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  Südkorea im aufschwung

      2. Erdkunde       Südostasien im Aufschwung - Südkorea     1. Einleitung   -Anfang der 60er Jahre galt Südkorea noch als eines der ärmsten Länder der Welt.   -Das damalige Bruttosozialprodukt (BSP) zählte lediglich 80 US-$ pro Einwohner.   -Große Teile des Landes waren durch den Korea-Krieg (1950-1953) zerstört worden und die Industrie und Infrastruktur waren fast völlig kaputt.   -Die Teilung Koreas traf besonders den südlichen Teil des Landes, da sich die Rohstoffvorkommen nahezu vollständig im Norden Koreas befanden und sich im Süden lediglich Klein- und Mittelbetriebe der Leichtindustrie angesiedelt hatten.

  -Die industrielle Produktion hing extrem von der japanischen Wirtschaft ab. Kapital, Technologie, Vorprodukte, Ersatzteile und qualifizierte Arbeitskräfte wurden von Japan gestellt und so führte der Abzug der Japaner 1945 zu einem völligen Zusammenbruch der Wirtschaft.   -Nach der Teilung des Landes ergab sich für beide neugebildeten Staaten eine völlig veränderte Ausgangslage.   -Für Südkorea begann die Wiederaufbauphase bereits während der Waffenstillstandsverhandlungen (1951-1953) unter starker Einflußnahme der USA und verschiedener internationaler Organisationen auf die Wirtschaftsentwicklung und Wirtschaftsverfassung.   -Das Land besaß und besitzt kaum nennenswerte Bodenschätze, und nur rund 22% der Landfläche sind agrarisch nutzbar. Zudem galt Südkorea bereits 1960 als überbevölkert.

  -Die potentielle Bedrohung aus dem militärisch starken Norden und der Zwang zum Aufbau eigener Streitkräfte engten die wirtschaftlichen Entfaltungsmöglichkeiten des Landes stark ein.   -Trotz umfangreicher Kapitalhilfen aus dem Ausland, insbesondere aus den USA, stagnierte die Entwicklung der Wirtschaft in den 50'er Jahren auf einem sehr niedrigen Niveau.   -Bei einem durchschnittlichem Pro-Kopf-Einkommen von 74 US-$ wuchs das Bruttosozialprodukt zwischen 1955 und 1960 jährlich um 3,5%. Die wirtschaftliche Situation läßt sich Ende der 50er Jahre folgendermaßen beschreiben:   . Dominanz der Landwirtschaft: der Primärsektor trägt 40% zum BSP bei, während der Anteil der verarbeitenden Industrie nur 12,6% beträgt;   . Abhängigkeit von Auslandskapital: der Großteil der Investitionen, die knapp 10% des BSP erreichen, finanziert sich über Mittel der Entwicklungshilfe, insbesondere aus dem US-amerikanischen Hilfsprogramm für Südkorea; die inländische Sparquote liegt zu diesem Zeitpunkt bei 4%;   . Geringes Produktivitätsniveau aufgrund mangelnder Erfahrung mit industriellen Produktionsweisen sowie Trennung der Rohstoffvorkommen und der Schwerindustrie (Nordkorea) von der Leichtindustrie im Süden.   -Trotzdem hat es dieses Land, das lediglich eine Landfläche von 10.000 km2 hat, in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten von einem Entwicklungs- zu einem modernen Industrieland geschafft.

  -Wie kam es zu dieser Leistung?.   -Erst als 1960 junge, technokratische Militärs unter der Führung von General Park Chung-Hee die Macht an sich gerissen hatten, kam es zu einem grundlegenden Wandel der Wirtschaftspolitik.   2. Vom Entwicklungs- zum Industrieland   -Die Bilanz des südkoreanischen Entwicklungsweges kann sich sehen lassen.   -Trotz genannter. nachteiliger Entwicklungsbedingungen konnte sich der junge Staat aus Armut befreien, diktatorische Militärherrschaft überwinden und eine demokratische Grundstruktur schaffen.

  -Obwohl die Bevölkerung von 1960 bis 1996 von 25 Millionen auf über 45 Mio. Einwohner anwuchs, stieg das durchschnittliche BSP pro Kopf von 1960 bis 1995 um das 125fache, von 80 auf 10.076 US-$. Nahezu um das 400fache stieg das Außenhandelsvolumen.   -In vielen Bereichen der Weltwirtschaft ist Südkorea mittlerweile in den oberen Rängen zu finden.   -Nach über zwei von massiven Einkommens- und Konsumverzichten der Bevölkerung gekennzeichneten Jahrzehnten staatlich straff gelenkter Entwicklung setzte in den 80er Jahren .

eine beachtliche Verbesserung der allgemeinen Einkommensverhältnisse und des   Lebensstandards ein.   -Zu sehen ist dies z.B. in der folgenden Abbildung der monatlichen Arbeitszeit und der Lohnentwicklung in der Industrie (1 DM = 520 Won): ( Folie- Won, Wochenstunden )   -1994 betrug das durchschnittliche Einkommen eines städtischen Arbeitnehmerhaushaltes mit 1.702.000 Won (rund 3.

250 DM) das 11-fache der Kaufkraft von 1965.   -Die Bildungsbeteiligung hat längst das Niveau der Industrieländer erreicht und die durchschnittliche Lebenserwartung stieg von rund 52 Jahren 1960 auf mehr als 72 Jahre im Jahre 1996 an. ( Folie - Bildung) ---> Bildung = Indikator     -Obwohl das Land wirtschaftspolitisch zeitweilig vernachlässigt wurde und trotz massiven Rückgangs der Agrarbevölkerung (1965: 15,812 Mio. = 54,5% der Gesamtbevölkerung; 1994: 5,167 Mio. = 11,6%) hat die landwirtschaftliche Produktion in den 60er und 70er Jahren einen bemerkenswerten Anstieg von jährlich 4% erfahren, der jedoch seit Anfang der 80er Jahre auf rund 0,8% pro Jahr abgeflacht ist. --> Zuerst Konzentration auf landwirtschaftliche Produkte, dann auf industrielle Erzeugnisse     -Mitentscheidend für das rapide exportorientierte Wirtschaftswachstum war der Aufbau einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur.


  -Seit 1968 entstand ein über 1.600km langes Autobahnnetz, das stetig erweitert wird. Die wichtigsten Eisenbahnlinien des Landes werden fortlaufend zu Hochgeschwindigkeitsstrecken ausgebaut; die Umschlagkapazität der Überseehäfen wurde beträchtlich erweitert und auf modernsten Stand gebracht.   -Südkoreas derzeitiger Entwicklungsstand gleicht dem der bedeutendsten Industrieländer.   -1995 überschritten sein Außenhandelsvolumen pro Einwohner, der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am BSP und die inländische Sparrate sogar die damaligen Werte der drei führenden Industrienationen USA, Bundesrepublik Deutschland und Japan.   -Dieser umwälzende Wandel von einer traditionellen Agrargesellschaft zur modernen Industriegesellschaft hat viele Gründe.

  -Die von Präsident Park initiierte export/growth-Strategie war der Beginn einer Ära der export und wachstumsorientierten Industrialisierung.   -Angesichts der traditionellen Isolierung Koreas von der übrigen Welt war die Entscheidung zu konsequenter Exportindustrialisierung ein mutiger, aber den vorhandenen Möglichkeiten optimaler Schritt.   -Er beruhte auf dem wachsenden Überschuß an jungen Arbeitskräften und deren im Vergleich zu anderen Entwicklungsländern hohem Bildungsniveau, das mit Fleiß, ausgeprägtem Bildungs- und Leistungswillen sowie Opferbereitschaft verbunden war.   -Nicht zuletzt dessen und wegen niedriger Löhne besaß Südkorea trotz Rohstoff- und Kapitalmangels für den Aufbau arbeitsintensiver Konsumgüterindustrien gewisse Vorteile.   -Die Strategie zielte auf zwei Bereiche: einmal auf Industrialisierung, weniger auf sozialen Ausgleich, und zudem auf primäre Außenwirtschaftsorientierung.   -Wichtig für die kompromißlose Durchsetzung der exportorientierten Wachstumspolitik waren:   . Konzentration aller politischen Anstrengungen auf die wirtschaftliche Entwicklung des Landes, die unnachsichtige Zurückdrängung aller diesem Ziel widersprechenden politischen Aktivitäten und die Einschränkung demokratischer Freiheiten;   . Gezielte, großzügige staatliche Förderung des Exports und der Exportindustrien durch den Bündel vielfältiger Anreiz- und Abschreckungsmaßnahmen bis hin zu einschneidenden zwangsähnlichen Eingriffen.

  -Die Anreize reichten von günstigen Export- und Industrieansiedlungsförderkrediten über Exportsubventionen bis hin zu öffentlichen Belobigungen und Auszeichnungen für vorbildliches Wirtschaftsverhalten.     -Abschreckende Wirkung hatten u.a. regelmäßige betriebliche Buch- und Steuerprüfungen, Preis- und Lohnkontrollen und die Einschränkung gewerkschaftlicher Aktivitäten.   -Die arbeitende Bevölkerung wurde zu einem massiven Einkommensverzicht durch eine Niedriglohnpolitik gezwungen, die Entstehung intersektoraler, struktureller, regionaler und sozialer Ungleichgewichte wurden vorübergehend akzeptiert und die Regierung stand in enger und zielgerichteter Kooperation mit der exportorientierten Wirtschaft und Forschung.   -Dank einer traditionell gut organisierten Verwaltungsstruktur ließen sich die politischen Entwicklungsvorgaben reibungslos umsetzen.

  -Mitentscheidend für den Wachstumserfolg war, dass trotz der massiven Eingriffe des Staates in das Wirtschaftsgeschehen und der Einschränkung demokratischer Freiheiten Privatbesitz und -initiative unangetastet blieben.   -Wichtig war auch, dass die psychologischen Instrumente zur Leistungsmotivation sowie die ihr auferlegten Belastungen und Entbehrungen von der Bevölkerung zunächst akzeptiert wurden.   3. Entwicklung seit den 80er Jahren   Seit dem Anfang der 60er Jahre läßt sich die südkoreanische Wirtschaftspolitik und entwicklung in drei Abschnitte unterscheiden:   1. 60er Jahre: arbeitsintensiv produzierte Konsumgüter der Leichtindustrie (Textil- und Bekleidungsindustrie)   2. 70er Jahre: kapitalintensive Zwischengüter der Schwerindustrie (Chemische Industrie, Stahlproduktion und Schiffbau)   3.

80er Jahre: kapital- und humankapitalintensive Investitions- und gehobene Gebrauchsgüter (Elektronik- und Fahrzeugbranche)   -Mitte der 80er Jahre wurde dann durch entwicklungsstrategisches Umsteuern die Politik des "balanced growth" eingeleitet, nachdem Anfang der 80er Jahre die Verletzlichkeit der koreanischen Wirtschaft durch weltwirtschaftliche und interne Erschütterungen (Erdölschock 1979, Ermordung Präsident Parks 1979, Mißernte 1980) offenkundig wurde.   -Neben gravierenden regionalen Entwicklungsunterschieden hatte die Wachstumsstrategie der 60er und 70er Jahre sektorale Ungleichgewichte hervorgebracht, die eine stabile Wirtschaftsentwicklung gefährdeten:   . Ungleichgewichte zwischen Industrie und benachteiligter Landwirtschaft, die in Bezug auf Wirtschaftswachstum, Arbeitsproduktivität, Familieneinkommen, Infrastruktur etc. hinter der Industrie herhinkte" . Ungleichgewichte zwischen Großunternehmen und den Klein- und Mittelbetrieben der Leichtindustrie, die vom Staat erheblich und z.T. durch branchengleiche Tochterunternehmen Konkurrenz erhielten; . Soziale Disparitäten zwischen Stadt und Land.   -Im Rahmen dieser auf regionalen, intersektoralen und sozialen Ausgleich gerichteten Zielsetzungen kam es nach 1982 zur Einleitung veränderter Praktiken.

  -Direkte Eingriffe des Staates in d~s Wirtschaftsgeschehen wurden abgeschwächt, schützerische Instrumente reduziert und die Inflationsraten durch finanzpolitische Steuerung spürbar gesenkt.   -Mit den eingeleiteten Deregulierungsmaßnahmen zur Liberalisierung der Wirtschafts- und Finanzpolitik, dem langsamen Abbau staatlicher Wirtschaftsbeeinflussung und fortschreitender Demokratisierung kam es auch zu einem merklichen Anstieg der Arbeitnehmereinkommen und ersten Ansätzen zu einem Sozialversicherungssystem.   -Die hohen Wachstumsraten des Bruttosozialproduktes von 1986 bis 1991 und die Absenkung der Inflationsrate (1974: 29,5%; 1981: 15,4%) aufunter 5% belegen, dass die neue Strategie dank günstiger weltwirtschaftlicher Bedingungen (sinkende Erdölpreise, niedriger Tauschwert des US-$, günstige Zinssätze) zumindest unter Wachstumsaspekten erfolgreich war. ( Folie Wachstum des Volkseinkommens)   -Ein nicht zu unterschätzender Aspekt des Entwicklungsprozesses Südkoreas ist u.a. der Konfuzianismus.

  -Bei der Rückverfolgung der jüngsten Wirtschaftsgeschichte des Landes werden dem Konfuzianismus durchaus entwicklungsfördernde Wirkungen zugesprochen. Allerdings ist er wohl eher zufällig als unterstützende Variable ins wirtschaftliche Spiel gekommen. Dies hat drei Gründe:   . Der traditionell hohe Stellenwert von Lernen und Bildung sowie der ausgeprägte Bildungseifer schufen die Voraussetzungen dafür, dass motivierte, geistig wendige Arbeitskräfte in der Lage waren, importierte Technologien rasch aufzunehmen und weiterzuentwickeln.   . Traditionelle,  konfuzianistische Tugenden (Achtung des Älteren, Vorgesetzten, Erfolgreichen, Familienbindung und Gemeinschaftsgeist, soziales Harmoniebedürfnis, Loyalität gegenüber der Familie, Vorgesetzten und Herrschenden, Selbstdisziplin, Pflichtbewußtsein sowie das Bedürfnis nach sozialer Anerkennung) erlangten ihre praktische Bedeutung erst, als die hochgesteckten Entwicklungsziele eingeführt wurden. Das Vertrauen in eine geradlinige Staatsführung sowie den nachgeordneten Verwaltungsapparat, Pflichtbewußtsein und Mitverantwortung für das gemeinschaftliche Wohl, Loyalität gegenüber der Regierung, der Verwaltung und dem Betrieb waren Voraussetzungen für die individuelle Inkaufnahme von an die Grenze der Belastbarkeit stoßenden Entbehrungen.   . Obwohl außerfamiliäre Loyalitätsbeziehungen sich in der koreanischen Gesellschaft lediglich auf die herrschende Dynastie und ihren Beamtenapparat erstreckten, entwickelte sich als Reaktion auf den im späten 19.

Jahrhundert sich breitmachenden Imperialismus und die japanische Kolonialherrschaft allmählich ein starkes Nationalbewußtsein. Der Stolz auf die letzten Erfolge im Modernisierungsprozess erzeugten ein gewisses "Wir-Gebühl", das trotz jüngster Herausforderungen eine stabile Zukunftsgrundlage bildete.         -Ein weiterer Faktor des koreanischen Wirtschaftsaufstiegs ist anscheinend die in anderen || Ländern nicht ganz so stark ausgeprägte risikofreudige Unternehmerschaft.   -Es läßt sich also festhalten, dass die rapide Wirtschaftsentwicklung Südkoreas seit Anfang der 60er Jahre durch die erfolgreiche Umgestaltung der Industriestruktur von arbeits- über kapital- hin zu humankapital- und technologieintensiven Produktionen wesentlich bestimmt wurde.   -Bereits  seit Mitte der 80er Jahre übersteigt das Exportvolumen von Erzeugnissen der Elektronik- und Maschinenbanindustrie den Wert der übrigen schwerindustriellen Ausfuhren. Mit einem Anteil von 34% (1986) tragen die Wachstumsindustrien neben einer weiteren Vertiefung der Exportstruktur wesentlich dazu bei, dass Südkorea seit 1986 eine positive Leistungsbilanz aufweist.

    4.Neue Herausforderungen   -Als exportorientiertes junges Industrieland ist Südkorea in zunehmenden Maße auf eine Integration in den Weltmarkt stärker angewiesen als viele andere Volkswirtschaften.   -Eine Einbindung in die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist Grundvoraussetzung für eine zukunftsfahige Wirtschaftsentwicklung.   -Die veränderte weltpolitische Situation sowie zunehmende wirtschaftliche Globalisierung und steigende Komplexität wirtschaftlichen Handelns stellen das kleine Land vor neue Herausforderungen:   . Die internationale Wettbewerbsfähigkeit vieler arbeits- und lohnintensiver Sparten der Leichtindustrie ist infolge der aufkommenden Konkurrenz (z.B. VR China) auf dem Weltmarkt verlorengegangen.

Wichtige Ursachen dafür sind Arbeitskämpfe, stark ansteigende Lohnkosten, unzureichende Anlageinvestitionen und die Benachteiligung innovativer Betriebe bei staatlichen Förderungen. Firmenzusammenbrüche und die Abwanderung von Unternehmen in Billiglohnländer nehmen zu. ..~   . Auch im Bereich der Spitzentechnologien ist die internationale Wettbewerbsfähigkeit gefährdet. Die wirtschaftspolitische Priorität der Exportsteigerung hat vor allem die Großindustrie dazu verleitet, ihre Produktion durch eine Verbreiterung des Branchenspektrums zu steigern.

Auf der Strecke blieben Investitionen in technologische Innovationen, die Verbesserung des Produktmanagements und der -qualität. Ebenso Investitionen in Forschung und Entwicklung hatten nachrangige Bedeutung. Dazu kommt, dass das traditionelle  Bildungswesen den Herausforderungen zur Zeit nicht mehr gerecht wird.   . Als Mitglied des GATT musste sich Südkorea zur schrittweisen Öffnung seiner Märkte und zum Abbau protektionistischer Maßnahmen verpflichten. Der Abbau der hohen Subventionen für den Reisanbau und die allerdings begrenzte Öffnung des Binnenmarktes für Reisimporte bis 2005 trifft das Land ebenso hart. Will die koreanische Landwirtschaft ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht verlieren, sind kostspielige Reformen erforderlich.

      . Infolge von Niedrigpreisoffensiven sind koreanische Exportprodukte zunehmend Anti-Dumping-Maßnahmen der Industrieländer vor allem der USA und der Europäischen Union ausgesetzt, die die Exportzuwächse mindern.   . Mit dem Eintritt in die OECD und der Mitgliedschaft in der Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC) sowie in zahlreichen weiteren internationalen Organisationen übernimmt Korea neue Verantwortlichkeiten auf regionaler und globaler Ebene.   . Die fortdauernde Konzentration von Industrie, Bevölkerung und Verkehr in den Ballungsgebieten- Y  hat die Umweltprobleme drastisch verschärft. Hohe Kosten für ihre Minderung beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft.   . Eine zusätzliche Herausforderung stellt die Wiedervereinigung der beiden koreanischen Staaten dar. Durch die deutschen Erfahrungen vorgewarnt, wird sie in Form eines stufenweisen Prozesses anstrebt.

Man hofft, die Dynamik der Wirtschaftsentwicklung nicht zu gefährden.   5. Ausblick   -In den ersten zweieinhalb Jahrzehnten des stürmischen Wirtschaftswachstums Koreas war es wegen der Konzentration auf den Wirtschaftserfolg weniger Branchen und der Opferbereitschaft der arbeitenden Bevölkerung möglich, mit autoritären Formen der Wirtschaftslenkung spektakuläre Erfolge zu erreichen.   -Doch mit der Demokratisierung sind politische Steuerung und Planung schwieriger geworden.   -Das anhaltend starke Wirtschaftswachstum seit Ende der 80er Jahre, mitbeeinflusst auch durch die gestiegene Binnennachfrage, mag die Vielfalt und Komplexität der Herausforderungen noch etwas verdecken.   -Dennoch sind eine grundlegende Neuorientierung der Rolle von Regierung, Unternehmen und Arbeitnehmer und demokratische Formen der Zusammenarbeit und Konfliktbewältigung unumgänglich.

  -Die Schwierigkeit der künftigen Aufgaben Südkoreas liegt darin, dass sich infolge der Schnelligkeit des koreanischen Entwicklungsprozesses im Vergleich zu den alten Industrieländern die anstehenden Probleme zeitgleich zusammendrängen: Das Hinauszögern von Lösungen verschärft den Problemdruck enorm.        

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