Greenpeace
            
Das Entstehen einer
 weltumspannenden Bewegung
 1970: wird GREENPEACE in Kanada unter dem
 Namen "Don't Make a Wave" von Jim Bohlen, Paul Cote und Irving Stowe gegründet,
 mit der Absicht die amerikanische Atombombentests in Alaska zu verhindern.
 1971: Schon im Jahr darauf segeln die
 Aktivisten - bereits unter dem Namen GREENPEACE - mit einem alten, gecharterten Kutter
 namens Phyllis Cormack zu der nord-pazifischen Insel Amchitka, wo die Amerikaner ihre
 unterirdischen Atombombentests durchführen. Obwohl das Ziel, diesen Test zu verhindern,
 nicht erreicht wird, geht diese erste Aktion durch alle wichtigen nordamerikanischen
 Medien und mit einem Mal war eine neue Form des gewaltlosen Protests geboren, der auch
 kurze Zeit darauf erste Folge zeigt: die Tests auf dieser Inselgruppe werden eingestellt
 und Amchitka zum Vogelschutzgebiet erklärt. Die geistige Idee dieser Bewegung stammt von
 nordamerikanischen Indianerstämmen, deren ausgewogener Umgang mit den Ressourcen der
 Natur die Umweltschützer fasziniert. Eine dieser Stämme erklärt die Greenpeace einer
 alten Weissagung zufolge zu den "Regebogenkämpfern".
 1972: Inzwischen verlagert sich die
 Tätigkeit von GREENPEACE nach Moruroa, einem südpazifischen Atoll, auf dem die Franzosen
 noch immer oberirdische Atomtests durchführen.
 Mit David McTaggart und seinem Segelschiff
 Vega versucht man, die Sprengung zu verhindern. Das Schiff wird aber von der Marine
 aufgebracht, die Besatzung verhaftet.
 1973: Bei einer weiteren Aktion im
 darauffolgenden Jahr werden die Aktivisten von Soldaten niedergeknüppelt. Es gelingt
 jedoch, Filmmaterial davon zu retten. Die Bilder gehen um die Welt und Frankreich muß auf
 Druck der Öffentlichkeit die Tests unter die Erde verlegen.
 1975: Von nun an kam zum Kampf gegen
 nukleare Bedrohungen auch das Ziel, die vom Aussterben bedrohten Wale zu retten.
 Mit
 Schlauchbooten manövrieren sich die Aktivisten zwischen Wale und Fangschiffe.
 Spektakuläre Aktionen dieser Art rufen großes Medienecho hervor. Inzwischen bilden sich
 erste Niederlassungen in Neuseeland, Australien, Kanada und in den USA. Mit der Zeit wird
 eine fixe Struktur der Organisation mit Presse-, Verwaltungs- und Verkaufsabteilungen
 gebildet, um die Weiterarbeit zu verbessern und auch finanziell abzusichern.
 1976: In Neufundland gilt es nun, das
 Abschlachten der Robbenbabies zu verhindern, deren weißes Fell sehr begehrt ist.
 1977: GREENPEACE setzt mit einem eigenen
 Schiff, der Rainbow Warrior, seine Arbeit in der Wal-Kampagne fort und erhält
 Beobachterstatus in der IWC (Int.
 Walfangkommission). 
 In Großbritannien und Frankreich werden
 europäische Gruppen gegründet, deren erste Aufgabe der Kampf gegen die atomaren
 Wiederaufbereitungsanlagen Windscale (Sellafield) und La Hague ist. Dazu kommen Proteste
 gegen die Versenkung von Atommüll im Meer.
 1979: In Holland wird das STICHTING
 GREENPEACE COUNCIL gegründet, um weitere Aufgaben international zu koordinieren.
 1980: Mit der Gründung von Büros in den
 Niederlanden und Deutschland wird die Chemie-Kampagne gestartet: GREENPEACE protestiert
 gegen die Verklappung von Dünnsäure in der Nordsee und gegen die Verschmutzung des
 Rheins.
 82/83: Das Europaparlament spricht sich
 für ein Einfuhrverbot von Robbenfellen aus.
 Nach einer ähnlichen Entscheidung der EG
 bricht der Markt für Robbenfelle praktisch gänzlich zusammen. Dazu gesellen sich erste
 Erfolge in der Wal-Kampagne.
 1984: In diesem Jahr beginnen die Arbeiten
 für einen "Weltpark Antarktis" und zur Rettung der Känguruhs in Australien.
 1985: Mit dem neuen Laborschiff Beluga wird
 auf die katastrophale Verschmutzung des Rheins hingewiesen. Nachdem die Rainbow Warrior
 123 Bewohner der strahlen-verseuchten Insel Rongelap evakuiert hat, wird das Schiff im
 Hafen von Auckland (Neuseeland) von zwei französischen Geheimdienstagenten versenkt. Der
 portugiesische Photograph Fernando Pereira wird dabei getötet.
 Im Zuge dieser Affäre
 müssen Frankreichs Geiheimdienstchef Lacoste und Verteidigungsminister Hernu
 zurücktreten. Zur Kontrolle der Forschungsstation am Südpol, zur Erkundung der
 ökologischen Situation, und um bei den Verhandlungen über das Schicksal der Antarktis
 Stimmrecht zu erlangen, installiert GREENPEACE eine eigene Forschungsbasis auf diesem
 Kontinent.
 1986: In Argentinien wird das erste Büro
 in Lateinamerika eröffnet. Die IWC beschließt ein Walfangmoratorium. Einige Länder
 setzen das Abschlachten der Wale aber unter dem Deckmantel der "Wissenschaft"
 fort. Schweden und Österreich starten die Pulp & Paper - Kampagne (Zellstoff &
 Papier-Kampagne), die Papierproduzenten sind hauptverantwortlich für die Verschmutzung
 der Flüße.
 Erste Aktion zur Rettung des Mittelmeeres werden gesetzt.
 1987: GREENPEACE-SCHWEIZ protestiert gegen
 die wachsende Transitverkehrslawine mit spektakulären Aktionen. Der von
 GREENPEACE-ÖSTERREICH gebaute Laborbus nimmt seinen Betrieb auf.
 1988: Seine erste Reise führt an die
 Ostsee, nach Dänemark, Schweden, Polen, UdSSR und DDR.
 1989: Im Sommer wird in Moskau das erste
 GREENPEACE-Büro im Ostblock eröffnet. Die neue Rainbow Warrior setzt ihre Segel, genau
 vier Jahre nach dem Anschlag.
 
 GREENPEACE-INTERNATIONAL startet eine Kampagne zur Rettung
 des Regenwaldes.
 1990: Mit dem Fall der alten Regime im
 Ostblock beginnt die Arbeit von GREENPEACE in der CSFR und in der DDR. Im März wird in
 Ostberlin bereits ein eigenes Büro eröffnet. GREENPEACE startet massiv Proteste und
 Aktionen gegen die speziell im Südpazifik weitverbreitete Treibnetzfischerei. Einige
 Länder stellen diese zumindest vorübergehend ein. Die UNO spricht sich für ein Verbot
 von Treibnetzen aus.
 Bei Messungen in einem sowjetischen Atomwaffentestgelände wird im
 Oktober die MV-GREENPEACE von KGB-Einheiten gestürmt, die Mannschaft wird für etwa eine
 Woche festgehalten.
 1991: Der Golfkrieg hält die Welt in Atem.
 GREENPEACE zeigt die wahren Ursachen dieses Krieges auf: die Abhängigkeit der
 wesentlichen Industriestaaten vom Erdöl, und fordert die nachhaltige Nutzung von
 alternativen Energieressourcen.
 Der österreichische Weg
 1982: Im Herbst gründet eine Gruppe rund
 um Univ. Prof. Gernot Neuwirth (Friends of the Earth) und Michael Undorf eine
 österreichische Sektion von GREENPEACE und Global 2000.
 Mit der Doppelgleisigkeit will
 man der strengen Hierarchie und den fest vorgegebenen Arbeitsbereich von
 GREENPEACE-INTERNATIONAL ausweichen, sowie dem Anspruch der Basisdemokratie gerecht
 werden. Besonders die starke Orientierung von GREENPEACE-INTERNATIONAL zum Meer bereitet
 anfangs einige Schwierigkeiten. Etliche Kontaktleute aus dem deutschen Büro verlassen zu
 dieser Zeit jenes und gründen "Robin Wood". Sie verlangen auch von der Wiener
 Gruppe Distanz zu GREENPEACE. Der anfängliche Kontakt zum internationalen Büro ist
 äußerst spärlich. Außerdem bereitet die Personalunion von GREENPEACE und Global immer
 mehr Probleme.
 1983: Kurz nach dem ersten Besuch von David
 McTaggart, der im Hinblick auf Kontakte zum Ostblock sehr an einem österreichischen Büro
 interessiert ist, findet eine "Aktionswoche Saurer Regen" statt, bei der drei
 Schornsteine (Kraftwerke Kufstein Simmering, sowie die EBS), sowie der Stephansdom
 bestiegen werden, Organisator ist allein Global 2000, jedoch wird die Aktion aufgrund der
 Personalunion und wegen des bekannteren Namens in den Medien als GREENPEACE-Aktion
 gebracht. Im Mai ist es dann soweit: der Lizenzvertrag wird unterzeichnet, die Verbindung
 GREENPEACE - Global 2000 zerbricht. 
 Der gesamte Vorstand wird nach seinem
 Rücktritt erneuert. Gleich bei der ersten Aktion, die sich gegen die geplante
 Wiedereröffnung der Trichlorphenol-Anlage der Chemie Linz richtet, kommt es zu einem
 Eklat: Die Belegschaft erwartet die Aktivisten bereits an der Werkseinfahrt; es kommt zu
 Handgreiflichkeiten seitens der Belegschaft. Abgesehen davon ist die ganze Sache ein
 großer Erfolg. Die Medien greifen das Thema auf ein Jahr später wird von der
 Werksleitung das endgültige "Aus" für dieses Projekt bekanntgegeben.
 1984: Mit Jahresbeginn wird ein neues Büro
 bezogen. Im April werden im Rahmen des "Aktionstages gegen den sauren Regen" in
 acht europäischen Ländern gleichzeitig Schornstein bestiegen. In Österreich wählt man
 das kalorische Kraftwerk Neunkirchen aus. Die Photomontage der Schlote mit den
 Transparenten ergibt "S T O P" und geht um die ganze Welt. Das Kraftwerk wird
 bald darauf geschlossen. Im Sommer erlangt das österreichische Büro die finanzielle
 Unabhängigkeit.
 Erste Kontakte zum Ostblock werden auf einer Umweltschutzmesse in
 Budapest geknüpft. Die Kampagne gegen den Verkehr läuft nur sehr schleppend an, da kaum
 Unterstützung aus der Bevölkerung zu bekommen ist. Eine der Hauptforderungen ist die
 Herabsetzung der Tempolimits auf 80/100. Im Winter erfolgt die Besetzung der Hainburger
 Au. GREENPEACE ist nicht unwesentlich an den Protesten gegen den Kraftwerk-Bau beteiligt,
 wieder einmal mit Erfolg!
 1985: Im Sommer kommt es anläßlich des
 Gipfeltreffens Shulzt-Gromyko in Wien zu einer Transparentaktion gegen die
 Atomwaffentests. Einen Monat lang hält GREENPEACE Mahnwache vor der französischen
 Botschaft, um gegen die Atombombentests und die Versenkung der Rainbow Warrior zu
 protestieren.
 1986: Die Zellstoffkampagne kristallisiert
 sich immer mehr als ein Hauptbereich des österreichischen Büros heraus. Zum
 "Auftakt" wird das Abwasserrohr der Zellstoffabrik Neusiedler AG in Kematen
 verschlossen. Im September befestigen GREENPEACE-Kletter am Riesenrad ein Transparent
 "Stop Nuclear Power Now!", während die IAEO in der nahen UNO-City ihre
 Reaktorsicherheitskonferenz zum Thema Tschnernobyl abhält. Im Oktober wird das neue Büro
 am Mariahilfer Gürtel bezogen.
 1987: Am Jahrestag der Atomkatastrophe von
 Tschnernobyl bringt GREENPEACE-ÖSTERREICH am Prager Wenzelsplatz ein Transparent gegen
 die tschechoslowakische Atompolitik an. Im Sommer nimmt der Aktionsbus unter großem
 Medienecho seinen Betrieb auf.
 Es folgen Aktionen gegen die Donau Chemie in Brückl, die
 BBU, die Chemie Linz, die Papierfabrik Hallein, sowie gegen die Fa. Pengg in Thörl.
 1988: Protest vor der Wiener-UNO-CITY mit
 dem Heißluftballon "Trinity" gegen Atombombentests. Iniativen und Aktionen
 gegen den Bau der WAA in Wackersdorf. Am Councilmeeting erhält GREENPEACE-ÖSTERREICH das
 Stimmrecht, Trustee wird Wladimir Zalozieckyj.
 1989: Das erste Halbjahr steht ganz im
 Zeichen der Weiterführung der Zellstoffkampagne und dem Aufdecken einiger
 Giftmüllskandale (Flötzersteig, Filterkuchen lagern mitten in Wien, etc.
). Im Sommer
 wird im Zuge einer Bustour das Abflußrohr der BBU zum Zweiten Mal verschlossen. Umzug in
 das neue Büro in der Auenbruggergasse. Im Winter startet mit großem Aufwand die Kampagne
 gegen das Atomkraftwerk Temelin in der CSFR.
 1990: Durch den unerwarteten Umsturz
 entwickelt sich die Aktion zu einem fulminanten Start für GREENPEACE in der CSFR. Mitte
 April deckt GREENPEACE einen Müllexportskandal rund um den Filterkuchen der Wiener
 Müllverbrennungsanlagen auf.
 Am 26. April, dem Jahrestag der Reaktorkatastrophe von
 Tschernobyl, befestigen GREENPEACE-Aktivisten ein 2000m2 großes Transparent "STOP
 CSFRNOBYL" an einem der Kühltürme in Temelin. An den wichtigsten Grenzübergängen
 nach Italien und Jugoslawien verteilen Aktivisten an die Urlauber 60.000
 Informationsblätter über den katastrophalen Zustand des Mittelmeeres. Die
 Wanderausstellung Ökotopia zeigt in etlichen Städten Österreichs und der CSFR
 Möglichkeiten der alternativen Energiegewinnung. Für acht Tage besetzt GREENPEACE mit
 einem Treibhaus den Ballhausplatz, um von der Bundesregierung eine Zusage für eine
 CO2-Reduktion um 30% bis zum Jahr 2000 zu erhalten.
 Die Aktion ist erfolgreich.
 1991: Umfangreiche GREENPEACE-Aktionen
 waren von den nach wie vor drohenden Gefahren der Atomkraftwerke an Österreichs Grenzen.
 Aktivisten sind bei der alpinen Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm, ein Kino-Spot wird
 gezeigt, tausende Kreuze vor dem AKW Bohunice aufgestellt, etc. Im März startet eine
 österreichweite Multivisionsshow, um über die Bedrohung des tropischen Regenwaldes zu
 informieren. Eine ausführliche Kampagne wird im April begonnen, die sich gegen den Ausbau
 der Autobahnen und Transitrouten durch Österreich richtet.
  
 Aufbau und Organisation
 Eckpfeiler der Arbeit
 
 Um der Vernetzung ökologische System
 gerecht zu werden und um erhöhte Schlagkraft zu erreichen, arbeitet GREENPEACE
 international koordiniert.
  Die Arbeitsbereiche beschränkte sich
 auf international vereinbarte Kampagnen.
  Direkte und gewaltfreie Aktionen sollen
 die Arbeit der Kampagnen unterstützen.
  Unabhängigkeit von politischen
 Parteien, Staat und Wirtschaft. Die Arbeit wird ausschließlich von privaten Spendern und
 aus dem Warenverkauf finanziert.
  Die Finanzgebarung von GREENPEACE wird
 jährlich von einem unabhängigen, international renommierten Unternehmen, einer
 Wirtschaftskanzlei kontrolliert.
  Eine politische Kandidatur und die
 Mitarbeit bei GREENPEACE sind unvereinbart.
  GREENPEACE besitzt eine fixe Struktur,
 um effiziente Arbeit zu gewährleisten.
 
 
  
 
 Finanzen (Jahresabschluß Österreich 1992):
 Einnahmen:
 
 Beiträge aus Spenden von Förderern
 40.912.038
 Nettoabgang aus Kostensätzen für
 T-Shirts, Buttons, etc. - 596.478
 Sonstige Einnahmen (Zinsen, Honorare)
 838.
757
 Zuschüsse von anderen
 Greenpeace-Organisationen 308.778
 Einnahmen gesamt 41.463.095
 
  
 Ausgaben:
 
 Kampagnenarbeit:
 Kosten für nationale und internationale
 Kampagnenarbeit,
 Aktionen und Projekte, Aktionsaufrufe und
 Informationsaus-
 sendungen für die Kampagnen,
 Recherchenaufträge, Studien, etc. 25.569.
650
 
  
 Öffentlichkeitsarbeit:
 
 GP-Magazin, Fördererbetreuung,
 Informationsaussendungen
 zur Gewinnung von neuen Interessenten
 8.735.715
 
  
 Verwaltung:
 
 Miete, Personal, Bürobedarf, EDV,
 Reisekosten, Rechts- 
 und Beratungskosten, etc. 6.572.058
 Ausgaben gesamt 40.
877.423
 Zuführung zu Rücklagen für Projekte
 1993 und Folgejahr 585.672
 
  
  
 GREENPEACE INTERNATIONAL
 Sitz: Amsterdam
 Struktur:
  
  
 
 
  
 Die Internationalen Organe und Ihre
 Aufgaben:
  
 Council(Generalversammlung):
 Alle Länder, in denen es ein
 GREENPEACE-Büro gibt, treffen sich 1x jährlich zum sogenannten
 Council-meeting(Generalversammlung), das das oberste politische Organ unserer Organisation
 ist. Dabei sind die stimmberechtigten Länder durch einen sogenannten "trustee",
 die nicht stimmberechtigten Länder durch einen "representative" 
 vertreten
 Die Kriterien für die Stimmberechtigung
 sind derzeit:
 
 die Büros müssen im eigenen Land
 organisatorisch gefestigt sein und politisches Gewicht haben, d.h. vor allem eine
 funktionierende Kampagnenarbeit haben, sowie Lobby-Arbeit, Pressekontakte, etc.
  die Kosten für die Kampagnen,
 Verwaltung, Förderbetreuung, etc. müssen vom Büro selbst getragen werden können
  Teilnahme an den international
 vereinbarten Kampagnen
  die OECD-Länder müssen mindestens 24%
 der Einnahmen des Landes an GREENPEACE-INTERNATIONAL abliefern.
 
  
 Zur Zeit sind folgende Länder am
 Councilmeeting stimmberechtigt:
 Australien, Canada, Dänemerk, BRD,
 Niederlande, Neuseeland, Österreich, Schweiz, Schweden, Spanien, United Kingdom und die
 USA.
 Folgende Länder sind durch einen Representative
 vertreten und haben kein Stimmrecht:
 Argentinien, Belgien, Brasilien,
 Costa-Rica(Latein America Office), CSFR, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien,
 Irland, Japan, Luxemburg, Norwegen, und UdSSR.
 Beim Council-meeting werden von allen
 Vertretern folgende Punkte diskutiert, und anschließend von den trustee mit einem 3/4
 Quorum verbindlich beschlossen:
 
 die zukünftigen Kampagnen;
 Möglichkeiten jedes einzelnen Landes, zu dieser Kampagne beizutragen; das benötigt
 Budget hierfür. Es werden aber nur die Rahmenbedingungen festgelegt, jedes Land hat dann
 diesen Rahmen im nationalen Rahmen individuell umzusetzen.
  Bestimmung des Budget für die
 internationalen "divisions" (Bereiche), beispielsweise laufende Kosten für die
 GREENPEACE-Schiffe, die von der Marine-Division verwaltet werden, bzw. Neuanschaffung,
 Ausrüstung, etc.
 die Aufnahme neuer Länder als stimmberechtigte Mitglieder
 allgemeine politische Entscheidungen
 
  
 Das Council wählt überdies das Board
 (Vorstand), das aus jeweils zwei europäischen und zwei nicht-europäischen (Rest of the
 World) Vertretern gebildet wird. Die Funktionsdauer beträgt zwei Jahre, wobei jährlich
 ein europäischer und ein ROW-Vertreter gewählt werden (Teilrotation).
 Board(Vorstand):
 Die vier vom Council gewählten
 Vorstandsmitglieder wählen ihrerseits einen Vorstandsvorsitzenden; seit Jahren nimmt
 David Mc Taggart diese Position ein. der Vorstand hat eine allgemeine Kontrollfunktion und
 setzt überdies das Council-Office ein.
  
 Council-Office(Internationale
 Geschäftsführung):
 Der internationale Geschäftsführer
 (executive direktor) ist derzeit Steve Saywer, der das Council-Office mit Sitz in
 Amsterdam leitet. Der internationalen Geschäftsleitung unterstellt sind:
  
 
 die verschiedenen internationalen
 Divisionen, das sind unterschiedliche Bereiche mit bestimmten Aufgabengebieten: die
 Marine-Division (verwaltet und koordiniert die GREENPEACE-Schiffe),
 GREENPEACE-Communications (verwaltet das Archiv für Photos und Videos),
 Office-Developement, (eröffnet und betreut Büros in neuen Ländern), etc.
  die internationalen
 Kampagnen-Koordinatoren und die jeweiligen Projekt-Koordinatoren.
 
  
 Für jede Kampagne (Atom, Toxics, Ocean
 Ecology und Atmosphere) gibt es nicht nur einen nationalen Kampagnen-Leiter,
 sondern auch einen internationalen Koordinator.
 Innerhalb der einzelnen Kampagnen gibt es
 auch verschiedene Projekte, demnach auch einen internationalen Projektkoordinator.
 In der Kampagne "Ocean Ecology" beispielsweise gibt es verschiedenen Projekte,
 etwa "Delphin", "Wale", "Antarktis", etc.
  
 Vorgangsweise:
 Die internationalen Koordinatoren
 erstellt in Zusammenarbeit mit den nationalen Kampagnenleiter ein proposal
 (Vorschläge). Dabei werden lang-, mittel- und kurzfristige Ziele der Kampagnen diskutiert
 und zusammengestellt, sowie die dafür benötigten finanziellen Mittel veranschlagt.
 Selbstverständlich werden bei der Erarbeitung diese proposals auch die Projektleiter mit
 einbezogen.
  
 Im nächsten Schritt werden diese proposals
 der internationalen Geschäftsführer zur Begutachtung vorgelegt, die dann ihre Meinung zu
 den eingebrachten Vorschlägen abgibt:
 etwa "Budget zu hoch",
 "schlechte Koordination", etc. Das Council-Office hat dabei ein absolutes Veto,
 da die an den Vorschlägen beteiligten Koordinatoren der Geschäftsleitung im Sinne einer
 Weisungsgebundenheit unterworfen sind.
 Die entgültigen proposals werden dann den
 Vertretern des Councils, also den trustees und den representatives, vorgelegt.
 Diese
 beraten dann auf dem jährlichen council-meeting über diese proposals, diskutieren Vor-
 und Nachteile, etc. Die Vertreter der stimmberechtigten Länder stimmen dann über diese
 Vorschläge ab. Diese Beschlüsse werden dann an das Board weitergeleitet.
 Das Board bespricht diese Beschlüsse des
 Councils, hat aber nur ein supspensives Veto. Wird demnach die Ratifikation verweigert,
 werden die Beschlüsse wieder an das Council geleitet und neuerlich diskutiert. Das
 Council hat jedoch das Recht, auf seinen Entscheidungen zu beharren, diese sind dann
 verbindlich.
 Die internationalen Strukturen der
 Organisation müssen sich ändern und auf die geänderten Gegebenheiten eingestellt
 werden, Eines der Probleme ist, daß sehr viele neue Länder hinzugekommen sind, im Moment
 vor allem Büros in Osteuropa und Lateinamerika; später sind auch Büros in Südostasien
 sowie Afrika geplant. Hier gibt es beispielsweise Probleme mit der Finanzierung, da eine
 Stimmberechtigung im Council derzeit nur dann gewährt wird, wenn ein Land mindestens 24%
 seiner Einnahmen an GREENPEACE-International abliefert. Hier besteht die Gefahr, daß das
 Council hinsichtlich der Stimmberechtigung zu einem "white man´s club" wird.
 Aus diesem Grund werden für Nicht-OECD-Länder bezüglich der finanziellen
 Voraussetzungen bei der Aufnahme anderer Kriterien herangezogen werden.
 Für diesen Aufgabenbereich wird die
 sogenannte "Voting Status Review Group" verantwortlich sein, ein eigenes
 Gremium, welche die Stimmberechtigung der einzelnen Länder in dieser Richtung
 überprüfen wird; in weiterer Folge werden dann auch die bereits stimmberechtigten
 Länder überprüft werden.
 Die Entscheidungsfindung ist nicht so
 kompliziert, wie sie vielleicht klingen mag.
 Wesentlich dabei ist, daß die gesamte
 Entscheidungsfindung auf dem Konsens beruht, weshalb umfangreiche Gespräche, Diskussionen
 und Konsultationen notwendig sind.
 Die Beschlüsse des Councils stellen die
 Rahmenbedingungen dar, innerhalb derer die einzelnen Kampagnen ablaufen sollen. Es muß
 also auf nationaler Ebene diskutiert werden, welche regionalen Probleme nun tatsächlich
 anfallen und welche für konkrete Aktionen ausgewählt werden sollen. Dabei spielen auch
 die unterschiedlichsten innerstaatlichen Konstellationen eine Rolle, die politische
 Situation, die Sensibilität der Öffentlichkeit gegenüber bestimmten Themen, etc.
 GREENPEACE-ÖSTERREICH ist beim
 Council-Meeting durch Florian Faber vertreten und hat auch Stimmberechtigung. Es kann
 somit seinen Einfluß in dieser internationalen Organisation geltend machen und so einen
 wichtigen Beitrag zur Rettung der Erde vor der Zerstörung beitragen.
 GREENPEACE besitzt ein Labor-Flußschiff:
 Beluga (EU, Great Lakes)
  
 sowie folgende seetüchtige Schiffe:
 
 Gondwana (eistauglich, Antarktis)
 GREENPEACE (Nordamerika, Nuclear Free Seas)
 Moby Dick (Nordsee, Ostsee)
 Rainbow Warrior (Süd-Pazifik)
 Sirius (Mittelmeer, Nordsee, Ostsee)
 Vega (Süd-Pazifik)
 Solo (Nordsee)
 
  
 Außerdem sind zwei Helikopter an Bord des
 Antarktisschiffes Gondwana im Einsatz.
  
 GREENPEACE-Vertreter haben offiziellen Beobachterstatus
 bei:
  
 UNO, IWC (Int.Walfangkommision), LDC
 (London Dumping Conference), Oslo Konvention, IUCN (Int.Union for Conservation of Nature),
 Robben-Kontrollausschuß, CITES (Washingtoner Artensschutzabkommen), EG,
 Antarktis-Konferenz.
  
  
 GREENPEACE
 angetreten zum Schutz der
 Natur
 Leben und Überleben auf dieser Welt ist
 nur möglich, wenn alle Lebewesen in einer ausgewogenen Beziehung zueinander stehen. Doch
 der Mensch hat das ökologische Gleichgewicht durch die Vergiftung von Flüssen, Seen und
 Meeren, die Verschmutzung der Luft und Erde, und die Ausrottung vieler Tier- und
 Pflanzenwelt empfindlich gestört.
 Jeden Tag stirbt eine Tierart aus, jede Stunde eine
 Pflanzenart. Der hemmungslose Raubbau an der Natur macht die Erde immer ärger.
 Eine alte Prophezeiung der
 nordamerikanischen Cree-Indianer lautet: "Es kommt eine Zeit, da fallen die Vögel
 von den Bäumen, die Flüsse sind vergiftet und die Wölfe sterben in den Wäldern."
 Diese Zeit ist gekommen, wenn der weiße Mann in seiner Gier die ganze Erde ausbeutet und
 versucht, die Natur zu beherrschen. "Dann aber", so geht die Prophezeiung
 weiter, "werden die Regenbogenkämpfer kommen, um die Welt zu retten."
 Vor nunmehr 20 Jahren, nachdem GREENPEACE
 mit Aktionen gegen amerikanische und französische Atomwaffentests und zur Rettung der
 Wale erstmals Aufsehen erregt hatte, rief ein Medizinmann der Cree die Greenpeace als jene
 langersehnten Regenbogenkämpfer aus.
 GREENPEACE will mit seinen Aktionen bewußt
 machen, daß alle Lebewesen, Menschen, Tiere und Pflanzen, in enger Beziehung zueinander
 stehen und voneinander abhängig sind. Durch die Ausrottung nur einer Pflanzen- und
 Tierart gerät das ökologische Gleichgewicht in Gefahr, denn dann sind auch andere
 Pflanzen und Tiere in ihrer Existenz bedroht.
 Als 1971 die ersten Protestboote unter der
 GREENPEACE-Flagge in die Aleuten segelten, um dort Atomwaffentests der USA zu verhindern,
 ahnte niemand, was aus dem kleinen Grüppchen werden würde.
 Heute hat GREENPEACE Büros in 25 Ländern
 der Erde: In Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, BRD, Dänemark, Finnland, Schweden,
 Norwegen, Österreich, Frankreich, Spanien, Groß Britannien, Irland, Italien,
 Griechenland und der Schweiz, ebenso wie in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland.
 Das erste Büro in Lateinamerika wurde 1985 in Argentinien eröffnet; seit 1987 arbeitet
 GREENPEACE auch in Costa Rica. 1989 nahm GREENPEACE in der UdSSR und in Japan die Arbeit
 auf, Anfang 1991 wird in Brasilien ein Büro eröffnet - ein gewaltiger Schritt hin zur
 tatsächlich weltweit arbeitenden Umweltschutzorganisation ist getan.
 Mit gewaltfreien, direkten Aktionen weist
 Greenpeace auf die sinnlose Zerstörung der Zivilisation hin, kämpft für eine bessere
 Umweltgesetzgebung, gegen die Ausrottung bedrohter Tierarten, für saubere Luft und reines
 Wasser, für die Erhaltung des tropischen Regenwaldes, sowie gegen die Belastung unserer
 Erde durch chemische oder radioaktive Substanzen.
 Vor allem zwei Dinge sind für die Stärke
 und die Erfolge von GREENPEACE ausschlaggebend:
 Auf der einen Seite die Fähigkeit, dank
 ausgeklügelter Kommunikationsmethoden über Computernetzwerke und einer intensiven
 finanziellen und organisatorischen Zusammenarbeit aller Büros tatsächlich weltweit, gut
 koordiniert internationale Kampagnen durchzuführen.
 Auf der anderen Seite sichern die
 weitgestreute Basis der Mitglieder und die Überparteilichkeit finanzielle und politische
 Unabhängigkeit.
 Ziel aller GREENPEACE-Arbeit ist es, daß
 die Menschen ein Bewußtsein für ökologische Zusammenhänge entwickeln und alles Leben
 respektierten lernen. GREENPEACE tritt dafür ein, daß die Menschen den Einklang mit der
 Natur finden müssen, wenn die Welt, wie wir sie heute kennen, überleben soll. Ansonsten
 wird sich die Warnung der Cree-Indianer bewahrheiten:
  
 
 "ERST wenn
 der letzte Baum gerodet,
 der letzte Fluß
 vergiftet,
 der letzte Fisch
 gefangen,
 werdet ihr feststellen,
 daß man Geld
 nicht essen kann.
"
				  
				  
					
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