Die usa
USA
Vereinigte Staaten von Amerika
1 EINLEITUNG
Vereinigte Staaten von Amerika, umgangssprachlich Vereinigte Staaten, USA oder Amerika. Die USA
sind eine präsidiale Republik mit bundesstaatlicher Verfassung in Nordamerika. Sie bestehen aus
50 Bundesstaaten (einschließlich Alaska und Hawaii) und dem District of Columbia, der eingeschränkte
Selbstverwaltung besitzt. Übersee- bzw. Außengebiete der Vereinigten Staaten sind Puerto Rico,
Amerikanisch-Samoa, Guam und die amerikanischen Jungferninseln. Die Vereinigten Staaten grenzen im
Norden an Kanada, im Osten an den Atlantischen Ozean, im Süden an den Golf von Mexiko und an
Mexiko, im Westen an den Pazifischen Ozean.
Die Nordgrenze wird teilweise durch die Großen Seen und
den Sankt-Lorenz-Strom gebildet, die Südgrenze streckenweise vom Rio Grande. Die größte Stadt ist
New York City, Hauptstadt ist Washington D.C. (District of Columbia).
Die Gesamtfläche der Vereinigten Staaten beträgt 9 629 047 Quadratkilometer, davon umfasst Alaska
1 530 000 Quadratkilometer und Hawaii 16 729 Quadratkilometer. Binnengewässer haben einen Anteil
von 507 788 Quadratkilometern an der Gesamtfläche.
Entlang des durch West Quoddy Head in Maine
(östlichster Punkt der USA) verlaufenden Breitengrades beträgt die größte Breite ungefähr
4 520 Kilometer. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung misst von der Gegend um Brownsville (Texas) bis
zur kanadischen Grenze circa 2 570 Kilometer. Der Mount McKinley oder Denali (6 194 Meter) in Alaska
ist der höchste Punkt Nordamerikas; der niedrigste Punkt liegt in Kalifornien im Death Valley, einer
Senke, die sich 86 Meter unter dem Meeresspiegel befindet.
2 LAND
2.1 Physische Geographie
Die Vereinigten Staaten sind durch eine Vielzahl von Landschaftstypen und eine artenreiche Flora und
Fauna gekennzeichnet. Diese werden in den Artikeln über die einzelnen Staaten ausführlicher dargestellt.
Das Land gliedert sich in vier Großlandschaften; dies sind von Osten nach Westen die Küstenebenen, die
Appalachen, die Inneren Ebenen und die Kordilleren.
Im Osten und Südosten erstrecken sich am Atlantik und am Golf von Mexiko Küstenebenen; Buchten
greifen stellenweise weit in das Land hinein. Im Süden sind Lagunen und zum Teil ausgedehnte
Sumpfgebiete entwickelt. Das Tiefland steigt nach Westen allmählich zu den Appalachen an. Dieses
geologisch alte Gebirge ist bis zu 480 Kilometer breit; höchster Berg ist der Mount Mitchell mit
2 037 Metern. Der zentrale Bereich der USA wird von den Great Plains, dem Gebiet der Großen Seen und
dem Mississippibecken eingenommen.
Im Westen erheben sich die erdgeschichtlich jungen Kordilleren
mit den Rocky Mountains. Die steil zur Pazifikküste abfallenden Kordilleren werden von tief
eingeschnittenen Gräben (u. a. Grand Canyon, Death Valley, Kalifornisches Längstal) in mehrere
Gebirgsketten gegliedert. Die nördlichen Ausläufer der Kordilleren reichen bis nach Alaska. Hawaii
umfasst eine lang gestreckte Inselkette im Pazifischen Ozean.
2.2 Flüsse und Seen
Das größte Stromsystem der USA ist das von Mississippi und Missouri; es weist eine Gesamtlänge von
6 240 Kilometern auf. In Alaska hat der Yukon das größte Einzugsgebiet. Die Flüsse der östlichen USA
wie Hudson, Delaware, Susquehanna, Potomac oder Savannah sind aufgrund hoher Niederschläge ständig
wasserführend und eignen sich für die Schifffahrt. Schmelzwasser ist die Hauptquelle der in östlicher
Richtung fließenden Flüsse Missouri, Platte, Arkansas und Rio Grande sowie der westwärts strömenden
Flüsse Colorado, Sacramento, Snake und Columbia. Die Flüsse werden zur Wasserversorgung der Städte
und zur Bewässerung von Agrarflächen genutzt, so dass sich bei einigen Flüssen die Wassermenge mit
zunehmendem Verlauf reduziert.
Die fünf Großen Seen Ontario-, Erie-, Huron-, Michigansee und Oberer See befinden sich in eiszeitlich
entstandenen Becken. Nur der Michigansee liegt vollständig auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten;
durch die anderen vier Seen verläuft die Grenze zu Kanada. Eiszeitliche Gletscher haben darüber hinaus
Zehntausende kleinerer Seen hinterlassen, die verstreut über den gesamten Nordosten der USA, den
Mittelwesten und große Teile Alaskas liegen. Der Große Salzsee in Utah und andere kleinere Salzseen
sind Überbleibsel größerer pleistozäner Seen.
2.3 Klima
Aufgrund ihrer Ausdehnung und Topographie haben die Vereinigten Staaten von Amerika Anteil an
mehreren Klimazonen.
Der Norden liegt im kühl- bis warmgemäßigten Bereich des Westwindgürtels. Der
Süden und Südosten des Landes leiten zu den sommerfeuchten Randtropen über. Der Südwesten ist
subtropisch, im Lee der Gebirge ist das Klima von Trockenheit gekennzeichnet. An Teilen der
kalifornischen Küste herrscht winterfeuchtes Mittelmeerklima. Auf Hawaii ist das Klima tropisch-feucht.
Alaska ist im Norden arktisch, im Süden maritim geprägt.
Während die feuchten pazifischen Luftmassen sich an den in Nord-Süd-Richtung verlaufenden
Kordilleren im Westen abregnen und dort Jahresniederschläge von bis zu 3 000 Millimetern erreicht
werden, können polare und tropische Luftmassen in Ermangelung eines von West nach Ost gerichteten
Hindernisses ungehindert aufeinander treffen. Dieser Übergang ist häufig abrupt und führt gelegentlich
zur Bildung von Tornados. Im Bereich der Golf- und der Atlantikküste kommt es häufig zur Bildung von
Hurrikanen. Das Landesinnere ist sehr kontinental geprägt, die Temperaturunterschiede im Jahresverlauf
sind hoch. An der Ostküste sind die Jahresniederschläge wieder höher. Sie liegen hier um
1 000 Millimeter, im Südosten können 2 500 Millimeter erreicht werden.
Die trockensten Gebiete liegen
im Regenschatten der Gebirgsketten im Westen; hier treten in manchen Jahren weniger als 200 Millimeter
Niederschlag auf.
2.4 Flora und Fauna
Die Vereinigten Staaten von Amerika waren die erste Nation der Welt, die bereits 1872 ein Gebiet zum
Nationalpark (Yellowstone-Nationalpark) erklärten. Der Flächen- und Gebietsschutz erstreckt sich heute
auf etwa 13,1 Prozent (2000) der Gesamtfläche des Landes, zum größten Teil auf weitläufige Gebiete, die
sich in Alaska bzw. den westlichen Bundesstaaten befinden.
Zu Beginn der europäischen Besiedelung war ungefähr die Hälfte des heutigen Staatsgebiets bewaldet;
heute sind es noch 24,7 Prozent.
Im nördlichen Alaska herrscht Tundrenvegetation mit Flechten und
Moosen vor; im Yukon-Becken dominiert borealer Nadelwald mit Weißfichten, im südlichen
Küstenbereich wachsen Sitkafichten. Die Sitkafichte gedeiht auch in höheren und niederschlagsreichen
Gebieten der Rocky Mountains; hier sind außerdem Douglasie, Mammutbaum und Ponderosakiefer
anzutreffen. In den Wäldern im Nordosten und Osten der USA sind Tannen, Fichten, Kiefern, Eichen,
Buchen und Ahorn zu finden. In den feuchten Regionen Floridas und Louisianas wachsen Farne,
Kletterpflanzen, Epiphyten und Sumpfzypressen. Nach Westen nimmt aufgrund der zunehmenden
Kontinentalität das Waldland ab, es folgt baumarme Prärie. Bei Niederschlägen unter 200 Millimetern ist
noch weiter westlich Kurzgrastrockensteppe anzutreffen, im heißeren Texas gedeihen Pflanzen, die zur
Dornstrauchsavanne zu rechnen sind.
Ein großer Teil Kaliforniens wird von einer
Hartlaubstrauchformation eingenommen dem so genannten Chaparral.
Die natürliche Vegetation Hawaiis wird nicht nur durch das Klima, sondern auch durch die isolierte Lage
der Inseln bestimmt. An den Nordostflanken kommt es zu ergiebigen Steigungsregen durch die
Passatwinde. Hier herrschen Jahresniederschläge von über 10 000 Millimetern vor, die das Wachstum von
Regenwäldern begünstigen. Auf den hohen Bergen gedeiht Buschwald, auf den höchsten Gipfeln des
Mauna Loa und Mauna Kea sind alpine Matten anzutreffen. Der Südwesten befindet sich im
Windschatten und ist relativ trocken.
Hier wächst Busch- und Strauchvegetation mit Hartlaubgewächsen.
Zu den bekanntesten Säugetierarten der Vereinigten Staaten gehören Bisons, Wapitis (amerikanische
Rothirsche), Elche, Braunbären (mit den Unterarten Grizzlybär und Kodiakbär), Schwarzbären, Pumas,
Wölfe, Kojoten und Nordamerikanische Biber; in den Prärien sind Präriehunde verbreitet. Lebten um
1800 noch rund 40 Millionen Bisons in den Prärien Nordamerikas, waren es 100 Jahre später nur noch
etwa 1 000. Heute hat sich der Bestand aufgrund strenger Schutzvorschriften erholt und liegt bei etwa
200 000 Tieren. Ebenso hat die Zahl der Pumas im Westen der Vereinigten Staaten in neuerer Zeit wieder
zugenommen, wie auch der Bestand der Kojoten im Osten.
Zu den Greifvögeln gehören das Wappentier der USA, der Weißkopfseeadler, sowie Steinadler,
Fischadler, Buntfalke und Rotschwanzbussard.
Vom Kalifornischen Kondor, einem Neuweltgeier aus der
Verwandtschaft der Störche, gibt es nur noch wenige Exemplare. Eulenarten sind u. a. Schreieule,
Amerikanischer Uhu, der winzige Elfenkauz und die auch in Eurasien vorkommenden Spezies
Schleiereule, Sperbereule und Schnee-Eule. Dem europäischen Ziegenmelker nahe verwandt ist die
Falkennachtschwalbe. Bekannt sind die schnell am Boden laufenden Rennkuckucke.
In den Vereinigten
Staaten gibt es etwa zwei Dutzend Kolibriarten. Zur Reptilienfauna gehören der vor allem im Südosten
lebende Mississippi-Alligator sowie Leguane, Geckos, Rennechsen, Gila-Krustenechsen, Schlangen (u. a.
Klapperschlangen, Strumpfbandnattern, Schwarznattern) und Schildkröten (u. a. Amerikanische
Sumpfschildkröte, Zierschildkröte, Diamantschildkröte, Gopherschildkröte).
3 BEVÖLKERUNG
Die Einwohnerzahl der Vereinigten Staaten beträgt etwa 290 Millionen (2003). Die Bevölkerungsdichte
liegt bei 28 Einwohnern pro Quadratkilometer. Das jährliche Bevölkerungswachstum beträgt 0,9 Prozent
(2003). Besonders hohe Zuwachsraten verzeichnen die Bundesstaaten Kalifornien, Texas und Florida.
74 Prozent der Bevölkerung sind Weiße, 13 Prozent Schwarze, 10 Prozent Hispanics, 2 Prozent
asiatischer und 1 Prozent indianischer Abstammung. In einigen Städten stellen Schwarze die stärkste
ethnische Gruppe; so beträgt ihr Anteil an der Bevölkerung der Hauptstadt Washington 71 Prozent.
Auf
Hawaii stellen Weiße mit einem Anteil von rund einem Drittel die größte Bevölkerungsgruppe. Erhebliche
Anteile verzeichnen auch Japaner, Polynesier und Filipinos. In Alaska sind bei weißer
Bevölkerungsmehrheit 8 Prozent Eskimo, 5 Prozent Indianer und 2 Prozent Alëuten.
Die Vereinigten Staaten von Amerika verzeichnen traditionell hohe Einwanderungsraten. Während lange
Zeit die meisten Immigranten aus europäischen Staaten kamen, überwiegt seit einigen Jahren der Zustrom
aus den Ländern Lateinamerikas sowie Ost- und Südostasiens. Auch wenn die Gleichberechtigung aller
Staatsbürger gesetzlich festgeschrieben ist, bestehen große Spannungen zwischen Angehörigen einzelner
ethnischer Gruppen.
Von sozialen Benachteiligungen sind neben der schwarzen Bevölkerung auch die
Bürger lateinamerikanischer und asiatischer Abstammung und vor allem die Indianer betroffen. Diesen
wurden erst 1924 die staatsbürgerlichen Rechte zuerkannt. Der überwiegende Teil der indianischen
Bevölkerung lebt in den mehr als 250 Reservaten.
3.1 Wichtige Städte
77,4 Prozent (2001) der Bevölkerung der Vereinigten Staaten leben in Städten. Die größten Städte sind
New York (8,01 Millionen), Los Angeles (3,69 Millionen), Chicago (2,90 Millionen), Houston (1,95
Millionen), Philadelphia (1,52 Millionen), Phoenix (1,32 Millionen), San Diego (1,22 Millionen), Dallas
(1,19 Millionen) und Detroit (951 000).
Die Einwohnerzahlen der Agglomerationen liegen mitunter um
ein mehrfaches höher. Charakteristisch für das Land ist die Ballung von benachbarten Großstädten auf
relativ kurzer Distanz. Dies liegt daran, dass sich die randlichen Zonen der Großstädte immer weiter
ausdehnen. Ein solche Megalopolis stellt der Verdichtungsraum zwischen Boston und Washington an der
Ostküste der USA dar. In dieser auch Boswash genannten, etwa 800 Kilometer langen Verstädterungszone
leben rund 40 Millionen Menschen und damit fast ein Sechstel der Gesamtbevölkerung des Landes.
3.
2 Sprache
Die Amtssprache ist Englisch, regional auch Spanisch. Amerikanisches Englisch unterscheidet sich vom
britischen Englisch in der Rechtschreibung, Aussprache, Zeichensetzung und in einigen Fällen sogar im
Wortschatz. Immigranten aus lateinamerikanischen Ländern sprechen Spanisch. Viele Einwanderer der
ersten, zweiten oder sogar der dritten Generation sprechen weiterhin ihre Muttersprache. Ein Teil der
indigenen Bevölkerung beherrscht neben Englisch auch noch die Sprache ihrer Vorfahren (siehe
Indianersprachen).
3.
3 Religion
Um ihrem Glauben gemäß und ohne Einspruch der Kirche von England leben zu können, wanderten
Separatisten und Puritaner im 17. Jahrhundert nach Nordamerika aus. Als erste Siedlergruppe gründeten
die so genannten Pilgerväter 1620 die Plymouth-Kolonie. Die Kirchengemeinden der Separatisten waren
als eigenständige Glaubensgemeinschaften organisiert, deren Mitglieder sich durch religiöse Bekenntnisse
aneinander banden. Bis 1691 war die Massachusetts-Bay-Kolonie eine Theokratie, in der Kirchenbesuch
Pflicht und die Kirchenmitgliedschaft Voraussetzung für Wahlrecht und Ämterübernahme waren.
Anderen Glaubensgemeinschaften gegenüber, vor allem Baptisten und Quäkern, war man nicht eben
wohlgesonnen.
In der atlantischen Küstenregion, die Virginia, North und South Carolina und Georgia umfasste,
dominierte die Kirche von England. Alle Siedler mussten Steuern an sie zahlen. Nichtanglikanische
Geistliche, beispielsweise Baptisten oder Presbyterianer, unterlagen häufig dem Predigtverbot und durften
keine Trauungen durchführen.
In den mittelatlantischen Kolonien herrschte ein günstigeres Klima für Religionsfreiheit. Die ersten
europäischen Siedler dort waren Niederländer, die 1625 die Kolonie Neuniederlande ausriefen und die
reformierte Kirche einführten. 1654 kam die erste Gruppe jüdischer Siedler in deren Hauptstadt
Neuamsterdam.
Nachdem die Engländer 1664 Neuniederlande unterworfen hatten, gewann die Kirche von
England auch dort Einfluss. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war sie die führende Kirche in den vier
einwohnerstärksten Countys der Kolonie New York. Pennsylvania wurde 1681 mit königlicher Charta von
dem englischen Quäker William Penn als Heimat für Gläubige aller Bekenntnisse gegründet. Methodisten
siedelten in dieser Region, vor allem in New York, ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war die Bevölkerung überwiegend protestantisch. Ab etwa 1820
stieg die Zahl der Katholiken mit der Ankunft irischer Einwanderer stark an. Zwischen 1845 und 1855
wanderten über eine Million Iren nach Amerika aus. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 kamen
viele Deutsche evangelischen Glaubens in die Vereinigten Staaten. In der zweiten Hälfte des
19.
Jahrhunderts kamen die meisten Einwanderer aus Ländern Süd- und Osteuropas, vor allem aus Italien,
Österreich, Ungarn und Russland diese waren meist Katholiken und Juden.
Unter den religiösen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts ist die Gründung verschiedener US-Kirchen zu
nennen, so die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage, besser bekannt als Mormonen, die
Christian Science, die Siebenten-Tags-Adventisten und die Zeugen Jehovas. Heute ist die katholische
Kirche die größte Einzelkirche der USA und repräsentiert circa ein Viertel der Bevölkerung. Zu den
großen protestantischen Kirchen gehören die Baptisten (19,4 Prozent), Methodisten (8 Prozent),
Presbyterianer (2,8 Prozent), die Pfingstbewegung (1,8 Prozent) und Episkopalisten (1,7 Prozent). Größte
nichtchristliche Religion in den USA ist das Judentum (2 Prozent); Islam, Buddhismus und Hinduismus
haben ebenfalls bedeutende Mitgliederzahlen.
3.3.1 Feiertage
Alle Bundesstaaten haben eigene Feiertage, selbst in einigen Städten werden besondere Festtage
begangen. Feiertage sind z. B. der Neujahrstag (1.
Januar), der Geburtstag von Martin Luther King, der
Präsidententag (am dritten Montag im Februar), Memorial Day (am letzten Montag im Mai zum
Gedenken an gefallene Soldaten), der Unabhängigkeitstag (4. Juli), Tag der Arbeit (am ersten Montag im
September), Kolumbustag (am zweiten Montag im Oktober), Veteranentag (11. November), Thanksgiving
Day (Erntedankfest, am vierten Donnerstag im November) und Weihnachten (25. Dezember). Einige
Feiertage werden nur von bestimmten Bevölkerungsgruppen oder in bestimmten Regionen begangen.
Groundhog Day (2.
Februar) z. B. ist ein Fest auf dem Land, bei dem ein offener Behälter mit einem
Murmeltier aufgestellt wird. Kriecht es heraus, so kündigt es eine Verlängerung des Winters um sechs
Wochen an. Der Valentinstag (14. Februar) wird wie in der Bundesrepublik Deutschland gefeiert.
Saint
Patricks Day (17. März) wird zu Ehren des irischen Nationalheiligen mit Paraden begangen, alles ist dann
festlich geschmückt. Halloween (31. Oktober) hat seinen Ursprung in alten britischen Herbstfesten, mit
denen böse Geister vertrieben und die Ernte gefeiert werden sollte. Jüdische Festtage sind u. a.
Rosch
Haschana (das jüdische Neujahrsfest) im September oder Oktober (nach dem Mondkalender) und Jom
Kippur (der Versöhnungstag).
3.4 Soziales
Gemäß dem kooperativen Föderalismus finanzieren die Regierungen von Bund und Einzelstaaten die
Sozialleistungen für den einzelnen Bürger. Das Sozialversicherungsgesetz von 1935 sichert
Lohnempfänger und deren Familien finanziell ab für Arbeitsunfähigkeit, Ruhestand oder Tod. Beiträge
zur Sozialversicherung werden über die Lohnsummensteuer und Arbeitgeberbeiträge finanziert,
Versicherungsleistungen der Inflation angepasst.
Die Regierungen auf Bundes- und Staatsebene finanzieren ferner Arbeitsbeschaffungs- und sonstige
Programme der Arbeitslosenversicherung.
Das staatliche Gesundheitswesen umfasst Medicare, ein
Seniorenprogramm der Krankenversicherung, und Medicaid, ein Hilfsprogramm für Arme.
4 BILDUNG UND KULTUR
Der Alphabetisierungsgrad liegt in den USA bei 99,5 Prozent (1995). 71,6 Prozent der über 25-jährigen
US-Amerikaner haben einen High-School-Abschluss, 1940 waren es circa 25 Prozent.
4.1 Bildung und Schulwesen
Das öffentliche und private Bildungsangebot erstreckt sich auf alle Bereiche, von der Betreuung vor dem
Kindergarten bis hin zur Hochschule. Der Primar- und Sekundarunterricht umfasst zwölf Jahre Schule, an
deren erfolgreichem Abschluss ein High-School-Zeugnis steht.
Theoretisch liegt die Zuständigkeit für das
öffentliche US-Schulsystem bei den lokalen Behörden. In der Praxis jedoch ist diese Zuständigkeit vor Ort
aufgehoben, und die einzelstaatliche Gesetzgebung bestimmt die Mittelvergabe, Schulanforderungen
sowie die schulpolitischen Richtlinien und Lehrpläne. Da das öffentliche Schulsystem in die Zuständigkeit
des jeweiligen Staates fällt, bestehen zwischen den Einzelstaaten zum Teil erhebliche Unterschiede.
Das öffentliche Primar- und Sekundarschulsystem wird in dreifacher Zuständigkeit finanziert: lokal,
einzelstaatlich und bundesstaatlich. Ein Problem, das sich aus der großen Abhängigkeit der
Schulfinanzierung vom regionalen Steueraufkommen ergibt, sind die großen Qualitätsunterschiede im
Bildungsangebot. Wohlhabende Gemeinden können mehr Mittel pro Schüler zur Verfügung stellen als
einkommensschwache Gemeinden oder Bezirke.
4.1.1 Rassentrennung
Vor dem Amerikanischen Bürgerkrieg war Rassentrennung im öffentlichen Schulsystem die Regel. Mit
Ausnahme von Kentucky und Maryland bestanden in jedem Staat des Südens Gesetze, die Schwarzen den
Schulbesuch untersagten. Ab 1867 entstanden in verschiedenen Teilen des Südens Schulen für
Afroamerikaner. Noch fast ein Jahrhundert lang, bis 1954, herrschte per einzelstaatlicher Gesetzgebung in
den meisten Schuleinrichtungen des Südens Rassentrennung.
In dem berühmten Rechtsstreit des Klägers
Brown gegen die Schulbehörde von Topeka von 1954 erklärte der Oberste Gerichtshof der USA die
Rassentrennung für gesetzwidrig.
4.1.2 Hochschulwesen
Die ersten Hochschulen der späteren USA wurden zwischen Mitte des 17. und Mitte des 18. Jahrhunderts
gegründet.
Zu ihnen gehören: Harvard University, College of William and Mary, Yale University,
Universität von Pennsylvania, Princeton University, Columbia University, Brown University, Rutgers
University und Dartmouth College. Diese privaten Hochschulen bereiteten ihre Studenten ursprünglich
auf theologische, juristische und medizinische Laufbahnen und Lehrberufe vor.
Auch im US-Hochschulwesen herrschte früher wie im Primar- und Sekundarbereich Rassentrennung. Vor
1954 fanden die meisten Afroamerikaner Zugang zu den Hochschulen nur über solche Colleges und
Universitäten, die fast sämtlich in den Südstaaten speziell für afroamerikanische Bürger eingerichtet
worden waren. Mit dem schrittweisen Abbau der Rassenschranken schrieben sich mehr und mehr
Afroamerikaner auch an weißen Hochschulen ein.
4.
1.3 Akkreditierung
Ein besonderes Merkmal des US-Hochschulwesens ist das Verfahren der so genannten Akkreditierung,
das eine freiwillige Selbstbewertung der jeweiligen Hochschule und die Bewertung durch qualitativ
ebenbürtige Hochschuleinrichtungen umfasst. Diese Rangermittlung und Qualitätssicherung funktioniert
mittels bundesweit anerkannter Akkreditierungsagenturen und Wertungsverbände sowie bestimmter
Behörden der Einzelstaaten. Diese Agenturen oder Verbände haben Bildungsstandards erarbeitet, anhand
derer Hochschuleinrichtungen bezüglich ihrer selbst gesteckten Bildungsziele bewertet werden und die
transparent machen, ob die Forschungs- und Lehrprogramme auch tatsächlich erfüllt werden.
4.2 Kultureinrichtungen
4.
2.1 Museen
Zu den bedeutendsten Kunstmuseen der USA gehören das Museum of Modern Art mit seinen
Sammlungen der klassischen Moderne und das Guggenheim Museum in New York City, das Hirshhorn
Museum and Sculpture Garden in Washington D.C., ebenfalls mit Sammlungen der Moderne, das San
Francisco Museum of Modern Art, das Metropolitan Museum of Art in New York City, das Art Institute
of Chicago, das Museum of Fine Arts in Boston, das M. H. de Young Fine Arts Museum in San Francisco,
das Philadelphia Museum of Art sowie das Museum of Fine Arts in Houston.
Die USA verfügen insgesamt über mehr als 7 000 Museen. Zu den bekanntesten Naturkunde- und
naturwissenschaftlichen Museen zählen das American Museum of Natural History in New York City, die
Smithsonian Institution in Washington D.C., das Field Museum of Natural History sowie das Museum of
Science and Industry in Chicago, die Academy of Natural Sciences of Philadelphia, die Maryland
Academy of Sciences in Baltimore und das Natural History Museum of Los Angeles County.
4.2.
2 Bibliotheken
Von den rund 32 000 Bibliotheken und deren Zweigstellen sind circa 48 Prozent öffentliche
Einrichtungen, rund 4 600 sind College- und Universitätsbibliotheken. Größte Bibliothek ist die
Kongressbibliothek in Washington D.C. Andere Bibliotheken mit großen Sammlungen sind einige der
Stadtbibliotheken sowie die Universitätsbibliotheken von Harvard, Stanford, Yale und Berkeley.
4.2.
3 Orchester und Ballett
1842 wurde mit der Philharmonic Society of New York das erste Sinfonieorchester des Landes gegründet.
Die ersten Musikkurse eines Konservatoriums fanden 1865 am Oberlin College statt. Die bedeutendsten
US-Sinfonieorchester sind das Boston Symphony Orchestra, das Chicago Symphony Orchestra, die New
York Philharmonic, das Philadelphia Orchestra und das San Francisco Symphony. Neben diesen großen
Orchestern gibt es eine wachsende Zahl von Kammermusikensembles an Universitäten und in den Städten
wie das Juilliard String Quartet, das Guarneri String und das Kronos Quartet. Die führenden Opernhäuser
sind die Metropolitan Opera in New York City, die New York City Opera, die Lyric Opera of Chicago,
die San Francisco Opera, die Washington Opera und die Houston Grand Opera.
Das New York City Ballet und das American Ballet Theatre, beide in den dreißiger Jahren gegründet,
haben erheblichen künstlerischen Einfluss auf die zeitgenössische Ballettszene der Vereinigten Staaten.
Andere wichtige Ballettensembles sind die Kompanien von Merce Cunningham und Paul Taylor, das San
Francisco Ballet, das Joffrey Ballet in New York City, das Dance Theatre of Harlem, das Alvin Ailey
American Dance Theatre, das Tulsa Ballet, das Boston Ballet und das Pennsylvania Ballet in Philadelphia.
Sehr bekannte Choreographen sind George Balanchine, Jerome Robbins und Merce Cunningham. Siehe
auch Tanz, populärer Tanz
4.2.4 Theater
Das Theater in den USA erlebte in den achtziger Jahren einen Zuschauerboom. Die Broadwaybühnen
stützten sich neben der Inszenierung neuer Stücke sehr stark auf Revivals, lang laufende Stücke und
Shows.
Theater konzentrieren sich in den größten Städten. Bekannte experimentelle Ensembles sind das
The New York Shakespeare Festival, La Mama Etc., der Experimental Theatre Club, einige
Theatertruppen in Los Angeles und San Francisco und die Guthrie Theatre Company in Minneapolis.
Arthur Miller, Edward Albee, Neil Simon und Sam Shepard gehören heute zu den bekanntesten
zeitgenössischen Dramatikern. Musical-Ensembles finden wachsenden Zuspruch unter dem Einfluss
einiger besonders kreativer Gruppen wie denen von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein II. oder
auch Alan Jay Lerner und Frederick Loewe.
4.2.5 Literatur
Mit Werken wie The Last of the Mohicans (1826; Der Letzte der Mohikaner) und The Prairie (1827; Die
Prairie) avancierte James Fenimore Cooper zum ersten bedeutenden Romancier der amerikanischen
Literatur. Zur Zeit der amerikanischen Romantik Mitte des 19. Jahrhunderts konnten Nathaniel Hawthorne
mit The Scarlet Letter (1850; Der scharlachrote Buchstabe) und The House of the Seven Gables (1851;
Das Haus mit den sieben Giebeln) sowie Herman Melville mit Moby Dick (1851) diese Tradition
innovativ weiterschreiben. Harriet Beecher Stowe schuf mit ihrem Bestseller Uncle Toms Cabin (Onkel
Toms Hütte) 1852 nicht zuletzt eine Streitschrift gegen die Sklaverei.
Dem amerikanischen Realismus, der vom Ende des Bürgerkrieges bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts
bestimmend war, sind sehr unterschiedliche Autoren zuzurechnen, darunter Mark Twain mit seinen
Jugenderzählungen Tom Sawyer (1876; Die Abenteuer des Tom Sawyer) und Huckleberry Finn (1884;
Huckleberry Finns Abenteuer) oder Henry James, dessen Romane The Portrait of a Lady (1881; Bildnis
einer Dame) und The Ambassadors (1903; Die Gesandten) Meilensteine des psychologischen Realismus
sind.
Theodore Dreiser (Sister Carrie, 1900; Schwester Carrie; An American Tragedy, 1925; Eine
amerikanische Tragödie) verschrieb sich der Schilderung des industriellen Alltags und gilt als
Wegbereiter des amerikanischen Naturalismus, zu dem auch F. Scott Fitzgerald (The Great Gatsby, 1925;
Der große Gatsby) zugerechnet wird. Sinclair Lewis (Main Street, 1920; Die Hauptstraße; Babbitt, 1922)
war der erste Literatur-Nobelpreisträger der USA: Ihm folgte Ernest Hemingway, der 1954 die
Auszeichnung erhielt und zu dieser Zeit bereits durch Werke wie The Sun also Rises (1926; Fiesta) und
A Farewell to Arms (1929; In einem anderen Land) berühmt geworden war. William Faulkner leistete
Innovatives zur literarischen Technik der Moderne, vor allem mit The Sound and the Fury (1929; Schall
und Wahn), Light in August (1932; Licht im August) oder Absalom, Absalom! (1936; Absalom, Absalom!).
Noch radikaler experimentierte Gertrude Stein (The Making of Americans, 1925; Everybodys
Autobiography, 1936) mit der Sprache.
Hemingway und Faulkner bestimmten auch in den fünfziger Jahren die literarische Landschaft. Daneben
traten der Nobelpreisträger von 1962, John Steinbeck (The Grapes of Wrath, 1939; Früchte des Zorns),
Robert Penn Warren (All the Kings Men, 1946; Der Gouverneur), James Jones (From Here to Eternity,
1951; Verdammt in alle Ewigkeit), James Baldwin (Go Tell it on the Mountain, 1953), Norman Mailer
(The Naked and the Dead, 1948; Die Nackten und die Toten.The Executioners Song, 1979; Gnadenlos:
Das Lied des Henkers) und Vladimir Nabokov (Lolita, 1955; Lolita und Pale Fire, 1962; Fahles Feuer).
Bedeutende zeitgenössische Schriftsteller sind u. a.
Flannery OConnor (Wise Blood, 1952), Carson
McCullers (The Heart is a Lonely Hunter, 1940; Das Herz ist ein einsamer Jäger), Eudora Welty (The
Ponder Heart, 1954; The Optimists Daughter, 1969; Die Tochter des Optimisten), Saul Bellow (The
Adventures of Augie March, 1953; Die Abenteuer des Augie March und Humboldts Gift, 1975; Humboldts
Geschenk; Nobelpreis 1976), Kurt Vonnegut (Slaughterhouse-Five, 1969; Schlachthof 5), John Updike
(Rabbit, Run, 1960; Hasenherz), der Nobelpreisträger von 1993, Toni Morrison (Beloved, 1987;
Menschenkind) und Alice Walker (The Color Purple, 1982; Die Farbe Lila).
Eine eigenständige amerikanische Lyrik entstand im 19. Jahrhundert mit Edgar Allan Poe, Walt Whitman
(Leaves of Grass, 1855; Grashalme) und Emily Dickinson. Die amerikanische Dichtung der Moderne
fand in den dramatischen Gedichten von Robert Frost, den Cantos von Ezra Pound und in The Waste Land
(1922; Das wüste Land) von T. S. Eliot ihren Anfang.
Weitere bedeutende Lyriker des 20. Jahrhunderts
sind Wallace Stevens, William Carlos Williams, Anne Sexton, Robert Lowell, Allan Ginsberg, Richard
Wilbur und Adrienne Rich.
4.2.6 Musik
Im 20. Jahrhundert errangen US-amerikanische Komponisten wie Charles Ives, Virgil Thomson, Aaron
Copland, George Gershwin, Leonard Bernstein und John Cage Weltgeltung.
Gospel, Blues und Jazz sind
Schöpfungen der Afroamerikaner, bedeutende Interpreten Louis Armstrong, Billie Holiday, Duke
Ellington und Miles Davis.
Siehe auch US-amerikanische Musik; Popmusik
4.2.7 Film
Seit den zwanziger Jahren dominieren die USA den Filmmarkt. In Hollywood entstanden ab den zehner
Jahren zahlreiche große Produktionsfirmen, die mit ihrem Erzählkino und der Herausbildung von Genres
die Filmästhetik weltweit stark beeinflussten. Zu den führenden Vertretern des frühen amerikanischen
Films gehören David Wark Griffith, der entscheidend zur technischen und ästhetischen Fortentwicklung
des neuen Mediums beitrug, sowie in der Folge John Ford und Howard Hawks.
Das Hollywoodkino
wurde auch bestimmt durch eine ganze Reihe von europäischen Immigranten wie Charlie Chaplin, Alfred
Hitchcock, Ernst Lubitsch, Billy Wilder u. a. In den sechziger Jahren trat eine neue Generation von
Filmemachern hervor, die unter dem Namen New Hollywood zusammengefasst werden, darunter Robert
Altman oder Francis Ford Coppola.
Siehe auch amerikanischer Film
4.2.8 Architektur
In der Frühzeit der USA folgte die Architektur des Landes britischen Mustern.
Der erste eigenständige
Beitrag zur amerikanischen Architektur war das Hochhaus bzw. der Wolkenkratzer, der im Chicago des
späten 19. Jahrhunderts von Architekten wie Louis Henri Sullivan entworfen wurde. Spätere
Entwicklungen nahmen die Neuerungen der europäischen Moderne auf, die zum typisch
schachtelförmigen Glasfront-Wolkenkratzer amerikanischer Städte führten. Ein erstes Beispiel dieser
Bauweise ist das Hauptverwaltungsgebäude der Vereinten Nationen in New York City. Seit den achtziger
Jahren entstanden bedeutende Werke der Postmoderne, so das AT&T Building in New York City von
Philip Johnson oder das Public Office Building von Michael Graves in Portland (Oregon).
4.2.9 Kunst
Zu den bekannten Werken der amerikanischen Kunst des 18. Jahrhunderts gehören die Porträts
historischer Persönlichkeiten des Malers John Singleton Copley. Die Landschaftsmalerei etwa von Asher
B. Durand, der Hudson River School oder die dramatischen Meeresbilder von Winslow Homer stießen im
19.
Jahrhundert auf große Resonanz, ebenso wie Thomas Eakins mit seinen eindrucksvollen realistischen
Porträts.
Die europäische Moderne beeinflusste viele Maler wie etwa John Marin und Georgia OKeeffe. Die
umfangreichste Sammlung dieser Kunstrichtung befindet sich im Museum of Modern Art, das 1929 in
New York City gegründet wurde. Hier werden u. a. Exponate des abstrakten Expressionismus von Willem
de Kooning, Jackson Pollock, Mark Rothko und Robert Motherwell oder des Bildhauers David Smith
gezeigt; daneben findet sich Pop-Art von Andy Warhol, Roy Lichtenstein und George Segal.
Weitere Informationen siehe Malerei, Skulptur.
4.3 Medien
Sämtliche US-Radio- und -Fernsehstationen müssen von der Federal Communications Commission
lizenziert werden. Rund 1 300 Fernsehstationen sind in Betrieb. Alle Einzelstaaten verfügen über
Fernsehsender, über 40 Prozent sind in den folgenden neun Staaten konzentriert: Texas, Kalifornien, New
York, Florida, Pennsylvania, Ohio, Michigan, Illinois und Georgia. Eine schnell wachsende Zahl von
US-Haushalten (etwa 57 Millionen) verfügt über Kabelfernsehen; über 98 Prozent aller US-Haushalte
besitzen mindestens einen Fernsehapparat.
Es gibt mehr als 10 000 kommerzielle US-Radiostationen und 1 520 Tageszeitungen (1996). Diese haben
eine Gesamtauflage von etwa 57 Millionen. Wichtigste Tageszeitungen mit jeweils über einer Million
Auflage sind das in New York City verlegte Wall Street Journal, USA Today (Arlington, Virginia), Los
Angeles Times, New York Times und New York Daily News. Weitere führende Tageszeitungen mit über
500 000 Auflage sind die Washington Post und die Chicago Tribune.
In den USA erscheinen über 11 000 Zeitschriften. Jährlich werden etwa 50 000 neue Bücher publiziert
und etwa zwei Milliarden Bücher verkauft.
5 VERWALTUNG UND POLITIK
Die Vereinigten Staaten sind eine präsidiale Bundesrepublik mit einer bundesstaatlichen Verfassung. Die
Verfassung der Vereinigten Staaten wurde 1787 von einem Konvent entworfen, bis Juni 1788 mit der
erforderlichen Zweidrittelmehrheit der Einzelstaaten ratifiziert und trat 1789 in Kraft. Die letzten
Änderungen erfolgten 1992. Für Ergänzungen oder Änderungen der Verfassung ist eine
Zweidrittelmehrheit in beiden Häusern des US-Kongresses erforderlich, oder ein extra einberufener
Nationalkonvent beschließt unter der Zustimmung einer Dreiviertelmehrheit in den Parlamenten der
Bundesstaaten. Die ersten zehn Verfassungszusätze, die Bill of Rights, wurden 1791 angenommen. Sie
beinhalten die Rechte auf freie Rede, Religion und Presse, die Rechte auf Versammlungsfreiheit und auf
Eingabe bei der Regierung sowie verschiedene Rechte im ordentlichen Gerichtsverfahren und in der
Strafprozessordnung.
26 weitere Verfassungszusätze wurden seit der ursprünglichen Verfassung
aufgenommen, so z. B. die Abschaffung der Sklaverei, die Einführung der Einkommensteuer und das
allgemeine Wahlrecht für Bürger ab 18 Jahren.
5.1 Exekutive
Artikel II der Verfassung regelt die Wahl des US-Präsidenten und des Vizepräsidenten für eine vierjährige
Amtszeit mittels Stimmenmehrheit des Wahlmännerkollegiums. Der 22.
Verfassungszusatz (von 1951)
begrenzt die Dauer auf maximal zwei Amtszeiten. Durch Gesetze der einzelnen Staaten und des Districts
of Columbia werden Wahlmänner und -frauen in allgemeiner Wahl gewählt.
Der amerikanische Präsident ist sowohl Staatsoberhaupt als auch Regierungschef. Die exekutive Gewalt
des Bundes liegt in seiner Hand. Außerdem ist er Vorsitzender seiner Partei und Oberbefehlshaber der
Streitkräfte. Nach dem Gesetz arbeitet der Präsident einen Haushalt und einen Wirtschaftsbericht aus, die
er jährlich im Kongress einbringt.
Schließlich ist er Vorgesetzter der verschiedenen Bundesministerien
und Bundesbehörden.
Der Präsident wird in seinen Aufgaben von einem weit verzweigten Beraternetz unterstützt. Seine Berater
im Weißen Haus Amtssitz und Privatresidenz des US-Präsidenten unterstützen ihn in Sachfragen, bei der
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, überwachen seine Termine und bereiten seine Dienstreisen vor. Sie
halten die Verbindungen zum Kongress, zu den Bundesministerien, Lobbyistengruppen und zur Partei des
Präsidenten. Behörden im Präsidentenamt sind: Office of Management and Budget, das die
Haushaltsvorschläge des Präsidenten erarbeitet und die Bundesausgaben überwacht; Nationaler
Sicherheitsrat, der die US-Verteidigungspolitik koordiniert; Wirtschaftsrat. Mitglieder des US-Kabinetts
sind die verschiedenen Bundesminister und wenige andere hohe Beamte wie der Leiter der Central
Intelligence Agency (CIA) und der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen (UNO).
Das Kabinett hat
keine eigenen Machtbefugnisse.
Die Regierung als exekutive Gewalt umfasst 14 Ministerien: Auswärtige Angelegenheiten, Finanzen,
Verteidigung, Justiz, Inneres, Landwirtschaft, Arbeit, Gesundheit und Soziales, Bildung,
Wohnungswesen, Stadtentwicklung, Transport, Energie sowie Veteranen. Einige Bundesbehörden werden
nicht unmittelbar vom Präsidenten geleitet, z. B. unabhängige Einrichtungen wie der Zwischenstaatliche
Wirtschaftsrat, die Bundesbehörde für Kommunikation und die US-Bundesbank.
5.
2 Legislative
Die Legislative geht gemäß Artikel I der Verfassung der Vereinigten Staaten vom Kongress aus. Er setzt
sich aus zwei Kammern zusammen, dem Senat und dem Repräsentantenhaus. Der Senat besteht aus
100 Senatoren, zwei aus jedem Bundesstaat. Dieser Verfassungsgrundsatz kann durch keinen
Verfassungszusatz geändert werden. Die 435 Abgeordneten des Repräsentantenhauses werden von den
Einzelstaaten entsprechend deren jeweiliger Einwohnerzahl nach der jüngsten Volkszählung gewählt.
Kalifornien stellt mit 52 die meisten Abgeordneten; einige Staaten wie Delaware und Vermont haben nur
je einen Abgeordneten.
Diese Parlamentarier werden für eine Amtszeit von je zwei Jahren gewählt,
Senatoren für sechs Jahre.
Die Legislative umfasst ferner Behörden wie die Haushaltsbehörde des Kongresses, die Allgemeine
Finanzbehörde, die Kongressbibliothek und die Druckerei der US-Bundesregierung.
5.3 Judikative
Das System der US-Bundesgerichtsbarkeit ist im Artikel III der Verfassung der Vereinigten Staaten
geregelt. Die Judikative umfasst den Obersten Gerichtshof der USA, per US-Verfassung gegründet, und
zwölf Berufungsgerichte (manchmal Bezirksgerichte genannt), 91 Distriktgerichte und Gerichte mit
besonderer Zuständigkeit wie das Steuergericht, Klagegericht (Claims Court) und das Berufungsgericht
für Veteranen. Sie alle werden vom Kongress eingesetzt.
US-Bundesgerichte haben nach der amerikanischen Verfassung zwei Funktionen. Sie legen erstens die
erlassenen Gesetze und administrativen Verordnungen aus (statutory construction). Zweitens wachen die
Bundesgerichte darüber, ob ein vom Kongress oder einem einzelstaatlichen Parlament verabschiedetes
Gesetz bzw. eine von der US-Bundesregierung oder von einer Staatsregierung beschlossene
Regierungsmaßnahme gegen die US-Verfassung verstößt; dieses Verfahren wird Gesetzesprüfung
(judicial review) genannt. Bundesgerichte können die Gesetze oder Entscheidungen auf nationaler bzw.
einzelstaatlicher Ebene, die gegen die US-Verfassung verstoßen, für null und nichtig erklären.
5.4 Kommunalverwaltung
Die amerikanische Verfassung sieht ein föderales System vor, dem zufolge die nicht bei der
Bundesregierung liegenden Zuständigkeiten von den einzelnen Bundesstaaten wahrgenommen werden.
Diese dürfen keine eigenen auswärtigen Beziehungen pflegen, keine Verträge mit dem Ausland
abschließen, in Bündnisse eintreten oder Zölle erheben. Des Weiteren haben die einzelnen Staaten kein
Münzrecht, dürfen weder Steuern auf den zwischenstaatlichen Handel erheben noch den Personenverkehr
über ihre Grenzen hinweg verhindern. Sie können jedoch mittels zwischenstaatlicher Verträge
zusammenarbeiten, die allerdings der Zustimmung des US-Kongresses bedürfen. Derartige Verträge
betreffen oft Wasserressourcen, Schifffahrt, Umweltschutz, Hafenentwicklung etc.
Die Regierungen des Landes und der Staaten arbeiten eng zusammen. Die Kooperation umfasst z. B.
projektbezogene Finanzierungsprogramme, wobei nach vorgegebenen Kriterien bis zu 90 Prozent der
Projektkosten vonseiten der Regierung getragen werden. Projektträger ist der Einzelstaat. Darüber hinaus
werden projektungebundene Mittelzuweisungen für allgemeine Zwecke wie Bildung oder kommunale
Entwicklung gewährt.
Staatseinkünfte leitet die nationale Regierung jährlich zum Teil an die Staaten und
Kommunen weiter.
Zu den Hauptaufgaben der Einzelstaaten gehört die qualifizierte Überwachung der Einhaltung aller
Wahlrechtsbestimmungen, Durchführung von staatlichen und Bundeswahlen, Überwachung von
städtischen und County-Regierungen bzw. Verwaltungen, Förderung und Regelung von Wirtschaft,
Industrie und Landwirtschaft sowie Unterhalt von Straßen, Gefängnissen, Krankenhäusern und
psychiatrischen Kliniken. Die Staaten unterhalten darüber hinaus ein breit gefächertes Hochschulsystem.
Gemeinsam mit kommunalen Verwaltungseinheiten übernehmen sie Aufgaben der Sozialhilfe,
medizinischen Versorgung der einheimischen Bevölkerung, beschäftigungspolitische und weitere soziale
Leistungen.
Beinahe alle Staaten sind in Countys aufgeteilt.
Die USA umfassen mehr als 3 000 Countys. Louisiana
besteht aus 64 Kreisen, die den Countys vergleichbar sind. Alaska hat keinen den Countys vergleichbaren
Verwaltungsaufbau. In einigen Staaten wie Connecticut haben Countys praktisch keinerlei
Selbstverwaltungsfunktion. In anderen, wie etwa in Virginia, gibt es freie Städte, die damit unmittelbare
politische Einheiten des Staates bilden. In den relativ dicht besiedelten Gebieten erfolgt die Einteilung
nach selbst verwalteten Einheiten wie Städten und Stadtbezirken.
Diese sichern Grundleistungen wie
Polizei, Feuerwehr und Krankenversorgung. Bildungseinrichtungen im Grund- und Hauptschulbereich
und auf High-School-Ebene werden in der Regel von Schulräten überwacht, in deren Zuständigkeit die
Finanzen, Unterrichtspläne und die staatlichen Lehrerexamina liegen.
5.5 Politische Parteien
In den USA gibt es zwei landesweit bedeutende politische Parteien. Die Demokratische Partei wurde in
den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts aus der Bewegung der Antiföderalisten gegründet.
Sie wurde
1801 die Demokratisch-Republikanische Partei, um schließlich 1828 in Demokratische Partei umbenannt
zu werden. Die Republikanische Partei wurde 1854 gegründet und entwickelte sich ab 1860 zu einer der
beiden großen Parteien. Daneben treten in den meisten Bundes- und Staatswahlen nur wenig bedeutsame
andere Parteien an. Kein Kandidat einer jeweils dritten Partei hat je die US-Präsidentschaftswahlen
gewonnen. Auch im Kongress haben dritte Parteien nur eine geringe Rolle gespielt.
In jüngster Zeit zeichnet sich eine Teilung der Demokraten in zwei Hauptrichtungen ab.
Diejenigen in den
nördlichen Staaten sprechen sich in der Regel für nationale Initiativen zur Lösung sozialer Probleme aus,
favorisieren stärkere Wirtschaftseingriffe der Bundesregierung und sind für eine nachdrückliche
Unterstützung von Minoritäten. Die Demokraten in den südlichen Staaten sind konservativer bezüglich
finanzpolitischer und wirtschaftlicher Eingriffe und der Minderheitenpolitik.
Die Republikaner sind in Wirtschaftsfragen weniger geteilt, befürworten einen Abbau von
Sozialleistungen zur Entlastung des Haushalts und zur Dämpfung der Inflation sowie Steuerreduzierungen
zugunsten des Wirtschaftsaufschwungs. In Fragen wie Abtreibung und Bürgerrechten zeigen sich die
Republikaner ebenfalls uneinig.
5.6 Verteidigung
Der Präsident ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte.
Die Befehle des Präsidenten laufen über den
Verteidigungsminister zu den verschiedenen militärischen Oberkommandostellen. Die Oberbefehlshaber
des Heeres, der Marine, der Luftwaffe und der Marineinfanterie bilden den Vereinigten Generalstab.
Dieser berät den Präsidenten und den Kongress in militärstrategischen Fragen und spricht Empfehlungen
zu Rüstungsausgaben und Waffensystemen aus.
Obwohl im Selective Service System alle männlichen Staatsbürger über 18 Jahre registriert werden, setzen
sich die US-Streitkräfte seit 1973 ausschließlich aus männlichen und weiblichen Freiwilligen zusammen.
Die Freiwilligenarmee umfasst rund 1,5 Millionen Soldaten (etwa 500 000 beim Heer, je rund 400 000 bei
der Luftwaffe und der Marine sowie circa 200 000 bei der Marineinfanterie).
5.
7 Internationale Organisationen
Die Vereinigten Staaten nehmen in der Weltpolitik eine herausragende Stellung ein und sind in
zahlreichen internationalen Organisationen vertreten. Sie sind Mitglied der Vereinten Nationen (UNO:
United Nations Organization) mit ständigem Sitz im Weltsicherheitsrat. Die USA gehören zahlreichen
UN-Behörden an, wie der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, der Internationalen
Organisation für Arbeit und dem Internationalen Währungsfonds. Die USA spielen auch in zahlreichen
anderen internationalen Organisationen eine tragende Rolle, wie in der Organisation Amerikanischer
Staaten und der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Darüber hinaus sind
sie Mitglied der NATO und des ANZUS-Pakts.
6 WIRTSCHAFT
Die USA sind eine der bedeutendsten Industrienationen der Erde.
Bis weit in die erste Hälfte des
19. Jahrhunderts hinein blieb die Landwirtschaft wichtigster Wirtschaftsbereich. Im Zuge des
Amerikanischen Bürgerkrieges und vor allem danach setzte verstärkt die Industrialisierung des Landes
ein. Während des 1. Weltkrieges war der Export von Fertiggütern bereits wichtiger als die Ausfuhr von
Rohstoffen. Mit der Technisierung ging eine Mechanisierung der Landwirtschaft und deren
Produktivitätssteigerung mit einer ständig abnehmenden Zahl von Arbeitskräften einher.
Wichtigste
Entwicklung in der Volkswirtschaft seit Ende des 2. Weltkrieges ist die Ausdehnung des
Dienstleistungssektors mit staatlichen und kommerziellen Dienstleistern, Handels- und
Finanzdienstleistungen.
1996 war die Wirtschaft der USA durch ein moderates Wachstum gekennzeichnet. Dieser Trend setzte
sich 1997 verstärkt fort. Die Staatsverschuldung konnte beispielsweise von 49,9 Prozent (1996) auf
47,6 Prozent (1997) des Bruttoinlandsproduktes gesenkt werden. Als wichtigen Erfolg sahen Experten die
Senkung der Arbeitslosenquote an vor allem im internationalen Vergleich.
Im Dienstleistungssektor sind
75 Prozent (2000) aller Erwerbstätigen beschäftigt. In der Industrie arbeiten 23 Prozent und in der
Landwirtschaft 3 Prozent aller Werktätigen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 10 065 Milliarden
US-Dollar (2001; Dienstleistungen 73,5 Prozent, Industrie 24,9 Prozent, Landwirtschaft 1,6 Prozent),
woraus sich ein BIP pro Kopf von 35 280 US-Dollar ergibt. Die Inflationsrate liegt bei durchschnittlich
2,04 Prozent (19902001), die Wachstumsrate bei 3,40 Prozent (19902001).
6.1 Land- und Forstwirtschaft, Fischerei
In der Landwirtschaft erwirtschaften 3 Prozent der US-Arbeitskräfte 1,6 Prozent des jährlichen
Bruttoinlandsprodukts (2000).
Gleichwohl sind die USA in zahlreichen Teilbereichen weltweit führend.
US-Farmer produzieren mehr Agrarprodukte für den jährlichen Export als jedes andere Land.
Für die Viehwirtschaft sind vor allem Rinder von Bedeutung, die meist auf großen Ranches in den
südwestlichen US-Staaten gehalten werden. Die wichtigsten Anbauprodukte sind Weizen, Mais,
Sojabohnen, Tabak, Zitrusfrüchte, Kartoffeln, Zuckerrohr, Rüben, Reis und Trauben.
24,7 Prozent des US-Territoriums sind bewaldet. Ein großer Teil des eingeschlagenen Holzes ist
wirtschaftlich verwertbares Nutzholz zur Gewinnung von Schnittholz, Papier und anderen Holzprodukten.
Die Fischerei ist von wirtschaftlich hoher Bedeutung. Die USA liegen weltweit, gemessen am
Fanggewicht, an sechster Stelle hinter Russland, China, Japan, Peru und Chile.
6.2 Bergbau
Die Vereinigten Staaten sind reichlich mit natürlichen Ressourcen ausgestattet. Auf Grund des hohen
Eigenbedarfs ist das Land jedoch bei einigen Rohstoffen auf Importe angewiesen. Bodenschätze werden
in sämtlichen Einzelstaaten gefördert, wobei die fünf führenden Bergbaustaaten Texas, Louisiana, Alaska,
Oklahoma und Kalifornien sind.
Hier wird die Hälfte der in den USA geförderten Mengen abgebaut.
Die drei wichtigsten Rohstoffe des Landes sind Erdöl, Erdgas und Steinkohle. An der Weltproduktion
haben die USA bei Erdgas einen Anteil von circa 24 Prozent, bei Erdöl von 13 Prozent und bei Steinkohle
von 23 Prozent. Auch bei der Förderung von Kupfer-, Eisen- und Bleierz sowie Gold und Silber nehmen
die USA im internationalen Vergleich Spitzenpositionen ein.
6.3 Industrie
Obgleich der Produktionssektor nach wie vor ein Schlüsselbereich der US-Volkswirtschaft ist, hat sich
seine Bedeutung seit den späten sechziger Jahren verringert.
Bedeutende Industriezweige sind neben der chemischen Industrie, der Metallgewinnung und -verarbeitung
sowie dem Flugzeug- und Fahrzeugbau beispielsweise die Computer- und Elektronikindustrie sowie die
Rüstungsindustrie. Ebenfalls wichtig sind außerdem die Textil- und Bekleidungsindustrie, die
Biotechnologie sowie die Papier- und Zellstoffherstellung.
6.4 Währung und Bankwesen
Die amerikanische Währung ist der US-Dollar, wobei ein Dollar 100 Cents entspricht. Münzen zu sechs
Nennwerten sind in Umlauf: der Penny oder 1 Cent; Nickel oder 5 Cents; Dime oder 10 Cents; Quarter
oder 25 Cents; halber Dollar oder 50 Cents; schließlich Ein-Dollar-Münzen, die mittlerweile nicht mehr
hergestellt werden.
Es gibt etwa 12 000 versicherte US-Banken mit über 66 000 Bankfilialen.
Das Federal Reserve System,
die US-Bundesbank, ist die zentrale Bankorganisation der Vereinigten Staaten. Sämtliche nationalen
US-Banken sind Zwangsmitglieder des Federal Reserve System; einzelstaatliche Banken können
freiwillig bei Erfüllung bestimmter Bedingungen Mitglied werden. Bedeutende
Bank-Holdinggesellschaften sind beispielsweise Citicorp, Chemical Banking Corp., J. P. Morgan Co Inc.
und Chase Manhattan Corp., alle mit Sitz in New York City.
6.5 Außenhandel
Die Vereinigten Staaten gehören zu den führenden Handelsnationen der Erde. Seit Mitte der siebziger
Jahre führen die teueren Rohölimporte und die Gütereinfuhr aus Kanada und Asien zu einem hohen
Handelsbilanzdefizit. Die wichtigsten Exportgüter sind neben Maschinen, elektronischen Geräten
(Computer) und Fahrzeugen, die zusammen einen Anteil von 40 Prozent am Gesamtexport ausmachen,
vor allem chemische Erzeugnisse, Nahrungs- und Genussmittel, Mineralölprodukte und Steinkohle.
Kanada und Japan sind die wichtigsten Handelspartner; große Bedeutung haben auch Mexiko,
Deutschland, China, Großbritannien und Südkorea.
6.6 Verkehrswesen
Die frühesten Reise- und Transportwege waren die Flüsse. Daneben gab es Pfade, die für Fußmärsche und
Ritte geeignet waren. In den neunziger Jahren des 18. Jahrhunderts wurden die ersten richtigen Straßen
gebaut.
Diese waren gebührenpflichtig. Neben den Überlandwegen wurden vom späten 18. Jahrhundert
bis 1850 zahlreiche Kanäle gebaut, um die Flüsse und Seen in den östlichen USA mit den Großen Seen zu
verbinden. Vom Osten ausgehend wurde das Territorium ab 1820 mit Schienen erschlossen. Die erste
transkontinentale Eisenbahn wurde von 1862 bis 1869 von den Eisenbahngesellschaften Union Pacific
und Central Pacific erbaut. 1916 hatte das Eisenbahnnetz seine größte Ausdehnung.
Mit zunehmender
Bedeutung von Autos und Flugzeugen als Verkehrsmittel wurden seither viele Streckenabschnitte
stillgelegt.
Der Luftverkehr trat nach dem 1. Weltkrieg in Wettbewerb mit den älteren Transportträgern, wobei der
Passagierverkehr per Flugzeug ab den späten zwanziger Jahren zunehmend an Bedeutung gewann. Nach
Ende des 2. Weltkrieges entwickelte sich der Passagierluftverkehr zu einem führenden Träger des
Reiseverkehrs.
Der Güterverkehr wird zu 38 Prozent über die Schiene, zu 26 Prozent über die Straße, zu 20 Prozent durch
Ölpipelines und zu 16 Prozent über die Binnenwasserstraßen abgewickelt.
Die Personenbeförderung wird zu 81 Prozent mit Privatfahrzeugen durchgeführt, Fluggesellschaften
stehen mit 17 Prozent an zweiter Stelle der Personenbeförderung. Von nur mehr geringer Bedeutung ist
der Transport mit Bus und Bahn; er liegt bei 1,1 (Bus) bzw. 0,6 Prozent (Eisenbahn).
Über 190 Millionen Autos sind in den USA registriert, davon sind über 75 Prozent Pkw und rund
20 Prozent Lkw.
6.6.
1 Schifffahrt
Die Vereinigten Staaten verfügen nur über eine relativ kleine Handelsflotte. Zu ihr gehören weniger als
650 Schiffe über 1 000 Bruttoregistertonnen. Viele Reeder lassen ihre Schiffe aus Kostengründen unter
liberianischer und panamáischer Flagge laufen.
Führende Seehäfen sind beispielsweise New Orleans, Baltimore und New Port. Obwohl New York City
nicht mehr größter Seehafen ist, hat er nach wie vor große Bedeutung für den Passagier- und
Frachtverkehr.
Das Netz der Binnenwasserstraßen besteht aus drei Hauptzweigen: dem Mississippi-Flusssystem, den
Großen Seen und dem Netz der Küstenwasserstraßen.
Circa 64 Prozent des jährlichen
Wasserfrachtaufkommens im Binnenland werden über den Mississippi und seine Nebenflüsse
abgewickelt, ein Wasserstraßennetz von insgesamt über 24 140 Kilometer Länge. Saint Louis (Missouri)
ist der größte Binnenhafen in diesem System; Duluth (Minnesota) und Superior (Wisconsin) sind die
größten Häfen der Großen Seen. Hochseeschiffe fahren zwischen den Großen Seen und im Atlantik durch
den Sankt-Lorenz-Seeweg (eröffnet 1959). Die Küstenwasserstraße Intracoastal Waterway ist ein
schiffbarer, zollfreier Schifffahrtsweg, der sich über circa 1 740 Kilometer entlang der Atlantikküste und
über circa 1 770 Kilometer entlang dem Golf von Mexiko erstreckt. Rund 45 Prozent des gesamten
Verkehrsaufkommens aller Küstenwasserstraßen laufen durch den Gulf Intracoastal Waterway, circa
30 Prozent werden über den Atlantic Intracoastal Waterway abgewickelt und etwa 25 Prozent über die
Pacific Coast Waterways.
6.
6.2 Luftverkehr
Die nationalen Fluggesellschaften befördern jährlich über 460 Millionen Passagiere, davon sind die
meisten US-Amerikaner. Das Land hat circa 5 100 öffentliche und 12 400 Privatflugplätze bzw.
Flughäfen. Größte Flughäfen sind Chicago-OHare in Atlanta, John F. Kennedy International Airport in
New York City, Los Angeles International und Dallas/Fort Worth Airport in Texas.
6.7 Tourismus
Die Zahl der Touristen aus anderen Staaten betrug 1999 etwa 47 Millionen. Die meisten Besucher
kommen aus Westeuropa, Japan, Kanada und Mexiko. New York City ist sowohl bei amerikanischen als
auch bei ausländischen Touristen eines der beliebtesten Reiseziele. In Kalifornien und Florida hat sich der
Tourismus zu einer der wichtigsten Branchen entwickelt.
6.
8 Energie
Die USA haben den größten Energieverbrauch der Welt. Seit 1947 sind die Vereinigten Staaten
Netto-Ölimporteur; die eigene Ölförderung bleibt hinter der Nachfrage zurück. 1970 erreichte die
US-Erdölförderung mit 3,5 Milliarden Barrel Öl (1 Barrel entspricht etwa 159 Liter) ihre Spitze. Bereits
1970 konnte der Bedarf an Erdöl nur durch ergänzende Importe gedeckt werden.
71,4 Prozent des Gesamtenergiebedarfs erzeugen Wärmekraftwerke. Über die Hälfte davon entfällt auf
den Energieträger Steinkohle.
Kernkraftwerke liefern 20,7 Prozent, und Wasserkraftwerke liefern einen
Anteil von 5,6 Prozent. Wind- und Sonnenenergie haben auf nationaler Ebene eine eher untergeordnete
Rolle; Windkraftanlagen gibt es vor allem in Kalifornien.
Weitere Informationen siehe Weltenergieversorgung.
7 GESCHICHTE
Neben den Querverweisen im folgenden Abschnitt über die amerikanische Geschichte wird der Leser auf
die Abschnitte zur Geschichte einzelner US-Bundesstaaten und auf die jeweiligen Artikel über die
US-Präsidenten verwiesen. Zur Geschichte Nordamerikas vor der Inbesitznahme durch die Europäer siehe
Indianer.
7.
1 Kolonialzeit
Die Entdeckungs- und Erkundungsreisen des 15. und 16. Jahrhunderts von Christoph Kolumbus, John
Cabot, Giovanni da Verrazano und Jacques Cartier waren die Voraussetzung für die schrittweise
Besiedelung des riesigen Landes durch die Europäer. Tatsächlich war das Land zum Zeitpunkt seiner
Entdeckung durch die Europäer seit ungefähr 25 000 Jahren von Indianern besiedelt, die gegen Ende der
letzten Eiszeit über eine Landbrücke bei der Beringstraße von Asien her eingewandert waren. Bei Ankunft
der Europäer Ende des 15. Jahrhunderts lebten wahrscheinlich zwischen drei und fünf Millionen Indianer
in Nordamerika.
Die Geschichte der europäischen Entdeckung und Besiedelung Nordamerikas ist zugleich
die Geschichte der Vertreibung und Dezimierung der indianischen Bevölkerung und die Geschichte der
Auseinandersetzung zwischen den europäischen Kolonialmächten England, Niederlande, Frankreich und
Spanien um den Besitz der Neuen Welt und die Hegemonie in Amerika.
7.1.1 Die ersten Siedlungen
Die Gründung von Saint Augustine 1565 im heutigen Florida durch die Spanier markierte den Anfang der
europäischen Kolonisierung auf dem Gebiet der heutigen USA. Zum Zeitpunkt dieser ersten
Siedlungsgründung führten England und Spanien gegeneinander Krieg, der 1588 mit der Vernichtung der
spanischen Armada seinen Höhepunkt fand. Nach dieser Niederlage war Spanien als Rivale Englands um
die Vorherrschaft in Nordamerika nicht mehr ernst zu nehmen.
1585 suchte Sir Walter Raleigh auf Roanoke Island vor der Küste des heutigen North Carolina Kolonisten
anzusiedeln und 1587 etwas weiter nördlich in einem Gebiet, das er zu Ehren Elisabeths I., der
jungfräulichen (virgin) Königin, Virginia nannte. Beide Versuche schlugen jedoch fehl. Die erste
englische Dauersiedlung in Nordamerika war das 1607 gegründete Jamestown, benannt nach König
Jakob I. von England (englisch James I.).
7.1.2 Französische und niederländische Aktivitäten
Im Jahrzehnt nach der Gründung von Jamestown intensivierten auch Frankreich und die Niederlande ihre
Bemühungen um nordamerikanisches Territorium. Frankreich erkannte schon früh die Bedeutung des
Sankt-Lorenz-Stromes, des besten natürlichen Zugangs zum Landesinneren, und gründete 1608 in einem
ersten Schritt der Landnahme die Stadt Quebec. Während der folgenden 75 Jahre nahm Frankreich zudem
riesige Gebiete im Landesinneren einschließlich des gesamten Mississippi-Tales, die von Männern wie
Jacques Marquette, Louis Jolliet und Robert Cavelier de La Salle entdeckt und erforscht worden waren,
nominell in Besitz.
Die Niederlande erhoben Anspruch auf die New York Bay und das Gebiet um den Hudson; beides war
1609 von dem englischen Seefahrer Henry Hudson, der im Dienste der niederländischen
Ostindien-Kompanie segelte, entdeckt und erkundet worden.
7.1.3 Die Kolonien Neuenglands
Die englische Kolonisierung Nordamerikas erhielt 1620 einen entscheidenden Impuls, als eine Gruppe
separatistischer Puritaner, die später so genannten Pilgerväter, das Siedlungsrecht in Virginia erhielt. Mit
der Mayflower stachen im September 1620 von Plymouth aus 101 Kolonisten Männer, Frauen und Kinder
Richtung Nordamerika in See, landeten jedoch nicht wie geplant in Virginia, sondern bei Kap Cod (im
heutigen Massachusetts), ließen sich hier nieder und gründeten die Plymouth-Kolonie. Noch an Bord der
Mayflower hatten sie als Grundlage für ihr zukünftiges Gemeinwesen den Mayflower-Compact
unterzeichnet, die erste schriftliche amerikanische Verfassung.
1632 erhielt Lord Baltimore, ein Katholik, von dem anglikanischen König Karl I.
die Konzession für die
Kolonisierung von Maryland. Diese beiden Kolonien Plymouth-Kolonie und Maryland mit ihrem
konfessionellen Hintergrund hier eine Puritanergruppe, dort Katholiken sind beispielhaft für die religiöse
Vielfalt, die unter den weißen Siedlern in Nordamerika herrschte. Und eben diese religiöse Vielfalt,
gepaart mit religiöser Toleranz, war es, die im 17. Jahrhundert zahllose Einwanderer aus dem von
Religionskriegen und religiöser Verfolgung geprägten Europa nach Nordamerika zog. Ein weiterer Grund
für den massiven Zustrom von Kolonisten im 17. Jahrhundert vor allem aus England war die zunehmende
Verarmung weiter Teile der Bevölkerung in Europa, insbesondere in England, wo besonders die
Landbevölkerung unter den wirtschaftlichen Veränderungen zu leiden hatte.
Die meisten der von der englischen Krone autorisierten und privilegierten Kolonien wurden noch vor
Ende des 17. Jahrhunderts gegründet. Ausnahme war Georgia, das erst 1732 als Kolonie entstand. Die
Kolonie Neuniederlande eroberten die Engländer 1664 von den Niederlanden; den Hauptort der Kolonie,
Neu-Amsterdam, benannten sie in New York um, außerdem gliederten sie New Jersey als eigenständige
Kolonie aus der ehemaligen Kolonie Neuniederlande aus. New Hampshire wurde 1679 zur Kolonie, und
1681 erhielt schließlich William Penn eine königliche Konzession für das spätere Pennsylvania.
Erster Ausdruck der Kontrolle des englischen Parlaments über die nordamerikanischen Kolonien war das
Handels- und Schifffahrtsgesetz von 1651 (Navigationsakte), das den Warenverkehr zwischen den
englischen Kolonien und dem Mutterland ausschließlich auf englischen Schiffen zuließ.
Eine weitere
Navigationsakte von 1660 untersagte Handelsbeziehungen zwischen den englischen und nichtenglischen
Nationen. Doch wegen der nachlässigen Überwachung dieser Gesetze waren Schmuggel und
Schwarzhandel weit verbreitet.
1660 wandelte König Karl II. von England New Hampshire und Massachusetts in Kronkolonien um. 1686
verfügte Jakob II. die Zusammenlegung von New York, New Jersey und den Neuengland-Kolonien zum
Dominion of New England.
Die Kolonien wehrten sich gegen diesen Zusammenschluss, die ihre Rechte
gegenüber der englischen Krone schwächte: Connecticut und Rhode Island verweigerten die Rückgabe
ihrer Konzessionen; in Massachusetts brach 1689 eine bewaffnete Rebellion aus; die Einwohner Bostons
übernahmen die Macht in der Kolonialregierung, und in New York gab es ebenfalls einen bewaffneten
Aufstand. Nach der Glorious Revolution wurde die Verfügung wieder zurückgenommen.
Die Thronbesteigung von Wilhelm III. und seiner Frau Maria II. 1689 markierte eine Neuorientierung in
der englischen Außenpolitik: England wandte sich von der profranzösischen Politik Jakobs II. ab und
profilierte sich nun sowohl in Europa wie auch in den Kolonien als einer der Hauptgegner Frankreichs.
In
den Kolonien war Frankreich der schärfste Konkurrent Englands um die Vormachtstellung.
7.1.4 Die britisch-französischen Kriege
Von 1689 bis 1763 führten England und Frankreich vier große Kriege gegeneinander, die alle sowohl in
Europa als auch parallel dazu in den Kolonien ausgetragen wurden: den Pfälzischen Erbfolgekrieg und
sein nordamerikanisches Pendant den King Williams War (1689-1697), den Spanischen Erbfolgekrieg
bzw. den Queen Annes War (1702-1713), den Österreichischen Erbfolgekrieg bzw. den King Georges
War (1744-1748) und schließlich den Siebenjährigen Krieg bzw.
den Britisch-Französischen
Kolonialkrieg (1754-1763).
Die ersten drei Kriege brachten keine klare Entscheidung, obgleich der Friede von Utrecht, der 1713 den
Spanischen Erbfolgekrieg beendet hatte, Frankreich zur Abtretung großer Territorien zwang, darunter
Akadien, Neufundland und die Region um die Hudsonbai. Die Entscheidung brachte schließlich der vierte
Krieg, aus dem nach anfänglichen Niederlagen am Ende Großbritannien als Sieger hervorging. Im Frieden
von Paris, der 1763 den Britisch-Französischen Kolonialkrieg beendete, musste Frankreich alle seine
Besitzungen östlich des Mississippi sowie Kanada an Großbritannien abtreten; Spanien, Frankreichs
Verbündeter, musste zugunsten Großbritanniens auf Florida verzichten, erhielt aber die bislang
französischen Territorien westlich des Mississippi. Großbritannien war nun die Vormacht in Nordamerika.
7.
2 Unabhängigkeit und Staatsgründung
7.2.1 Widerstand gegen das Mutterland
Durch die Kriege hatte Großbritannien beträchtliche Schulden angehäuft und suchte nun auch die
Kolonien stärker zur Finanzierung des Staatshaushaltes heranzuziehen. Dies, verbunden mit einer wieder
stärkeren Kontrolle der Kolonien durch das Mutterland, provozierte mittelfristig den offenen Widerstand
der Kolonien. Bereits 1764 verschärfte das britische Parlament die Navigationsakte, und 1765 beschloss
es die so genannte Stempelakte. Dieses Gesetz stieß in den Kolonien auf scharfen Protest, der seinen
vorläufigen Höhepunkt im Oktober 1765 im Stamp Act Congress fand.
Der Kongress verabschiedete eine
Declaration of Rights and Grievances, in der die Kolonien u. a. größere Selbstbestimmung und eine
parlamentarische Vertretung einklagten. Das britische Parlament erkannte die Declaration zwar nicht an,
nahm 1766 die Stempelakte aber wieder zurück.
1767 verabschiedete das Parlament die Townshend Acts, die u. a.
eine Reihe von Waren, wie z. B. Tee,
Papier, Blei, Farbe und Glas, mit Zöllen belegte
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