Bodendegradation - ein weltweites problem (gfs)
Inhaltsverzeichnis
Patrick
Patrick
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2005-01-12T05:37:00Z
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Bodendegradation
- Ein weltweites Problem (GK Erdkunde Jgst. 13)
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Boden - Ressource und Schutzgut
2.1
Bodenfunktionen und deren Beeinträchtigung
3.
Arten
und Ursachen der Bodendegradation
3.1 Erosion
3.2
Desertifikation
3.3
Bodenversalzung
3.4
Schadstoffbelastung und Bodenversauerung
3.5
Bodenverdichtung und Bodenversiegelung
4.
Syndrome - Muster der Nicht-Nachhaltigkeit
4.1
Das Sahel-Syndrom
5.
Lösungsansätze
5.1
Bodenschutzmaßnahmen
6. Anhang
1.
Einleitung
Das weltweite Problem der Bodendegradation ist nicht
zu unterschätzen, denn der Mensch zerstört zunehmend eine seiner wichtigsten
Lebensgrundlagen, den Boden.
Zur besseren Verdeutlichungen des Voranschreitens der
Bodendegradation dienen eine Zahlen:
-
15% der eisfreien Oberfläche
enthalten Degradationserscheinungen
-
38% des Ackerlandes, 21% des
Dauergrünlandes und 18% der Wälder und Savannen weltweit sind bereits von der
Bodendegradation betroffen
-
Allein durch Wasser- und
Winderosion gehen jährlich 75 Mrd. t Boden verloren
-
In Europa und den USA werden
jährlich 17t Boden pro Hektar, in Asien, Afrika und Südamerika bis zu 30-40t
pro Hektar abgetragen
-
Jedoch bilden sich nur 1-2t
pro Hektar Boden jährlich neu
-
In vielen Regionen ist in den
letzten 150 Jahren die Hälfte des fruchtbaren Ackerbodens verloren gegangen
-
In Südasien entstehen jährlich
10 Mrd. US Dollar Folgekosten der Bodendegradation
Ursachen für solche Schäden sind vor allem Rodungen,
intensiver Ackerbau und der Eintrag von Schadstoffen. Durch die Giftstoffe im
Boden wird nicht nur die Nahrungsmittelproduktion beeinträchtigt, sondern auch
das Grundwasser geschädigt und das beeinträchtig wiederum unsere Gesundheit.
Die Regelungsfunktion des Bodens geht dadurch verloren. Degradierter Boden
trägt somit zum globalen Treibhauseffekt bei.
In vielen Ländern kommt es
aufgrund von Bodenschäden zu Lebensmittelknappheit, Unterernährung und
Hungersnöten. Aus diesen Problemen verschlechtern sich logischerweise die
Lebensverhältnisse der Menschen und es kommt zu Landflucht und Konflikten.
Man sieht, dass es Sinn macht den Boden zu schonen
und ihn nicht zu zerstören. Um zu verdeutlichen, warum der Boden so wichtig
ist, verlangt es eine nähere Betrachtung seiner Funktionen. Des weiteren muss
auf deren Beeinträchtigung durch die Bodenschädigung eingegangen werden um die
Ursachen und Folgeschäden zu verstehen.
2.
Boden -
Ressource und Schutzgut
Boden stellt die
Grundlage für Pflanzen, Tiere und Menschen dar. Boden ist eine endliche
Ressource, die eine lange Entwicklungsdauer aufweist. Boden kann unsachgemäß
oder zu intensiv, also übernutzt werden. Dies führt zur Abnahme seiner
Fruchtbarkeit und zu Bodendegradation. Wird der Boden durch Stoffeinträge
geschädigt, ist er nicht mehr voll funktionsfähig, das bedeutet Gefährdungen
für andere Naturgüter, z.B.
für Wasser oder für die menschliche Gesundheit.
2.1 Bodenfunktionen und deren Beeinträchtigung
a)
Lebensraumfunktion: Boden ist Lebensraum für viele Organismen, vor allem
Mikro-organismen (Bakterien, Pilze, Algen usw.). Durch Bodendegradation geht die biologische Vielfalt verloren
b)
Regelungsfunktion: Boden dient der Speicherung, Umwandlung und dem
Transport von Energie und Stoffen. Jedoch setzen sich immer mehr Schadstoffe
aus der Atmosphäre am Boden ab und deshalb kommt es zu Versauerung.
c)
Nutzungsfunktion: Boden dient der Produktion von Nahrungsmitteln und
erneuerbaren Rohstoffen. Er bietet Raum für menschliche Siedlungen, für Infrastruktur,
aber auch Mülldeponien. Nährstoffverlust, Erosion, Versalzung und Versauerung
führen jedoch zu weniger Produktivität und Ertragseinbußen in Land- und
Forstwirtschaft. Bei Klimaverän-derungen kann die Vegetationsbedeckung zerstört
werden und es kommt zur Desertifikation.
d)
Kulturfunktion: Die menschliche Kultur ist oft mit der
Bodenfruchtbarkeit verbunden. Aufgrund von Bodendegradation kann die Integrität
und Schönheit der Landschaft beeinträchtigt oder zerstört werden.
3. Arten
und Ursachen der Bodendegradation
3.1
Erosion
Erosion gehört zu den
wichtigsten Bodenschädigungen. Es kommt zur Erosion wenn starker Regen auf
hängige, unbedeckte und erosionsanfällige Böden fällt. In Deutschland und
Mitteleuropa ist die Wasser- und Winderosion zwar nicht unbedeutend aber gering
im Vergleich zu anderen Regionen. Heutzutage entstehen große Erosionsschäden in
Südost-Asien und Brasilien aufgrund der Tropenabholzung.
Aber auch in Kanada
und Russland entsteht durch Abholzung Erosionsgefahr.
3.2 Desertifikation
Fruchtbare Böden gehen durch Wüstenbildung verloren,
deshalb herrscht an solche Orten Dürre und Bodenverödung. 1,2 Milliarden
Menschen leben in solchen Wüstengebieten und allein 40% der afrikanischen
Bevölkerung lebt in Gebieten die von Wüstenbildung gefährdet sind. In der
Sahelzone sind etwa 45 Mio. Einwohner von der Desertifikation betroffen.
Es
wird befürchtet, dass in den nächsten Jahren 100 Mio. Menschen ihre Heimat
verlassen müssen wegen sinkender Bodenerträge.
3.3 Bodenversalzung
Bodenversalzung entsteht
in trockenen Gebieten. Die im Boden gelösten Salze steigen an die Oberfläche,
kristallisieren dort bei der Verdunstung und es kommt zu verkrusteten Böden.
Leicht lösliche Salze sind z.
B. Natriumchlorid oder Magnesiumsulfat.
Versalzungen durch den Menschen treten weit häufiger auf als natürliche. Da
jegliches Wasser Salze enthält werden dem Boden durch unsachgemäße Bewässerung
mehr Salze zugeführt als die Pflanzen benötigen. Mineraldünger kann auch
Versalzungen verursachen. Durch die Versalzung wird die Produktivität der Böden
stark beeinflusst.
Pflanzen können kein Wasser mehr aufnehmen, sterben somit ab
und die Bodenstruktur wird zerstört. Schlussendlich wird der Boden unfruchtbar
und es kommt zu Mindererträgen. Überschüssiges Wasser lässt den Grundwasserspiegel
ansteigen.
3.4 Schadstoffbelastung und
Bodenversauerung
Schadstoffbelastung
betrifft alle Ökosysteme. Sie kam erst verstärkt im letzten Jahrhundert auf
durch die Industrialisierung, deshalb sind vor allem auch Industrieländer von
ihr betroffen.
Durch Klärschlämme und landwirtschaftliche Abfälle, die viele
Schwermetalle enthalten gelangen Giftstoffe in den Boden. Viele Böden dienen
auch Deponien von Industriebetrieben. Durch den sauren Regen, der durch
Verbrennung von Kohle und Erdöl entsteht gelangen wiederum Schadstoffe in den
Boden welcher dadurch geschädigt wird. Es kommt zur Auswaschung von Nährstoffen
und es werden Metallionen freigesetzt. Die Pflanzen nehmen weniger Wasser und
Nährstoffe auf und somit wird das Pflanzenwachstum beeinträchtigt.
Schutzmaßnahmen wie Entschwefelungs- und Kläranlagen lassen die Belastung etwas
abnehmen, jedoch gibt es schon wieder neue Giftstoffe, die durch
Arzneimittelrückstände, Pflanzenschutzmittel oder Futterzusatzstoffe in den
Boden gelangen.
3.5 Bodenverdichtung und Bodenversiegelung
Bodenverdichtung entsteht durch Einsatz schwerer
Maschinen in der Land- und Forstwirtschaft. Bei der Bodenverdichtung hat der
Boden einen geringeren
Gehalt an Bodenluft, eine geringere Luftdurchlässigkeit, eine geringere
Versickerungsrate des Wassers und eine verringerte Durchwurzelbarkeit des
Bodens für Pflanzen. Die Erosionsgefahr nimmt dadurch zu. Bodenversiegelung
wird durch den Bau von Asphalt und Straßenpflaster hervorgerufen. Dadurch
werden Bodenorganismen vernichtet, der Boden wird nicht mehr durchlüftet und er
kann kein Wasser mehr speichern.
Im Extremfall kann der Boden sogar sterben.
4. Syndrome - Muster der Nicht-Nachhaltigkeit
Die genannten Ursachen
treten meist nicht isoliert voneinander auf, sondern sind in vielfältiger Art
miteinander verknüpft. Dadurch entstehen typische Muster bzw. Syndrome aus
Ursachen und Wirkungen, die sozusagen Krankheitsbilder der
"Nicht-Nachhaltigkeit" auf der Welt darstellen.
4.
1 Das Sahel-Syndrom
Die Kombination aus
Syndromen der Bodendegradation, der Ökosystemübernutzung und -umwandlung sowie
der Verknappung der Wasserressourcen kombiniert mit ländlicher Armut treten
häufig in Entwicklungsländern auf. Die ländliche Bevölkerung ist auf die
intensive Nutzung von Böden und Vegetation angewiesen und deshalb werden die
Böden ausgelaugt und es kommt zu langfristigen Schäden, Produktions- und
Einkommensverlusten.
5. Lösungsansätze
5.1 Bodenschutzmaßnahmen
Schutzmaßnahmen sind
Bodenbearbeitungsmethoden, die die Erosionsraten verringern. Man verzichtet
sozusagen auf Monokulturen und geht über zur Wechselwirtschaft.
Maßnahmen gegen
die Erosionsgefahr wären z.B. die Aufteilung der Felder in Streifen, das
Pflügen entlang der Höhenlinien um den Wasserabfluss an Hängen zu bremsen und
eine minimale Bodenbearbeitung, das heißt kein Pflügen des Bodens mehr, sondern
nur noch ein Anritzen um wenig Erosionsangriffsfläche zu bieten. Maßnahmen
gegen die Desertifikation sind in der Sahel-Zone anzutreffen. Auf
vegetationslosen Plateaus wurden an den Hängen Steinwälle und eine
Abflussvorrichtung gebaut. Es wurden Hecken und Bäume gepflanzt.
Ein Steindamm
wurde gebaut um das spärliche Wasservorkommen zu erhöhen.
Anhang
A.
Linkliste
1. Das KATALYSE Umweltlexikon:
2. Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung -
Syndrome des Globalen Wandels:
www.pik-potsdam.
de/infodesk/posters/poster/syndrome.pdf
B.
Literatur
a. Justus Perthes Verlag Gotha GmbH: TERRA
Erdkunde 12/13 Schulbuch (2002), S. 248- 258
Anmerkungen: |
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