Inhaltsverzeichnis
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1 Rabat 11.1 Lage 11.2 Geschichte 21.3 Allgemeines 31.4 Politik 41.5 Kultur 51.
5.1 Sehenswürdigkeiten 51.5.2 Feste 101.5.3 Veranstaltungen 111.
5.4 Märkte 121.5.5 Tourismus 121.5.6 Essen und Trinken 131.
5.7 Unterkünfte 141.5.8 Verkehrsmittel 151.5.9 Ausflug nach Salé 152 Fès 172.
1 Lage 172.2 Allgemeines 172.3 Geschichte 182.4 Unterkunft 192.5 Kultur 212.5.
1 Handwerk 212.5.2 Essen und Trinken 222.5.3 Feste 232.5.
4 Märkte 242.5.5 Museen 242.5.6 Sehenswürdigkeiten 262.5.
7 Ausflugsziele 303 Meknès – düster und prachtvoll 313.1 Geografie 313.2 Geschichte 313.2.1 Moulay Ismail 323.3 Kultur 343.
3.1 Sehenswürdigkeiten 343.3.2 Bräuche und Feste 433.3.3 Kunst-Handwerk 443.
3.4 Essen und Trinken 443.4 Unterkünfte in Meknès 454 Marrakesch - Die Perle des Südens 474.1 Geografie 474.2 Geschichte 484.2.
1 Die Almoraviden-Dynastie 484.2.2 Die Almohaden-Dynastie 484.2.3 Die Meriniden-Dynastie 494.2.
4 Die Saadier-Dynastie 494.2.5 Die Alouiten-Dynastie 494.2.6 Die Verbindung Marrakesch-Frankreich 494.2.
7 Marrakesch heute 504.3 Sehenswürdigkeiten 504.3.1 Der Platz Djemaa-El-Fna 504.3.2 Die Stadtmauer 514.
3.3 Die Saadier-Gräber 524.3.4 Die Kutubia Moschee 524.3.5 Das Minarett der Kutubia 524.
3.6 Im Bazar – in den Souks 534.3.7 Moscheen, Paläste und Brunnen 544.3.8 Der El-Badi-Palast 554.
3.9 Der Bahia-Palast 554.3.10 Die Gärten von Marrakesch 564.3.11 Die Gärten der Menara 564.
3.12 Der Palmengarten von Marrakesch 574.3.13 Die Gärten Majorelle 574.3.14 Die Gärten de l’ Agdal 574.
4 Die Museen von Marrakesch 584.4.1 Das Museum Dar Si Said 584.4.2 Das Marrakesch Museum: 58Der Tiermarkt (Kamelmarkt): 584.5 Allgemeines 59
Königsstädte Marokkos
Marokko ist berühmt für die vier Königsstädte Rabat, Fès, Meknes und Marrakesch im Landesinneren, in denen man die arabische Kultur und die Mentalität dieses Landes kennen lernen kann.
Ob in Rabat, der ehemals bedeutendsten Piratenniederlassung Nordafrikas, in Meknes, der Großen Stadt des mächtigen Moulay Ismail, in Fès mit seiner einzigartigen labyrinthischen Medina, oder in Marrakesch, wo im märchenhaften Hotel Mamounia schon so mancher bekannte Film gedreht wurde, man wird einfach begeistert sein.
Rabat
Lage
Umgeben vom intensiven Blau des Meeres und Himmels liegt eingebettet in seinen ockerfarbenen Befestigungsmauern eine weiße Stadt, deren Minarett mit den Wolken zu spielen scheint, das ist Rabat, die Hauptstadt des Königreichs Marokkos.
Rabat befindet sich im Norden von Marokko in der Nähe von Meknes und Fès. Die Hauptstadt wird im Osten vom Atlasgebirge und im Westen vom Atlantischen Ozean eingeschlossen.
Abbildung 1: Landkarte
Rabat liegt am linken Ufer des Oued Bou Regreg und am gegenüberliegendem Ufer der Hauptstadt findet man Rabats Schwesternstadt Salé.
Geschichte
Bereits in der Altsteinzeit wurde das Mündungsgebiet um den Oued Bou Regreg besiedelt und im 3.
Jahrhundert vor Christus wurde die Siedlung ein wichtiger Ankerplatz für Phönizier und Karthager. Im 1. Jahrhundert nach Christus bauten die Römer die Siedlung zu einem wichtigen Handelsort aus und innerhalb kurzer Zeit wurde dieser wichtigen Handelssiedlung das Stadtrecht verliehen.
Im 8. Jahrhundert siedelten die kriegerischen Berghouata-Berber in der Nähe von Rabat. Sie schrieben ein neues Religionsgesetzbuch, das zwar den Koran als Grundlage nahm, aber sich mehr an berberische Traditionen anlehnte.
Zenata-Berber und spanische Omajjaden, die diese Religionsspaltung heftig bekämpften, gründeten im 10. Jahrhundert ein Ribat – eine Klosterburg – auf dem Oudaia-Felsen.
Dieses Ribat (daher der Name Rabat) war Stützpunkt für Feldzüge gegen die Berghouata.
Am gegenüberliegenden Ufer des Oued Bou Regreg entstand in Salé die Hauptstadt des Königreiches der Beni Ifren, die ebenfalls die Berghouata bekämpften. Eine Zeit lang geriet das Kloster in Vergessenheit und gewann erst 1150 wieder an Bedeutung, als die Almohaden unter Abd el Moumen die Berghouata besiegten.
Salé wurde zerstört und Yacoub El Mansour (1184–1199) machte Ribat El Fath (Klosterburg des Sieges) zur Hauptstadt des neuen Reiches, jedoch nach dem Tod von Yacoub El Mansour verlegte man die Residenz des Königs nach Marrakesch und so wurde Rabat vergessen wie schon einmal in der Geschichte.
Bis Ende des 16. Jahrhunderts blieb Rabat unbedeutend, während Salé wieder aufgebaut wurde und zum wichtigsten Atlantikhafen Marokkos aufstieg. Anfang 17. Jahrhunderts suchten andalusische Flüchtlinge Zuflucht in den beiden Städten, die sich einem rasanten Aufstieg unterzogen, und die Piraterie nahm ständig an Bedeutung zu.
Salé und Rabat gründeten eine unabhängige Republik Oued Bou Regreg. Dieser Staat wurde zum nordafrikanischen Stützpunkt der Piraten und der Sklavenhandel florierte.
Im 18. Jahrhundert erfolgte nach dem Tod von Moulay Ismail der Niedergang der Republik. Die Franzosen kämpften gegen die Piraterie, sie erklärten 1912 Rabat zur neuen Hauptstadt Marokkos und die Schwesterstadt Salé wurde in den Hintergrund gerückt. Sultan Moulay Yussuf übersiedelte ebenfalls nach Rabat und ließ an dem bereits von Sidi Mohammed Ben Abdallah ausgewählten Platz seinen Palast bauen.
In der französischen Protektoratszeit wurde die Stadt großzügig ausgebaut. 1956 war die Ernennung Rabats zur neuen und vierten Königsstadt der Höhepunkt in der Geschichte der Hauptstadt.
Heute bietet Rabat das Bild einer modernen, beschaulichen Stadt mit Villenvierteln und Verwaltungszentren.
Allgemeines
Rabat ist die jüngste der vier Königsstädte Marrakesch, Meknes, Fès und Rabat, die 1.047 Kilometer von einander getrennt sind.
Heutzutage ist Rabat mit 652 000 Einwohnern auch die viertgrößte Stadt und hat mit Salé eine Fläche von 12 750 Quadratkilometer.
Die Stadt ist die politische und administrative Hauptstadt Marokkos, in der sich auch der Regierungssitz, das Parlament, alle Ministerien, die Verwaltung, die größte Universität Mohammed V. Marokkos, die Staatsbank, die Hauptpost und die ausländischen Botschaften befinden.
Das Wirtschaftszentrum Marokkos ist jedoch Casablanca.
Durch die Oued Bou Regreg Mündung ist Rabat aber eine wichtige Hafenstadt und ein bedeutendes Handelszentrum. Hier wird Leder verkauft und es finden häufig Teppichauktionen statt.
Das Wahrzeichen der Stadt ist der Hassanturm aus dem 12. Jahrhundert. Weiters wird Rabat in 2 Teile, in die „Ville Nouvelle“, die Neustadt und in die Medina, die Altstadt, eingeteilt.
Die Medina ist von einer 5 Kilometer langen Befestigungsmauer umgeben und durch fünf Tore können die Einheimischen und die Touristen ein- und ausfahren. Verziert sind die Tore mit Festons, Flechtwerken, blühenden Verschnörkelungen und großen Muscheln, wobei Bab Er Rouah, das Tor der Winde, das schönste ist.
Abbildung 2: Blick auf die Hauptstadt Marokkos
Die Neustadt lädt durch ihre lebendige Kaffeehauskultur und ihren netten Parks zum Verweilen ein. Die Gastfreundlichkeit der Menschen in Rabat müsste man in anderen großen Weltstädten vergeblich suchen.
Rabat gilt sicherlich als eine der modernsten, europäischen Städte des Landes, die wirtschaftlich im Schatten der lediglich 90 Kilometer entfernten Industriestadt Casablanca steht, jedoch ist ein hervorstechendes Merkmal von Rabat die schön mit Blumen geschmückten Innenhöfe und üppigen Gärten.
Weiters ziehen sich an der Küste entlang der Stadt goldene Sandstrände, auf denen Touristen ihren Badeurlaub genießen können.
Politik
Durch die Verlegung der Hauptstadt von Marrakesch nach Rabat, wechselte auch König Mohammed V. seinen Sitz in die neue Hauptstadt. Danach bestieg 1927 Hassan II. den Thron und nach dem Tod seines Vaters Hassan II., kam Mohammed VI. an die Macht, der noch heute in Marokko regiert und mit seiner Familie im Königspalast wohnt.
Seit der neuen Verfassung vom 4. September 1992 wurden die traditionellen Vorrechte des Königs zwar beibehalten, doch seine Kompetenzen eingeschränkt, jedoch die von der Regierung und des Parlaments erweitert.
König Mohammed VI. versucht Marokko nach außen hin gut zu repräsentieren, er setzt sich auch für eine Einigung der Magrebstaaten ein und pflegt gerne die Kontakte zur Europäischen Union, die für den Handel sehr wichtig sind.
Kultur
Sehenswürdigkeiten
Hassanturm
Der Hassanturm ist das schon weitem sichtbare Wahrzeichen der Hauptstadt und befindet sich im Ostteil der Neustadt. Der Name des Turm geht entweder auf den mittelalterlichen Stadtteil Hassane oder auf den Poeten es Propheten Hassane zurück.
Auf einer Fläche von 2,5 Hektar wollte der Almohadenherrscher Yacoub El Mansour Ende des 12. Jahrhunderts die größte Moschee des Maghreb und die zweitgrößte Moschee des islamischen Reichs errichten (Die größte Moschee befindet sich in Samarra im Irak).
Der Hassanturm sollte eine Höhe von 80 Meter erreichen, sich aus 19 Schiffen zusammensetzen, auf 424 Säulen und Pfeilern stehen und 16 Eingangstor haben.
Durch den Tod von Yacoub El Mansour (1199) und der Verlegung der Almohadenresidenz nach Marrakesch wurde der Hassanturm nicht vollendet. Im Jahre 1755 wurden weite Teile des Hassanturms durch ein Erdbeben zerstört.
Das 44 Meter hohe, quadratische, unvollendete Minarett kann derzeit wegen Restaurierungsarbeiten nur von außen besichtigt werden.
Der Turm gilt heute noch als eine der drei Säulen des mächtigen Almohaden Reiches, zu denen das Minarett der Koutoubia-Moschee in Marrakesch und die Giralda in Sevilla gehören.
Mausoleum Mohammed V.
Das Mausoleum, die Grabstätte Mohammed V., befindet sich gegenüber des Hassanturms und es wurde vom vietnamesischen Architekten Vo Toan nach zehnjähriger Bauzeit 1971 vollendet. Die Grabstätte wurde mit Marmorsäulen, Holzschnitzdecken, Gipsstuckaturen, Relieffriesen, Wabbenkuppeln und 1 000 Quadratmetern Mosaiken von den großen Meistern Marokkos im neomaurischen Stil verziert.
Von einer umlaufenden Galerie im Inneren des Mausoleums blickt man direkt hinunter auf den Sarkophag von Mohammed V.
, der Marokko 1956 in die Unabhängigkeit führt.
In der Südostecke steht noch ein kleiner Marmorsarkophag, in dem sich die sterblichen Überreste von Prinz Moulay Abdallah, Sohn Mohammeds V. und Bruder
Hassan II., der 1984 verstorben ist, befinden. Weiters gibt es in der Grabstätte eine Moschee, eine Bibliothek und ein kleines Museum.
Das Mausoleum Mohammed V.
ist heute eines der prachtvollsten Bauwerke Rabats und es kann jeden Tag von 9 bis 18 Uhr besichtigt werden.
Große Moschee Es-Sounna
Weiters gibt es in der Hauptstadt die Große Moschee Es-Sounna, die im 18. Jahrhundert erbaut wurde und deren Minarett einen islamischen Charakter ausstrahlt.
Chellah
Die Chellah, die sich südöstlich der Neustadt außerhalb der Stadtmauern befindet, wird von einer Mauer aus dem 14. Jahrhundert umschlossen und umfasst Ruinen aus römischer wie aus merinidischer Zeit. 1930 wurden römische Fundamente, der von den Karthagern gegründeten Siedlung Sala ausgegraben.
Eindrucksvoll sind auch die Ruinen der im 13. und 14. Jahrhundert angelegten Merinidennekropole. Außerdem findet man an diesem Ort auch die Ruinen der Moschee Abou Youssef Yacoub (1258–1286), das Grab des Negridensultans Abou El Hassan (1331–1351).
Die Chellah ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet und der Eintritt beträgt 10 Dirham.
Königspalast
Der Königspalast liegt im Südwesten des Verwaltungsviertels, er wurde im Jahre 1864 errichtet und die Anlage wurde mehrere Male vergrößert und erweitert.
Nur der 1.200 Meter lange, ummauerte Paradeplatz vor dem Königspalast ist betretbar, dem Hauptportal dürfen sich die Besucher bis auf zehn bis 15 Meter nähern und der Wohnsitz des Königs im Kern der Anlage ist nicht zu besichtigen.
Gelegentlich finden Führungen durch den Palastbezirk statt und jeden Morgen ab 9 Uhr kann man alle zwei Stunden bei der Ablösung der Palastwache zusehen.
Kasbah des Oudaïas
Die Kasbah des Oudaïas ist eine riesige Festungsanlage, deren gewaltiges Haupttor sich über den Place Souk El Ghezel erhebt. Sie gehört zu den imponierendsten Bauten der Stadt. Und steht an der Stelle des im 10.
Jahrhunderts errichteten Ribat, der Klosterburg. Die heutige Anlage stammt im Kern aus dem 12. Jahrhundert und im 17. Jahrhundert wurde sie verstärkt und erweitert.
Ihren Namen erhielt die Kasbah vom arabischen Stamm der Oudaïas, der sich im 13. Jahrhundert hier ansiedelte.
Den eindrucksvollen Haupteingang zur Kasbah bildet das riesige Bab El Ouaïda Tor, das wegen seines reichen Reliefschmucks zu den bedeutendsten Bauten der Almohadenzeit zählt.
Bab Er Rouah
Das Bab Er Rouah ist neben dem Kasbah-Tor das schönste Portal der Almohaden Mauer und befindet sich im Nordwesten der Stadt an der Atlantikküste.
Das Tor wird von zwei riesigen, wunderschön verzierten Türmen, die aus den Ruinen von Volubilis stammen, umgeben. In der Mitte wölbt sich ein gigantischer Hufeisenbogen, der ebenfalls mit mehrreihigen Inschriften verziert wurde.
Das Bab Er Rouah war früher Schauplatz von Gerichtsverhandlungen und während der Sultanszeit wurden hier die Köpfe der Hingerichteten aufgespießt.
Museum für marokkanische Kunst, Volkskunstmuseum und Musikinstrumentenmuseum
Etwas weiter, in der Residenz von Moulay Ismail, sind das Museum für marokkanische Kunst, das Volkskunstmuseum und das Musikinstrumentenmuseum untergebracht.
In den Hallen der Museen findet man Darstellungen alter Dekorationen aus der marokkanischen Aristokratie, sowie prachtvolle Juwelen, Korane, Töpfereien, Musikinstrumente, schöne blaue Keramik aus Fès, eine traditionelle Wohnzimmereinrichtung, eine Trachtensammlung und vieles mehr. Sehenswert ist auch das maurische Dampfbad, Hamam, des Sultans.
Nach der Besichtigung der Museen kann man noch gemütlich im andalusischen Garten spazieren gehen und einen schönen Tag verbringen.
Archäologisches Museum
Das Archäologische Museum wurde 1932 eröffnet und enthält die verschiedenen Funde aus Volubilis, Bannasse, Thamusida und anderen Orten. Das Museum erzählt von der Geschichte Marokkos von der Frühzeit bis zur moslemischen Herrschaft.
Beim Durchstreifen der Galerien macht der Besucher eine Zeitreise, wobei er bei den Steinzeitmenschen und deren primitiven Werkzeuge anfängt, über das Neolithium und die ersten Berberinschriften, den Bronze- und Marmorstatuen der Phönizier und Karthager, einer prächtigen Sammlung der römischen Gottheiten, bis zu den Keramiken und Mosaikwerken der ersten islamischen Städten.
Zu den ausgestellten Gegenständen gehören unter vielem auch Bronzebüsten von Juba II und Cato.
Zeitgeschichtlich Interessierte sollten dieses Museum unbedingt genauer unter die Lupe nehmen, wenn sie in Rabat sind.
Postmuseum
Briefmarkensammler können das Postmuseum, das 1970 gebaut wurde, das ganze Jahr hindurch besuchen. Hier werden die verschiedensten Briefmarken und größten Briefmarkensammlungen der Welt ausgestellt.
Prähistorisches Museum
Dieses Museum beschäftigt sich mit Geologie und er Paläontologie, das heißt mit der Entstehung und dem Aufbau der Erde.
Eine tolle und faszinierende Touristenattraktion im Prähistorischen Museum ist die Rekonstruktion eines 150 Millionen Jahren alten Dinosauriers aus Überresten.
Feste
Mawâzine – Rythmes du monde
Seit kurzer Zeit gibt es ein neues, kulturelles Festival „Mawâzine – Rythmes du monde“ in Rabat, das anscheinend von König Mohammed VI. veranlasst wurde. Das Festival fand voriges Jahr Ende Mai zum ersten Mal 14 Tage lang statt und soll ab jetzt jedes Jahr veranstaltet werden.
Mawâzine bedeutet zu Deutsch Taktik. Bei diesem Fest soll die marokkanische Kultur „Maroc Cultures“ und die zahlreichen erstklassigen Künstler vorgestellt werden. Weiters will man eng mit den international anerkannten Museen zusammenarbeiten.
Voriges Jahr war der senegalesische Sänger Yousou N’Dour zu Gast und am Ende dieses 14-tägigen Festes musste der Alltag wieder einkehren.
Zwar kann Rabat mit großen Festivals, verglichen mit andern europäischen Städten derselben Größe nicht mithalten, aber in Marokko hat Rabat unzweifelhaft die Nase vorne.
Fête des cires (Wachslaternenfeste) in Salé
Wenn man seinen Urlaub in Rabat verbringt, kann man auch in der Schwesternstadt Salé am Wachslaternenfest, einem religiösem Fest, teilnehmen.
Am Vorabend des Mouloud (Jahrestag der Geburt des Propheten), begegnen sich die Slaouis, geschmückt mit prachtvollen, bestickten Kostümen in einer Prozession zur Gedenkstätte von Sidi Abdallah Ben Hassoun, den Patron der Stadt und der Binnenschiffer. Das ganze Fest wird von Trommeln und Flöten begleitet und die Menschen legen vor dem Denkmal prachtvollen Schmuck, der mit einem Mosaik aus buntem Wachs verziert ist, nieder.
Veranstaltungen
Teppichauktion
Falls jemand auch nach seiner Marokkoreise oft an die schöne Zeit in diesem Land erinnert werden will, der kann sich jeden Donnerstag bei der Teppichauktion in der Rue des Consuls in Rabat die wunderschönsten orientalischen Teppiche aneignen und mit nachhause nehmen.
Royal Golf Dar Es-Salam
Der Royal Golf Dar Es-Salam ist mit seiner berühmten Trophäe Hassan II., ein Golfturnier, das alljährlich Anfang November zehn Kilometer außerhalb von Rabat abgehalten wird, und an dem die berühmtesten Golfspieler der ganzen Welt teilnehmen.
Der Golfplatz verfügt über insgesamt 45 Löcher, wurde von Robert Trent Jones entworfen und das ganze Gelände gestaltet man mit Rosen, Mimosen, Hyazinthen, Hibiscusssträuchern, Narzissen, Bananenbäumen und Papyrussträuchern.
Märkte
Wie in allen orientalischen Ländern findet man auch in der Hauptstadt Marokkos verschiedenste Märkte, wo die einheimische Bevölkerung versucht ihre selbst produzierten Lebensmittel sowie Handwerksprodukte zu verkaufen.
Entlang der Rue Souïka bekommt man alles, angefangen von Gewürzen über kleine Bratspieße bis zu Honigkuchen.
Die Rue Es-Sebat ist bekannt für die vielen Schuhverkäufer und wenn man weiter geht in Richtung Rue des Consuls findet man verzierte Gläser, bestickte Tücher, Armbänder und vor allem die berühmten Teppiche von Rabat aus geschorenem Samt, feinem Gewebe und einem Rundbild in der Mitte, das sich vom roten Grund abhebt.
Vorsicht ist vor allem allen Touristen geboten, denn auf diesen Märkten treiben sich sehr viele Straßendiebe umher.
Tourismus
Die Hauptstadt Marokkos und die übrigen drei Königsstädte sind ein beliebtes Urlaubsziel für Europäer, denn nur einige Kilometer von unserem Kontinent entfernt, kann man eine ganz andere und für uns fremde, orientalische Kultur kennen und schätzen lernen.
Touristen bevorzugen den Städtetourismus in Rabat, um sich hier die wichtigsten und berühmtesten Sehenswürdigkeiten anzusehen. Die meisten Besucher machen eine Stadtrundfahrt mit dem Bus oder begeben sich zu Fuß durch die Straßen und Souks von Rabat, damit sie auch die Gastfreundlichkeit der Marokkaner erforschen können.
Andere wiederum lieben es sich vom Alltag und Stress zu entspannen. Diejenigen können an der Küste vor Rabat eine Sonnenbad nehmen, Golf spielen auf Rabats schönsten und bekanntesten Golfplatz oder sich im andalusischen Garten erholen.
Essen und Trinken
Nach vielen Besichtigungen möchte man gemütlich sein Essen zu sich nehmen. Für Hungrige und Durstige ist bestens gesorgt.
Borj Eddar (Unterhalb der Kasbah des Oudaïas)
Am Strand befindet sich das Mittelklasse Restaurant „Borj Eddar“, wo die verschiedensten Fischspezialitäten, wie Atlantikfische, Hummer, Krabben, Langusten und Muscheln, angeboten werden.
Kanoun Grill (rue d’Ifni, beim archäologischen Museum)
„Kanoun Grill“ ist ein rustikales Lokal, wo man wie der Name schon sagt Fleisch und Fisch vom Grill bekommt.
Koutoubia (rue Pierre Parent, beim archäologischen Museum)
Das „Koutoubia“ ist ein kleine aber feine Gaststätte. Den Couscous gibt es nirgends besser in ganz Rabat als hier und außerdem bietet es den Besuchern ein ruhige, gemütliches Ambiente.
La Mamma (Avenue Mohammed)
„La Mamma“ ist eine Pizzeria in Rabat. Dort kann man italienische Spezialitäten wie Spaghetti und Pizza in Hülle und Fülle verzehren.
Le Goéland (Rue Moulay)
„Le Goéland“ bietet ebenfalls Fischspezialitäten an. Außerdem hat das Restaurant einen gemütlichen Innenhof.
Café Maure (Place Sidi Makhlouf)
Das Café Maure wurde 1915–1918 erbaut im orientalisch-maurischen Stil und man hat von der Terrasse einen schönen Ausblick auf die Oued Bou Regreg Mündung und auf Salé. Zusätzlich ist es ein Treffpunkt für Einheimischen.
Unterkünfte
Nach dem man einen ganzen Tag in Rabat verbracht hat und schon müde ist von den vielen Besichtigung, benötigt jeder Tourist ein Unterkunft für die Nacht.
La Tour Hassan (Rue Abderrahmane)
Das Hotel „La Tour Hassan“ ist zentral gelegen und elegant, komfortabel und modern ausgestattet. Es befindet sich in der Nähe des Hassanturms.
Rabat Hilton (Souissi)
Rabat Hilton gehört zur Hotelkette Hilton International Hotels & Ressorts, fällt in die höchste Preisklasse, aber dafür bietet das Hotel einen eigenen Golfplatz, einen Reitclub in der Nähe und einen großen Schwimming Pool im Garten. Die geschmackvolle Innenausstattung passt hervorragend zur ruhigen Atmosphäre.
Royal (Rue Aman)
Das „Royal“ war früher einmal ein Grandhotel und wurde etwas vernachlässigt, aber trotzdem prägt das Flair des vorigen Jahrhunderts das gesamte Hotel.
Balima (Avenue Mohammed)
Dieses Hotel stammt aus der Kolonialzeit, dessen Terrassencafé als Treffpunkt von Rabat gilt und von den Zimmern aus hat man eine schöne Aussicht über die Stadt.
Shéhérazade (Rue de Tunis)
Im Shérérazade ist nicht weit weg vom Mausoleum Mohammed V., hat eine ruhige Lage und das Personal ist sehr zuvorkommend. Am Wochenende gibt es im hauseigenen Restaurant Partys für jedermann.
Verkehrsmittel
Rabat ist ein Verkehrsknotenpunkt. Einerseits kann man die Hauptstadt jederzeit mit dem Schiff oder mit dem Zug erreichen.
Andererseits kommen viele Menschen mit dem Flugzeug nach Rabat, wo sie am Flughafen Rabat-Salé, der sich zehn Kilometer außerhalb der Stadt befindet, landen.
Im Zentrum gibt es ein gutes Verkehrsnetz der Stadtbusse mit Verbindungen in alle Stadtteile und nach Salé.
Ausflug nach Salé
Salé befindet sich am gegenüberliegenden Ufer des Oued Bou Regreg von Rabat und hat
450 000 Einwohner. Viele Gäste machen einen Ausflug nach Salé, um auch diese orientalische Stadt kennen zu lernen.
Die beiden Städte sind mit einer modernen Brücke „La Pont Hassan“ verbunden, aber zahlreiche Menschen überqueren den Fluss lieber mittels Fähre oder Boot.
Nach der Überquerung des Flusses erreicht man die Mauern, die die Medina umschließen, und hier beginnen auch schon die traditionellen Märkte, der Souk el-Ghezel, der Souk el-Kébir und der Souk el-Merzouk, wo diverse Waren wie Gold- und Silberschmuck sowie Lebensmittel verkauft werden.
Unbedingt besichtigen sollte man in Salé das Marabout des Sidi Ben Hassoun. Das ist die Gedenkstätte des Stadtheiligen, dessen Andenken mit dem wie schon erwähnten Wachslaternenfest gefeiert wird.
Weiters sollte man sich die Große Moschee ansehen, die aus dem 14. Jahrhundert stammt und 1882 während Protektoratszeit völlig neugestaltet wurde.
In die ehemalige Bastion Borj Sidi Ben Achir aus dem 18. Jahrhundert ist das Keramikmuseum eingezogen.
Wer die beiden Städte kennen gelernt hat, die islamische Kultur erfahren hat, wird verstehen, dass hier ein Stück Geschichte geschrieben wurde.
Fès
Lage
Die Stadt Fès ist eine Binnenstadt im fruchtbaren und landwirtschaftlich intensiv genutzten Sebou-Becken und verdankt ihren ganzjährigen Besucherstrom unter anderem ihrer zweifellos verkehrsgünstigen Lage zwischen Rif und Mittlerem Atlas. Fès befindet sich im Norden von Marokko, 60 km nordöstlich von Meknès, an der Südflanke des Cheraga-Plateaus. Die Stadt liegt in der Mitte der Saïss-Ebene, die das Küstengebirge vom Mittleren Atlas trennt, der Reichtum an Wasser ermöglichte die Anlage von großzügigen Gärten, teilweise auch vom gleichnamigen Fluss der durch die Stadt geht. Durch die Lage in einer Senke herrscht im Sommer oft große Schwüle. Der Flughafen – Aéroport Fès Saïss – befindet sich 15 km südlich von Fès.
Allgemeines
Fès, die älteste der vier Königsstädte, ist die Hauptstadt der gleichnamigen, 5 400 m² großen Wilaya mit insgesamt etwa 1 051 000 in der Mehrzahl städtischen Bewohnern (mit Trabantenstädten und Umgebung).
Der Name soll auf Fas (Fès), was "Hacke" auf arabisch bedeutet, auf die Benutzung dieses Gerätes bei der Stadtgründung hindeuten.
Seit 1976 steht Fès unter dem Schutz der UNESCO als erhaltenswerte Stadt, und es wird nach und nach versucht, Teile von ihr zu restaurieren.
Das geschlossene Altstadtbild erscheint zeitlos, beherrscht von den Minaretten der Moscheen mit Dächern aus grün lasierten Ziegeln.
Fès besteht aus 3 Teilen: dem ältesten Stadtteil, Fes el-Bali ("das alte Fes"), dann dem von den Meriniden gegründeten Fes el-Djedid ("das neue Fes") und schließlich dem Dar Debibegh, der Ville Nouvelle, von den Franzosen während der Protektoratszeit gegründet und nun eigentliche Neustadt. Eine 16 km lange Ringstraße leitet den Verkehr um die Stadt.
Rings um die Stadtmauern hat man sowohl vom Bordj Sud (Hügel im Süden) als auch vom Bordj Nord (Hügel im Norden) einen herrlichen Blick auf Fès und Umgebung. Aufgrund der drei verschiedenen, klar voneinander getrennten Teile ist die Stadt sehr weitläufig. Die meisten Hotels sind in der Neustadt, so dass eine Besichtigung meist dort beginnt.
Fes el-Bali, die labyrinthartige Altstadt aus dem 9. Jahrhundert, in der man sich ohne Führer kaum zurechtfindet, beherbergt die Souks, und in ihr liegen fast alle historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten. Bis auf sehr wenige Straßen, die in die Medina führen (z.
B. zum Bab Bou Jeloud im Westen bzw. zur Rsif-Moschee im Süden), ist es nicht möglich in die Medina mit einem Auto zu fahren.
Auch Souvenirsammler kommen in Fes nicht zu kurz: Neben Trachten, Schmuck, Stickereien, Stoffen, Keramik, Holzschnitzereien, Gewürzen, goldbestickten Lederkissen, Messing- und Goldschmiedearbeiten lohnt sich auch der Kauf der typisch blau-weißen Feser Keramik als fabelhaftes Reiseandenken.
Geschichte
Fès wurde im Jahre 789 von Idriss I. gegründet, der später in der römischen Stadt Volubilis begraben wurde, um sein Grab entstand die heute heilige Stadt Molay Idriss.
Die eigentliche Gründung erfolgte aber erst 808 durch Idriss II., seinem Sohn, der dort, wo sich sein Vater damals niedergelassen hatte, die ersten Häuser errichtete.
Die Besiedlung geschah im 9.Jahrhundert in zwei durch hohe Mauern streng voneinander getrennten Stadtteilen.
Auf der einen Seite Araber, die aus Kairouan (Tunesien) gekommen sind, die Adonat-el-Kairouan, auf der anderen Seite Berber und aus Spanien geflüchteten Andalusier, die Adonat-el-Andalous. Neben dem Sultanspalast gab es noch einen 3.
Stadtteil, die Mellah, das Judenviertel, das auch eine eigene Stadtmauer hatte.
Im 11.Jahrhundert bevorzugten die Nachfolger Marrakesch als Hauptstadt. Wichtig aber für die Weiterentwicklung der Stadt war, dass nun die Mauern zwischen den Stadtteilen fielen. Im 12.Jahrhundert kamen die Sultane wieder nach Fès zurück und die Stadt erlebte nun einen ungeheueren Aufschwung.
Ali ben Youssef vollendete den Bau der Karaouyine, in der 20.000 Gläubige Platz hatten. Im 13. Jahrhundert besaß Fes 785 Moscheen, 80 Brunnen, 93 öffentliche Bäder und 472 Mühlen. Es entstanden zahlreiche Medersen (Koranschulen), die Studenten aus der gesamten arabischen Welt anzog. Im 15.
Jh. wurde die Stadt erweitert und "Fes die Neue" gegründet. Fès hatte nun 200.000 Einwohner.
1672 verließen die Sultane endgültig Fès. Am Ende des 18.
Jahrhunderts kamen die Sultane noch einmal nach Fès zurück, doch zwangen die Franzosen Sultan Moulay Hafid bei der Unterzeichnung des Protektoratsvertrages 1912, seine Residenz nach Rabat zu verlegen. Durch diese Unterzeichnung wurde den Franzosen der größte Teil Marokkos als Protektorat übertragen. Im April brach hier der Aufstand gegen die Europäer aus, erst im Juni 1912 wurde der endgültige Friede geschlossen.
Fès ist bis zum 20. Jahrhundert die geistige Hauptstadt des Königreiches gewesen und hat jetzt etwas von ihrem Glanz eingebüßt. Die Fassis, wie sich die Bewohner von Fès nennen, begreifen sich aber immer noch als Bildungselite des Landes.
Auch sind sie stolz darauf, besonders elegant und modisch zu sein, sozusagen Trendsetter.
Unterkunft
Jugendherberge (rue Abdeslam Serghini)
Auch in Fès befindet sich eine Jugendherberge, die mit günstigen Preisen für jüngere Leute aufwartet.
Sofitel Palais Jamai (Bab Guissa)
Diese ehemalige Wesirresidenz wurde 1879 im arabisch-maurischem Stil während der Herrschaft des Viziers Jamaï gebaut. Ein wahres Schmuckstück, umgeben von einem wundervollen andalusischen Garten, neben der Medina von Fès und El Karaouyine Universität. 123 Zimmer und Suiten, marokkanische, französische und internationale Küche in 3 Restaurants bieten sich geradezu an. Eine Piano Bar, 5 Tagungsräume für bis zu 200 Personen machen das Hotel ideal für Geschäftsleute.
Das Hotel hat auch Schwimmbad, Tennis, Sauna und Fitnessclub, auch ein Golfplatz ist in der Nähe.
Ibis Moussafir (Avenue des Almohades)
Es befindet sich im Stadtzentrum gegenüber dem Bahnhof und ist nur wenige Minuten zu Geschäften und der berühmten Medina entfernt. Umgeben ist es von einem großen Garten mit einem Schwimmbad; Bar und Restaurant, Tagungsräume und privat Parkplätze befinden sich dort ebenso. Tennis- und Golfplätze sind in der Nähe. Es gibt 123 Zimmer die alle mit Klimaanlage, Telefon und Fernseher ausgestattet sind.
Sheraton Fès Hotel (Avenue des F.
A.R., B.P. 2489)
Das Sheraton liegt inmitten im Herzen der Stadt und bietet einen leichten Zugang zur Stadtadministrative und Geschäftsgebäuden. Einige Museen und andere kulturelle Attraktionen befinden sich ebenfalls in der Nähe.
Das Sheraton bietet erste Klasse Unterkünfte, inklusive 268 komfortablem Gästezimmern mit moderner Einrichtung und ist die ideale Destination sowohl für Geschäftsleute als auch für Familien.
Kultur
Handwerk
Keramik
Eine Vielfalt hochwertiger Keramikerzeugnisse ist als wichtiger Bestandteil des marokkanischen Kunsthandwerkes in allen Souks zu finden und erfreut sich bei Touristen hoher Beliebtheit.
Es werden einerseits einfache, teilweise unlasierte Töpferwaren hergestellt, die noch heute vor allem auf dem Land wichtige Gebrauchsgegenstände darstellen: Wasserkrüge, große Teller und Tajines. Andererseits gibt es eine Fülle monochromer und mehrfarbiger Keramikerzeugnisse, vom Aschenbecher über Teller bis hin zu dekorativen Vasen.Fès ist ein wichtiges Töpferzentrum in Marokko. Gerade die traditionell weißblaue Fès-Keramik ist im ganzen Land für ihre Qualität und Schönheit beliebt und gefragt.
In mühevoller Kleinarbeit werden hier alle Steinchen extra aus bunten Fliesen geschnitten um dann wiederum zu einem großen Mosaik zusammengesetzt zu werden. Schon von klein an muss diese Fingerfertigkeit trainiert werden. Typisch ist der Grundstoff der Keramik, ein weicher, grauer Ton aus der Umgebung von Fès.
Die Herstellung beginnt mit dem Vermengen von Ton und Wasser zu einer breiigen Masse, welche durch weiteres Kneten zum Töpfern vorbereitet wird. Nach dem Töpfern wird die Keramik getrocknet und in großen Öfen, die mit Olivenresten befeuert werden, bei ca. 1.
200 ° C gebrannt. Die Bemalung der Keramik erfolgt vor oder nach dem Brennvorgang, wobei die Farben aus Metalloxiden gewonnen werden und beim Brennen ein Farbwechsel auftreten kann. Vorherrschende Farben sind, wie auch bei den Mosaiken im Königspalast, rot, gelb, grün und vor allem blau.
Die Keramik ist handbemalt mit typisch arabesken Flechtbandmustern in blau-weiß oder polychrom mit Motiven des 19. Jahrhunderts. Sie ist für Sammlerzwecke, zur Dekoration und zum Gebrauch gleichermaßen geeignet.
Lederverarbeitung
Seit Jahrhunderten wird in den Gerbereien des Gerberviertels unverändert nach archaischen Methoden gearbeitet. Trotz gegenteiliger Behauptungen wird zumindest beim Enthaaren der Felle Chemie eingesetzt.
In gemauerten Bottichen wird das Leder zur Gerbung eingeweicht und auch gefärbt, junge Männer walken die Häute mit bloßen Füßen. Durch die konzentrierten Laugen und Farben sind sie meistens mit 35 Jahren am Ende ihrer Kraft. Aufgrund der Arbeitslosigkeit in Marokko sind die gut bezahlten Job trotzdem begehrt.
Bei der Besichtigung des Gerberviertels darf man auf alle Fälle nicht auf das Mitbringen von Pfefferminzzweigen vergessen, da der penetrante Geruch sonst unerträglich ist.
Die in Fès gefertigten bequemen, auffällig gelb gefärbten Lederpantoffel sind das Ergebnis einer Reaktion von Mittagssonne und großen Mengen Safran. Der rote konische Filzhut mit der charakteristischen Quaste wird auf immer mit den textilen Errungenschaften der Stadt verbunden sein. Denn der Fès, die islamische Baskenmütze, ist im Bewusstsein der Europäer die moslemische Kopfbedeckung schlechthin.
Essen und Trinken
Dar Tajine (Ross Rhi, bei der Place Rsif)
Dar Tajine, in dem maurischen Bürgerpalast des 19. Jh. Wird man verwöhnt von einer Dienerschaft in Babuschen und roter Livrée.
Al Firdaous (Bab Guissa, beim Palais Jamai Hotel)
Im „Paradies“ ruht man wie im koranischen „Ort der Seligkeit“ in Reihen auf Polsterkissen und kann harrira, tajines und couscous aller Art genießen.
La Koubba (Borj Nord)
Das „La Koubba“ ist ein Panoramarestaurant mit einem Kuppelschiebedach im Hotel „Les Merinides“.
Feste
Kirschenzeit
Im Monat Juni feiern die Einwohner von Sefrou, Nähe Fès, die Kirschenzeit. Eine Prozession zieht dann zur Grabstätte des Propheten Daniel. Dieses fröhliche Fest der Fantasia mit ländlichen Liedern und Tänzen bietet eine schöne Gelegenheit, die lebendige, folkloristische Tradition des Mittleren Atlas zu entdecken.
Festival of Sacred Music
Vom 28.
05.2004 bis 05.Juni 2004 findet in Fes das Festival of Sacred Music statt. Chöre, Orchester, Tanzgruppen und Solisten aus aller Welt - sämtlich Anhänger des Islam, des Judentums oder des Christentums - beleben die andalusischen Gärten im Palais du Batha in Fes el-Bali und die Place Bab Makina in Fes el-Jedid. Es ist zwischen Kunst und Kultus situiert: auf der einen Seite die ästhetische Wirkung der außergewöhnlichen Musik, auf der anderen der rituelle Kontext, der einen sinnlichen und geistigen Zugang zu unbekannten religiösen Welten vermittelt. Neben den Konzerten aus Japan, Indien, dem Iran und Tunesien stehen Dialoge zwischen den Religionen.
Bei diesem Festival begegnen sich die verschiedensten sakralen Musiktraditionen in einem Zeitraum, in dem die christliche Adventszeit, das Chanukafest im jüdischen, der Ramadan im islamischen Kalender fällt.
Märkte
Die Souks Attarine und Kissaria bilden den Mittelpunkt des Handwerks und des Handels. Die Straßen und Viertel sind, wie in allen Souks, nach Handwerkszweigen aufgeteilt.
So kommt man vorbei an den Kupfer- und Messingschmieden, Goldschmieden, lederverarbeitenden Handwerkern und Basaren mit goldbestickten Lederkissen, Taschen und Gürteln, an den Waffenschmieden, Teppichhändlern und Manufakturen, Kleiderläden, Tischlern, Drechslern, Gewürzhändlern, Fisch- und Gemüsehändlern bis zum Gerberviertel.
Der Souk Attarine verfügt über eine besonders große Auswahl an Duftessenzen und Kräutern, wobei der Souk Neijarine mehr einem Tischlermarkt mit Werkstätten, Brunnen und ehemaliger Händlerherberge gleicht. Auf dem Place Nejjarin befindet sich auch der berühmte durch fliesenmosaikgefassten, mit einem Zedernholzvordach versehenen Brunnen Fontaine en Nejjarin, ein Ort zum Innehalten inmitten der lärmerfüllten Tischlersouks.
Die Kissaria schließt sich direkt östlich an die Zaouïa des Moulay Idriss II. an und ist jener Teil der Souks, dem traditionsgemäß besonders kostbare Produkte wie zB. hochwertige Textilien, Schmuck etc. vorbehalten sind.
Auf dem Seffarin-Platz haben sich die Kesselmacher und -flicker niedergelassen, die riesige Bottiche und Kupferkessel fertigen, die in erster Linie bei großen Festen und Hochzeiten Verwendung finden.
Museen
Dar Batha Museum
An der Grenze zwischen Fes el-Djedid und Fes el-Bali liegt das Dar Batha, das Volkskunstmuseum, ein ehemaliger Wesirspalast mit hispano-maurischer Architektur und überaus großzügig angelegten Gärten.
Zudem warten auf den kulturinteressierten Besucher eine bemerkenswerte archäologische Sammlung sowie ein sehr umfangreiches Museum marokkanischer Kunst. Es wurde unter Moulay Hassan dem Ersten und Moulay Abdelaziz, am Ende des 19. Jahrhunderts erbaut und 1915 zum Museum erklärt.
Durch seine prächtige Architektur und den reichhaltigen Kollektionen an Holzschnitzereien, Zellig Keramiken, Gusseisen, Gipsskulpturen, Teppichen, Juwelen und Astrolaben, erhält Dar Batha die Spuren der traditionellen Handwerkskünste von Fes und der geschickten Händen ihrer Kunsthandwerker. Ein ganzer Raum ist den Fès-blauen Zellig Keramiken gewidmet, einer Spezialität der Stadt; die besten Stücke werden dort ausgestellt. Die Sammlungen die in diesem Museum ausgestellt sind, zählen landesweit zu den reichhaltigsten ihrer Art.
Musée des Armes
1963 gegründet, ein Fort das im 16. Jahrhundert auf Befehle von dem Saadi Sultan Ahmed El Mansouri errichtet wurde, dokumentiert die Geschichte der Waffen von der Urzeit bis ins 20. Jahrhundert. Pfeilspitzen, Beile, Dolche, Säbel und Schwerter, sowie verschiedene Sorten von Feuerwaffen, Pistolen, Gewehre und Kanonen aller Art aus dem Maghreb, Europa und Asien kann man hier bewundern.
Die Sammlungen wurden durch königliche Schenkungen wesentlich bereichert und enthalten nun einige außergewöhnliche Stücke. Die auserlesensten Meisterstücke sind marokkanischen Ursprungs: mit Juwelen verzierte Dolche, traditionelle Gewehre und eine fünf Meter lange Kanone, die 12 Tonnen wiegt und die während der Schlacht der Drei Könige eingesetzt wurde.
Sehenswürdigkeiten
Bab Bou Jeloud
Das Schmucktor Bab Bou Jeloud, im Südwesten der ummauerten Altstadt, geziert mit blau (der Farbe der Stadt Fes) glasierten Kacheldekor und Rautenbändern an der einen, mit grünem (der Farbe des Islam) an der anderen Seite bildet die Grenze zwischen Fes el-Bali und Fes el-Jedid. Die romantische Stimmung, die den Besucher beim Blick auf die beiden postkartenbekannten Minarette durch das Tor hindurch befällt sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass dieses Tor erst 1913 nach maurischen Vorbild errichtet wurde. Nach dem Durchschreiten des Dreibogentors beginnen die in etwa parallel verlaufenden Hauptachsen Talaa Seghira (Rue du Petit Tala)und die schilfgedeckte Talaa Kebira (Rue du Grand Tala). Beide Gassen führen in das verwinkelte Viertel Fes el-Bali, direkt ins Zentrum der Medina.
Karaouyine Moschee
Unweit des Gerberviertels befindet sich der Komplex der Moschee und Universität Karaouyine, welches das bedeutendste Bauwerk von Fes el-Bali ist, denn diese Moschee ist nach der Azhar-Universität in Kairo die größte islamisch-theologische Universität der Welt.
Lalla Fatima al-Fihrya, die fromme Stifterin aus Kairouan (Tunesien), stiftete 859 eine kleine Bethalle.
Heute ist die Karaouyine Moschee mit 16000 m² Grundfläche die größte Freitagsmoschee von Fès und die zweitgrößte Moschee Marokkos.
Ihr derzeitiges Aussehen verliehen ihr die Almohaden und Meriniden. Im 16. Jahrhundert fügten die Saadier dem reich geschmückten Innenhof zwei wunderschöne Brunnenpavillons nach andalusischem Vorbild hinzu. Die bereits im 13. Jahrhundert eingerichtete Bibliothek beeindruckt mit ihrer einmaligen Sammlung alter Koranhandschriften mit Buchmalereien, die zu den bedeutendsten der arabischen Welt zählt.
Die sechzehnschiffige Bethalle mit je 12 Gewölbebögen, die 20 000 Gläubige fasst, wird von 270 Pfeilern aus Marmor und Porphyr gestützt.
Einst war die Karaouyine – die Gotteshaus und interdisziplinäre Hochschule in einem war - jahrhundertelang ein wissenschaftlich-intellektuelles Zentrum des westlichen Islams. Diesen Status hat sie inzwischen verloren, seit 1960 sind ihre Fakultäten überwiegend in die neugegründete Universität Sidi Mohammed Ben Abdallah im Südosten der Neustadt ausgelagert worden.
Ihre Blütezeit erlebte sie unter der Dynastie der Meriniden, als hier über 8 000 Studenten eingeschrieben waren, als Ibn Khaldoun lehrte.
Nicht-Muslimen ist der Zutritt zur Moschee und der Universität untersagt, man kann aber von der unmittelbar benachbarten Medersa Attarine einen Blick in den der Alhambra von Granada nachempfundenen, architektonisch streng strukturierten Innenhof der Moschee werfen.
Medersa Bou Inania
Diese ehemalige theologische Hochschule befindet sich in unmittelbarer Nähe des Bab Bou Jeloud.
Sie ist sowohl eine Koranschule als auch eine große Moschee mit einem hohen Minarett und einer bemerkenswerten Kanzel.
Sie wurde zwischen 1350 und 1357 n. Chr. erbaut und nach dem Meriniden-Sultan Abou Inan benannt. Mit ihrem vollendeten Flächendekor aus Kachelmosaiken, Inschriftenfriesen, ihren Reliefschnitzereien aus Zedernholz und dem quadratischen mit Carrara-Marmor ausgelegten Innenhof gehört sie zu den prächtigsten Sakralbauten des gesamten maurischen Mittelalters. „Ich bin der Sammelpunkt aller Wissenschaften.
Mache aus mir dein Heim und du wirst, wie du hoffst, ein einzigartiger Wissenschaftler werden", dies ist eine der typischen Inschriften, die man auf den Kacheln findet. Auf Regalen aus bearbeitetem Zedernholz sind die Bronzeteile eines ehemaligen Carillons zu sehen.
Medersa Attarine
Diese Medersa wurde 1325 von dem merinidischen Herrscher Abou Saïd Othman erbaut. Ihren Namen erhielt sie wegen ihrer Lage in der Nähe des Eingangs zum Souk der “Attarine” (Gewürz- und Parfümhändler). Sie zeichnet sich durch ihre Fresiendekoration, ihre äußerst feinen Spitzen aus Gips und ihren schönen Bronzekronleuchter mit Inschriften, in denen auch der Name des Gründers zitiert wird, aus. Durch Trinkgeld kann man auf die Dachterrasse, im Blickfeld sind die grünlasierten Satteldächer, Minarett und Pyramidendach der Zaouïa Idriss’ II.
, der Arka-Moschee, sowie der reich dekorierte Innenhof der aufgegebenen medersa.
Sehenswert sind auch die Medersas Seffarine, Sahrija und Sebbaine aus der Meriniden-Ära, sowie die Medersa Cherratine aus dem späten 17. Jahrhundert.
Haus des Glockenspiels
Das Haus des Glockenspiels befindet sich gegenüber der Bou Inania und ist ein 1357 konstruiertes, aus 13 Bronzeschalen bestehendes Glockenspiel, das derzeit von der UNESCO restauriert wird.
Merinidengräber
Nicht weit vom Borj Nord findet man die Ruinen der Merinidengräber auf dem Hügel el-Kolla. Neben den Merinidengräbern befinden sich die Mauerreste des Fort Chardonnet.
Von den Merinidengräbern aus hat man auch einen schönen Ausblick auf die Medina von Fès.
Dar el-Makhzen
Der Dar el-Makhzen, oder Königspalast von Fès liegt in Fes el-Jedid an der Place des Alaouites. Einen Eindruck des Prunkes bekommt man allerdings nur von außen durch die reich verzierten Prunktore aus Bronze. Besonders eindrucksvoll ist das wunderschön mit „geometrischen Rosen“ verzierte goldene Tor.
Zaouïa de Moulay Idriss II
Dieses Mausoleum, Grabmal und Wallfahrtsort zugleich, ist die Zaouïa des Moulay Idriss II., des Stadtgründers, der zugleich Stadtheiliger ist.
Es besteht aus Mausoleum, Moschee, Innenhof, Absolutions- und Reinigungsräumen. Im Mausoleum der Zaouïa steht der mit üppig verzierten Brokatbahnen bedeckte Katafalk. Nur wenige Schritte vom Place Nejjarin entfernt befindet sich der eindrucksvolle Grabbau im Zentrum des bis in die jüngste Vergangenheit als heilig und verletzlich geltender Bezirk Zaouïa. In den engen Gassen herrscht Pilgeratmosphäre. In Winzigläden werden Geschenkartikel feilgeboten, an Ständen Mandel- und Sesamgebäck, weißer Nougat, Datteln, Nüsse. Die Auswahl an Zierkerzen, die dem Nationalheiligen dargebracht werden ist groß.
Das maurisch ausgeschmückte Heiligtum, 1437 von den Meriniden wiederentdeckt und als Heiligtum errichtet, erhielt sein derzeitiges Aussehen zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert, als es von den Alouiten restauriert wurde.. In die in Bronze gefasste Öffnung an der Südwand neben einem Wandbrunnen mit farbigen Stuckverzierungen lassen die Gläubigen ihre Spenden gleiten. Die vorbeiziehenden Pilger strecken die Hand durch die Öffnung einer in die Fassade eingelassenen Kupferplatte, um das Grabmal im Inneren zu berühren.
Zum Ritual gehört auch der Kuss der Wand, hinter der sich der Sarkophag des Schutzheiligen verbirgt. Leider ist es Nicht-Muslimen nicht zugänglich. Wenn man Glück hat, kann man durch das tagsüber angelehnte Hauptportal einen Blick ins Innere werfen.
Im August ist die Zaouïa Schauplatz eines großen Moussem, wenn die Handwerksgilden mit Opfern und Spenden Moulay Idriss II. gedenken. In der Umgebung der Zaouïa sollte man gerade auch beim Fotografieren äußerste Zurückhaltung üben, alles andere ist in den Augen gläubiger Muslime eine Provokation.
Ausflugsziele
Sefrou
33 km südöstlich von Fès liegt der Handwerks- und Handelsort Sefrou, 850 m hoch in Kirschgärten und Olivenhaine gebettet. Besonders sehenswert ist die wunderschöne Altstadt. Ein hinreißendes Panorama bietet sich beim marabout des Sidi Ali bou Serghine in 950 m Höhe. Quellen, Flüsse und Wasserfälle sind lebendiger Teil dieses Naturschauspiels.
Taza
Die Provinzhauptstadt 120 km östlich von Fès im Taza-Korridor zwischen Rif und Mittlerem Atlas wurde im 10. Jahrhundert von den Berbern gegründet.
Sie war einst eine reiche Hochburg und bildete den Übergang zwischen den fruchtbaren Landschaften im Westen und den Steppen im Norden. Die Altstadt in 580 m Höhe ist gut erhalten und wird überragt von der Großen Moschee aus dem 12. Jahrhundert, die einen der schönsten bronzenen Kronleuchter Marokkos mit 514 Ölbehälter beherbergt. Hier gibt es eine Fülle von Denkmälern und Sehenswürdigkeiten, die Befestigungsmauern aus dem 12. Jahrhundert, die Befestigung der alten Kasbah, den Getreidemarkt, die Souks und das Minarett der Moschee du Marché.
Auch die Umgebung von Taza ist sehenswert: Korkeichenwälder, Zedern, hoher Farn, Quellen, Seen und Wasserfälle bieten Erholung pur.
Der Djebel Tazzeka (1980 m) wurde zum Nationalpark erklärt und bietet einen schönen Panoramablick auf die bewaldeten Tazzeka-Berge und die verschneiten Gipfel des Mittleren Atlas.
Meknès – düster und prachtvoll
Geografie
Meknès liegt zwischen Ausläufern des Mittleren Atlas und den Vorketten des Rif-Gebirges, südwestlich von Fès.
Aus zwei Stadtkernen bestehend, die voneinander durch den Fluß Boufekrane getrennt sind, erhebt sich Meknès auf einer Hochebene 550 m über dem Meer.
Sie ist die Provinzhauptstadt in Marokko, Sommerresidenz des Königs von Marokko und eine der vier Königsstädte Marokkos. Meknès hat ca. 500.
000 Einwohner.
Es liegt in einem der landwirtschaftlich reichsten Gebiete mit einem gesunden, milden Klima während des ganzen Jahres. Meknes ist wichtiges Handels- und Handwerkszentrum. Meknes ist vor allem auch bekannt wegen seiner Weine, die durchaus die Qualität guter französischer Landweine erreichen. Die bekanntesten Marken sind Ksar Guerrouane und Les Trois Domaines. Wirtschaft
Geschichte
Im 10.
Jh. ließen sich Meknassa-Berber am Ufer des Oued Boufekrane nieder und gründeten die Siedlung Meknassa ez-Zeitun (Meknassa der Ölbäume). 1069 wurde sie von den Almoraviden unter Youssouf Ben Tachfin eingenommen, damals entstanden eine erste Burg und eine Kasbah. Nach der almohadischen Zerstörung 1145 wurde eine neue Stadt mit einem schachbrettartigen Grundriss angelegt, die sich unter der Herrschaft der Meriniden und Ouattasiden weiter ausdehnte.
Seine eigentliche Blüte aber erlebte Meknès unter dem zweiten Herrscher der Alaouiten-Dynastie, Moulay Ismail. Wiederholte Aufstände der Bevölkerung von Fes veranlassten Moulay Ismail (1672–1727), Meknès zu seiner Hauptstadt zu machen.
Mit einer Armee von 30 000–50 000 schwarzen Sklaven festigte er seine Macht. Ein Großteil von ihnen wurde zum Bau der gigantischen Palastanlage herangezogen. Nach Ismails Tod und der erneuten Verlegung der Residenz nach Fes geriet Meknès in Vergessenheit, die Monumente verfielen. Das Erdbeben von 1755 sorgte für weitere Zerstörungen.
Bis Anfang des 20. Jh.
in Bedeutungslosigkeit verharrend, entwickelte sich Meknès erst in den folgenden Jahrzehnten zu einem modernen Handwerks- und Handelszentrum.
Moulay Ismail
Moulay Isamail, der zweite Sultan aus der Alaouiten-Dynastie, ist immer wieder mit seinem Zeitgenossen Ludwig XIV. verglichen worden. Wieder französische „Sonnenkönig“ hat Moulay Ismail ungewöhnlich lange – 55 Jahre, von 1672 bis 1727 – regiert, er hat gegenüber den zentrifugalen Kräften in seinem zersplitterten Reich (aufrührerische Berber-Nomaden, selbständige Korsaren-Stadtstaaten, religiöse Bruderschaften) die Gewalt einer neuen politischen Zentrale (Meknès) durchgesetzt, er hat ein riesiges, 150 000 Mann zählendes, stehendes Heer zwangsrekrutiert – und er hat ein durchaus absolutistisches Hofzeremoniell sowie eine außerordentlich monumentale Palastarchitektur als Zeichen selbstherrlicher Souveränität inszeniert. „L’etat, c’est moi“ (Der Staat bin ich) – der Ludwig XIV. zugeschriebene Ausspruch kennzeichnet auch das Selbstverständnis dieses Jahrhundert-Sultans, er außer Allah keine Instanzen neben oder über sich duldete, denen er zur Rechenschaft verpflichtet war.
Er gehört zu jenen Gestalten der Geschichte, die sich, obschon oder gerade weil quellenmäßig verbürgt, jeder historischen Rekonstruktion kategorisch entziehen. Moulay Ismail ist der Protagonist einer tumultuösen Epoche, vor dem jede Vorstellungskraft zu versagen hat! Selbst wenn man versucht, das Fransenwerk der Legenden beiseitezuräumen – die Quellen ermöglichen keine Perspektive auf einen Menschen, mit dem sich der nachgeborene Chronist vertraut machen könnte. Die Person wird auch in den Rastern des gemeinen Verstehenwollens als historische Vorstellung nicht faßbar.
Oder wie soll man sich einen Regenten vorstellen, der mit offenkundiger Liebe zum Detail grausige Folter-Reglements aufstellte und der, wenn man den Quellen Gauben schenken, kann, höchstselbst Tausende seiner Untertanen völlig willkürlich mit einem Schwertstreich zum Tode beförderte? Wie hat man siech einen Mann vorzustellen, der sich an die 500 Haremsdamen hielt und der Vater von um die 700 Söhnen gewesen sei soll? Wie einen Militärstrategen, der sein Heer durch regelrechte Zuchtanstalten (Haras = Gestüte) aufstocken ließ – 10 000 schwarze Sklavinnen aus dem Senegals soll Moulay Ismail eigens für diesen Zweck von arabischen Sklavenhändlern erworben haben. Wie einen Baumeister , der 30 0000 bis 60 000 Sklaven dazu verurteilte, in der Ville Impériale der neuen Hauptstadt Meknès die gigantischen steinernen Insignien absoluter Machtvollkommenheit zu errichten? Wie einen Despoten, der seine Untertanen bis aufs Blut auspresste, der exorbitant hohe Steuersätze erhob – und sie, dank eines barbarischen Eintreibungssystems, zumeist auch erhielt?
Moulay Ismail muss einen ausgeprägten Instinkt für Bedrohung gehabt haben, Seine Militärarchitektur, die Speicherstadt von Meknès eingeschlossen (in ihr spielt sich das Trauma des Belagertwerdens), spricht dazu eine beredte Sprache; er hat, auch darin mit Ludwig XIV. vergleichbar, das Land mit einem Netz von Festungen überzogen; er schuf sich mit seinem 150 000-Mann-Heer ein gewaltiges Machtinstrument, das er offenkundig zu disziplinieren verstand.
Moulay Ismail, militärisch außerordentlich erfolgreich, bot dem Ansturm der Türken an der Ostgrenze seines Reiches Paroli; er entriß den Engländern Tanger und den Spaniern Larache; er pflegte diplomatische Kontakte zum französischen Hof in Versailles – 1699 empfing Ludwig XIV. eine Gesandtschaft des marokkanischen Sultans.
Die Ära Moulay Ismails markiert jene Epoche in der sich die Armee als eigenständiger Machtfaktor zu etablieren beginnt, in der sich der Primat des Militärischen in der Politik wie im ökonomischen System ausdrückt. Kaum ein Sultan hat jemals soviel Macht besessen wie Moulay Ismail, von kaum einer Hauptstadt ist eine derart straffe Zentralgewalt ausgegangen wie gerade von Meknès. Freilich erwies sich die Einheit des reiches schon unmittelbar nach Moulay Ismails Tod als Phantom: Marokko versank nach 1727 in entsetzlichen Diadochenkämpfen, in einer fast 30 Jahre währenden Anarchie.
Kultur
Sehenswürdigkeiten
Die Medina und ehemalige Residenzstadt wurde 1996 auf die Liste des UNESCO Weltkulturerbes aufgenommen als ein Beispiel für die harmonische Verbindung von mittelalterlicher und frühneuzeitlicher islamischer Architektur
Ville Impériale
An der Schnittstelle zwischen Medina und Ville Imperiale liegt die Place el-, mit ihren Souvenirläden und Cafés ein beliebter Treffpunkt von Einheimischen und Touristen.
Abends mischen sich häufig Gaukler oder Musiker unters Volk.
Südöstlich des Platzes erstreckt sich die Ville Imperiale, die Kaiserstadt. 1672 verlegte Moulay Ismail, der zweite Herrscher der noch heute regierenden Alaouiten-Dynastie, seine Residenz von Fes nach Meknès und unterstrich seinen Machtanspruch durch den Bau einer riesigen Palastanlage. Weite Teile des Komplexes, der größer war als die Medina, haben jedoch die Zeit nicht überdauert - die Ruinen beeindrucken allein durch ihre Ausmaße.
Bedeutendstes Überbleibsel der Ville Imperiale ist das allerdings erst von Moulay Ismails Sohn Moulay Abdallah 1732 fertig gestellte Bab el-Mansour - zweifelsohne das schönste Tor von Meknès. Der mit Schmuckbändern übersäte dreitorige Hufeisenbogen bildete einst den äußerst prächtigen Eingang zur Kaiserstadt.
Die Marmorsäulen stammen aus dem antiken Volubilis, die Kompositkapitelle sind eine Schöpfung der Architekten Moulay Ismails.
Hinter dem Tor, in dem heute eine Ausstellungshalle eingerichtet ist, liegt die Place Lalla Aouda. Südöstlich davon erstrecken sich die Ruinen des Dar Kebira, des Hauptpalastes Moulay Ismails. Unweit davon fand der Herrscher seine letzte Ruhestätte. Das im 18. Jh.
errichtete Mausolée de Moulay Ismail (tgl. 9-12 und 15-18 Uhr, Fr 15-18 Uhr, Schuhe am Eingang abstellen) steht auch Nichtmuslimen offen. Über zwei Innenhöfe ist der quadratische, von zierlichen Säulen getragene Gebetsraum zu erreichen. Er ist mit Zellij, Stuck und bemaltem Holz elegant ausgestattet. Von diesem Raum kann man einen Blick in das eigentliche Mausoleum werfen. Hinter dem Grabmal befindet sich ein weiterer Raum, der für die Familie der Alaouiten reserviert ist.
Ein Teil des alten Palastes, der von der königlichen Familie noch heute benutzte Dar el-Makhzen, versteckt sich hinter einer hohen Mauer. Obwohl der König nur selten in Meknès weilt, ist der Palast für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Der Mauer folgend, gelangt man am südlichen Ende der Ville Imperiale zu zwei Bauten, die der Versorgung des Palastes dienten, dem Heri Suani (Speicher) und dem Dar el-Ma (Haus des Wassers). Der Eingang befindet sich an der Nordseite des Komplexes. In den Gewölben wurden die Vorräte gelagert, für Kühlung sorgte ein System von Wasserkanälen, dicken Stampflehmmauern und Lüftungslöchern in der Decke, darüber befanden sich Gärten und Terrassen. Der südliche Teil der Anlage fiel dem Erdbeben von 1755 zum Opfer.
Eindrucksvolle Perspektiven bieten sich dem Beobachter durch die zahllosen Arkaden.
Medina
Zurück an der Place el-Hedim kann man sich ins Getümmel der nahe gelegenen Medina stürzen. Am Eingang zur Altstadt liegt das Musée Dar Jamaï, das in einem Wesirpalast aus dem 19. Jh. untergebracht ist (tgl. außer Di 9-12 und 15-18 Uhr).
Vom begrünten Innenhof aus sind die Ausstellungsräume des Volkskundemuseums zugänglich. Die Sammlung kunsthandwerklicher Gegenstände umfasst Holzschnitzereien, Metallarbeiten und Trachten. Besonders interessant sind die Räume des Obergeschosses, die einen guten Einblick in die herrschaftliche Wohnkultur des 19. Jh. geben.
Lässt man sich in nordwestlicher Richtung durch die Gassen treiben, erreicht man nach einigen Biegungen die Rue Souk es-Sebbat im Zentrum des Souks, der zu den größten und bedeutendsten von Marokko zählt.
Hier findet man ein überaus reiches Angebot an marokkanischen Handarbeiten, insbesondere Teppiche, Metallgegenstände und Keramik.
Gleich um die Ecke liegt die Medersa Bou Inania die wie die gleichnamige Koranschule in Fes in merinidischer Zeit (14. Jh.) unter den Sultanen Abou el-Hassan und Abou Inan entstand. Mit ihrem reich geschmückten Innenhof und der Gebetshalle zählt sie zu den schönsten Koranschulen des Landes. Im Obergeschoß befinden sich die sehr einfachen Studentenzimmer.
Von der Terrasse, die nicht immer zugänglich ist, bietet sich ein wundervoller Blick auf die Medina und die benachbarte Grande Mosquée . Das Tor der Großen Moschee ist reich geschmückt, beachtenswert sind vor allem die oberen Dekorationselemente aus geschnitztem, bemaltem Holz.
Bab el Mansour
Am Platz El Hedim, steht das berühmteste Tor Marokkos - das Bab El Mansour. Es ist eines der größten Werke Moulay Ismail und gehört zu den vier schönsten Toren der Welt. DiesesTor ist von einem christlichen Architekten gebaut worden der zum Islam übergetreten war und von dem es den Namen trägt..
Es wurde 1732 vollendet und ist mit herrlichen Keramikfliesen und Reliefs geschmückt.
Die Marmorsäulen der seitlich hervorspringenden Pfeiler stammen aus dem antiken Volubilis. Hier wurden früher Gerichtsverhandlungen abgehalten und die Köpfe der Hingerichteten ausgestellt. Am Place El Hedim liegt auch der Palast Dar Jamai, in dem das Museum für marokkanische Volkskunst untergebracht ist. Es ist in einem ehemaligen Wesirspalast eingerichtet
Bab er Rih
Durch Bab er Rih kommt man zum Mausoleum Moulay Ismails. Die Vorräume sind kunstvoll in maurischem Stil ausgestattet.
Bab er Rih bedeutet Tür des Windes.
Es ist eine monumentale Tür, deren große Marmorpfe
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