Industrielle prozesse
Einordnung produktionstechnischer Prozesse
Ziele, Interessengruppen und Herausforderungen
Betrieb:
planmäßige organisierte Zusammenfassung mehrerer Produktionsfaktoren (Arbeitskraft, Betriebsmittel, Werkstoff)
organisatorische, technische (und örtliche) Einheit
Ziel: Produktion von Sachgütern bzw. Erstellen von Dienstleistungen
Unternehmung:
rechtliche sowie wirtschaftlich-finanzielle Einheit
Teilziele des Produzierens
maximale Wirtschaftlichkeit, verschieden realisierbar:
marktorientiert (z.B. kurze Lieferzeiten, Termineinhaltung, Qualität)
betriebsorientiert (z.B. min.
Durchlaufzeit, max. Auslastung, min. Bestände)
weitere (z.B. Flexibilität, Transparenz)
Interessengruppen
Produktionsbetrieb
Ressourcenverbraucher
Investitionsobjekt
Marktteilnehmer
Hersteller von Produkten
Arbeitgeber
..
......
...
=> verschiedene Interessengruppen haben unterschiedliche Interessen am Produktionsprozeß
Gegenwärtige Herausforderungen
hohe unbeeinflußbare Kosten
zunehmende Internationalisierung
ökologische Probleme
Informationsverarbeitung durchdringt alle Unternehmensfunktionen
neue und weiterentwickelte Produktionsverfahren
Charakteristische Anforderungen
Herstellung und Vertrieb technisch hochwertiger Produkte:
- in (meist) kleinen Stückzahlen
- mit höchster Qualität
- in zahlreichen Varianten
- im Rahmen von Systemlösungen
- in kurzer Zeit
- mit hochgradiger Recyclingfähigkeit
Elemente der Produktionstechnik
Grundformen der Produktion
Urproduktion: Rohstoffgewinnung und -aufbereitung, Einleitung der Gütererzeugung
Verfahrenstechnik: Rohstoffe => Gebrauchsstoffe
Fertigungstechnik: Gebrauchsstoffe => Gebrauchsformen
Gestaltung durch:
Produktionstechnik
Produktionsorganisation
Produktionsinformatik
Die Produktionstechnik beruht auf dem Zusammenwirken von Material-, Energie- und Informationstechnik.
Historische Entwicklung
Einteilung der Fertigungsverfahren
Teilfertigung
Mehrkomponentenfertigung
destruktiv
formend
konstruktiv
irreversibel
reversibel
Schneiden
Spanen
Abtragen
Umformen
Urformen
generierende Verfahren
Schweißen
Löten
Kleben
Nieten
Schrauben
Stecken
Merkmale der Fertigungstechnik
Herstellung geometrisch präzise bestimmter Ein- und Mehrkörpersysteme
Arbeitsvorgang
Ausgangszustand ==========> Endzustand
werkstück- bzw. produktorientiert (nicht prozeßorientiert)
Wirtschaftlichkeit und andere technologische Gesichtspunkte sind der Wahl eines Fertigungsverfahrens übergeordnet
Fertigungssysteme
handwerklich
mechanisiert
automatisiert
Energie und Information durch Menschen zugeführt
Energieumsetzung durch Maschine
Information immer wieder durch Menschen zugeführt
maschinelle E-Umsetzung
Werkzeugmaschine hat Info-Speicher, der nur einmal vom Menschen gefüllt werden muß
Gliederung automatisierter Fertigungssysteme
Energiesystem
Steuerungssystem
Materialflußsystem
Transportsystem
Lagersystem
Handhabungssystem
Bearbeitungssystem
Energie
Material
Information
Spanungstechnik
Kinematische und geometrische Grundlagen
Bewegung, Geschwindigkeit:
- Relativbewegung zwischen Werkzeugschneide und Werkstück, bezogen auf ein ruhend
gedachtes Werkstück (z.
B. wie beim Bohren, aber: Drehen wird genauso betrachtet)
Schnittgrößen (einstellbar):
Vorschub
f [mm]
Zahn- / Schneidenvorschub
fz [mm]; fz = f : (Anzahl der Schneiden)
Vorschubgeschwindigkeit (beschreibt Bewegung des gesamten Werkzeugs relativ zum Werkstück)
vf [m/min]
Schnittgeschwindigkeit (beschreibt Bewegung der Schneide)
vc [m/min]; vc >> vf
Schnittiefe
ap oder a [mm]
Spanungsgrößen (nicht einstellbar, beschreiben den Spanungsvorgang):
Spanungsbreite
b [mm]; b = a : sin k
Spanungsdicke
h [mm]; h = f * sin k
Spanungsquerschnitt
A [mm2]; A = ap * fz = b * h
Einstellwinkel
k
Physikalische und empirische Grundlagen
Spanbildung
Werkzeug / Schneidkeil verformt den Werkstoff hauptsächlich durch Druck:
- elastisch (reversibel)
- plastisch (irreversibel) => gewollt
Spannungszustand führt zum Überschreiten
- der max. zulässigen Schubspannung (Fließgrenze) => Werkstoff beginnt zu fließen
- der Schubbruchspannung (Sprödigkeit)
Spanarten
- entstehen durch unterschiedliche Verhältnisse zwischen möglicher und auftretender
Verformung (Umformvermögen des Werkstoffes und Umformgrad)
- in erster Linie also werkstoffabhängig, nicht beeinflußbar
Fließspan
Scherspan
Reißspan
bei hohem Umformvermögen des Werkstoffes (zäh)
lange Späne, schwierige Spanabfuhr
hohe Oberflächengüte
mittleres Umformvemögen
angestrebt, da Spanabfuhr gut möglich
relativ hohe Oberflächengüte
bei spröden Werkstoffen (geringes Umformvermögen)
rauhe Oberfläche
Spanformen
- Form der anfallenden Späne, unabhängig von Spanarten
- z.B. Band-, Wirr-, Spiral-, Bröckelspäne
- beinflußbar durch:
a.) Spanleitung (Werkzeuggeometrie)
b.
) Schnittbedingungen (einstellbare Schnittgrößen wie Schnittgeschwindigkeit,
Vorschub etc.)
Kräfte am Schneidkeil
Aktivkraft Fa = Fc + Ff (leistungsverursachende Kraftkomponente)
Schnittkraft Fc (groß im Vergleich zur Vorschubkraft Ff)
- größte Kraftkomponente
- abhängig von Werkstoff, Schneidengeometrie, Spanungsbedingungen
- Berechnung:
Fc = A * kc A...Schnittfläche
kc..
.werkstoffabhängige Größe, spezif. Schnittkraft)
kc = kc1*1 : hmc h...Spanungsdicke
kc1*1.
..kc bei A = 1 mm2 => Tabellenwert
mc...Spanungsdickenexponent => Tabellenwert
Energiebilanz
Spanungsarbeit => Wärme
= Scherarbeit (innere Reibung) + Spanflächenreibung + Freiflächenreibung
Zerspanleistung P = Pc + Pf => P » Pc = Fc * vc : 60.
000 [kW] (5-10 kW)
Antriebsleistung PA = Pc : h h...Wirkungsgrad (0,7-0,85)
Verschleiß
Verschleißformen
am Werkzeug
am Werkstück
am Spanungsvorgang
VB...
Verschleißmarkenbreite (Freifläche)
Kolkung K = Kolktiefe KT : Kolkmittenabstand KM (Spanfläche)
Formänderungen
Maßabweichungen
Oberflächengüte
Spanbildung
Schnittkraft
dynamisches Systemverhalten (z.B. Geräusche)
Verschleißmechanismen
- Abscheren von Preßschweißstellen (hohe Temp. => Verschmelzen von Wz- und WSt-
Partikeln => Abscheren), bei höheren Geschwindigkeiten wieder abnehmend
- Verzunderung / Oxidation
- Diffusionsvorgänge zw. Wz und WSt (nur bei sehr hohen Temp. / Geschwindigkeiten)
Standzeit T
- Wie lange bleibt das Werkzeug unter den gegebenen Standbedingungen (Schnittwerte,
Schneidkeilgeometrie) einsatzfähig ? => wichtigste Standgröße
- T = Cv * vck => in erster Linie von der Schnittgeschwindigkeit vc abhängig (dann
Vorschub, dann Schnittiefe)!
Verschleißminderung
- Verbesserung der Spanflächen-Oberfläche
- Erhöhung der Spanflächen-Härte
- Einsatz von Kühl- und Schmierstoffen
Arbeitsgüte
Einflußfaktoren
Kräfte
Wärme
Verschleiß (Maschine, Werkzeug)
Kosten = f(Fertigungsgenauigkeit) => Fertigungsgenauigkeit immer so grob wie möglich, also so genau wie gerade nötig ist, wählen
Geometrische Fertigungsfehler
Formfehler
- Abweichung des Werkstücks von einer vorgeschriebenen geometrischen Grundform
- z.
B. Geradheit, Ebenheit, Rundheit
Maßfehler
- Abweichung der Werkstück-/Istmaße vom vorgegebenen Sollmaß (Konstr.-Pläne)
- enstehen durch Verformungen am Werkstück durch hohe Passivkräfte des Werkstoffs
Lagefehler
- Abweichungen einer Kante, Mantellinie, Achse oder Fläche eines Werkstücks von der
Sollage relativ zu einer Bezugskante, -mantellinie, -achse oder -fläche des Werkstücks
- z.B. Parallelität, Rechtwinkligkeit, Symmetrie
Fehler der Rauhheit
- Unebenheiten von Werkstückoberflächen bezeichnet man als Rauhheit, die in der sog.
Rauhtiefe gemessen wird
Spanende Fertigungsverfahren
Drehen
einschneidiges Werkzeug
rotatorische Schnittbewegung durch das Werkstück
Vorschubbewegung durch Werkzeug
Schnittgeschwindigkeit vc = p * d * n : 1.
000 [m/min]
theoretische Rauhtiefe: Rth = f2 : (8*r) f...Vorschub (0,05...
1 mm)
r...Eckenrundung des Werkzeugs (0,4...
1,6 mm)
erreichbare Rauhtiefe:
- Schruppdrehen: Rz = 40 mm (Hauptziel: hoher Materialabtrag)
- Schlichtdrehen: Rz = 10...40 mm (Hauptziel: hohe Oberflächengüte)
- Feinschlichten: Rz = bis 2,5 mm
Fräsen
mehrschneidiges Werkzeug, mitunter Ungleichteilung
kreisförmige Schnittbewegung durch Werkzeug
unterbrochener Schnitt durch mehrere Schneiden => höherer E-Aufwand als beim Drehen
Bohren
Bohrarten:
- Vollbohren (gesamtes Loch wird weggebohrt)
- Kernbohren (nur ein Ring/Mantel wird weggebohrt)
- Aufbohren (ein vorhandenes Loch wird erweitert)
Schnittkraftberechnung:
- kc vom Drehen (s. Tabelle)
- Fcz = 0,5 * fz * a * kc * sin k (f = 0,5 * fz bei zweischneidigem Bohrer)
traditionell: Spiralform, Wendelgeometrie => Probleme: Verschleiß, Spanbruch
heute: Kurzlochbohrer mit 2-4 auswechselbaren Schneidplatten und Spanteilernuten
(Beschränkung: l < (3-4) * d , deshalb Kurzloch)
Tieflochbohren
- Werkzeuge unsymmetrisch mit spezieller KSS-Zufuhr (Kühl- und Schmierstoffe)
und zusätzlicher Führung am Bohrlocheingang
- sehr hohe Oberflächengüte und Geradheit
- Anwendung bei l > (8..
.20) * d
Schleifen
geometrisch unbestimmte Schneide => rel. komplizierte Eingriffsverhältnisse:
- schwer bestimmbare Schneidengeometrie
- große Anzahl gleichzeitig eingreifender (sehr kleiner) Schneiden (Körner)
- direkte Beobachtung schwierig
Selbstschärfungseffekt durch splitternde Körner (spröde)
mechanische Energie wird in Wärme umgewandelt:
- Freiflächenreibung (hinter Schneidkante)
- plastische Verdrängung des Werkstoffs (innere Reibung)
- Spanflächenreibung
- Spanungs-/ Scherenergie
=> Einsatz von KSS nötig
spezifische Schnittkraft kc wesentlich höher als bei geometrisch bestimmter Schneide
=> wesentlich höherer E-Einsatz erforderlich
Verschleiß
- Kornverschleiß (durch extrem hohe Druck- und Temp.-Verhältnisse bzw. Wechsel
beanspruchung => Oxidation, Diffusion, Schmelzen der Körner)
- Bindungsverschleiß (durch mechan. u.
therm. Überbelastung)
Werkzeuge
- Kornwerkstoffe: Korund, Siliziumkarbid, Diamant, kubisches Bohrnitrit (bis 2.000 °C)
- Bindemittelwerkstoffe:
a.) anorganisch (keramisch)
b.) organisch (Gummi, Kunstharze => temp.-beständig, aber häufig gesundheitsgef.
)
Werkzeugaufbereitung
- Schärfen und Profilieren (mehrere Kornschichten => Entfernen der äußeren Schicht)
- Auswuchten des Schleifkörpers
Schleifverfahren
- Umfangsschleifen
a.) Pendelschleifen (schnell und oft, aber weniger tief)
b.) Tiefschleifen (langsamer, meist in einem Durchgang, relativ tief)
- Stirnschleifen
- Außenrundschleifen
- Innenrundschleifen
- Bauchschleifen
Numerische Steuerung von Bearbeitungsoperationen
Steuerungskonzept
keine manuellen Eingriffe in den Bearbeitungsablauf
schnell austauschbare, gespeicherte Ablaufprogramme => numerisch
exakt definierbare, simultane Bewegungen in mehreren Koordinatenachsen
NC: numeric control (“Festverdrahtung”, d.h. spezieller Rechner)
CNC: computerized numeric control (Ein- oder Mehrrechnersysteme)
DNC: direct numeric control (Zentralrechner steuert bzw. überwacht mehrere NC- oder CNC-Systeme)
Steuerinformationen (siehe Kopien)
spezielle Symbolik (DIN 66025)
selbsthaltende Funktionen (bleiben solange aktiv, bis anderslautende Befehle eintreffen, z.
B. T - Werkzeug, F - vc, S - Spindeldrehzahl)
satzweise wirksame Funktionen (z.B. G2 - Kreisinterpolation)
ein Satz enthält geometrische (Bahnkurve) und meist auch technologische (Wz-Wechsel) Informationen
Einteilung numerischer Steuerungen (siehe Kopien)
Punktsteuerung (Bearbeitung nur in Zielpunkten, z.B. Bohrer)
Streckensteuerung (2-Achsen, 2-aus-3-Achsen, z.
B. Drehmaschine)
Bahnsteuerung (2-Achsen, 3-Achsen, 5-Achsen, z.B. Fräskopf)
Interpolation (siehe Kopien)
Umsetzung geometrischer Informationen in achsspezifische Bewegungsschritte
spezielle Ausrichtung auf die Approximation von Linien und Kreisen
zwei Verfahren:
- Suchschrittverfahren
- Digitale Differntialanalyse
Funktionale Glieder einer NC-Maschine
Bahnberechnung
Dateninterpretation
Lageregelung
Dateneingabesteuerung
NC-Programm
Sollwerte
Lage-Istwerte
Steuereingabe
Lageregelung
Wegmeßsysteme
SPS - Speicher-Programmierbare Steuerung
Urformen
Herstellen eines Teils aus flüssigem oder pulverförmigen Stoff
entscheidende Forderung: endformendes Urformen (near net shape)
=> sehr genaue Berechnung und Herstellung der Formen
wichtigste Verfahren:
- Gießen (Metallteile)
- Spritzgießen (Kunststoffteile)
- Sintern (Metalle, Gemische)
- Laser-Schichtbauverfahren (Rapid Prototyping)
Gießen
Grundlagen
sehr altes Verfahren, trotzdem nur begrenzt beherrscht (Schmelztemperatur)
Einflüsse auf Gießbarkeit und Gußqualität:
- Fließ- und Formfüllungsvermögen des Werkstoffs
- Schwindung und Schrumpfung des Werkstoffs beim Abkühlen
- Wärmerißneigung
- Gasaufnahme
- Seigerungen (Entmischungen)
- Penetration (Eindringen des Werkstoffs in die Gußform)
entscheidend:
- Formteilung
- Zahl und Lage der Anschnitte
- Kerne und Kernlagerung
Gießen mit verlorenen Formen
Form geht verloren (wiederverwendbarer Gießereisand) => Modell nötig
Anwendungen:
- sowohl Einzel- als auch Großfertigung
Gießen mit verlorenem Modell
- z.B. Vollformgießen: geklebte Hartschaumblöcke als Modell => Verbrennen beim
Eingießen
Gießen mit Dauermodell
- z.
B. Holz- oder Metallmodelle
Gießen mit Dauerformen
Dauerformen / Kokillen => keine Modelle erforderlich
sehr temp.-wechsel-beständig, Lebensdauer ca. 10.000 Abgüsse
Sintern
feste, meist pulverförmige Stoffe werden unter hohem Druck miteinander verschmolzen
Motivation:
- ursprünglich waren hochschmelzende Metalle gießtechnisch nicht verarbeitbar
- Legierungen, die im flüssigen Zustand nicht mischbar sind, sind ebenfalls nicht gießbar
- Ziel war u.a.
die Herstellung von Werkstücken mit definiert poriger Struktur (z.B. Filter)
Dreistufiger Prozeß:
- Pulvererzeugung
- Pressen (bis 60 kN/cm2) => Körner verschmelzen an Korngrenzen
- Sintern, also Glühen knapp unterhalb der Schmelzgrenze => Diffusionsvorgänge
- Kalibrieren (Nachpressen zur Beseitigung von Formungenauigkeiten)
Vorteile:
- selten Nachbearbeitung notwendig
- gute Werkstoffausnutzung
- Mischbarkeit (Legierungen)
- keine Verunreinigungen
Nachteile:
- teure Pulver und Werkzeuge
- große Pressen nötig (hohe Energien)
- keine Hinterschneidungen möglich, meist nur rotationssymmetrische Körper formbar
Laser-Schichtbauverfahren
gemeinsames Grundprinzip:
- rechnerinternes Modell mit 3D-Geometriedaten
- rechnerinterne Zerlegung in dünne Schichten
- schichtweiser Aufbau des Körpers in einer Prozeßkammer:
a.) Generieren der Schicht (x-y-Ebene)
b.) Verbinden mit vorheriger Schicht
Fertigung von Metall-, Keramik- und Kunststoffteilen möglich
mehrere unterschiedliche physikal. Verfahren:
- Verfestigung aus der flüssigen Phase (Polymerisation)
- Generieren aus der festen Phase (Verkleben von Granulaten, An- und Aufschmelzen,
Ausschneiden von Platten/Bändern)
- Abscheiden aus der Gasphase
3 Verfahren der Konturierung (Berechnung)
- vektororientiert (Geraden, Kreisbögen) => höchste Qualität, rechenintensiv
- rasterorientiert (zeilenweise Generierung)
- maskenorientiert (geometrisch ähnliche, aber verkleinerte Maske wird durchleuchtet)
Laser-Stereolithographie (siehe Kopien)
Anwendung:
- Anschauungsmodelle
- Urmodelle für Vakuum-, Fein- und Spritzgießen
- Funktionsmuster (funktionieren wie das Original, aber nicht unter dessen Bedingungen)
Laser-Sintern
Prinzip:
- selektives Sintern
- schichtweiser Auftrag des polymerummantelten Metallpulvers
- Laserstrahl scannt Pulverschicht, Polymer schmilzt dabei auf
- Absenken der Arbeitsplattform
- schichtweise Wiederholung
- Vergasung des Polymers (Ofen)
- die nun poröse Metallstruktur wird mit Kupfer infiltriert
Merkmale: sehr komplizierte Geometrie möglich (scharfe Kanten, Schlitze etc.
)
Anwendungen:
- Metallformen
- Formsand-Sintern für Gießformen
- Kunststoffsintern (gebrauchsfertige Teile)
LOM-Verfahren
laminated object modelling
Prinzip:
- Laser schneidet Schichten aus Papierband aus (Dicke ca. 0,1 mm)
- durch Verkleben (Laminieren) der einzelnen Schichten entsteht ein Papierblock, der das
zu modellierende Teil enthält
- Aufbauzeit: einige Stunden bis Tage
- nicht benötigte Teile der Papierbandschichten werden beim Schneiden gerastert und
können nach dem Fertigstellen des Blocks leicht vom Modell gelöst werden
Merkmale: sehr bearbeitungsfreundliche Teile (ähnlich Holz)
Umformen und Zerteilen
Umformen: plastische Formgebung eines vorhandenen Körpers (Verschiebung großer Gitterbereiche)
Grundlage:
- annähernde Volumenkonstanz: V0 = b0 * l0 * h0 = b1 * l1 * h1
Kenngrößen:
- absolute Formänderung Db, Dl, Dh
- Formänderungsverhältnis: z.B. lb = b1 : b0 (für jede Dimension einzeln betrachtet)
- Umformgrad (log. Formänderungsverhältnis): z.B.
jh = ln (h1 : h0)
=> wird benötigt für Berechnung von Umformkräften etc.
=> jb + jl + jh = 0
Druckumformen
Walzen
Schmieden
- Freiformschmieden (“Hammer & Amboß”)
- Gesenkschmieden (Hohlform schreibt Form und Fließrichtung vor, Hammer und Amboß
sind sozusagen schon mit der Werkstückform versehen)
Fließpressen (Drücken eines Werkstoffs durch eine formgebende Öffnung)
Strangpressen (“endloses” Fließpressen, Integralbauweise von ICE-Schienenfahrzeugen)
Zug-Druck-Umformen
Durchziehen
Tiefziehen
Zug-Umformen (siehe Kopien)
Tiefen- bzw. Streckziehen
Weiten
Längen
Biegen
zu beachtende Nebeneffekte:
- Rückfedern des gebogenen Werkstücks
- Längenänderung beim Biegen
=> Berechnung der gestreckten Länge / Zuschnittlänge des Rohteils nötig (siehe Kopie)
=> Simulation der Biegestadien
Schneiden (siehe Kopie)
spanloses Trennen von Blechen
Stanzen / Nibbeln
Strahlschneiden
Brennschneiden
therm. Schneiden (örtl. Erhitzung des Werkstücks)
hohe Temp. Führt zum Verbrennen
Bedingungen:
- Entzündungstemp.
< Schmelztemp.
- Schmelztemp. der Oxide < Schmelztemp. des Grundwerkstoffes
=> ermöglicht Ausblasen der flüssigen Oxide zur Vermeidung von Verunreinigungen
Schnittflächenqualität gering
Anwendung: d = 10 - 30 mm (aber auch bis 3.000 mm)
Plasmaschneiden
Schnittfuge wird durch Energie des Plasmas (hochionisiertes Gas) erzeugt
Werkstück schmilzt/verdampft ( 20.000-30.
000 K) => Schadstoffe, UV-Strahlung
Anwendung: d = ca. 150 mm
Laserschneiden (siehe Kopie)
Wasserstrahlschneiden
abrasives Schneiden: Hochdruckwasserstrahl mit winzigen Schleifkörnchen
Vorteile:
- keine Wärmeeinwirkung
- sehr breites Werkstoffspektrum (auch sehr weiche Werkstoffe)
- keine Nacharbeit der Schnittflächen
Fügen
Verfahren:
- Schweißen, Kleben, Löten, umformtechnische Fügeverfahren, Schrauben
Prinzipien des Schweißens
Nahtstruktur
Wärmeeinfluß
Schrumpfungen und Spannungen
Gas-Schmelzschweißen
Erwärmung durch Azetylen-Sauerstoff-Gemisch
Anwendungsgrenzen durch geringe E-Dichte
Lichtbogenschweißen
Gas zwischen den Polen (abschmelzende Elektrode + Werkstück) wird ionisiert
=> Lichtbogen, Energie- und Materialtransport
evtl. Ummanteung der Elektrode => Schutzgas (soll Oxidation der Schweißnaht verhindern)
Schutzgas-Schweißen
Metall-Schutzgas-Schweißen: abschmelzende Elektrode
- MIG (Metall-Inert-Gas-Schweißen) inerte Gase: sehr reaktionsträge Gase (z.B. Argon)
- MAG (Metall-Aktiv-Gas-Schweißen)
Wolfram-Schutzgas-Schweißen: nicht abschmelzende Elektrode, Zusatzwerkstoff nötig (Bsp.: WIG-Schweißen)
Spanungstechnik allgemein:
Vorschub
f [mm]
Zahn- / Schneidenvorschub
fz [mm]
Vorschubgeschwindigkeit
vf [m/min]
Schnittgeschwindigkeit
vc [m/min]
Einstellwinkel
k oder kr
Schnittiefe
ap oder a [mm]
Spanungsbreite
b [mm]
Spanungsdicke
h [mm]
Spanungsquerschnitt
A [mm2]
Schnittkraft
Fc [N]
spezifische Schnittkraft
kc [N/mm2]
=> Tabellenwerte (Kopie):
kc1x1.
..spezif. Schnittkraft bei A = 1 mm2
mc...
Spanungsdickenexponent
Zerspanleistung
P » Pc [kW] (= 5-10 kW)
Antriebsleistung
PA [kW]
Wirkungsgrad
h (= 0,7-0,85)
Drehen:
Drehzahl
n [min-1]
Werkstückdurchmesser
d [mm]
Schnittgeschwindigkeit
vc [m/min]
Eckenrundung des Werkzeugs
r [mm] (= 0,4-1,6 mm)
Vorschub
f [mm] (= 0,05-1 mm)
Rauhtiefe (theoretisch)
Rth [mm]
Rauhtiefe (erreichbar)
Rz [mm]
Bohren:
Schnittkraft (2-schneidiger Bohrer)
Fcz [N]
Biegen:
gestreckte Länge / Zuschnittlänge
L [mm]
Schenkellänge
l1, l2 [mm]
Biegewinkel
a [°]
Biegeradius
ri [mm]
Blechdicke
s [mm]
Korrekturfaktor (Tabelle auf Kopie)
e
Länge des Bogens
lb [mm]
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