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  Geologie des kontinenten

Fakten über Süd-Amerika   Süd-Amerika ist der viertgrößte der sieben Kontinente (nach Asien, Afrika und Nord-Amerika). Ingesamt umfasst er eine Größe von 17.619.100 km², das sind rund zwölf Prozent der Landfläche der Erde. Süd-Amerika wird sowohl vom Äquator als auch vom Südlichen Wendekreis durchzogen. Der Kontinent ist mit einer Landbrücke mit Nord-Amerika verbunden.

Er erstreckt sich von der Karibik im Norden bis zum Kap Hoorn im Süden über eine Entfernung von 7400 Kilometern aus und erreicht an der breitesten Stelle eine Breite von 4830 km. Der westlichste Punkt des Kontinents liegt ungefähr am selben Längengrad wie der US-Bundesstaat Florida. In ganz Süd-Amerika leben rund 304 Millionen Einwohner, das sind knapp sechs Prozent der Weltbevölkerung. Es gibt zehn lateinamerikanische Staaten (Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Ecuador, Paraguay, Peru, Uruguay und Venezuela), Guyana ein ehemals britisches Territorium, Surinam eine frühere holländische Kolonie und schließlich noch Französisch-Guayana ein französisches Überseedepartement. Es gibt dann aber auch noch unzählige Inseln im Pazifik die zu Süd-Amerika gehören.   Das Land und der erste Eindruck   Das Relief von Südamerika wird von vier Hochlandgebieten geprägt, die sich von der Küste ins Landesinnere ausdehnen, sowie von drei von diesen Hochländern umgebenen Tieflandregionen.

Den Nord und Westrand des Kontinents bilden die Anden, das nach dem Himalaja zweithöchste Gebirgssystem der Welt. Die Ostküste wird von weitläufigen, im allgemeinen niedrigeren Bergländern, dem Bergland von Guyana, dem Brasilianischen Bergland und dem Patagonischen Tafelland gesäumt. Dem gegenüber steht das größte Tieflandgebiet das Amazonasbecken. Es dehnt sich in der Äquatorialzone des Kontinents aus und wird vom etwa 6280 km langen Amazonas durchzogen. Nördlich davon befindet sich eine kleine Senkungszone, die vom Orinoko durchflossen wird. Im Süden befindet sich das Paraguay – Paraná Becken.

Der Tiefste Punkt (40 Meter unter dem Meeresspiegel) Süd Amerikas befindet sich auf einer Halbinsel im Osten von Argentinien. Der Höchste Punkt ist in West-Argentinien. Der Aconcagua ist mit seinen 6959 Metern der höchste Berg der westlichen Hemisphäre.     Geologie des Kontinenten   Der älteste geologischen Einheiten des Landes sind die Schilde des brasilianischen Berglandes und des Berglandes im Osten von Guyana im Osten und Norden des Kontinents. Sie bestehen aus präkambrischen (mehr als 570 Millionen Jahre alten) Eruptivgesteinen sowie Metamorphen Gesteinen. Außerdem ist an den Meisten Stellen das Schild von paläozoischen (570 bis 225 Millionen Jahre alt) Sedimentgesteinen überlagert.

Im Süden finden sich hingegen jüngere Basalte. Fossile Funde in Afrika und im brasilianischen Bergland haben die Annahme bestätigt, dass der Kontinent während der Perm mit Godwana, einer großen, aus Afrika und Asien bestehenden Landmasse, verbunden war. Das Patagonische Tafelland hingegen ist hingegen von mesozoischen (225 bis 65 Millionen Jahre alten) und tertiären (65 bis 2,5 Millionen Jahre alten) Sedimenten und jüngerem Basaltgestein überlagert. Durch Erosion des alten Schild entstanden mächtige Sedimentablagerungen in den angrenzenden Meeren. Diese Sedimentgesteine wurden während des Mesozoikums wiederholt gehoben und zu Gebirgen gefaltet. Dieser Prozess der Gebirgsbildung setzte sich während des Tertiärs fort und war von Vulkanismus begleitet.

An der Westküste entlang der Subduktionszone, wo sich die pazifische Platte unter die südamerikanische Platte schiebt, dauern vulkanische und seismische Aktivitäten bis heute an. Die Gletscher der Anden gehen hingegen auf die quartäre Eiszeit zurück, deren Beginn ungefähr vor 2,5 Millionen Jahren war.   Physische Geographie   Ein großer Teil des Kontinents ist mit den Anden, eine riesige Gebirgskette bedeckt. Diese erstreckt sich vom Nordwesten entlang der Pazifikküste bis zur südlichen Landzunge Süd Amerikas. Geologisch gesehen handelt es sich um ein eher jüngeres Gebirge, das im Tertiär gefaltet wurde und sich steil von den schmalen Ebenen entlang der Küste des Pazifiks erhebt. Während es sich in den meisten Teilen Venezuelas, Argentinien und Chile um einen einzelnen Gebirgszug handelt, hat sich der mittlere Teil der Gebirgskette in zwei oder drei parallele Bergketten, die Kordilleren, aufgefächert.

Zwischen diesen Gebirgssystemen haben sich zum Teil große Hochplateaus, wie etwa in Bolivien, gebildet. Insgesamt 25 Gipfel erreichen eine Höhe von über 5000 Meter und es gibt etliche Vulkane. Das Bergland von Guyana im Nordosten und das weite Brasilianische Bergland im Osten werden von ausgedehnten Tafelländern gebildet, aus denen hohe Tafelberge aufragen. Die höchsten Erhebungen des brasilianischen Berglandes liegen in der Nähe der Atlantikküste. Während das Gestein dieser Hochländer zu unfruchtbaren Böden mit roter Färbung verwitterte, entstanden in vielen Tälern fruchtbare Böden aus Basaltgestein. So auch im eher weniger hohen und relativ flachem Patagonischen Tafelland; nur sind sie hier wegen der extremen klimatischen Verhältnisse nur von geringer Bedeutung für die Landwirtschaft.


Zwischen diesen alten Rumpfgebirgen erstrecken sich ausgedehnte Tieflandregionen, so zum Beispiele dem Orinocobecken welches auch die nördlichste Tieflandregion ist. Es besteht aus den sogenannten Llanos, das sind Schwemmlandebenen und Tafelberge, und einem weiten System von Wasserläufen. Alle diese Flüsse münden schließlich in den Amazonas, dessen Becken leicht hügelig und auch fruchtbar ist. Noch weiter südlich liegen dann die flachen Täler und Ebenen des Grand Chaco und der Pampas, die beide in die sumpfigen Überschwemmungsgebiete der Flüsse Paraguay und Paraná übergehen. Die Küstenlinie von Süd Amerika weißt nur wenige Buchten auf, erst im äußersten Süden ist sie von zahlreichen Fjorden gegliedert. Diese durch den nacheiszeitlichen Anstieg des Meeres überfluteten Täler greifen zum Teil in das Landesinnere hinein.

  Klimazonen von Süd-Amerika:   Generell gesagt verfügt der Kontinent über fast alle Klimazonen die es gibt. Im Süden herrscht Subarktisches Klima und im Norden stoßen wir auf die nördlichen Randtropen. Aber nicht nur die geografische Lage sind verantwortlich für die verschiedenen Klimazonen sondern auch die unterschiedlichen Meeresströmungen, Höhenlagen und selbst die Entfernung zum Meer spielt hier eine bedeutende Rolle. In den Gebieten um den Äquator herrscht so ein tropisches Klima, die Temperaturen sind ganzjährig hoch und variieren nur ein wenig. So liegt hier die durchschnittliche Temperatur bei 25°C und die Niederschlagsmenge ist konstant, sodass es keinen Unterschied zwischen Winter und Sommermonaten gibt. Doch auch hier besteht bereits ein großer Unterschied zwischen den einzelnen Regionen.

So gehört die pazifische Küste Kolumbiens zu den niederschlagreichsten Gebieten auf der gesamten Erde während in anderen Gebieten die Niederschlagsmenge deutlich geringer ist. In den nach Norden und Süden anschließenden Klimazonen ist das Klima wechselfeucht, dies ist charakteristisch für das Bergland von Guyana und das Brasilianische Bergland. Mit der Entfernung vom Äquator steigt auch die Anzahl von trockenen Monaten. Hier kommt es zur Ausprägung markanter Trockenzeiten. Die Niederschlagsmenge sinkt und es gibt trockene Winter und feuchte Sommer. Aber auch Dürreperioden wie sie im Nordosten von Brasilien, und an den Küsten von Kolumbien und Venezuela vorkommen sind ein ernstzunehmendes Problem.

Jedoch gibt es auch hier Teile die sehr wohl niederschlagsreich sind wie etwa an der Ostküste und auch im Süden von Brasilien. An der nördlichen Pazifikküste herrscht feuchtes und feuchtheißes Tropenklima, welches aber nach Süden hin wegen des Humboldtstromes bald in trockenes Wüstenklima übergeht. Hier gibt es auch Wüsten wie etwa die Atacama. Lediglich in den Anden finden wir ein kühlgemäßigtes Klima. Natürlich nehmen die Temperaturen mit dem Anstieg der Höhe ab. Das Tropenklima der Tiefländer und der tieferen Lagen in der Berge geht in mittleren Höhen in subtropisches und gemäßigtes Klima über.

Auf den Bergkämmen herrscht bereits Alpines Klima. Südlich des südlichen Wendekreises finden wir vorrangig die gemäßigte Klimazone mit kühlen bis kalten Wintern und milde bis warme Sommer. Der Süden von Chile ist wegen der Zyklone intensiven Niederschlägen ausgesetzt während im mittleren Chile vorrangig mediterranes Klima herrscht, was bedeutet, dass es milde, feuchte Winter gibt und warme trockene Sommer. In den Pampas sowie im südlichen Bergland von Brasilien sind die Sommer eher feucht und im Winter wird es kalt und gelegentlich breitet sich der Frost sogar bis zum südlichen Wendekreis aus was natürlich mit großen Schäden in der Landwirtschaft verbunden ist.   Wirtschaft in Süd-Amerika   Als ehemalige Kolonien befinden sich die Länder Südamerikas in einer fortwährenden Abhängigkeit von Agrar- und Rohstoffexporten. Erst seit den 30iger Jahren wächst und diversifiziert sich die Wirtschaft.

Um die Menge der Importe zu verringern wurde nachdem 2. Weltkrieg in einzelnen Ländern die Herstellung vormals eingeführter Waren vorangetrieben. Ein Großteil der Produkte aus dem Ackerbau und der Viehzucht dient der Selbsterhaltung oder ist für den inländischen Marktbestimmt, jedoch werden auch Devisen damit gewonnen. Interessant ist, dass trotz der hohen Anzahl an Beteiligten im Primären Sektor dies nur zwölf Prozent vom BIP ausmacht. So sind zum Beispiel in Bolivien, Peru, Paraguay rund 30 Prozent, in Kolumbien, Brasilien rund 20 – 30 Prozent und in Chile, Venezuela, Brasilien und Argentinien knapp 20 Prozent der Erwerbstätigen in diesem Sektor beschäftigt. Die Ungerechtigkeit ist auch hier zugegen.

So stehen den Kleinbauern für die Produktion der Grundnahrungsmittel (Hackfrüchte, Bohnen und Mais) meist nur Felder in ungünstigen Klimazonen mit wenig fruchtbaren Böden zur Verfügung. Aber auch die Rinderzucht hat in Süd Amerika eine große Bedeutung. Eine exportorientierte Landwirtschaft wird vor allem in tropischen Gebieten und in den gemäßigten Zonen durchgeführt, sofern ein günstiger Weg zu einem Hafen vorhanden ist. Jedoch das wichtigste Exportprodukt aus Süd Amerika ist der Kaffee der in den Hochländern Brasiliens und in Mittelkolumbien angepflanzt wird. Aber auch Kakao ist ein sehr wichtiges Exportgut und wird auch in weiten Teilen des Landes angebaut. Weitere Landwirtschaftliche Güter sind Zuckerrohr und Bananen welche zum Beispiel in Peru angebaut werden, aber auch Baumwolle und Sojabohnen werden in Süd Amerika angebaut.

Argentinien gehört auch noch wegen der fruchtbaren Prärieböden als eine Kornkammer der Welt; hier befindet sich auch eines der größten Rinderweidegebiete der Welt. Dies sind alles wichtige Weltmarktprodukte. Obwohl 50 Prozent des Kontinents mit Wald bedeckt ist und Süd Amerika von reichen Fischfanggründen nur so umgeben ist, ist dieser Markt fast zur Gänze auf den Binnenmarkt begrenzt. Die sehr wertvollen tropischen Hart und Weichhölzer werde im Amazonasbecken gewonnen, wo riesige Waldflächen abgerodet werden um Weide- und Ackerflächen zu erlangen. Bauholz wird im Süden von Chile erworben. Süd Amerikas bedeutendsten Fangründe liegen im Pazifik im peruanischen und chilenischen Küstengewässer, wo übrigens auch immer noch Walfang betrieben wird.

Aber auch Bergbau wird immer noch betrieben und gehört auch heute noch zu wichtigen Exportgütern dieses Kontinents. Erdöl, Kupfer, Bauxit und Eisenerz sind die bedeutendsten mineralischen Rohstoffe. In der Vergangenheit gab es aber auch etliche Goldminen, die sich jedoch nicht mehr rentieren. Aber auch Silber und Quecksilber wurde in den Anden gefunden. Während in Chile vor allem Kupfer abgebaut wird, ist Guyana wegen der mineralischen Rohstoffe wie Bauxit und Eisenerz sehr reich an Bodenschätzen. In Brasilien gibt es bedeutende Gold und Diamantenvorkommen.

Das „schwarze Gold“ – Erdöl, findet man von Venezuela bis Feuerland an den Rändern der Anden und in den Anden selbst. Wobei Venezuela allein über 50 Prozent der geförderten Menge an Erdöl verfügt. Andere Länder, wie beispielsweise Peru sind sehr stark auf den Rohölexport angewiesen.   Industrie   Die industrielle Entwicklung wurde im erheblichen Maß vom Staat gelenkt. Obgleich noch viele Betriebe Konzessionäre oder Tochtergesellschaften ausländischer Firmen sind, halten seit den 30iger Jahren einzelne Staaten immer größere Beteiligungen an der Schwerindustrie und dem Fahrzeugbau. In einzelnen Ländern werden Maschinen Flugzeuge und militärische Fahrzeuge für den Export produziert und einen hohen Zuwachs verzeichnet seit einigen Jahren die Petrochemie.

  Außenhandel   Haupthandelspartner sind nach wie vor die Vereinigten Staaten von Amerika, Westeuropa und Japan. Die bedeutendsten Außenhandelsgüter sind Erdöl und Erölderivate.     Geographie Spezialgebiet Fallbeispiel Argentinien   Argentinien (amtlich: República Argentina), föderalistische Republik im südlichen Südamerika. Sie grenzt im Norden an Bolivien und Paraguay, im Osten an Brasilien, Uruguay und den Atlantischen Ozean, im Süden an den Atlantischen Ozean und Chile und im Westen an Chile. Das Land nimmt den größten Teil vom Süden Südamerikas ein und besitzt eine dreieckige Form, mit der Basis im Norden und der Spitze in Punta Dungeness, dem südöstlichen Ausläufer des kontinentalen Festlandes. Die Nord-Süd-Ausdehnung von Argentinien beträgt rund 3 700 Kilometer, seine maximale Breite über 1 400 Kilometer.

Das Land umfasst Feuerland, das sich aus der östlichen Hälfte der Isla Grande de Tierra del Fuego und einer Anzahl angrenzender Inseln im Norden einschließlich der Isla de los Estados zusammensetzt. Mit einer Fläche von 2 766 889 Quadratkilometern ist Argentinien nach Brasilien das zweitgrößte Land Südamerikas. Einschließlich der Falkland-Inseln und anderer spärlich besiedelter Inseln im Südatlantik sowie Teilen der Antarktis beansprucht Argentinien insgesamt 2 808 602 Quadratkilometer. Die argentinische Küste hat eine Länge von 2 665 Kilometern. Größte Stadt und Hauptstadt ist Buenos Aires. Land Argentinien setzt sich aus diversen Gebirgsgegenden, Hochlandregionen und Ebenen zusammen.

Die westlichen Grenzen des Landes liegen innerhalb der Anden, dem großen Gebirgssystem des südamerikanischen Kontinents. Die kontinentale Teilung, welche die argentinisch-chilenische Grenze kennzeichnet, erstreckt sich über eine beträchtliche Länge. Die Währungseinheit in Argentinien ist der Argentinische Peso (nuevo peso argentino)   Physische Geographie   Die patagonischen Anden, die eine natürliche Grenze zwischen Argentinien und Chile bilden, gehören zu den niederen Bergketten und erreichen selten eine Höhe von mehr als 3 700 Metern. Vom nördlichen Ausläufer dieser Bergkette bis zur bolivianischen Grenze besteht der westliche Teil von Argentinien aus dem Hauptgebirgszug der Kordilleren mit zahlreichen Gipfeln über 6 400 Metern. Der Aconcagua ist mit 6 959 Metern der höchste dieser Gipfel und der höchste Berg der Welt außerhalb Zentralasiens. Andere bemerkenswerte Gipfel sind der Ojos del Salado (6 880 Meter) und der Tupungato (6 800 Meter), an der Grenze zwischen Argentinien und Chile, sowie der Mercedario (6 770 Meter).

Mehrere parallel verlaufende Bergketten und Ausläufer der Anden ragen tief in das nordwestliche Argentinien hinein. Das andere bedeutende Hochland in Argentinien ist die Sierra de Córdoba im Zentrum des Landes. Sein höchster Gipfel ist der Champaquí (2 884 Meter). Von der Basis des Gebirgssystems der Anden ostwärts besteht das Terrain von Argentinien aus nahezu flachen oder leicht wellenförmig verlaufenden Ebenen. Diese Ebenen fallen allmählich von 610 Meter Höhe bis zum Meeresspiegel ab. Im Norden besteht das argentinische Flachland aus dem südlichen Abschnitt der südamerikanischen Region, die als Gran Chaco bekannt ist.

Die Pampa, eine baumlose Ebene, umfasst den produktivsten landwirtschaftlichen Abschnitt des Landes und erstreckt sich über nahezu 1 600 Kilometer von Gran Chaco aus in südlicher Richtung. Südlich der Pampa, in Patagonien, besteht das Terrain größtenteils aus trockener, öder Steppe. Die Böden Argentiniens variieren bezüglich Fruchtbarkeit und landwirtschaftlicher Eignung sehr stark. Wasser ist in vielen Gebieten außerhalb des Nordostens und der feuchten Pampa nur spärlich vorhanden. Die Pampa, die sich größtenteils aus feinem Sand, Lehm und Schlamm zusammensetzt, und fast kein Kiesel- oder Felsgestein enthält, ist ideal für den Getreideanbau. Im Gegensatz dazu sind die steinigen Böden in weiten Teilen Patagoniens und im Süden Argentiniens für den Anbau von Getreide ungeeignet.

Das natürliche Grasland dieser Region wird vorwiegend als Weideland für Schafe genutzt. Der größte Teil des Vorgebirges der nördlichen Anden eignet sich nicht für landwirtschaftliche Zwecke, verschiedene Oasen ermöglichen jedoch den Anbau von Früchten. Bevölkerung   Argentinien hat 34,2 Millionen Einwohner. Die Bevölkerungsdichte beträgt etwa zwölf Personen pro Quadratkilometer. Rund 85 Prozent der Bevölkerung sind europäischer Abkunft. Im Gegensatz zu den meisten lateinamerikanischen Ländern leben in Argentinien wenige Mestizen (Mischlinge zwischen Weißen und Indianern), obwohl ihre Zahl in letzter Zeit zugenommen hat.

Europäer werden weiterhin offiziell zur Einwanderung ermutigt. Von 1850 bis 1940 ließen sich etwa 6,6 Millionen Europäer im Lande nieder. Die Zahl spanischer und italienischer Einwanderer dominiert, doch auch große Anteile an Franzosen, Briten, Deutschen, Russen, Polen, Syrern und auch südamerikanischen Einwanderern sind zu verzeichnen. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung lebt in Buenos Aires oder Umgebung; insgesamt leben rund 85 Prozent der Gesamtbevölkerung in städtischen Gebieten. Wirtschaft Die Wirtschaft Argentiniens basiert vorwiegend auf der Herstellung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und der Viehzucht, aber auch die Herstellungsindustrie und der Bergbau wiesen in den letzten Jahrzehnten ein deutliches Wachstum auf. Argentinien ist einer der größten Rinder- und Getreideproduzenten Südamerikas, wobei die führenden Industrieunternehmen in der Fleischverpackung und der Getreideverarbeitung tätig sind.

Die Zahl der Erwerbstätigen liegt bei etwa 11,8 Millionen. Präsident Menems Privatisierungsprogramm zu Beginn der neunziger Jahre hatte den Verlust mehrerer hunderttausend Arbeitsplätze zur Folge, die Arbeitslosenzahl stieg auf 9,9 Prozent (1,3 Millionen Arbeitslose). Landwirtschaft   In der Regel produziert Argentinien genügend landwirtschaftliche Erzeugnisse, um den eigenen Bedarf zu decken und Überschüsse ins Ausland zu exportieren. Von der rund 280 Millionen Hektar großen Landfläche Argentiniens wird etwas mehr als die Hälfte als Weide für Rinder- und Schafherden genutzt, weniger als 22 Prozent sind Waldland, und etwa vier Prozent werden zum Anbau von Feldfrüchten verwendet. Etwa 13 Prozent der Landfläche sind für den Ackerbau nutzbar. Die Pampa ist die wichtigste landwirtschaftliche Zone zum Anbau von Weizen und anderen Getreidesorten.

Die bewässerten Gebiete des Río Negro, der in nördlicher Richtung durch die Provinzen Mendoza, San Juan, Tucumán und Jujuy verläuft, sind ergiebige Anbauflächen für Früchte, Zuckerrohr und Weintrauben. Von großer Bedeutung ist die Aufzucht von Rindern und deren Schlachtung, ebenso die Kühlung und Verarbeitung von Fleisch und Tierprodukten. Argentinische Pferde genießen einen hohen internationalen Stellenwert als Renn- und Polopferde. Trotz eines Rückgangs in den achtziger Jahren spielt der Rinderexport noch immer eine bedeutende Rolle im Außenhandel. Die Einnahmen durch Fleisch, Häute und Felle betragen etwa elf Prozent der gesamten Exporteinnahmen. Argentinien war lange Zeit die führende Nation für den Export von rohem Fleisch.

Fleischextrakt und konserviertes Fleisch entwickeln sich zunehmend zu Exportprodukten. Riesige Mengen an Wolle werden produziert und exportiert. Etwa 40 Prozent aller argentinischen Schafe werden in Patagonien gezüchtet. Weizen ist das wichtigste Getreide. Argentinien gehört zu den Hauptproduzenten von Weizen in der Welt. Weitere wichtige Produkte sind Mais, Hafer und Gerste.

Weitere bedeutende Feldfrüchte sind Sojabohnen, Mohrenhirse, Leinsamen, Sonnenblumensamen, Zuckerrohr, Baumwolle, Kartoffeln, Reis, Mate, Erdnüsse sowie beträchtliche Mengen von Trauben, Orangen und Grapefruit. Forstwirtschaft   Der größte Teil des Waldlandes, das insgesamt relativ wenig genutzt wird, befindet sich vorwiegend in den Bergregionen. Zu den kommerziell verwerteten Hölzern gehören Ulme und Weide für die Zellstoffproduktion, weißer Quebracho als Brennstoff, roter Quebracho als Gerbstoff und Zeder zur Möbelherstellung. Weitere ökonomisch bedeutende Hölzer sind Eiche, Araukarie (Zimmertanne), Kiefer und Zypresse. Bergbau Obwohl das Land verschiedene Mineralvorkommen wie Erdöl, Kohle und zahlreiche Metalle besitzt, ist der Bergbau wirtschaftlich relativ unbedeutend. Dennoch stieg in den vergangenen Jahrzehnten die Förderung von Erdöl und Kohle bedeutend an.

Bezüglich des Handelswertes ist Erdöl das wichtigste Produkt. Die Fördermenge an Rohöl deckt praktisch den gesamten Bedarf des Landes. Die Reserven vor der Küste lassen eine Vervielfachung der Fördermengen erwarten. Darüber hinaus werden in Argentinien eine beträchtliche Menge an Erdgas sowie kleinere Mengen an Gold, Silber, Kupfer, Blei, Zink, Eisen, Zinn, Wolfram, Glimmer, Uran und Kalk abgebaut. Industrie Ein Großteil der Industriebetriebe befindet sich in Buenos Aires. Etwa 31 Prozent der Arbeitnehmer sind in Industrieunternehmen beschäftigt.

Der älteste und größte Industriezweig ist die Verpackung und Verarbeitung von Nahrungsmitteln, daran schließt sich die Textilindustrie an. Weitere bedeutende Industriezweige produzieren Gummierzeugnisse (sowohl Natur- als auch synthetische Kautschukwaren), Zement, Chemikalien, Papier, Kunststoffe und Petroleumprodukte. Die Stahlproduktion expandiert rapide. Ein Anstieg ist auch in der Automobilindustrie zu verzeichnen. Außenhandel Ein weltweit hoher Bedarf an Lebensmitteln wirkt sich günstig auf die Handelsbilanz Argentiniens aus. Die Vereinigten Staaten sind die führende Importnation für Argentinien und wichtigster Absatzmarkt für argentinische Exporte.

Weitere wichtige Handelspartner sind Brasilien, die Niederlande, Deutschland und Japan. Der regionale Handel mit anderen lateinamerikanischen Ländern wird von der Lateinamerikanischen Handelsvereinigung gelenkt. Die Handelsbilanz ist defizitär. Hauptimportgüter sind Maschinen, elektronische Ausrüstungen, Eisen, Eisenprodukte und andere Metalle sowie Chemikalien, mineralische Kraftstoffe und Öle, Papier und Nahrungsmittel. Hauptexportgüter sind Getreide, Ölsamen, Fleisch, Eisen, Stahl, Wolle, Häute, Milchprodukte, Transportausrüstungen und forstwirtschaftliche Produkte (besonders Tannin und Tungöl). Verkehrswesen Das gesamte Schienennetz hat eine Länge von ungefähr 36000 km mit verschiedenen Spurbreiten.

Zwei Eisenbahnlinien durchqueren die Anden und sind an das chilenische Streckennetz angeschlossen, aber es gibt auch zahlreiche Verbindungen zu den anderen Nachbarstaaten. Aerolines Argentinas ist die nationale Fluggesellschaft und stellt die Verbindung zu anderen Kontinenten her. Es gibt aber auch noch 3100 km Wasserwege und 220 000 km Strassen   Geographie Spezialgebiet Fallbeispiel Chile   Chile, amtlich República de Chile, Republik im Südwesten Südamerikas, die im Norden an Peru, im Osten an Bolivien und Argentinien und im Süden und Westen an den Pazifischen Ozean grenzt. Das Land hat eine äußerste Nord-Süd-Erstreckung von 4 270 Kilometern, die durchschnittliche Breite dagegen beträgt nur 180 Kilometer. Der Süden Chiles umfasst zahlreiche Inseln und reicht bis nach Patagonien, von der Insel Chiloé bis zum Kap Hoorn, dem südlichsten Punkt des südamerikanischen Kontinents. Zu den bekannteren Inseln gehören der Chonos-Archipel, die Wellington-Insel und der westliche Teil von Feuerland.

Der Küste Chiles vorgelagert liegen die Inseln San Felix und San Ambrosio, die Juan-Fernández-Inseln (mit der Robinson-Crusoe-Insel) sowie die Osterinsel und die Isla Sala y Gómez im südlichen Pazifik, die alle ebenfalls zu Chile gehören. Die Gesamtfläche des Landes beträgt 756 626 Quadratkilometer, die Bevölkerungszahl etwa 14,3 Millionen. Chile beansprucht außerdem einen Teil der Antarktis. Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Santiago mit einer Einwohnerzahl von ungefähr 4,6 Millionen Menschen. Land   Chile hat eine sehr schmale, lang gestreckte Form und reicht über 39 Breitengrade und mehrere Klimazonen hinweg. Geprägt wird das Land durch zwei Gebirgszüge, die es in Längsrichtung durchziehen, von denen die Anden den markanteren bilden.

Die Währungseinheit Chiles ist der Chilenische Peso (1 Peso = 100 Centavos). Physische Geographie Chile lässt sich der Länge nach in drei topographische Zonen einteilen: die Anden (Cordillera de los Andes) im Osten; die niedrigere Küstenkordillere (Cordillera de la Costa), die im Westen am Pazifischen Ozean entlang verläuft, und das dazwischen liegende Große Längstal (Valle Longitudinal). Von Nord nach Süd lassen sich drei wesentliche geographische und klimatologische Regionen unterscheiden: die nördliche, trockene Wüstenzone in Nordchile, auch „Großer Norden“ genannt; in Mittelchile eine Beckenregion mit Mittelmeerklima, als „Kleiner Süden“ bekannt, und in Südchile eine niederschlagsreiche Region, der „Große Süden“, für den die inselartig aufgelösten Ausläufer der hohen Gebirgszüge prägend sind. Die Anden sind im Norden am breitesten und verschmälern sich nach Süden zu. Im Norden bestehen sie aus mehreren Hochplateaus, die von zahlreichen Bergen mit Höhen bis zu 6 100 Metern umgeben sind. Hier befindet sich auch der mit 6 893 Metern höchste Gipfel Chiles, der Ojos del Salado.

Das Plateaugebiet wird von der großen Wüste Atacama durchzogen, die ausgedehnte Salpeterfelder und reiche Vorkommen anderer Minerale (Kupfer, Borat, Iod, Sulfat, Kochsalz) enthält. Mittelchile ist durch das Große Längstal geprägt, das eine Länge von 965 Kilometern aufweist. Das Tal mit einer Breite von 40 bis 80 Kilometern ist der am dichtesten besiedelte Teil Chiles, und die fruchtbare Region zwischen den Flüssen Aconcagua und Bío-Bío bildet sein landwirtschaftliches Herzstück. Die zentralen Anden haben hier eine geringere Breite und sind niedriger als im Norden. Die meisten wichtigen Pässe über die Anden finden sich hier ebenso wie die besten natürlichen Häfen des Landes. Nach Süden zu löst sich das Längstal in einzelne Becken auf.

Im südlichen Chile läuft das Große Längstal bei Puerto Montt im Meer aus. Die langen Inselketten vor der Küste bilden die Gipfel der nunmehr unter dem Meeresspiegel liegenden, südlichen Fortsetzung der Küstenkordillere, während die Anden im östlichen Küstenteil von zahlreichen Fjorden tief zerteilt und eingeschnitten sind. Sie übersteigen hier selten eine Höhe von 1 800 Metern. Chile liegt in einer Zone geologischer Instabilität, weshalb Erdbeben häufig vorkommen und die vulkanische Aktivität mit noch aktiven Vulkanen in Nord- und Mittelchile recht ausgeprägt ist. Bevölkerung Im Vergleich zu anderen südamerikanischen Ländern ist die Bevölkerungszusammensetzung Chiles relativ homogen. Die Mestizen, das sind die Nachkommen der Vermischung zwischen Spaniern und Indianern bilden heute 92 Prozent der Bevölkerung.

Die europäische Einwanderung spielt in Chile keine so große Rolle wie in anderen Ländern Amerikas. Lediglich im 19. Jahrhundert fand eine kleine Immigrationswelle statt. Im Gebiet von Valdivia und Puerto Montt leben etwa 100 000 Deutsche. Daneben gibt es im ganzen Land kleinere Bevölkerungsanteile an Italienern, Österreichern, Schweizern, Briten, Jugoslawen und Franzosen. Heute beträgt der rein europäische Bevölkerungsanteil etwa zwei Prozent.

Nur ungefähr sechs Prozent der Bevölkerung bestehen aus Indianern und Indianermischlingen, davon 1,5 Prozent Araukaner als die größte Indianergruppe, die sich im Süden des Landes konzentriert. Weitere, bekanntere Indianerstämme sind z. B. die Aimara und die Feuerländer.   Wirtschaft In der Wirtschaft Chiles dominiert seit dem frühen 20. Jahrhundert der Abbau von Kupfer, doch hat sich seit den vierziger Jahren der industrielle Sektor durch verschiedene Regierungsmaßnahmen stark und vielseitig entwickelt.

Heute gehört Chile zu den führenden Industrienationen Lateinamerikas sowie zu den größten Rohstoffproduzenten. In den siebziger Jahren wurden große Anstrengungen unternommen, den Ertrag der vernachlässigten Landwirtschaft zu erhöhen und damit die Importabhängigkeit des Landes bei den Nahrungsmitteln herabzusetzen. Nach einem Rückgang der Getreideproduktion in den frühen achtziger Jahren hatte sich der Ertrag am Ende des Jahrzehnts wieder verbessert. Dennoch hat die Landwirtschaft insgesamt einen vergleichsweise geringen Anteil an der gesamten Wirtschaft von nur etwa acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts, gegenüber der Industrie mit 34 Prozent und dem Dienstleistungsgewerbe mit 58 Prozent. Nachdem Allende in der kurzen Zeit seiner Regierung versucht hatte, ein sozialistisches Wirtschaftssystem einzuführen, indem er wesentliche Zweige verstaatlichte, staatliche Preiskontrollen und ähnliche Maßnahmen einführte, kam es in der Ära Pinochet (ab 1973) durch die Politik einer neoliberalen Wirtschaft zu einer Reprivatisierung, einem Rückgang der staatlichen Lenkung und einer erneuten Öffnung Chiles für ausländische Investoren. Im Jahr 1993 wies die nationale Handelsbilanz Einfuhren im Wert von 10,2 Milliarden US-Dollar und Ausfuhren im Wert von 9,2 Milliarden US-Dollar auf.

Mittlerweile zählen die Wachstumsraten der chilenischen Wirtschaft zu den höchsten in Südamerika. Landwirtschaft   Etwa 18 Prozent der Arbeitskräfte von Chile sind in der Landwirtschaft beschäftigt. Mit Ausnahme der überwiegend im tiefen Süden durchgeführten Schafzucht konzentriert sich die landwirtschaftliche Aktivität in Chile auf das Große Längstal. Die 1960 entwickelten Programme zur Landreform dienten dazu, den Landbesitz der Großgrundbesitzer aufzuteilen. Mit Hilfe moderner Techniken ließ sich auch die Produktivität steigern. Etwa sieben Prozent der Gesamtfläche Chiles werden gegenwärtig landwirtschaftlich genutzt.

Zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Produkten zählen Weizen, Mais, Kartoffeln, Obst und Gemüse (vor allem Tomaten), Zuckerrüben, Reis und Hafer. Die Obsternte besteht im Wesentlichen aus Grapefruits, Melonen, Äpfeln, Pfirsichen, Aprikosen, Pflaumen und Kirschen. Darüber hinaus hat sich in den letzten Jahren der Weinbau etabliert. Chilenische Weine sind mittlerweile auch im Ausland gefragt. Die Schafzucht wird in Feuerland und Patagonien in großem Umfang betrieben. Der Viehbestand umfasst vor allem Schafe, Rinder, Schweine und Pferde.

Bergbau Chile verfügt über die größten bekannten Kupfervorkommen der Welt (etwa 40 Prozent) und gehört zu den führenden Produzenten dieses Metalls. Das Kupfer nimmt den größten Stellenwert beim Export ein, der Anteil beträgt etwa 35 Prozent des jährlichen Exportvolumens. Rohöl und Erdgas (erstmalig 1945 entdeckt) werden auf Feuerland und in der Magellanstraße gewonnen. Etwa zehn Millionen Barrel Rohöl und 862 Millionen Kubikmeter Erdgas werden jährlich gefördert. Das Eisenerz erreicht pro Jahr eine Produktion von etwa 6,8 Millionen Tonnen, wodurch auch dieser Bodenschatz eine wichtige Rolle für das Land spielt. Chile verfügt darüber hinaus über große Vorkommen an Nitraten, Iod, Schwefel und Kohle sowie Silber, Gold, Mangan und Molybdän.

Die ehemals große Bedeutung der Salpetervorkommen in der Atacama-Region, die aufgrund des Salpetermonopols (siehe unten: Geschichte; Liberale Regierung und Kriege mit dem Ausland) für den enormen Reichtum Chiles Ende des 19. Jahrhunderts bis in die zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts sorgten – der stickstoffreiche Salpeter war damals Hauptbestandteil der Düngemittel –, ging durch die Verbreitung des Mineraldüngers stark zurück. Industrie Der industrielle Sektor beschäftigt etwa 27 Prozent der Arbeitskräfte im Land. Die Herstellung beschäftigt sich überwiegend mit der Verfeinerung und Verarbeitung der Bodenschätze sowie der land- und forstwirtschaftlichen Ressourcen. Chile gehört zu den größten Stahlherstellern Südamerikas. Auch das Kupfer wird im Land verarbeitet.

Verschiedene Erdölraffinerien verwenden sowohl das heimische als auch das importierte Rohöl. Weitere wichtige Produktionszweige beschäftigen sich mit der Herstellung von Zement, der Holzverarbeitung und Papierherstellung, der Produktion von Nahrungsmitteln, Textilien (aus Baumwolle, Wolle und Synthetik), der Verarbeitung von Tabak sowie der Herstellung von Glas, Chemikalien, raffiniertem Zucker und elektronischen Geräten und Produkten. Auch die Kraftfahrzeugindustrie spielt eine wichtige Rolle. Industriezentren befinden sich in der Gegend um Santiago und Valparaíso sowie bei Concepción. Verkehrswesen   Chiles Straßennetz erstreckt sich über 79 200 Kilometer, von denen 13 Prozent asphaltiert sind. Die Eisenbahnlinien dehnen sich auf einer Länge von 8 100 Kilometern aus und beschränken sich auf die nördlichen zwei Drittel des Landes.

Außenhandel Metalle und Eisenerze sowie Nahrungsmittel (Obst und Gemüse, Fleisch- und Fischprodukte) machen über die Hälfte der Exporterlöse aus. Weitere wichtige Exportgüter sind Zellstoff, Papierprodukte, Chemikalien und chemische Produkte. Zu den wesentlichen Importgütern zählen Maschinen und Kraftfahrzeuge, Gemüse und tierische Produkte, elektronische Anlagen, Mineralprodukte und chemische Erzeugnisse. Chiles wichtigste Handelspartner sind die USA, Japan, Brasilien, Deutschland, Argentinien und Großbritannien.   Geographie Spezialgebiet Fallbeispiel Kolumbien   Kolumbien, amtlich República de Colombia. Republik im Nordwesten Südamerikas, grenzt im Norden an Panamá und das Karibische Meer, im Osten an Venezuela und Brasilien, im Süden an Peru und Ecuador und im Westen an den Pazifischen Ozean.

Kolumbien ist das einzige südamerikanische Land mit einer Küste sowohl am Karibischen Meer als auch am Pazifik. Die Gesamtfläche beträgt 1 141 748 Quadratkilometer. Hauptstadt und zugleich größte Stadt ist Bogotá (Santa Fe de Bogotá). Land   Das herausragende topographische Merkmal Kolumbiens ist die Bergkette der Anden, die sich in den zentralen und westlichen Landesteilen in Nord-Süd-Richtung fast über seine ganze Länge erstreckt. Die Anden bestehen aus drei großen, parallel verlaufenden Strängen: die Ostkordillere (Cordillera Oriental), die Zentralkordillere (Cordillera Central) und die Westkordillere (Cordillera Occidental). An der karibischen Küste befindet sich das isolierte Gebirgsmassiv der Sierra Nevada de Santa Marta, das sich mit dem Pico Cristóbal Colón bis zu einer Höhe von 5 775 Metern über dem Meeresspiegel erhebt.

Zur Zentralkordillere gehören die Vulkankegel Nevado del Huila (5 750 Meter) und Nevado del Tolima (5 215 Meter). Rund 240 Kilometer südlich der Karibikküste geht die Zentralkordillere in dschungelbedecktes Marschland über. Die Kordillerengipfel sind von ewigem Schnee bedeckt; die Waldgrenze liegt hier bei rund 3 050 Metern. Östlich der Ostkordillere schließen sich tropisch heiße Tiefländer an, die nur spärlich bevölkert und erst teilweise erforscht sind. Der Süden dieses Landstriches mit dem Namen selvas (Regenwälder) ist mit Dschungel bedeckt und wird vom Caquetá und anderen Nebenflüssen des Amazonas entwässert. Der nördliche, größere Teil der Region umfasst weite Ebenen, Llanos (Feuchtsavannen) genannt, durch die der Meta und andere Nebenflüsse des Orinoco fließen.

Zwischen den Kordilleren liegen Hochebenen, zum Teil knapp 2 440 Meter über dem Meeresspiegel, und fruchtbare Täler, durch die die wichtigsten Flüsse des Landes verlaufen. Der Hauptfluss Kolumbiens, der Río Magdalena, fließt zwischen der Ost- und der Zentralkordillere quer durch das ganze Land und mündet nach rund 1 555 Kilometern im Norden bei Barranquilla ins Karibische Meer. Der Río Cauca hat ebenfalls große Bedeutung als Verkehrsader; er verläuft nach Norden zwischen der Zentral- und der Westkordillere und vereint sich rund 320 Kilometer vor dem Karibischen Meer mit dem Río Magdalena. Im Westen bahnt sich der Río Patía seinen Weg durch die Anden und mündet dann in den Pazifik. Die Küste Kolumbiens verläuft 1 610 Kilometer entlang des Karibischen Meeres und 1 290 Kilometer entlang des Pazifiks. Flussmündungen sind zahlreich an der Küste, es fehlen jedoch gute natürliche Häfen.

Bevölkerung   Die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung Kolumbiens ist heterogen. Etwa 58 Prozent sind Mestizen (Mischlinge spanischer und indianischer Vorfahren), 20 Prozent haben europäische Vorfahren und 14 Prozent sind Mulatten (Mischlinge schwarzer und weißer Vorfahren). Die restlichen acht Prozent setzen sich aus Schwarzafrikanern, Indios und anderen Bevölkerungsgruppen zusammen. Die Bevölkerungszahl Kolumbiens liegt bei etwa 36,3 Millionen, was einer Bevölkerungsdichte von 32 Einwohnern pro Quadratkilometer entspricht. 70 Prozent der Kolumbianer leben in den Städten. Am dichtesten besiedelt sind die Täler des Río Magdalena und des Río Cauca sowie die karibische Küste.

Wirtschaft   Die Gesamtzahl der Beschäftigten in Kolumbien beträgt fast 8,5 Millionen; 27 Prozent sind in der Land- und Forstwirtschaft und in der Fischerei tätig, 18 Prozent arbeiten in Industrie und Bergbau und 55 Prozent im Dienstleistungssektor. Trotz des raschen industriellen Wachstums der letzten Jahrzehnte ist Kolumbien in erster Linie ein Agrarland, dessen Wirtschaft traditionell vom Kaffeeanbau abhängt. Zusätzliche Einnahmen bringen der Anbau des Kokastrauches und der illegale Handel mit Kokain, der sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt hat. Landwirtschaft   Kaffee ist die Hauptanbaufrucht Kolumbiens. Brasilien hat zwar eine höhere jährliche Kaffeeproduktion, Kolumbien ist aber der führende Produzent milder Kaffeesorten. Die Kaffeesträucher werden vornehmlich an Berghängen auf einer Höhe zwischen 1 000 und 1 900 Metern über dem Meeresspiegel angebaut, vor allem in den Departamentos Caldas, Antioquía, Cundinamarca, Norte de Santander, Tolima und Santander.

Mehr als 150 000 meist kleine Kaffeeplantagen bedecken über eine Million Hektar Land. Die Kaffeeproduktion erreichte Anfang der neunziger Jahre eine Million Tonnen jährlich, wovon das meiste in die Vereinigten Staaten exportiert wurde. Andere wichtige Anbaufrüchte sind Zuckerrohr, Reis, Bananen, Tabak und Baumwolle. An dritter Stelle stehen Getreide, Gemüse und eine große Vielfalt an tropischen und halbtropischen Früchten und Blumen. Auch Pflanzenfasern wie Sisal und Hanf, aus denen Seile und grobes Sackleinen gemacht werden, werden produziert. Der wirtschaftlich relevante Tierbestand umfasst vor allem Rinder, Schweine, Schafe und Pferde.

Bergbau Das Land besitzt umfangreiche und vielfältige Bodenschätze. Kolumbien ist weltweit größter Lieferant von Smaragden. An weiteren bedeutenden Vorkommen sind zu nennen: Erdöl und Erdgas, Steinkohle, Gold, Silber, Eisenerz, Stein- und Meersalz, Kupfer, Nickel, Platin und Uran. Die Erdölförderung liegt in der Hand des Staates sowie privater Gesellschaften, die eine Konzession haben. Die Produktion von Rohöl konzentriert sich auf das Tal des Río Magdalena und auf das Gebiet zwischen der Ostkordillere und Venezuela. Ein Großteil des kolumbianischen Öles wird zur Weiterverarbeitung nach Curaçao transportiert.

Gold wurde in Kolumbien schon in vorkolumbianischer Zeit abgebaut. Die größten Lagerstätten befinden sich im Departamento Antioquía, weniger bedeutend sind die Vorkommen in den Departamentos Cauca, Caldas, Nariño, Tolima und Chocó. Kolumbien ist der führende Goldproduzent in Südamerika. Platin wurde 1735 in Kolumbien entdeckt und wird im goldhaltigen Sand der Niederungen des Rio San Juan und des Rio Atrato abgebaut. Kolumbien hat weltweit die größten Platinvorkommen. Die bedeutendsten Zentren des Smaragdbergbaues sind die Muzo- und Chiverminen.

Weitere Mineralprodukte Kolumbiens sind Blei, Mangan, Zink, Quecksilber, Glimmer, Phosphate und Schwefel. Industrie   Die Industrie Kolumbiens, die in den fünfziger Jahren dank hoher Schutzzölle auf Importe ihren Aufschwung nahm, besteht im Allgemeinen aus kleinen Unternehmen, die für den heimischen Markt produzieren. Zusammen machen sie 20 Prozent der jährlichen nationalen Produktion aus. Baumwollspinnereien, die vor allem in Barranquilla, Manizales, Medellín und Samacá ansässig sind, bilden eine wichtige Branche. Weitere Industriezweige sind die Nahrungsmittelherstellung, Tabakverarbeitung, Eisen- und Stahlindustrie sowie Transporteinrichtungen. Neben traditionellen Artikeln wie Panamáhüten, Schuhen und Glaswaren gewinnen chemische Produkte an Bedeutung.

Schätzungen zufolge werden 90 Prozent der weltweiten Kokainproduktion in Kolumbien abgewickelt. Außenhandel Mit über einem Drittel des jährlichen Exportertrags ist Kaffee der Hauptexportartikel Kolumbiens. Erdöl, Baumwollprodukte, Schnittblumen, Bananen, Chemikalien, Zucker, Steinkohle, Gold, Smaragde und Vieh sind weitere wichtige Exportwaren. Eingeführt werden vor allem Maschinen und Transportausrüstungen, chemische Erzeugnisse, Metalle und Metallerzeugnisse sowie Nahrungsmittel. Die Vereinigten Staaten sind Kolumbiens wichtigster Handelspartner, aber auch Puerto Rico, Argentinien, Brasilien, Chile, Mexiko, Venezuela, Japan, Deutschland und die Niederlande haben einen beträchtlichen Anteil am Außenhandel des Landes. Verkehrswesen Das starke Relief des Landes macht den Bau von Straßen und Eisenbahnlinien sehr kostspielig.

Kolumbien hat ein 3 235 Kilometer langes Eisenbahnnetz ein Straßennetz mit 106 220 Kilometer Länge und eine Nationale Fluggesellschaft die AVIANCA.

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