Die geschichtliche entwicklung tokyos
Die geschichtliche Entwicklung Tokyos
Die heutige Stadt Tokyo wurde 1192 durch den ersten Shogun ( = oberster Feldherr ) gegründet. Zu dieser Zeit hieß sie noch Edo und war bis 1457 nur ein unbedeutendes Dorf. In jenem Jahr baute ein Vasall in unmittelbarer Nähe des Dorfes eine Burg und für Edo begann ein langsamer, aber stetiger Aufschwung. Durch die Burg war es nicht nur ein strategisch bedeutender Ort, sondern auch ein wichtiger Umschlagplatz von Waren. Mit der Ankunft des Kriegsherrn Tokuwaga Ieyasu in Edo im Jahr 1590 begann die Modernisierung der alten Stadt. Dieser ließ eine neue Burgstadt nach einem systematischen Plan bauen.
Diese sogenannten Burgstädte waren in Japan zu jener Zeit recht häufig und waren streng nach der gesellschaftlichen Stellung der Bürger gegliedert. Im Zentrum lebten die Lehnsherren und die Samurai, rangniedere Bewohner, wie Handwerker, Kaufleute und Händler siedelten sich am Rande der Stadt an.
1603 wurde Ieyasu zum Shogun ernannt und Edo damit zum Regierungssitz des Landes, allerdings nicht zur Hauptstadt, die sich in Kyoto befand. In dieser Zeit breitete sich Edo weiter in alle Himmelsrichtungen aus. Die strenge Gliederung der traditionellen Burgstadt ging langsam verloren und die Bevölkerung nahm stetig zu. Allerdings war die Stadt mit ihren aus Holz und Papier gebauten Häusern viel zu dicht besiedelt und deshalb sehr brandanfällig.
1657 forderte ein Großbrand fast 100.000 Menschenleben und legte 60% der Stadt in Schutt und Asche. Diese Katastrophe wurde vom Shogun jedoch dazu genutzt, Edo neu zu gestalten und auszubauen. Somit jeder Großbrand, die es häufig in Edo gab, eine Ausweitung der Stadt mit sich.
Zum einen wurde die Bevölkerung in neu erbaute Wohnsiedlungen umgesiedelt, zum anderen verstärkte man die Stadtmauern und weitete sie aus. Durch diese Expansion des Stadtbereichs erhöhte sich auch die Einwohnerzahl, die zu Beginn des 18.
Jahrhunderts bereits auf etwa eine Million angewachsen war. Damit hatte Edo weitaus mehr Einwohner als London und fast doppelt so viele wie Paris zu dieser Zeit. Ein bedeutender Grund für das starke Bevölkerungswachstum waren bestimmte durch den Shogun erlassene Gesetze. Damit waren die lokalen Lehnsherren dazu gezwungen, abwechselnd ein Jahr auf ihrem Stammesgut und das nächste in Edo zu wohnen. Viele der Lehnsherren und ihre Familien ließen sich somit gleich in der Stadt nieder. Die von den Lehnsherren und ihren Familien und Gefolgsleuten besiedelte Fläche machte fast zwei Drittel des gesamten Stadtgebietes aus, die der Händler und Kaufleute am Rand der Stadt etwa ein Fünftel.
Allerdings stellten diese den größten Teil der Bevölkerung. Zu diesen beiden Bevölkerungsschichten kamen noch die Krieger hinzu, deren Anzahl in der Mitte des 19. Jahrhunderts ca. 50.000 betrug.
1868 war die Zeit der Shogune vorbei und die Kaiserherrschaft wurde wieder eingeführt.
Da die Gefolgsleute des Shogun und der Samurai keine Aufgabe und kein Einkommen mehr hatten, verließen sie die Stadt, was zu einem Bevölkerungsrückgang führte, der jedoch nicht von langer Dauer sein sollte. Allerdings wurde durch das plötzliche Abwandern dieser bestimmten Bevölkerungsschicht ein ganzer Stadtteil so gut wie „leergefegt“. Der besagte Bezirk wurde somit fast komplett abgerissen und in Plantagen für die Seidenraupenzucht umgewandelt.
Die neue Meiji – Regierung benannte Edo in Tokyo ( = östliche Hauptstadt ) um, und machte sie zur offiziellen Hauptstadt des Landes. Damit wurde die fast seit einem Jahrtausend dienende alte Hauptstadt Kyoto abgelöst.
Mit dieser neuen Funktion wurden viele politische, wirtschaftliche, kulturelle und militärische Einrichtungen nach Tokyo verlegt und ein Großteil der Stadt modernisiert.
Die Modernisierungen waren nach dem Großbrand von 1872 notwendig geworden, da man einsah, wie anfällig Tokyo mit seinen aus Holz gebauten Häusern und engen Straßen für solche Katastrophen war. Der Wiederaufbau der zerstörten Bezirke und die allgemeine Modernisierung wurden nach westlichem Vorbild durchgeführt. Die Hauptveränderung zum traditionellen Baustil bestand im Bau von Steinhäusern. und der Anlage von breiten Straßen. Das Jahr 1889 markiert dabei einen besonderen Zeitpunkt, da in diesem Jahr ein Gesetz für die Neuordnung des Stadtbereiches Tokyo erlassen wurde, Japans erstes modernes Städteplanungsgesetz Dabei wurden unter anderem die 15 Innenstadtbezirke den Verwaltungsämtern der Stadt unterstellt, die vorher weitestgehend vom Kaiser bzw. seinen Beamten regiert wurde.
1919 wurde ein neues Gesetz erlassen, dass die Modernisierung der Land- und Wasserstraßen und die Anlage von Brandverhütungszonen vorsah.
Zu dieser Zeit begannen auch verstärkt Fremde nach Tokyo zu kommen und sich dort niederzulassen und es entwickelte sich ein ausländischer Wohnbezirk mit eigenen Schulen, Kirchen und Krankenhäusern. Dadurch kamen neue Trends in die Stadt und der Stadtteil wurde mehr und mehr zu einem neuen kulturellen Zentrum. Außerdem schickten viele Nationen ihre Vertretungen nach Tokyo und bauten, die sich in den neu erbauten Botschaften niederließen. Auch das Transportsystem wurde auf den neusten Stand gebracht und 1911 verstaatlicht. Die Straßenbahnen und Busse erfreuten sich großer Beliebtheit unter der Bevölkerung.
Eine Verbesserung der Wasserversorgung und des Kanalisationssystems war ebenfalls geplant, wurde jedoch durch die russisch-japanischen Kriege aufgeschoben. Trotzdem war Tokyo das politische und wirtschaftliche Zentrum Japans. Durch den ständigen Zuzug neuer Konzerne bildete sich im Bezirk Marunouchi, östlich des Kaiserpalastes, ein Geschäftsviertel, das durch den Bau eines Zentralbahnhofs im Jahr 1914 auch zum größten Verkehrsknotenpunkt der Stadt wurde.
Im Zuge der zahlreichen Modernisierungsprogramme verwandelte sich Tokyo immer mehr in eine moderne Metropole, deren Bevölkerung im zweiten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts bereits zwei Millionen erreicht hatte.
Allerdings folgten in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts noch zwei schwere Katastrophen, die die Stadt grundlegend veränderten. Zum einen war dies das Erdbeben von 1923, das fast 450.000 Gebäude ( 44% der gesamten Stadt ) zerstörte, rund 75% der Bevölkerung zu Obdachlosen machte und 100.000 Menschenleben forderte. Hinzu kam der Verlust fast sämtlicher Überbleibsel aus der Edo- und der Meiji-Periode, die den Flächenbränden, die das Beben auslöste, zum Opfer fielen. All diese alten Gebäude waren aus Holz gebaut und deshalb von den Flammen zerstört worden.
Dies ist der Hauptgrund, warum es heute in Tokyo so gut wie keine Gebäude gibt, die älter als 120 Jahre sind. Die weiträumigen Zerstörungen der Stadtbezirke zogen ein spezielles Wiederaufbauprogramm nach sich, das der Innenstadt ein gut durchdachtes Straßennetz bescherte. Außerdem entstanden neue Hauptstraßen und zahlreiche Parkanlagen. Aufgrund der völligen Zerstörung der innerstädtischen Wohnbezirke wurden die Einwohner in die Vororte der Stadt umgesiedelt und dort das Straßennetz und der Zugverkehr ausgebaut. Zudem gab es dort schon bald eine Kanalisation , Schulen, Krankenhäuser und zahlreiche Fabriken. Das große Erdbeben schob dem Wachstum Tokyos nur für kurze Zeit einen Riegel vor und die Einwohnerzahl stieg stetig an und war bis 1942 auf 6,8 Millionen angewachsen, nachdem 1932 die Außenbezirke der Stadt angeschlossen worden waren, womit Tokyo mittlerweile 35 Bezirke umfasste.
Den zweiten schweren Schlag erlebte Tokyo mit dem Kriegsausbruch im Dezember des Jahres 1941. Zuerst wurden viele Einwohner und Industrien aus strategischen Gründen umgesiedelt, später geschah dies aufgrund der Bombenangriffe aus purer Notwendigkeit. Bei diesen Angriffen, die 1944 begannen und bis zum Kriegsende im August 1945 dauerten, wurden 100.000 Menschen getötet, 130.000 verletzt und etwa 880.000 Häuser total zerstört.
Dabei fielen fast alle Bereiche der Vernichtung zum Opfer, die das Beben im Jahr 1923 verschont hatte.
Da viele Menschen umgesiedelt worden waren und andere vor den Bombardements aus Tokyo geflohen waren, zählte die Stadt bei Kriegsende nur noch 2,8 Millionen Einwohner.
Insgesamt waren die Kriegsschäden bei weitem größer als die vom großen Erdbeben angerichteten Verwüstungen.
Trotz dieser äußerst schwierigen Situation am Ende des Krieges stieg die Einwohnerzahl der Stadt drastisch an, da die Geflohenen wieder zurückkehrten und sich Menschen aus allen Teilen des Landes ihnen anschlossen. 1950 betrug die Anzahl der Einwohner 5,39 Millionen, 1955 6,97 Millionen, 1960 8,31 Millionen und 1965 bereits 8,89 Millionen. Außerdem kamen eine vermehrte Anzahl an Fabriken und auch Universitäten in die Stadt.
Ein Wiederaufbauprogramm, das nach dem Krieg erlassen worden war, versuchte, den neu hinzuströmenden Menschenmassen Herr zu werden und die Stadt brandsicherer zu machen. Allerdings war die finanzielle Basis, auf der es geplant war, als viel zu gewaltig eingestuft worden, so dass nur Teile des Projekts realisiert wurden. Unter anderem waren dies die Ausweitung der Parkanlagen und die Durchsetzung von neuen Sicherheitsbestimmungen, die die Stadt vor weiteren Brandkatastrophen schützen sollte. Neue Wohngebiete wurden ebenfalls angelegt, allerdings geschah dies nicht in dem Rahmen, wie es sich die Planer ursprünglich vorstellten. Einen bedeutenden Wirtschaftsanstoß brachten die Olympischen Spiele von 1964 mit sich, welche die Stadt austragen durfte. Diese wurden als Anlass zur Erweiterung der wichtigen Verkehrsverbindungen und zum Bau eines Stadtautobahnnetzes genommen.
Nach 1965 stieg die Bevölkerung Tokyos nicht mehr gravierend an und pendelte sich zwischen 8,5 und 9 Millionen ein. Dabei war eine Randwanderung der Einwohner zu erkennen, die die Innenstadtbezirke verließen und sich in den Randbezirken und Vororten niederließen. In den Jahren 1965 – 1976 wurden insgesamt drei Pläne von der Regierung ausgearbeitet, die die unkontrollierte Ausbreitung der Stadt in das Umland verhindern sollten. Ein Projekt sah vor, einen zehn Kilometer breiten Grünstreifen um das Stadtgebiet anzulegen. Außerhalb des Streifens wollte man Satellitenstädte gründen, die sowohl Einwohner als auch Industriebetriebe aus den Innenstadtbezirken aufnehmen sollten. Dieser Plan wurde allerdings wenig später verworfen.
1974 wurde ein Planungsgesetz für die Landnutzung Tokyos erlassen, nach dem die Stadt in vier Bereiche aufgeteilt wurde, die auch das Umland umfassten. Jeder dieser Breichen unterlag den Richtlinien eines Landnutzungsplans, der für die korrekte Nutzung des jeweiligen Bereiches zu sorgen hatte.
Ein vierter Plan, um der Ausbreitung Einhalt zu gebieten, wurde 1986 erlassen und ist bis zum Jahr 2000 gültig. Dann soll er von einem fünften Plan abgelöst werden.
Strukturelle Daten
Tokyo ist die Hauptstadt und größte Stadt Japans. Die eigentliche Stadt umfasst heute folgende 23 Bezirke:
Chiyoda, Chuo, Minato, Bunkyo, Toshima, Shinjuku, Shibuya, Meguro, Taito, Sumida, Koto, Adachi, Katsushika, Edogawa, Nerima, Nakano, Suginami, Setagaya, Ota, Shinagawa, Itabashi, Kita und Arakawa.
Jeder Bezirk ist dabei noch einmal in einige kleinere Distrikte unterteilt.
Zusammen haben diese Bezirke eine Einwohnerzahl von 8,09 Millionen und eine Fläche von 570 km², was einer Bevölkerungsdichte von 14.193 Einwohnern pro km² entspricht. Sie bilden die eigentliche Stadt Tokyo, die Teil der Agglomeration Groß-Tokyo ist, welche sich vom zentralen Stadtgebiet nach Westen ausdehnt und insgesamt 11,81 Millionen Einwohner und eine Fläche von 2.156 km² hat. Ende 1993 waren 269.
000 ausländische Bürger ( 20 % aller Ausländer in Japan ) in der Stadt beheimatet.
Tokyo liegt an einer Bucht ( Tokyo-Bucht ) im südlichen Teil der Kanto-Ebene, der größten Landebene Japans, etwa in der Mitte von Honshu, der größten Insel des Landes. Tokyos Zentrum liegt auf 139° östlicher Länge und 35° nördlicher Breite. Damit liegt die Stadt auf dem gleichen Längengrad wie Sydney und dem gleichen Breitengrad wie Athen und San Francisco. Sie wird von dem Musashino-Hochland umschlossen, das eine durchschnittliche Höhe von ca. 100 m hat.
Tokyo befindet sich in der Klimazone des pazifischen Küstenstrichs Japans. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 15°C und erreicht im August mit durchschnittlich 26,7°C ihren Höchstwert. Der Tiefstwert wird für gewöhnlich im Januar erreicht, dessen Durchschnittstemperatur 4,1°C beträgt. Das kalte Klima hält bis März an und starke Schneefälle und intensive von Osten nach Westen ziehende Niederschläge sind in dieser Zeit keine Seltenheit.
Die jährlichen Niederschläge liegen im Stadtbereich bei 1500 mm, wobei sie in den Monaten Juni, September und Oktober mit 200 mm am höchsten, im Januar mit 48 mm am niedrigsten sind.
Tokyo ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes.
Die Stadt ist der Sitz von Parlament und Regierung und die Residenz des Kaisers. An der Spitze der Stadtverwaltung steht der Bürgermeister, der auch Gouverneur genannt wird ( seit 1995: Yukio Aoshima ).
Unter der Shogun- und Kaiserherrschaft war Tokyo nur ein geringes Maß an Selbstverwaltung zuteil, die mit Ausbruch des zweiten Weltkriegs vollends verloren ging. Während des Krieges hatte der Staat die Kontrolle über alle wirtschaftlichen Angelegenheiten, danach waren es die alliierten Besatzungsmächte, die über das Schicksal Tokyos bestimmten. Heute werden die zentralen politischen Verwaltungsfunktionen von den Innenstadtdistrikten Nagatacho und Kasumigaseki aus gesteuert. Als Hauptstadt Japans ist Tokyo auch der Sitz aller Ministerien und sonstigen Amtsgebäude, die sich größtenteils ebenfalls in der Innenstadt befinden.
Landesregierung und Stadtverwaltung halten engen Kontakt und sprechen sich bei wichtigen Entscheidungen, die sich auf die Stadt beziehen, meist ab. Das heutige Verwaltungssystem wurde größtenteils schon mit dem neuen Regierungsgesetz von 1947 eingeführt. Dieses sah die Reduzierung der 35 Bezirke auf 23 vor, deren Behörden fast die gleichen Rechte wie eigenständige Städte erhielten. Für die Regierung der gesamten Stadt war ab 1975 ein Exekutivrat vorgesehen, an dessen Spitze ein von den Bürgern gewählter Gouverneur stand, der eine vierjährige Amtszeit hatte. Außerdem wurde eine legislative Behörde eingeführt, die aus 126 direkt gewählten Bezirksversammlungsmitgliedern mit einer Amtszeit von ebenfalls vier Jahren besteht. Da der Gouverneur und die Bezirksversammlung getrennt gewählt werden, kommt es oft vor, dass sie sich im starken Widerspruch befinden.
Der Gouverneur hat dabei das Recht, die Bezirksversammlung aufzulösen, diese wiederum kann ein Misstrauensvotum gegen ihn hervorbringen.
Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen ist mit 4.395.000 Yen (ca. 40.000 $ ) das höchste im Land und die Anzahl der Menschen, die mehr als 30 Millionen Yen ( ca.
275.000 $ ) verdienen, ist ebenfalls die höchste Japans.
Architektonisch fällt Tokyo vor allem durch seine Wolkenkratzer auf. Historische Gebäude findet man nur sehr selten, da die meisten von ihnen durch das schwere Erdbeben von 1923 oder die Bombenangriffe im zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Der Kaiserpalast im Zentrum der Stadt wurde im Krieg zerstört, ist jedoch an alter Stätte fast originalgetreu wiederaufgebaut worden und ist damit einer der wenigen Zeitzeugen aus dem 19. Jahrhundert.
Unter den wenigen erhaltenen Bauten befinden sich noch einige Shinto-Schreine, buddhistische Tempel, wenige Bahnhofempfangsgebäude, das Parlamentsgebäude, die Nihonbashi-Brücke und der Akasaka-Palast.
Im innerstädtischen Bereich Tokyos kann von einer nahezu perfekten Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Fläche gesprochen werden. Dies liegt vor allem an den immens hohen Bodenpreisen, die sich so gut wie wöchentlich ändern, in den letzten Jahren jedoch schon leicht zurückgegangen sind. Trotzdem sind Quadratmeterpreise von 500.000 DM in der City keine Seltenheit. Dort gibt es riesige, oft futuristisch anmutende Wolkenkratzer, die meist von jungen, nach oben drängenden Architekten entworfen worden sind, die ihrer Kreativität freien Lauf lassen, was von der Stadtverwaltung in den meisten Fällen auch geduldet wird.
Es gibt nur wenige Vorschriften, von denen die erbebensichere Bauweise als eine der wichtigsten zu nennen ist. In diesen Wolkenkratzern finden sich zumeist die Hauptniederlassungen von bedeutenden nationalen und internationalen Konzernen, aber auch zahlreiche Geschäfte der „gehobenen“ Klasse.
Allerdings gibt es auch in den Stadtrandzonen Bereiche, in denen die Bodenpreise extrem hoch sind. Diese richten sich dort nach der Entfernung zu U-Bahn- und Schnellzugstationen und können innerhalb eines Jahres auch schon mal um 90 % steigen. Dort befinden sich vor allem große Wohnkomplexe, aber auch Einfamilienhäuser, von denen es durch die in den 60er Jahren einsetzende Randwanderung der Bevölkerung sehr viele gibt. Diese sind meist sehr schlicht gehalten, dafür aber mit einem hohen Grad an Funktionalität.
1993 gab es in Tokyo insgesamt 5,3 Millionen Häuser und Wohnungen und 4,72 Millionen Familien. Dieses Verhältnis ist an sich gut, allerdings wohnen heute 720.000 vierköpfige Familien ( 15 % aller Familien ) in Wohnungen mit weniger als 50 m² Bodenfläche, obwohl dies in der Theorie die staatlich festgelegte Mindestgröße für Wohnungen ist. Darüber hinaus mangelt es in den Wohnungen oft an Sonnenlicht und frischer Luft.
Infrastruktur und Verkehr
Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Anfang des 20.
Jahrhunderts wurde in Japan ein Eisenbahnnetz errichtet, dessen Zentrum Tokyo ist. Die Stadt ist über Hauptlinien mit allen Teilen des Landes verbunden. Die wichtigsten Bahnhöfe sind Tokyo Mitte, Ueno, Ikebukuro, Shinjuku und Shibuya. Nachdem mehr und mehr Menschen die Eisenbahnlinien nutzten und die Auslastung jährlich stieg, wurden noch weitere Strecken hinzugefügt, die Shinkansen ( Expresslinien ), von denen Tokyo ebenfalls das Zentrum ist.
In Tokyo selbst gibt es ein gut ausgebautes U-Bahnnetz, mit dessen Bau 1927 begonnen wurde und das so wie man es heute vorfindet in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts fertiggestellt wurde Es hat eine Gesamtlänge von 175 km und ist neben dem eigenen Auto das meistgenutzte Verkehrsmittel der Stadt und wird täglich von etwa 6,5 Millionen Menschen genutzt.
Dazu gehören auch die 2,4 Millionen Pendler die jeden Tag aus den Vororten kommen, um in der Großstadt zu arbeiten.
Allgemein ist zum Eisenbahnnetz zu sagen, dass sämtliche Fahrtrouten entweder zum Stadtzentrum hin oder davon weg führen. Sie befinden sich unter der Leitung der Japanese Railways ( JR ), des Tokyoter Verkehrsamts, der Teito-Schnelltransitbehörde oder einer der sieben privaten Bahnunternehmen. Diese Vielzahl an Unternehmen bringt einige Probleme mit sich, die sich jedoch durch die immer größer werdende Kooperation unter ihnen in den vergangenen Jahrzehnten verringert haben
Neben der Bahn gibt es noch den öffentlichen Busverkehr, der jedoch nur 0,3 % des Personentransports ausmacht.
In der Vergangenheit besaß die Stadt noch ein gut angelegtes Straßenbahnnetz, das allerdings den Modernisierungsplänen weichen musste.
Ein vernünftiges Straßennetz für den normalen Autoverkehr aufzubauen, erwies sich in Tokyo als sehr schwierig, da die Straßen des alten Edo sehr eng und gewunden und somit für den modernen Verkehr völlig ungeeignet waren.
Bis zum Beginn der 60er Jahre wurde in Sachen Ausweitung und Modernisierung der Straßen immer nur soviel getan wie nötig, wobei es kein einheitliches Konzept gab. Anstoß zu einer geplanten Modernisierung des Straßennetzes gaben die Olympischen Spiele, die die Stadt 1964 austragen durfte. Es wurden strahlenförmig vom Zentrum ausgehende Hauptverkehrsstraßen und Stadtautobahnen gebaut, die die Innenstadt mit acht neuen Ringstraßen verbanden. Der Ausbau der Stadtautobahn dauerte noch bis 1995 an. In diesem Jahr wurde die 14. und vorerst letzte Strecke eröffnet, womit die Stadtautobahn heute eine Länge von 225 km hat.
In und um Tokyo befinden sich zwei Großflughäfen. Den einen, Haneda, findet man in Jonan, im südlichen Teil der Stadt. Er war lange Zeit Tokyos Hauptflughafen, sowohl für Inlandsflüge als auch für den internationalen Flugverkehr. Heute dient er nur noch für Inlandflüge. Man ist allerdings weit davon entfernt ihn stillzulegen und baute 1997 sogar noch eine weitere Start- und Landebahn an. Die Inbetriebnahme einer weiteren Landebahn ist für das Jahr 2000 geplant, wonach jährlich 230.
000 Abflüge und Landungen möglich sein sollen. Der neue Hauptflughafen ist der 1978 erbaute Narita Airport, der sich 55 km östlich der Innenstadt befindet.
Außerdem besitzt Tokyo noch einen riesigen Seehafen, den Tokyo Hafen, der an der Spitze aller japanischen Containerhäfen rangiert und 1995 die Ankunft und Abreise von fast 50.000 Schiffen verzeichnete.
Seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts existiert in der Stadt ein Kanalisationssystem, das inzwischen die gesamte Innenstadt abdeckt.
Die Wasserversorgung ist ebenfalls ausreichend, wobei man aber nicht von einer guten Versorgung sprechen kann. Tokyos städtische Wasserwerke liefern täglich 6 Millionen Kubikmeter Wasser, da der Bedarf jedoch ständig steigt, wird diese Menge in Zukunft nicht mehr ausreichen und man wird sich andere Versorgungsquellen suchen müssen.
Wirtschaft
Als politisches Zentrum Japans ist Tokyo auch das unangefochtene Wirtschaftszentrum des Landes und ist als solches fest etabliert.
In der Edo-Periode, die bis 1868 andauerte war ein Großteil der Einwohner in der Heimindustrie tätig. Große Manufakturen und Fabriken gab es nicht. Die traditionellen Industriezweige waren damals die Textil-, die Nutzholz-, die Möbel- und die Lederindustrie.
Aufgrund der geringen Größe der Betriebe kann von einer Massenfertigung nicht gesprochen werden, allerdings waren diese Branchen für Edo sehr wichtig und man darf sie nicht als unbedeutend abtun. Der Großteil derartiger Kleinindustrien befand sich in den östlichen Bezirken und ist dort zum Teil immer noch vorhanden.
Ein weiterer Teil der Stadtbewohner waren Händler und Menschen im Dienstleistungsgewerbe. Das Handelszentrum von Edo befand sich in den Innenstadtbezirken, wo auch der Großteil des Dienstleistungsgewerbes zu finden war. Dieses beinhaltete Friseure, Waschsalons und öffentliche Badehäuser. Außerdem arbeiteten im Zentrum Handwerker und Kunsthandwerker, die dem Bereich Nihonbashi zu beträchtlichem Wohlstand verhalfen.
Mit Beginn der Meiji-Periode ab 1868 deckten Tokyos Händler nicht nur den Bedarf der Konsumenten der Stadt, sondern bildeten auch den Mittelpunkt des Warenverteilungssystems des Landes und übernahmen auch die führende Rolle in Japans internationalen Handelsbeziehungen. Allerdings war Tokyo von diesen Händlern abhängig, da die meisten Nahrungsmittel, Bekleidungen, Kraftstoffe und Baumaterialien von außerhalb eingeführt werden mussten und die stadteigenen Kleinindustrien nur einen Teil des Verbrauchs deckten.
Dies änderte sich in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts, als sich staatlich betriebene Industrien in Tokyo ansiedelten. Anstoß dazu gaben die Reformen von 1888, durch die Japan zu einer wohlhabenden und militärisch schlagkräftigen Nation aufgebaut werden sollte. Unter anderem sollten diese auch feste Grundlagen für die Industrialisierung der Hauptstadt schaffen.
Bei den neu angesiedelten Industriezweigen handelte es sich vor allem um die Glasherstellung ( südlich von Tokyo ), Waffen- und Munitionsherstellung sowie Druckerzeugnisse ( alle nördlich der Stadt ) und um Schiffsbau und Zementherstellung
( östlich der Stadt ). Diese Betriebe befanden sich alle in der Nähe von Flüssen oder kleinen Buchten am Stadtrand und hatten somit leichten Zugang zu Wasserstraßen. Durch die Niederlassung dieser Industrien wurden viele private Betriebe ebenfalls dazu ermutigt, ihre Werke dort zu eröffnen. Dies waren hauptsächlich Textilfabriken und die Maschinenbauindustrie.
Auch die Landwirtschaft, die am Stadtrand angesiedelt war, erfüllte eine wichtige Funktion. Im Westen Tokyos gab es eine blühende Forstwirtschaft, die hauptsächlich japanische Zedern und Zypressen auf den Markt brachte.
Außerdem gab es an der Tokyo-Bucht eine Meeresindustrie, die eine in Japan wohlbekannte Art getrockneten Seetanks kultivierte.
Mit Beginn des neuen Jahrhunderts breiteten sich diese Industriegebiete immer weiter in Richtung der Außenbezirke aus und die freien Flächen, die zwischen ihnen Lagen, wurden durch kleinere Unternehmen, wie z.B. Zulieferbetriebe, aufgefüllt. Das stärkste Wachstum war dabei im Süden der Stadt zu beobachten, und mit dem Zusammenwachsen der einzelnen Industrieflächen bildete sich dort bald die riesige Keihin-Küstenindustriezone.
Im Westen siedelte sich später vor allem die Rüstungsindustrie an, wovon die Flugzeugindustrie den größten Stellenwert hatte.
Durch das große Erdbeben von 1923 wurde die Industrieproduktion für eine Zeit gestoppt, erholte sich jedoch rasch und konnte schon ein Jahrzehnt später wieder die gleichen, wenn nicht sogar höhere Produktionswerte vorweisen als vor dem Beben. Außerdem entwickelte sich in dieser Zeit der Westteil der Stadt und dort vor allem die Bezirke Shinjuku und Shibuya zu einem neuen Handelszentrum.
Mit Ausbruch des zweiten Weltkriegs übernahm der Staat die Kontrolle über die wirtschaftliche Produktion in der Stadt und förderte die Herstellung von Flugzeugen und anderen Waffen, die für den Krieg benötigt wurden. Am Ende des Krieges war Tokyo ausgebombt und die Wirtschaft somit lahmgelegt. Doch durch den starken Zustrom an Menschen und das Wiederaufbauprogramm der Regierung erholte sie sich auch von diesem schweren Schlag. Allerdings veränderte sich das Gesamtbild der Wirtschaft, die sich immer weiter vom sekundären zum tertiären Sektor hin entwickelte.
Das Dienstleistungsgewerbe ist seit 1955 derart rasch gewachsen, dass die in diesem Bereich tätigen Betriebe mittlerweile
70 % der Nettoverdienste Tokyos ausmachen. Der Anteil der Nachrichten- und Kommunikationsfirmen ist dabei besonders hoch. Insgesamt sind 71,2 % oder 4.470.000 der im Großraum Tokyo arbeitenden Menschen in der tertiären Industrie beschäftigt. Gemessen an der Anzahl der Firmen und der Arbeiter und der jährlichen Umsatzzahlen steht das Handels- und Dienstleistungsgewerbe der Stadt an der Spitze aller Industriezweige des Landes.
Heute bilden die Distrikte Ginza, Nihonbashi, Kanda und Ueno einen einzigen Handelsbereich, der zur Zeit noch der bedeutendste der Stadt ist. Im Zuge des „Hauptstadt-Neugestaltungsplans“ wird jedoch die Entwicklung von Shinjuku, Ikebukuro und Shibuya zu einem weiteren Handelszentrum vorangetrieben.
In der produzierenden Industrie Tokyos sind zur Zeit 1,78 Millionen Menschen ( 28,3 % der Gesamtarbeitnehmer ) beschäftigt. Die traditionellen Industriezweige, wie z.B. die Textilindustrie, existieren immer noch in der Art und Weise wie vor der Jahrhundertwende als Kleinindustrien.
Die durch den Krieg so gut wie verloren gegangene Rüstungsindustrie wurde ab 1966 im Zuge des „Nationalen Hauptstadtregion-Entwicklungsplans“ durch den Bau neuer Industriekomplexe kompensiert. Diese befinden sich im Tamara-Distrikt im Westen der Stadt und beinhalten Werke zur Herstellung von Elektrogeräten und Automobilen.
Trotzdem ist seit den 60er Jahren ein Rückgang der Beschäftigtenzahlen in der sekundären Industrie zu beobachten, wobei die Anzahl der Betriebe jedoch in etwa gleich blieb. Die Zahl der Werke mit mehr als 300 Beschäftigten betrug 1994 nur noch 192, was eine Halbierung gegenüber 1963 bedeutete. Ein Grund dafür ist die zunehmende Abdrängung der Betriebe aus der Innenstadt, die zum Teil die enorm hohen Bodenpreise nicht mehr zahlen können. Auf der anderen Seite sucht die Tokyoter Stadtverwaltung gezielt durch den Weggang von Industrien
freigewordene Flächen und nutzt diese zum Bau von Wohnkomplexen.
Die geschieht nicht nur in der Innenstadt sondern so gut wie im gesamten Stadtgebiet. Somit werden diese Industriezweige mehr und mehr in die Außenbezirke oder das Umland verdrängt.
Trotzdem steht Tokyo mit seiner Anzahl an Konzernen und Beschäftigten in diesem Sektor an der Spitze des Landes, allerdings liegt die Anzahl der Angestellten pro Betrieb ( 19,3 ) unter dem landesweiten Durchschnitt ( 27,2 ). Der Gesamtwert aller hergestellten Produkte belief sich 1994 auf 19.377.000 Millionen Yen ( 177 Milliarden Dollar ) und liegt damit an vierter Stelle im Land.
Die modernen Großindustrien konzentrieren sich wie auch schon am Anfang des 20. Jahrhunderts am Ufer der Tokyo-Bucht. Dominierend ist dabei die Schwerindustrie, die mehr als zwei Drittel des Gesamtproduktionswertes erwirtschaftet. Im Bereich der Leichtindustrie werden in diesem Raum Nahrungsmittel, Textilien, Kameras, Metallwaren, chemische Produkte sowie eine Vielfalt an Konsumwaren produziert.
Die Landwirtschaft spielt im heutigen Tokyo nur eine untergeordnete Rolle, was auch an der Anzahl der im primären Sektor arbeitenden Menschen abzulesen ist. In diesem Bereich arbeiten nur 0,5 % ( 30.
000 Menschen ) aller Arbeitnehmer der Stadt. Die ehemaligen Agrargebiete am Rand der Stadt sind längst der sich ausbreitenden Metropole zum Opfer gefallen und im Hinblick auf die Anzahl der Bauernhöfe und die Landwirtschaftsgesamtproduktion weist Tokyo die niedrigsten Zahlen des gesamten Landes auf. Allerdings gibt es in den Außenbezirken eine Blumenindustrie von nennenswertem Ausmaß, und in den westlichen Vororten werden hochqualitative japanische Zedern und Zypressen auf den Markt gebracht.
Die Meeresindustrie in der Tokyo-Bucht ist durch die Landgewinnungsprojekte seit 1960 stark zurückgegangen. Schalentiere und Muscheln werden zwar kultiviert, jedoch nur in geringem Ausmaß. Den weitaus größten Anteil an dieser Industrie hat der Fischfang vor der Küste, im Bereich der Izu-Inseln, wobei die Ressourcen bei weitem nicht voll ausgeschöpft werden.
In und um den Stadtkern herum konzentriert sich die Gastronomie, die einen Jahresumsatz von 7,2 Trillionen Yen ( 66 Milliarden Dollar ) hat. Sie zählte 1992 60.000 Restaurants mit insgesamt 428.000 Angestellten.
Dort befindet sich auch der Großteil der Einzelhandelsunternehmen, von denen es in Tokyo 1991 etwa 143.000 gab mit 724.
000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 18,9 Trillionen Yen ( 173 Milliarden Dollar ).
Auch die Großhandelsfirmen konzentrieren sich in der Innenstadt. Ihre Anzahl betrug 1991 etwa 74.000 bei ca. einer Million Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 198,9 Trillionen Yen ( 1,8 Trillionen Dollar ).
Insgesamt haben heute 55 % aller japanischen Unternehmen, deren Firmenkapital 5 Milliarden Yen ( 46 Millionen Dollar ) überschreitet, ihren Hauptsitz in Tokyo, und viele andere unterhalten dort mindestens eine permanente Vertretung.
Außerdem haben rund 1000 ausländische Unternehmen mit ca. 31.000 Angestellten in der Stadt ihre Niederlassung, wobei 80 % dieser Firmen in den Innenstadtbezirken ansässig sind.
Als Hauptgrund für diese immense Konzentration an Betrieben nennen viele Unternehmer die Vorteile bei Verkauf und Vermarktung, die durch die leichtere Kontaktaufnahme sowohl mit einheimischen als auch mit ausländischen Kunden zustande kommt. Außerdem ist vielen Firmen die Nähe zu politischen Verbänden oder auch akademischen Einrichtungen, wie z.B.
Universitäten wichtig, die es in Tokyo zuhauf gibt.
Auch der Tourismus spielt in Tokyo eine Rolle, und die Anzahl an Stadtbesuchern steigt stetig an. Dabei stehen nicht so sehr die wenigen historischen Gebäude im Vordergrund, sondern die allgemeine Atmosphäre der Stadt, die im Vergleich zu anderen Metropolen sehr dynamisch ist. Es gibt Unmengen an Restaurants, Bars und Nachtclubs, die scharenweise junge aber auch ältere Leute anziehen. Außerdem findet man im Großraum Tokyo auch noch schöne, unverdorbene Landschaften, die zum Wandern, Schwimmen, Angeln und noch vielem mehr einladen. Tokyo ist heute ein Zentrum des nationalen und internationalen Tourismus.
Die Stadtverwaltung hat einen Plan entworfen, der die Vermeidung einer weiteren Konzentration geschäftlicher Funktionen in der Innenstadt bewirken soll. Stattdessen sollen sich sechs weitere Zentren in den Verwaltungsbezirken und fünf im Tamara-Distrikt im Westen der Stadt bilden, von denen einige schon als Nebenzentren vorhanden sind. Zum einen soll dies eine Senkung der hohen Bodenpreise bewirken, zum anderen soll den Menschen der Weg zur Arbeit und zum Einkaufen erleichtert werden, da sich im Moment fast alles nur auf die Innenstadt konzentriert. Die Nutzung des öffentlichen Verkehrssystems wird ebenfalls leichter werden, da man nicht mehr die völlig überfüllten Züge Richtung City nehmen muss, um zur Arbeit oder zum Einkaufen zu gelangen, sondern sich ein Zentrum in seiner Nähe aussuchen kann. Ein besonders ehrgeiziges Projekt ist dabei der Bau eines neuen Zentrums am Hafen, das den Namen Tokyo Teleport tragen soll. Es soll einmal 106.
000 Menschen beschäftigen und 63.000 Anwohner beherbergen.
Innere Differenzierung
Das Herz von Tokyo bilden die wenigen Überreste der alten Stadt Edo, die vom kaiserlichen Palast dominiert werden. Dieser befindet sich im Zentrum vom kaiserlichen Park, der größten Grünfläche der Stadt. Im Süden und Westen dieses Parks finden sich zahlreiche Regierungsgebäude, wie z.B.
das Gebäude des nationalen Unterhauses, die Staatskanzlei, der Oberste Gerichtshof und die staatlichen Ministerien. Östlich des Palastes befinden sich die Verwaltungsdistrikte Marunouchi und Kasumigaseki im Bezirk Chiyoda, die zusammen Tokyos größtes und wichtigstes Geschäftsviertel bilden. Es ist auch eines der wichtigsten Geschäftsviertel des Landes überhaupt mit den Hauptsitzen von Japans größten Unternehmen und Finanzinstituten. Östlich von Marunouchi befindet sich das größte Einkaufviertel der Stadt, das sich vom Distrikt Nihonbashi im Norden bis zum berühmten Bezirk Ginza im Süden erstreckt, wobei Ginza vor allem durch sein Nachtleben bekannt ist. In diesem Gebiet haben sich viele Kaufhäuser, traditionelle Spezialitätengeschäfte, Vergnügungslokale und Restaurants niedergelassen.
Insgesamt gesehen ist der Innenstadtbereich, abgesehen vom Regierungsviertel, zu einer reinen Dienstleistungs- und Geschäftsgegend geworden Dort befinden sich die Niederlassungen nationaler und internationaler Konzerne, zahlreiche Großhandelsfirmen im Süden und Osten des Stadtkerns und Einzelhändler im Norden und Westen des Zentrums.
In der Nähe des Kaiserpalastes befinden sich zudem noch einige kulturelle Einrichtungen, wie z.B. die Staatsbibliothek und das Nationalmuseum für moderne Kunst. Überhaupt sind die meisten Museen in Ueno, also praktisch in der Stadtmitte, zu finden oder in den drei zentralen Bezirken. Außerdem befinden sich in sechs Innenstadtbezirken 53 % von Tokyos Universitäten und 49 % der Hochschulen. Dort sind auch die meisten der öffentlichen Parks angesiedelt, wie z.
B. der Ueno-Park ( 53 Hektar ), der Meiji-Schrein ( 70 Hektar ), der Yoyogi-Park ( 54 Hektar ), der Shinjuku Gyoen ( 58 Hektar ) oder der Hibiya-Park ( 16 Hektar ).
Im Westen grenzt das Gebiet Yamanote mit den Bezirken Bunkyo, Toshima, Shinjuku, Shibuya und Meguru an die Stadtmitte. Dort gibt es viele Universitäten, Krankenhäuser und auch Fabriken, wobei Fabriken mehr und mehr aus der gesamten Stadt verschwinden und sich in den Vororten niederlassen. Dies hat vor allem mit den hohen Immobilienpreisen und der Politik der Stadtverwaltung zu tun, die freigewordene Flächen in der Stadt sucht und für den Bau von Wohnblöcken nutzt. Früher war der Bereich Yamanote eine ruhige und friedliche Wohngegend, heute ist er zu einem geschäftlichen Nebenzentrum der Stadt geworden, das einem besonders durch das Wolkenkratzerviertel in Shinjuku ins Auge fällt.
Einige Wohnviertel gibt es dort auch noch, diese bestehen größtenteils, wie die meisten Wohngegenden Tokyos, aus Mietblöcken und großen Wohnkomplexen.
Allgemein ist seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts eine Randwanderung der Bevölkerung in die Außenbezirke oder die Vororte zu beobachten, was sich anhand von Zahlen belegen lässt. Während im Innenstadtbezirk Chiyoda 1955 noch 123.000 Menschen lebten, waren es 1995 nur noch 35.000.
Der Bezirk Chuo beherbergte 1955 171.000 Einwohner, diese Zahl schrumpfte bis 1995 auf 64.000. In Taito, dem größten Innenstadtbezirk, zählte man 1960 319.000 Einwohner, wovon es 35 Jahre später nur noch 154.000 gab.
Seit 1980 ist sogar ein leichter Rückgang der Gesamteinwohnerzahl Tokyos zu erkennen, vom dem seit den 90er Jahren fast alle Bezirke betroffen waren, sogar die Außenbezirke, deren Einwohnerzahl bis dahin stetig angestiegen war. Im Zeitraum von 1990-1995 meldeten nur noch die Bezirke Nerima mir 2,7 % und Edogawa mit 4,1 % einen Anstieg der Bevölkerung.
Die Regierung ist bemüht, eine Dekonzentration von Gewerbe durchzuführen, das durch die Anlage neuer Zentren bewältigt werden soll. Einige Nebenzentren befinden sich schon im Aufbau, andere sind noch in der Planung, wie z.B. das neue Zentrum am Hafen oder ein weiteres im Westen der Stadt.
Die modernen Großindustrien der Stadt konzentrieren sich im Süden, am Ufer der Tokyo-Bucht. Über die Stadtgrenzen hinaus erstreckt sich dort das größte Industriegebiet Japans. Zudem gibt es noch ein weiteres Industriegebiet im Westen, das allerdings außerhalb von Tokyo, im Tama-Distrikt, liegt.
In den Außenbezirken Adachi, Edogawa, Nerima und Setagaya finden sich noch vereinzelt landwirtschaftlich brauchbare Flächen, die allerdings nur zu einem geringen Teil genutzt werden. Ebenfalls in diesen und auch noch anderen Außenbezirken gibt es jedoch eine nicht zu verachtende Blumenindustrie.
Die Meeresindustrie findet sich in den Gewässern der Tokyo-Bucht, hat jedoch keine große Bedeutung.
Tokyo lässt sich somit grob in drei Bereiche einteilen, wobei die Industriegebiete außerhalb der Stadtgrenzen außer Acht gelassen werden:
Das Zentrum, abgesehen vom Regierungsviertel, und die anliegenden Bezirke bilden einen riesigen Geschäftsbereich mit flächenweiser Hochhausbebauung. Südlich davon, an der Tokyo-Bucht, ist die Industrie angesiedelt. Wohngegenden befinden sich in den Außenbezirken und bestehen aus Wohnblockbebauung mit großen Wohnkomplexen.
Bildung und Kultur
Tokyo ist der Mittelpunkt des kulturellen Lebens und des Bildungswesens in Japan. Der Großteil der Universitäten, der Institute für Ausbildung oder der akademischen und wissenschaftlichen Forschung sind in der Stadt konzentriert.
In Tokyo gibt es 13 nationale Universitäten, die wiederum 107 kleinere Universitäten unter sich vereinigen.
Dazu kommen noch 78 zweijährige Colleges. Damit vereint die Stadt 18,9 % aller Universitäten und 13,1 % aller Colleges des Landes. Zu diesen Einrichtungen gehören auch zahlreiche andere Anlagen wie Forschungsinstitute, Krankenhäuser oder Büchereien. Außerdem befinden sich in Tokyo der Wissenschaftsrat Japans und die Japan-Akademie, die die akademische Welt des Landes repräsentieren. Die Anzahl der Universitäts- und Hochschulstudenten beträgt insgesamt 720.000 und macht somit 25 % bzw.
16,4 % der nationalen Gesamtzahl aus. Die meisten Universitäten liegen in den zentralen Bezirken Chiyoda, Bunkyo, Shinjuku, Shibuya und Minato sowie in dem Außenbezirk Setagaya. Einige dieser Einrichtungen wurden aufgrund von Maßnahmen zur Dezentralisierung in den vergangenen Jahren in die westlichen Vororte der Stadt verlegt, meist behielten sie jedoch ihren Hauptsitz an alter Stätte.
Tokyo besitzt zudem noch eine große Zahl an spezialisierten Berufsschulen, deren Studenten 26 % der Gesamtzahl des Landes ausmachen. Die Themengebiete dieser Schulen erstrecken sich von Technik über Sprachen bis hin zu Buchhaltung.
Außerdem gab es in Tokyo 1994 1.
467 Volksschulen, 861 Mittelschulen und 465 Oberschulen. Über 96 % der Volksschulen wurden von den lokalen Behörden verwaltet, bei den Mittelschulen betrug die Zahl 80 %, bei den Oberschulen nur 48 %. Dazu ist zu sagen, dass japanische Oberschulen generell oft privat verwaltet werden.
Erwähnenswerte kulturelle Institutionen sind Tokyos Theater, in denen sowohl traditionelle Formen des Theaters als auch moderne Stücke aufgeführt werden. Es gibt sehr viele dieser Einrichtungen in der Stadt, von denen das Nationaltheater, das nationale Noh-Theater und das Kabuki-Za-Theater die bedeutendsten darstellen.
Zudem gibt es noch mehrere Sinfonieorchester und viele kleinere Orchester sowie dutzende große und kleine Konzerthallen.
Andere kulturelle Institutionen sind die städtischen Museen, von denen es 1994 233 Stück gab. Diese werden entweder von den Behörden oder privat verwaltet. Als bedeutendste sind das Tokyoter Nationalmuseum, das Nationalmuseum für westliche Kunst, das Nationalmuseum für moderne Kunst, das Nationalmuseum für Wissenschaft und das Tokyoter Metropolis Museum für Kunst zu nennen. Die meisten befinden sich im innerstädtischen Bezirk Ueno und in den anderen drei zentralen Stadtbezirken. Sie werden sowohl von den Einwohnern als auch von nationalen und internationalen Touristen häufig besucht.
Zudem gab es in Tokyo 1994 363 Bücherein, von denen die Nationale Parlamentsbibliothek die größte war.
Die Stadtverwaltung ist darüber hinaus sehr darum bemüht, die kleinen lokalen Bibliotheken zu verbessern, was ihr in den letzten Jahren auch schon gelang.
Historische Sehenswürdigkeiten gibt es in der Stadt aufgrund des Erdbebens von 1923 und der Bombenangriffe im zweiten Weltkrieg nur wenige. Es sind noch einige Schreine und andere Gebäude aus der Edo- und Meiji-Periode vorhanden. Diese befinden sich fast ausschließlich im Stadtzentrum und in den dort gelegenen Parks.
Sportanlagen gibt es in Tokyo reichlich. Zunächst sind die sechs großen Stadien zu nennen, von denen drei für die Olympischen Spiele im Jahr 1964 erbaut wurden.
Dort werden Fußball- und Baseballspiele ausgetragen. Außerdem gibt es noch ein Auditorium für Sumo-Ringkämpfe. Zudem gibt es etwa 700 öffentliche Sportstätten, die Leichtathletik-Anlagen, Sporthallen und Schwimmbäder beinhalten.
Aktuelle Probleme und deren Lösung in der Zukunft
Tokyo hat eine große Zahl an gravierenden Problemen, die in Zukunft von den Behörden gelöst werden sollten. Zum einen ist die Wohnungsknappheit zu nennen. In der Stadt gibt es fast ausschließlich große Wohnkomplexe, die jeweils hunderte von Menschen beherbergen.
Die Wohnungen in diesen Komplexen sind meist zu klein und wurden teilweise schon seit einigen Jahrzehnten nicht mehr saniert. Ein sechstel aller vierköpfigen Familien Tokyos lebt in Wohnungen mit einer Fläche von 50 m² oder weniger. Trotzdem sind diese Behausungen teuer und nur schwer erschwinglich. Dies liegt an einem weiteren Problem in der Stadt, den bei weitem zu hohen Immobilienpreisen. Es kommt nicht selten vor, dass man in der Innenstadt für einen Quadratmeter Boden 250.000 $ bezahlen muss.
Dies können sich, wenn überhaupt, nur große Konzerne leisten, die dort ihren Hauptsitz haben. Sogar in den Außenbezirken müssen Einwohner häufig 4500 $ für den Quadratmeter Wohnfläche bezahlen. Diese hohen Preise führen, besonders in der Innenstadt, zu einer optimalen Ausnutzung der Fläche. Die Wolkenkratzer werden immer höher und oft immer futuristischer. Es kommt zur Ausbildung reiner Geschäftsviertel der gehobenen Klasse, da sich kleinere Betriebe nicht halten können.
Dieses Problem will die Stadtverwaltung mit energischen Schritten in den Griff bekommen.
Statt der Konzentration des gesamten geschäftlichen Bereichs auf nur ein Viertel in der Innenstadt sollen sieben neue Nebenzentren in der Stadt selbst und fünf weitere in dem westlich angrenzenden Tama-Distrikt aufgebaut. Einige davon existieren schon, andere müssen noch komplett aus dem Boden gestampft werden. Auch die Bevölkerung soll teilweise in diese Zentren umgesiedelt werden. Dort sollen die Mieten bei weitem niedriger, der Wohnkomfort besser und der Weg zur Arbeit kürzer sein. Eines dieser Projekte ist der „Tama New Town“ im Tama-Distrikt. Mit dem Bau wurde schon 1965 begonnen, und es ist heute fertiggestellt.
Die neue Stadt erstreckt sich auf einem 3000 ha großen Gebiet und ist in 23 Nachbarschaftsgemeinden mit jeweils 15.000-16.000 Einwohnern gegliedert. Jede Gemeinde verfügt über alle wichtigen Infrastruktureinrichtungen, wie z.B. Kindergärten, Grund- und Mittelschulen und ein Postamt.
Die Anbindung an andere Subzentren und Stadtteile wird durch ein privat betriebenes Schienennetz gewährleistet. Bis zum Jahr 2000 rechnet man mit einer Gesamteinwohnerzahl von 400.000.
Ein weiteres dieser Großprojekte ist in Tokyo geplant, und zwar am Hafen. Es wird den Namen „Tokyo Teleport“ tragen. Auf einer Bodenfläche von nur 448 ha sollen 106.
000 Menschen beschäftigt und 63.000 Anwohner beherbergt werden. Es soll durch Expressstraßen direkt mit dem alten Zentrum Tokyos verbunden werden.
Durch diese neuen Nebenzentren soll die Lebensqualität der Bürger gesteigert, die Immobilienpreise gesenkt und die Innenstadt entlastet werden. Außerdem soll die weitere unkontrollierte Ausbreitung der Stadt in das Umland verhindert werden, was durch die Randwanderung der Bevölkerung ins Rollen geraten war.
Verkehrstechnisch gesehen ist Tokyo eine vorbildliche Stadt.
Die U-Bahn ist schnell und man kann mit ihr so gut wie jeden Punkt der Stadt erreichen. Allerdings ist die Stadt überbevölkert und daher sind die Züge so gut wie immer voll und es bilden sich Menschenmassen in den Bahnhöfen. Dies liegt daran, dass die meisten Menschen ihren Arbeitsplatz im Zentrum oder in den Innenstadtbezirken haben. Dazu kommt noch, dass es sich dabei nicht nur um die eigentlichen Einwohner der Stadt handelt, sondern auch um etwa 2,4 Millionen Pendler, die jeden Tag in die Großstadt zur Arbeit fahren.
Durch die Dezentralisierungsmaßnahmen soll auch diesem Problem Einhalt geboten werden, da die Menschen in den neuen Zentren in ihrer Nähe Arbeitsplätze finden werden. Zudem ist eine weitere U-Bahnlinie im Bau, die eine weitere Entlastung des Verkehrs bewirken soll.
Ein weiteres Problem, das die optimale Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Fläche mit sich bringt, ist die geringe Anzahl an Grünflächen und Kinderspielplätzen. Zwar gibt es in Tokyo eine Menge Parks, diese sind jedoch nur klein und können auch nicht mehr erweitert werden. Besonders in der Innenstadt sollen die wenigen Wohngebiete deshalb so umgebaut werden, dass kleinere Grünflächen und Spielplätze angelegt werden können.
Ein weiterer wichtiger Punkt in der zukünftigen Stadtplanung sind Naturkatastrophen. Diesen will man in Zukunft besser begegnen können. Tokyo ist ständig durch Erdbeben aber auch durch Überschwemmungen gefährdet, und Wissenschaftler erwarten ein schweres Erdbeben in der nahen Zukunft.
Es sollen brandsichere Zonen geschaffen werden und Zufluchtsorte sowie Fluchtwege für die Bevölkerung. Außerdem soll ein Bauverbot für nicht brandsichere Gebäude ausgesprochen werden, was in der Praxis bedeutet, dass die Bauten sowohl brandsicher als auch erdbebensicher wären.
Überschwemmungsverhütende Maßnahmen sind ebenfalls in der Planung oder schon in der Durchführung. Dies wäre z.B. der Bau riesiger unterirdischer Wasserumleitungsrohre, das Graben neuer Teiche, das Anlegen von Wasserlagerungsteichen für die Brandbekämpfung sowie der Bau von wasserdurchlässigen Bürgersteigen.
In Sachen Umweltschutz ist Tokyo vorbildlich. Die Abgasemissionen wurden drastisch gesenkt und die Wasserverschmutzung in der Tokyo-Bucht ist zurückgegangen. Außerdem achten die Behörden sehr darauf, dass das allgemeine Erscheinungsbild der Stadt sauber und ordentlich ist. In Zukunft soll auch noch eine spezielle Behörde für Umweltkontrolle eingerichtet werden, die die städtischen Umweltbedingungen überwachen und wenn möglich noch verbessern soll.
Ein weiteres großes Projekt ist die Landgewinnung in der Tokyo-Bucht, das bereits Anfang der 60er Jahre dieses Jahrhunderts gestartet wurde. Die daraus gewonnen Neulandfläche soll einmal 3840 ha betragen.
Einige gewonnene Bereiche werden bereits für Hafeneinrichtungen, Lagerhäuser und sogar Wohnanlagen genutzt.
Auch der Flughafen Haneda soll durch solch ein Projekt eine neue Start- und Landebahn erhalten.
Seit 1955 gibt es die Diskussion, ob die Regierungsfunktion aus Tokyo hinaus in das Umland verlegt werden soll. Hauptgrund dafür ist die Angst vor weiteren Erdbeben. Es wurde sogar schon ein Plan vorgelegt, nachdem bis 1998 eine neue Stätte ausgewählt werden sollte. Die Bauarbeiten sollten im Jahr 2000 beginnen und die erste Parlamentssitzung sollte 2010 abgehalten werden.
Dieser Plan ist jedoch noch nicht durchgeführt worden, was zum Teil auch an den heftigen Protesten der Tokyoter Stadtverwaltung liegt. Diese sieht in der Verlegung der Regierung eine erhebliche Schwächung der Stadt, die die gesamten Vorhaben Tokyos zum Scheitern bringen könnte.
Quellen:
„Tokyo“, Ausgabe 1999, Verlag Dieter Born, Bonn
„Japan“, Ausgabe 1984, Reich Verlag AG, Luzern
„Japan“, Ausgabe 1997, Polyglott-Verlag Dr. Bolte KG, München
„Tokyo“, Microsoft Encarta 99 Enzyklopädiehttps://www.fundus.org, Stichwort: „Tokyo“
https://www.
br-online.de/kultur/architektur/tokyo_in.html
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