Die österreichischen naturparke
Was „Natur“ mit „Schutz“ verbindet, ist das Prädikat. Jene Bezeichnung, die ein Gebiet für schützenswert erklärt, weil es über eine einzigartige Natur verfügt – eben über eine ganz besondere „Note“, die Fauna, Flora, Land oder bestehende Kultur charakterisiert.
Ein Landschaftsschutzgebiet zeichnet sich durch besondere Schönheit und Eigenart aus oder umfaßt historisch bedeutsame Landschaftsteile. Zudem verfügt es über besondere Bedeutung als Erholungsgebiet. zB das „Südburgenländische Hügel- und Terrassenland“.
Ein Naturschutzgebiet gewährleistet durch seine weitgehende Ursprünglichkeit den Ablauf einer natürlichen Entwicklung.
Es beherbergt seltene oder gefährdete Tier- und Pflanzenarten, der Lebensgemeinschaften oder auch seltene, wissenschaftlich interessante Mineralien und Fossilien.
Ein Naturdenkmal ist ein, wegen seiner Eigenart, Schönheit oder Seltenheit erhaltungswürdiges Naturgebilde. Zudem bezeichnet es ein kleinräumiges Gebiet, das als Lebensraum seltener oder bedrohter Tier- und Pflanzenarten über besondere Bedeutung verfügt oder wegen seiner seltenen, wissenschaftlich interessanten Mineralien und Fossilien bedeutsam ist.
Geschützte Landschaftsteile sind kleinräumige Gebiete, wie historische Parkanlagen, Fluß- und Bachabschnitte, die das Landschafts- oder Ortsbild besonders prägen und gliedern sowie bedeutsam für die Erholung der Bevölkerung sind – wie zum Beispiel der „Lahnbach“ bei Deutsch Kaltenbrunn im Bezirk Jennersdorf.
Ein Naturpark bezeichnet Teile von Landschaftsschutzgebieten, die sich für naturnahe Erholung besonders eignen, die Wissen über die Natur dieses Gebietes vermitteln und in denen Voraussetzungen für Information und Betreuung gegeben sind.
Die Narurparke Österreichs repräsentieren eine Vielfalt charakteristischer Landschaften, die sich durch ihre Unberührtheit, ihr natürlichen und kulturellen Höhepunkte sowie ein breites Angebot an des Naturerlebens und –begreifens auszeichnen.
In Österreich gibt es derzeit 34 Naturparke, die zusammen eine Fläche von ca. 260.000 ha umfassen. Die geographischen Schwerpunkte der Naturparke liegen in Ostösterreich, in den Bundesländern Niederösterreich, Steiermark und Burgenland. Die Anzahl der Regionen , die ein „Naturpark“ werden wollen, ist ständig steigend – so gibt es derzeit Österreichweit 10 weitere Naturparktprojekte.
Was ist ein Naturpark genau?
Ein Naturpark ist ein geschützter Landschaftsraum, der aus dem Zusammenwirken von Mensch und Natur entstanden ist.
Oft handelt es sich um Landschaftsräume, die im Laufe von Jahrhunderten die heutige Gestalt bekommen haben. Diese Landschaftsräume sollen durch die Menschen, die hier leben und wirtschaften, durch schonende Formen der Landnutzung und der Landschaftspflege erhalten werden. Im Naturpark wird diese Kulturlandschaft durch spezielle Einrichtungen für den Besucher erschlossen und als Erholungsraum zugänglich gemacht.
Ein Naturpark ist, im Gegensatz zum Nationalpark, keine staatliche Angelegenheit. Die Finanzierung übernehmen die Länder oder Gemeinden. Die Gelder kommen aus dem Tourismusressort.
4 Millionen Besucher jährlich!
Die Naturparke in Österreich werden jährlich von insgesamt 4 Millionen Gästen besucht. Der Großteil der Besucher kommt aus städtischen Regionen. Es sind meistens Familien, die in den Naturparken Erholung suchen und neben dem Natur- und Landschaftserlebnis auch kulturorientierte Bildung sowie regionale Spezialitäten genießen möchten. Auch Schulgruppen nehmen das ganzheitliche Umweltbildungsangebot der Naturparke wahr.
„Natur erleben – Natur begreifen“
Unter diesem Motto werden im Naturpark Besucher motiviert, ihre Umwelt bewußt wahrzunehmen und umweltgerecht zu behandeln. Das Wissen wird durch erlebnisorientierte Formen übermittelt.
Dem Besucher wird spielerisch der Zusammenhang von Landschaft und Kultur der jeweiligen Region begreifbar gemacht. Dies geschieht auf Lehrpfaden, durch Themenwege, an Informationspunkten oder im Rahmen von Erlebnisführungen.
In Zukunft sollen in den Naturparken auch verstärkt multimediale Informationssysteme eingesetzt werden, um so auch verstärkt jugendliche Besucher an den Naturzusammenhängen zu interessieren.
Prädikat „Naturpark“
Das gesetzliche Ziel der Naturparke ist der Schutz einer Landschaft in Verbindung mit deren Nutzung. Dabei sollen besonders wertvolle, charakteristische Landschaftsräume vor einer Zerstörung bewahrt und entwickelt werden.
Die Auszeichnung einer ländlichen Region mit dem Prädikat „Naturpark“ erfolgt durch die jeweilige Landesregierung und stellt und die Region folgende Herausforderungen:
Schutz, Weiterentwicklung und Erhaltung der Kulturlandschaft
Schaffung von attraktiven und gepflegten Erholungsmöglichkeiten
Ökologische und kulturelle Bildungsangebote
Förderung einer nachhaltigen Regionalentwicklung durch Schaffung von Arbeitsplätzen und Nebenerwerbsmöglichkeiten in Tourismus und Landwirtschaft, um die Wertschöpfung zu erhöhen und die Lebensqualität der Bevölkerung zu sichern.
Die Naturparks im Burgenland:
Der Jüngste Naturpark des Burgenlands ist der Naturpark Landseer Berge. Et liegt in den Gemeinden Kobersdorf, Markt St. Martin, Kaiserdorf, Weingraben, Draßmarkt und Schwarzenbach. Dieser Naturpark wurde im Frühjahr 2001 eröffnet und liegt im Übergangsbereich der Ausläufer der Alpen zur ungarischen Tiefebene. In diesem Länderübergreifenden Naturpark – BGLD und NÖ – sind die Highlights:
Die Größte Burgruine Mitteleuropas,
Der Pauliberg, das ist der „jüngste“ Vulkan Österreichs,
Kelten-Ausgrabungen,
Und eine Mineralwasserquelle
Der grenzüberschreitende Naturpark Geschriebenstein-Irottkö, der das Gebiet um den 884 m hohen Gechriebenstein umfasst, bietet ebenfalls eine Vielzahl an Attraktionen:
Mehr als 100km markierte Wander- und Radwege,
Ein Walderlebnisweg auf beiden Seiten der Staatsgrrenze,
Erlebnistouren und Veranstaltungen,
Eine renovierte Wassermühle, die den Weg vom Mahlen des Korns bis zum Backen des Brotes zeigt, und vieles mehr.
Der Naturpark in der Weinidylle befindet sich in der östlichen Hälfte des Bezirkes Güssing.
Bereits vor 25 Jahren wurde das Gebiet wegen seiner landschaftlichen Schönheit unter Schutz gestellt. Der Naturpark steht unter dem Motto: „Wasser und Wein“. Die Highlights im Naturpark Weinidylle sind:
Das Kellerviertel in Heiligenbrunn,
Das Geschichte(n)haus in Bildein,
Das Weinmuseum in Moschendorf,
Der Clusius Naturlehrpfad rund um den Urbersdorfer Stausee
Und die unzähligen Kellerstöckl und Buschenschenken im gesamten Naturpark.
Im südlichsten Teil des Burgenlands, zwischen der Lafnitz im Norden und dem Stadelberg an der slowenischen Grenze im Süden, liegt der trilaterale Naturpark Raab-Örség-Goricko, den wir euch nun näher vorstellen wollen.
Der Verein zur Förderung des Naturpark Raab besteht aus sieben Gemeinden. Der österreichische Naturpark Raab wurde am 12.
September 1998 offiziell seiner Bestimmung übergeben. Er hat sich zum Ziel gesetzt, die landschaftliche Vielfalt, Einzigartigkeit und die kleinstrukturierte Landwirtschaft zu erhalten sowie den sanften Tourismus zu fördern.
Der österreichische Naturpark Raab ist Teil eines länderübergreifenden Naturparks, zu dem auf ungarischer Seite die Region Örseg und auf slowenischer Seite die Region Goricko zählen.
Zu den Naturpark Gemeinden zählen:
Jennersdorf
Minihof-Liebau
Mogersdorf
Mühlgraben
Neuhaus am Klausenbach
St. Martin an der Raab und
Weichselbaum
In den sieben Gemeinden entstanden unzählige Projekte. Die einzelnen Projekte werden jedoch als Gesamtprogramm gesehen, denn nur so erzielt man eine viel höhere Wirksamkeit als mit einem isolierten Einzelprojekt.
Die Ziele der verschiedenen Projekte sind immer die selben:
Verbindende Maßnahmen wie Kulturprogramme und Erlebnistouren
Erhaltung /Förderung regional bedrohter Arten und deren Lebensgrundlagen
Erhaltung/Regeneration gefährdeter typischer Landschaftselemente
Erhaltung/Regeneration der traditionellen kultulandschaftlichen Besonderheiten
Einige Projekte im Naturpark Raab sind:
Schloss Tabor in Neuhaus
Apfelweg in Neuhaus
Jostmühle in Minihof Liebau
Lebensweg in Mühlgraben
Friedensweg in Mogersdorf
Römerpark in St. Martin/Raab
Es gibt aber auch einige abgeschlossene Projekte wie zB:
Stoagupf in Grieselstein
Hügelgräber in Rax
Römermuseum in St. Martin oder den
Pilgerweg in Maria Bild
Bei der Gruppierung der Projektteilnehmer wird besonders darauf geachtet, alle Interessen im Projektumfeld in das Projekt einzubinden. Alle Interessentengruppen der Region wurden und werden in die gemeinsame Projektrealisierung eingebunden.
An mehreren interessanten Themenwegen und bei Erlebnistouren in Österreich, Ungarn und Slowenien werden Besonderheiten und Wissenswertes der Region für die Gäste des Naturparkes auf unterhaltsame Weise dargestellt.
In Begleitung fachkundiger Naturparkführer werden Kanufahrten auf der Raab nach Ungarn oder grenzüberschreitende Wanderungen durch die Naturlandschaft mit gemütlichem Tagesausklang für die Besucher zu einem einzigartigem Erlebnis.
Einige der 23 Erlebnistouren im Naturpark Raab sind:
Kanufahrt auf Raab
Nachtwanderung
Auf den Spuren der Römer
Von der Folterkammer zum Galgenkreuz
Europawanderung – Erlebnisraum Wald
Und einige der 10 Themenwege sind:
Der Friedensweg
Der Lebensweg in Mühlgraben
Der Apfelweg in Neuhaus/Klb.
Pilgerweg in Maria Bild
Römische Hügelgräber in Jennersdorf
Naturschutz im Naturpark:
Die Entwicklung des Naturraumes in ständigem Einfluss der bäuerlichen Tätigkeit des Menschen in den letzten 6000 Jahren hat in Europa Landschaften geformt, die in ihrer unglaublich reichen Artenvielfalt einzigartig sind.
Wissenschaftliche Untersuchungen erbrachten, dass die zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft seind den letzten 30 Jahren einen katastrophalen Einbruch brachte und die Artenvielfalt fast bis auch die Hälfte zu eliminieren drohte.
Während die vom Menschen unberührte Urlandschaft im Nationalpark erhalten und regeneriert wird, kann dieser Reichtum der Natur als Erbe der Arbeit unserer bäuerlichen Vorfahren, nur im Rahmen einer traditionellen bäuerlichen Kulturlandschaft erhalten werden.
Die Region rund um Neumarkt an der Raab bietet Ihren Besuchern neben der vielfältigen Naturlandschaft auch ein besonderes Angebot im kulturellen und kulinarischen Bereich. Eine Gruppe von innovativen Gastwirten hat sich vor einigen Jahren zum Verein der „Schmankerlwirte im Südburgenland“ zusammengeschlossen und kocht traditionelle Gerichte der Region nach den heutigen Ernährungsvoraussetzungen.
Auch im Bereich Kunst und Kultur tut sich einiges:
Das Schloss Tabor wird derzeit saniert und diese Arbeiten sollen demnächst abgeschlossen sein. Es ist dies das einzig öffentlich zugängliche Schloss im Naturpark Raab und soll in weiterer Folge zu einem kulturellen Zentrum dieses Raumes ausgebaut werden. Als Mitglied der Schlösserstraße ist man auch an eine enge Zusammenarbeit mit den Burgen und Schlössern der Steiermark und des Burgenlandes bemüht. Derzeit können gegen Voranmeldung die Exponate des Heimatmuseums besichtigt und in der Schnapsgalerie Köstlichkeiten verkostet werden. Weiters werden Kleinkunsthadwerkskurse im Schloss angeboten und diverse kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen abgehalten.
Zum Abschluss möchten wir noch sagen, dass man diese Naturparke in unserer Region weiterhin fördern und bewerben sollte, damit unsere wunderschöne Landschaft im Südburgenland erhalten bleibt und auch für Touristen attraktiv wird und bleibt.
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