei entlang der Handelsrouten.
Vom 13. bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts beherrschte die Hanse weitgehend den Fernhandel des nördlichen Europas.
Die hansischen Kaufleute versorgten West- und Mitteleuropa mit den Luxuswaren, Nahrungsmitteln und Rohstoffen des nördlichen und östlichen Europas. Hierzu gehörten zum Beispiel Pelze, Wachs, Getreide, Fisch, Holz und Holzbauprodukte wie Pech und Teer. Im Gegenzug brachten die Hansekaufleute in diese Leute die gewerblichen Fertigprodukte des Westens und Südens, wie Tuche, Metallwaren, Waffen und Gewürze.
Es gibt 3·wichtige Ursachen, die zu dem Untergang der Hanse führten:
Vielen Landesfürsten gelang es im 16. Jahrhundert, die meisten Städte mit Gewalt oder durch Verträge zu unterwerfen. Dadurch konnten die Städte nicht mehr Mitglied der Hanse sein, weil sie nicht mehr frei entscheiden durften.
Die Fürsten begannen die Wirtschaft und den Handel selbst zu organisieren, was dem Wesen der Hanse widersprach.
Gleichzeitig erlitt die Hanse schwere Gewinneinbußen durch den starken Rückgang des Heringsfanges im Gebiet ihrer alten Vorherrschaft, weil die Heringe andere Laichplätze bevorzugten und durch die Entdeckung Amerikas verlagerte sich der Handel weg von der Nordsee und der Ostsee hin zum Atlantik. Auch dies führte zur Schwächung der Hanse.
In Erinnerung an die Große Zeit der Hanse tragen heute immer noch Lübeck, Hamburg, Bremen, Rostock und viele andere Städte den Namen "Hansestadt".
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