Proseminar: agrargeographie, ws 1995/96
Proseminar: Agrargeographie
Leiterin: Dipl.-Geogr. Ulrike Schmid
Referent: XXX
Universität Trier
Thema: Fischereiwirtschaft und Aquakultur in Skandinavien
1. Def. der Aquakultur
Als Aquakultur bezeichnet man allgemein alle menschlichen Tätigkeiten, die auf unterschiedliche Art und Weise Salz, oder auch Süßwasserorganismen beeinflussen, bevor diese schließlich geerntet (z.B Muscheln), gefangen und vermarktet werden.
- In Norwegen bedeutet Aquakultur in erster Linie Aufzucht und Mast von Lachs und
Regebogenforellen
- Lachse und Regenbogenforellen werden ausschließlich an den Küsten gezüchtet
- Der gesamte Lebenszyklus geschieht in geschlossenen Systemen (fish farming)
- das Prinzip des `sea ranchingº besteht darin, das die Tiere in ihrem Jugendstadium
gefangen sind, um dann freigelassen zu werden
Der typische Aquabetrieb
Die Aquakultur wurde Ende der 60er erfunden
- Nutzung der Winterwärme des Fjordwassers und der Spülwirkung
Der typische Aquakulturbetrieb
- bis zu zwei Dutzend Netzkäfigen
- Durchmesser: 5m, Tiefe: 3 - 5m
- eine Anlage beinhaltet 5000 - 8000 m3 Wasser
- Besamung und Aufzucht durch Spezialbetriebe
- der Transport der Jungtiere wird von Tankwagen oder Booten übernommen
- Beigaben zum Futter: natürliche Farbstoffe
Die Folgen der Intensivhaltung
Wie bei jeder Intensivhaltung oder Massentierhaltung kommt es auch bei der Auquakultur zu Seuchen.
- Lachslaus
- Hitraseuche
Die Entwicklung der Norwegischen Aquakultur (siehe Abb. 1)
Der Grund für das starke Anwachsen der Lachsproduktion und die Stagnation bei den Forellen liegt in den Zollsätzen der Abnehmerländer.
Die Fischereiwirtschaft in Norwegen
Fischfang und Verarbeitung
Das europäische Nordmeer, nördlich 62ø N ist eines der fischreichsten Gewässer der Welt. Große Schelfgebiete gewährleisten große Fischfangraten, da das Wasser hier sehr nährstoffreich ist.
- die Fischwirtschaft wird in Norwegen in den Schelfgebieten von Norden bis Süden
betrieben
- die wichtigsten Fischarten: Hering, Dorch, Lodde, Schellfisch und Makrele;
- die Fangmengen unterliegen mengenmäßigen wie auch räumlichen Schwankungen
Die Überfischung
Am Beispiel von Norwegen,Winterhering (atlanto-skandischer Hering)
- fast der gesamte Bestand wurde angelandet
- Anfang der 70er, Bestand zerstört
Das Meer wird als unerschöpfliche Nahrungsressource angesehen.
- Fangmengen wurden gesteigert
- neue Hochseefangflotten wurden eingesetzt (Ringwadenboote)
- Überfischung fast aller wirtschaftlich nutzbarer Fischarten
Konsequenz
Suche nach Lösungen!
- Einführung der 200 Seemeilenwirtschaftszone ( 30.04.82 )
- Fangquoten werden eingeführt
- Schutzzonen
- Vorgaben
Das Seerecht
Ende der 70er eingeleitet, 1982 legalisiert.
- Nationalisierung großer Meeresgebiete
- heute sind 99 % der befischten Bestände nationaler Verfügung unterstellt
Drei Raumkategorien des neuen Seerechts
1. Das Küstenmeer
2. Die ausschließliche Wirtschaftszone
3.
Die hohe See
Literaturverzeichnis
- Glässer, Ewald (1993) : Norwegen. - Wissenschaftliche Buchgesellschaft
Darmstadt (2., völlig überarbeitete Auflage)
- Glässer, Ewald/SCHWACKENBERG, johann (1985) :
Meeresbewirtschaftung und Aquakultur. Entwicklungen der Fischwirtschaft
in Nordeuropa. - Geographische Rundschau,
H. 10, S.
492 - 502
- Lindemann, Rolf (1986) : Norwegen. Räumliche Entwicklungen in einem
dünnbesiedelten Land. - ( Klett/Länderprofile), 1.Aufl.,
Stuttgart
- Lindemann, Rolf (1989) : Die Aquakultur in Norwegen. Ihre Entwicklung
und ihr Beitrag zur Förderung rückständiger Gebiete.
- Zeitschrift für
Wirtschaftsgeographie 33, H. 1/2, S 58 - 67
- Uthoff, Dieter (1990) : Auswirkungen des neuen Seerechts auf die See-
fischerei. Entwicklungstendenzen und Anpassungsstrategien.
Geographische Rundschau 42, H. 12, S. 672 - 679
- Leser, Hartmut (1983) : Belastungsprobleme des ™kosystems Nordsee
Geographische Rundschau 35, H.
6, S 301 - 304
- Kroiß, Karl - Heinz (1983) : Der Kampf um die lebenden Ressourcen der
Nordsee. Geographische Rundschau 35, H. 6, S 305 - 310
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