Das ozonloch
Die Ozonschicht
Ozon ist ein farbloses, äußerst giftiges
Gas, dessen Bildung nur unter Energiezufuhr möglich ist:
3 O2 ® 2 O3 ½DH = +568 kJ
Im Gegensatz zum zweiatomigen
Sauerstoff-Molekül liegen im Ozon-Molekül also drei Sauerstoffatome vor. Die Bildung von
Ozon aus Sauerstoff-Molekülen ist durch energiereiches, unsichtbares UV-Licht
(Wellenlängen l£242 nm) möglich.
Als Ozonschicht wird die in der Stratosphäre
(in 10 bis 35 km Höhe) vorliegende maximale Ozon-Anreicherung in der Luft bezeichnet.
Dieses Konzentrationsmaximum ist an den Polen am boden-nächsten und liegt zum Äquator
hin deutlich höher. Während die maximale Konzentration dort (in 30 km Höhe) 10 ppm 1)
beträgt, liegt sie am Erdboden bei 0,02 bis 0,05 ppm, bei Smog bis zu 0,5 ppm.
Das Ozon-Molekül ist so instabil, daß es
schon von deutlich energieärmerem Licht (l£320 nm) wieder gespalten werden kann als für
seine Bildung notwendig ist.
Genau dies macht aber die für uns lebenswichtige
Schutzwirkung des Ozons aus: Die UV-Strahlung, die auf Ozon-Moleküle trifft, wird zu
deren Aufspaltung absorbiert, kann also nicht mehr die Erdoberfläche erreichen. Dieser
natürliche Ozonabbau stand mit der Neubildung von Ozon (von jahreszeitlichen Schwankungen
abgesehen) in einem Gleichgewicht - bis FCKWs in die Stratosphäre gelangten.
Die FCKWs können nicht durch Luftströme aus
der Troposphäre in die Stratosphäre gelangen, da zwischen ihnen eine Sperrschicht für
Spurengase liegt, durch die die Diffusion von Molekülen nur langsam von statten geht.
Daher trat das Ozonloch auch erst Jahre nach dem Beginn der intensiven Nutzung der FCKWs
ein. Sind diese aber erstmal in die Stratosphäre gelangt, können dort über einen sehr
langen Zeitraum Schaden anrichten.
1 ppm = parts per million = Teilchen pro
eine Million Teilchen)
Das Ozon (O3)
der höheren Atmosphäre ist ein lebenswichtiges Gas für Pflanze, Mensch und Tier, weil
es die schädlichen Strahlen zurückhält.
Es ist in der sogenannten Ozonschicht in etwa
10 bis 35 km Höhe angereichert. Während es bei direkter Einwirkung auf Organismen als
Gift wirkt, absorbiert es in großen Höhen den schädlichen Anteil der
UV-Sonnenstrahlung, indem sich Ozon zurückbildet:
O3 ® O2 + ×O ×
O3 + ×O ×
® 2 O2
Was sind FCKWs ?
FCKWs (Fluorchlorkohlenwasserstoffe)
sind Kohlenwasserstoffe, die industriell mit den Halogenen Chlor und Fluor verbunden
wurden. Diese Verbindungen haben hervorragende Eigenschaften: sie sind nicht brennbar,
ungiftig und schlechte Wärmeleiter. Das eröffnet ihnen ein breites Verwendungsfeld als
Treibmittel in Spraydosen, zum Aufschäumen von Kunststoffen und als Kältemittel, z. B.
in Kühlschränken und Klimaanlagen.
Zudem sind sie preisgünstig herzustellen.
Maßnahmen zur FCKW-Vermeidung:
Man kann teilhalogenierte (noch Wasserstoff
enthaltende) FCKWs nutzen, die ungefährlicher sind, weil sie schon zu 95% vor Erreichen
der Ozonschicht abgebaut sind, oder aber kein Chlor enthaltende FKWs, z. B. das jetzt
häufig als FCKW-Ersatz verwendete R 134a. Sie haben aber schlechtere Eigenschaften als
die vollhalogenierten, also wasserstofffreien FCKWs. Zur Kunststoffaufschäumung und als
Treibmittel lassen sich teilweise Stickstoff, Kohlendioxid, Edelgase und gasförmige
Alkane, oder auch Luft verwenden.
Die Industriestaaten sind mittlerweile fast
alle aus der FCKW-Produktion ausgestiegen bzw. haben ihren Ausstieg angekündigt. In den
Schwellenländern und Dritte-Welt-Staaten werden FCKWs jedoch immer noch produziert, da
die Ersatzstoffe zu teuer sind.
Das Ozonloch am Südpol
a)
Es ist zu beobachten, daß gerade im
antarktische Frühling (September, Oktober) verstärkt Ozon abgebaut wird. Zu dieser Zeit
ist das als Ozonloch bekannte Phänomen zu beobachten. Der Ozongehalt sinkt etwa auf die
Hälfte der Vergleichswerte aus den 70er Jahren.
b)
Auch ist die Konzentration an Ozon über den
Polen von Natur aus geringer als über anderen Gebieten der Erde. Es gibt also eine Art
"natürliches Ozonloch" über den Polen, das sogenannte dynamische Ozonloch.
????????? Wie lassen sich beide Phänomen
erklären ?????????
Zu a) Chlor liegt in nicht reaktiven Formen
(sogenannte Senken) vor, wie:
ClONO2 / HOCl
Circumpolare Westwinde (Winde, die um den Pol
kreisen) entstehen aufgrund der niedrigen Temperaturen während des Südpolwinters und
schließen die Luftmassen am Pol ein, diese kühlen sich dann stark ab, da kein
Luftaustausch mehr mit wärmerer Luft von außen stattfindet. März
-60°C auf August -90°C. Durch die Kälte
bilden sich polare stratosphärische Wolken (Polar Stratospheric Clouds
/ PSC)
In den Wolken finden folgende Reaktionen
statt:
ClONO2 + HCl ® HNO3 + Cl2
ClONO2 + H2O ® HNO3 + HOCl
Beginnt nun der antarktische Frühling
(September, Oktober) kann das Sonnenlicht das Chlor spalten, dieses kann dann wiederum
Ozon abbauen.
Cl2 + Licht ® 2 Cl ×
HOCl + Licht ® ×OH + Cl ×
Cl × + O3 ® ClO ×
+ O2
Im Winter wird also reaktionsfreudiges Chlor
gebildet und gesammelt, das dann im Frühling voll zuschlagen kann.
Am Nordpol ist dies nicht so stark zu
beobachten, da die Winter wärmer, die Circumpolarwinde schwächer und damit die PSC
weniger sind, der Ozonabbau damit also auch geringer ist.
Zu b)
Das dynamische Ozonloch hat seine Ursachen in
a) der Verteilung der Hochdruck- bzw.
Tiefdruckgebiete über die Erde und den daraus resultierenden Winden und
b) dem Entstehungsort des Ozons, nämlich dem
Äquator und
c) der Verteilung der Landmassen jenseits des
60. Breitengrades.
- Das Ozon entsteht am Äquator und wird
zunächst bis ungefähr zum 60. Breitengrad transportiert.
Hier sinkt die Luft ab und
kehrt zum Äquator zurück.
- Den weiteren Transport des Ozons vom 60.
Grad zum Pol übernimmt nun ein "neuer" Luftkreislauf (Abb. 1).
- Die beiden Kreisläufe (Äquator/Pol)
müssen sich nun also durchmischen, damit das Ozon vom einen in den anderen Kreislauf
gelangt.
- Es entsteht logischerweise ein Stau, da
nicht die gesamte Luft auf ein Mal ausgetauscht werden kann.
Daraus folgt eine hohe
Ozonkonzentration am 60. Breitengrad (Abb. 2).
- Der Luftaustausch wird auf der
Nordhalbkugel dadurch begünstigt, daß am 60. Grad viele Landmassen sind. Sie besitzen
Gebirge, Spalten etc.
, die Verwirbelungen hervorrufen. Es kann also relativ viel Ozon zum
Pol transportiert werden.
- Auf der Südhalbkugel fehlen die Landmassen
am 60. Grad, es wird also weniger Ozon abtransportiert. Am Südpol ist die
Ozonkonzentration von Natur aus geringer als in anderen Gebieten.
= dynamisches Ozonloch auf der Südhalbkugel
Durch FCKWs bedingter Ozonabbau
Neben der nützlichen Ozonrückbildung durch
Absorption von UV-Licht
kann der Abbau auch nach folgendem
Reaktionsschema erfolgen :
Y × + O3 ® YO ×
+ O2
×O ×
+ YO × ® Y × + O2
Da sich die Konzentration von Y im
Endeffekt nicht ändert, läßt sich eine
Nettoreaktion angeben, bei der Y als
Katalysator wirkt :
×O ×
+ O3 ® 2 O2
Als Katalysatoren kommen hauptsächlich
Hydroxyl(OH)-, Stickstoff-
monooxid(NO)-, Chlor- und Brom-Radikale in
Frage .
Als Beispiel sei ein durch Chlor bedingter,
katalytischer Abbauzyklus
aufgeführt :
Die Chlorradikale werden durch Lichtenergie
von den FCKW´s abgespalten :
CF2Cl2 / CFCl3 / CCl4
/ CH3Cl ® Cl × + R ×
Schlußwort
Sicherlich erwartet jeder zu dem Thema
Ozonloch, daß auch etwas über die tatsächliche Schädigung heutzutage gesagt wird. Der
Grund weshalb wir hier nicht etliche Statistiken über den Ozonrückgang aufführen ist
der, daß es davon einige hundert gibt, denen zwar das gleiche Thema zugrunde liegt, aus
denen sich aber immer andere, teils widersprüchliche, Schlüsse ziehen lassen. Zwar ist
Ozon bei weitem das am besten vermessene und untersuchte Spurengas, doch die Ursachen, die
zu einer lokalen Schwankung des Ozongehalts (z.B. in Europa) führen können, sind so
vielfältig, daß man nicht auf einzelne Ursachen (wie FCKW) zurückschließen kann. Das
Wetter beispielsweise hat einen sehr großen Einfluß und bekanntermaßen stellt das
Wetter eine sehr schwer vorherzusagende Größe dar.
So läßt sich schwer entscheiden, ob
nun gerade der Ozongehalt durch das Wetter, oder das Wetter durch den Ozongehalt
verändert wird. Durch gegenseitige Wechselwirkung mit dem Klima, bestehen also auch enge
Zusammenhänge zu anderen Problemen wie z.B. dem Treibhauseffekt.
Das einzige, was man definitiv sagen kann,
ist, daß FCKWs Ozon zerstören und das wir zu einem starken FCKW-Anstieg in der
Troposphäre beigetragen haben. Wie stark die unnatürliche Schädigung aber wirklich ist,
darüber läßt sich nur spekulieren.
Quellen:
- Wie funktioniert das? Wetter und Klima,
Meyers Lexikonverlag, Mannheim, 1989
- Chemie in unserer Zeit, Ausgabe 5/93
- Chemie mit Chlor, Bayer AG,
Konzernzentrale Öffentlichkeitsarbeit, Leverkusen, 1995
- Goethe, Johann Wolfgang: Faust,
Reclam-Verlag
- Bauer, Kirsten: Stichwort Ozonloch,
Wilhelm Heyne Verlag, München 1992
- DeTeMedien (Hrsg.): Gelbe Seiten 1997/98
für Berlin, Band A-H, ungekürzte Fassung
- Römpp Chemie Lexikon (in sechs Bänden),
Thieme Verlag, Stuttgart, 1995
- Till ist gerade beim Friseur und läßt
uns hier arbeiten !!
- Der Knaur (in 15 Bänden), Verlag
unbekannt, 1993
- Jacobi, Hans W. ,
Fluorchlorkohlenwasserstoffe, Erich Schmidt Verlag, Berlin, 1988
- Bild-Zeitung, Axel Springer Verlag,
Hamburg, diverse Jahrgänge
- Wer das liest, ist doof,
Bietigheim-Bissingen, 1999
- Folienserie des Fonds der Chemischen
Industrie (22. Textheft): Umweltbereich Luft, Herausgeber, Der, Sept. 1995
- Bayer, Reinhard, Schutz der
Erdatmosphäre, Landesinstitut für Erziehung und Unterricht, Stuttgart, 1995
- Lehrbuch der Anorganischen Chemie, de
Gruyter Verlag, Berlin, 1985
- Lehrbuch der Organischen Chemie, S.
Hirzel Verlag, Stuttgart, 1991
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