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  El nino

El Niño Einleitung: El Niño ist ein Klimaphänomen, das das gesamte globale Klima verrückt spielen lässt. Klimaforscher der ganzen Welt versuchen seit Jahrzehnten die atmosphärischen und ozeanischen Wetterunregelmäßigkeiten zu ergründen. Das Wort "El Niño" stammt aus dem spanischen und bedeutet "der Knabe" bzw. "das Christkind", da er meistens um die Weihnachtszeit auftritt. Es ist eine Klimaanomalie, die sich hauptsächlich im Pazifikraum zwischen der Westküste Südamerikas und dem südostasiatischen Raum (Indonesien, Australien) ereignet. Hier kommt es seit mehr als 150 Jahren in zwei bis siebenjährigen Abständen zu Umkehrungen der normalen Wettersituation.

  Um das Phänomen "El Niño" zu verstehen muss man die Normalsituation im Pazifik kennen.   Normalsituation:   Die Südostpassatwinde treiben kaltes Wasser (kalter Humboldtstrom) aus gemäßigten Breiten an der Westküste Südamerikas nach Nord-Westen. Durch dieses kalte Wasser bildet dort ein Hoch, da die kalte Meeresluft sich zusammenzieht, dadurch schwerer wird und absinkt. Im Bereich der Philippinen und der Ostküste Australiens sammelt sich warmes Wasser, da hier keine kalte Meeresströmung wirksam wird. Über diesem warmen Wasser bildet sich ein Tief (Warmluft steigt auf). Diese zwei äquatornahen Luftdruckgebiete sind Bestandteile der Walker-Zirkulation.

Die dabei bodennah wehenden Winde treiben den Südäquatorialstrom nach Westen. Im Bereich Australiens, wo sich das Wasser ansammelt, ist daher der Meeresspiegel etwa 1 m höher als an der Westküste Südamerikas. Durch den tiefen Luftdruck bei Australien ist dort die Wolkenbildung (Konvektion) das gesamte Jahr über hoch. An der Westküste Südamerikas fallen nur wenige Niederschläge, da hier der höhere Luftdruck zu Wolkenauflösung führt.   Situation bei "El Niño":   Bei El Niño nehmen die Passatwinde ab. Dadurch wird der Humboldtstrom nicht mehr nach Norden getrieben.

Da sich hier nun kein kaltes Wasser mehr ansammelt, löst sich das Hoch der Walker-Zirkulation auf. Es können dann keine Winde mehr nach Westen wehen, wodurch der Südäquatorialstrom auch nicht mehr nach Westen gelangt. Das bei Australien angestaute warme Wasser strömt nun nach Osten zurück; es sammelt sich also an der südamerikanischen Westküste warmes Wasser an. Hier bildet sich nun durch die zunehmende wärmere Meeresluft ein Tiefdruckgebiet. Die dabei aufsteigende Warmluft führt zu Wolkenbildung und Niederschlägen. Es regnet also in Süd- und Mittelamerika obwohl hier normalerweise hoher Luftdruck zu Wolkenauflösung führt.

Bei Australien bildet das kühlere Meereswasser ein Hochdruckgebiet; die ausbleibende Konvektion sorgt hier für Dürre. Die Ursache für El Niño liegt also im Abschwächen des Südostpassats. Weshalb dieser schwächer wird, ist aber unklar. El Niño ist eine natürliche Klima-Anomalie. Jedoch ist sie in den letzten Jahren häufiger und intensiver zu beobachten, es wird daher ein Zusammenhang mit der globalen Erwärmung nicht ausgeschlossen.     Die Auswirkungen von "El Niño":   Westküste Südamerikas: Das kalte und nährstoffreiche Wasser, das der Humboldtstrom und der Auftrieb von Wasser aus der Tiefe an die Küste Südamerikas bringen, wird während eines El Niño durch warmes und nährstoffarmes Wasser verdrängt.

Dies hat ein Algensterben und damit verbunden ein Fischsterben zur Folge. Während eines El Niño weht kein trockener Wind vom Land, sondern ein Westwind vom Meer her. Dieser nimmt über dem warmen Meerwasser viel Luftfeuchtigkeit auf. Beim Aufsteigen über dem Land kühlt sich die Luft ab. Dadurch kann sie weniger Luftfeuchtigkeit aufnehmen. Es bilden sich Wolken, und das überschüssige Wasser fällt als Regen zur Erde.

Die normalerweise sehr trockene Westküste Südamerikas wird von sintflutartigen Regenfällen heimgesucht.   Indonesien und Ost-Australien: Hier passiert das Gegenteil: Die erwarteten Regenfälle bleiben aus. Dies ist so, weil die Winde nicht mehr vom Meer her kommend in dem normalerweise dort liegenden Tiefdruckgebiet aufsteigen. Stattdessen gehen sie als Westwinde von Indonesien und Ost-Australien weg. Allgemeine Auswirkungen auf der Welt: Man kann sagen, dass El Niño auch eienen großen Einfluss auf die Weltwirtschaft und weit entfernte  Gebiete hat. Die Menschen, besonders im Pazifikraum, werden von den Auswirkungen El Niños empfindlich in ihrem alltäglichen Lebensablauf gestört.

Ganze Existenzen können durch heftige Regenfälle zerstört werden. Neben den Menschen sind auch viele Tierarten von El Niño betroffen. So bricht größtenteils die Fischerei vor Peru während eines El Niño- Jahrs zusammen. Dies passiert, da die Bestände sowieso schon durch die riesigen Fischereiflotten in weiten Teilen des Ostpazifiks ausgefischt sind. Deshalb reicht schon ein geringer negativer Impuls auf das ohnehin labile System, so dass es ganz aus dem Gleichgewicht gerät. Diese Folge von El Niño hat verheerende  Auswirkungen auf  das Nahrungsnetz, von dem alle Tiere abhängig sind.


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