Die zahlungsbilanz
Die Zahlungsbilanz
Jeder private Haushalt bringt Leistungen und nimmt solche in Anspruch. Die Einnahmen sollten dabei die Ausgaben decken.
Ebenso läuft es in der Volkswirtschaft (VW). Die Zahlungsbilanz gibt Auskunft über den Wert dieser Transaktionen. Den Einnahmen werden den Ausgaben gegenübergestellt.
Die Zahlungsbilanz zeigt, ob eine VW über ihre Verhältnisse lebt oder nicht.
Für die Analyse sind besonders drei Teilbereiche wichtig:
Die Leistungsbilanz
die Kapitalbilanz
die Veränderung der offiziellen Währungsreserven
Die Leistungsbilanz zählt zu den wichtigsten Indikatoren der Wirtschaftspolitik.
Sie sagt aus, ob eine VW durch ihre Lieferungen und Leistungen an das Ausland mehr oder weniger verdient hat, als sie für Leistungen und Lieferungen aus dem Ausland ausgegeben hat.
Die Leistungsbilanz umfaßt drei Teilbereiche
Die Waren - und Dienstleistungsbilanz
wobei die Waren und Dienstleistungsbilanz wiederum unterteilt wird in
- Warenverkehr (laut Außenhandelsstatistik des ÖSTAT)
- Kapitalerträge
- Reiseverkehr und
- restliche Positionen
Ein Leistungsbilanzdefizit stellt eine schwache, ein Überschuß eine starke Position einer Volkswirtschaft dar.. Ein Leistungsbilanzdefizit muß nämlich durch Abgabe von Währungsreserven, was nur kurzfristig möglich ist, oder durch Kapitalimporte finanziert werden.
Die österreichische Leistungsbilanz war in letzter Zeit meist passiv.
Das Defizit der österreichischen Leistungsbilanz wird vor allem durch die negative Warenverkehrsbilanz verursacht. Das höchste Passivum war 1977 mit 4,4 % des BIP. Der Staat reagierte damals mit der Einführung einer höheren MwSt. auf Luxusgüter.
Die Kapitalbilanz erfaßt die Veränderungen der Forderungen und Verbindlichkeiten Österreichs gegenüber dem Ausland. Dabei unterscheidet man den kurzfristigen und den langfristigen Kapitalverkehr.
Kapitalexporte werden in der Zahlungsbilanz mit negativen Vorzeichen verbucht, da sie den Devisenbesitz vermindern. Bei den Kapitalimporten verhält es sich genau umgekehrt.
Die Kapitalbilanz ist in den letzten Jahren meist positiv ausgefallen, Die stabile österreichische Währung und das Bankgeheimnis “locken” viele Anleger nach Österreich.
Die Veränderung der offiziellen Währungsreserven
Der Saldo der Veränderung der Währungsreserven zeigt, ob sich die Währungsreserven eines Landes vergrößert oder verkleinert haben. Die Veränderungen der Währungsreserven stellt den Ausgleichsposten zu allen übrigen Salden dar. Auch die Zahlungsbilanz muß formell ausgeglichen sein.
Der Endsaldo aller Teilsalden muß NULL ergeben.
Eine Zunahme der WR bedeutet, daß der betreffen VW mehr Mittel zur Bezahlung ihrer Verbindlichkeiten an das Ausland zur Verfügung stehen. Die WR dienen dazu, Die Zahlungsverpflichtungen in Zeiten geringerer Deviseneinnahmen erfüllen zu können. Daher ist die VW bemüht einen angemessenen Bestand an DEVISENRESERVEN zu halten. Österreich verfügte 1992 über 178,3 Mrd. ÖS an Währungsreserven.
Die Entwicklung der WR bestimmt entscheidend den Wechselkurs. Ein anhaltender Abfluß der WR ist Zeichen einer Überbewertung des betreffenden Landes. Der Zufluß weist auf Unterbewertung hin. Die Korrekturmöglichkeiten bestehen in erster Linie in einer Abwertung, im zweiten Fall in einer Aufwertung. Hierbei muß neben der Zahlungsbilanz jedoch berücksichtigt werden, daß diese Maßnahmen sich auch auf das inländische Preisniveau, den Arbeitsmarkt u.a.
auswirken.
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