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  Republik polen

Republik Polen Polen ist eine parlamentarische Demokratie. Der traditionelle, offizielle Name - Republik Polen (Res Publica Polonorum) - geht auf die Anfänge des 16. Jahrhunderts zurück. Staatswappen ist der weiße Adler auf rotem Feld, ein Symbol, das schon über sieben Jahrhunderte existiert. Die Nationalfarben Polens sind weiß-rot. Das oberste gesetzgebende Organ in Polen ist das Parlament, das aus zwei Kammern besteht: Sejm (460 Sitze, gewählt im 4-Jahres-Turnus nach Proportionalsystem) und Senat (100 Sitze, gewählt in den Wojewodschaften durch geheime, freie und direkte Wahlen - für dieselbe Legislaturperiode des Sejm).

Staatsoberhaupt ist der Staatspräsident, der in allgemeinen Wahlen für eine Amtszeit von 5 Jahren gewählt wird. Oberstes Staatsorgan der Exekutive ist der Ministerrat (Regierung), an dessen Spitze der Ministerratsvorsitzende (Premierminister) steht. Haupstadt der Republik Polen ist Warschau (1,63 Millionen Einwohner). Bevölkerung Verglichen mit anderen europäischen Ländern ist Polen ein Land von mittlerer Bevölkerungsdichte. In Polen leben 38,2 Millionen Einwohner. Polen nimmt in dieser Hinsicht den 7.

Rang in Europa und den 25. in der Welt ein. Im Ausland, in vielen Ländern der Erde, darunter den USA, Russland, Deutschland, Kasachstan, Tschechien, der Slowakei, Frankreich, Kanada, der Ukraine, Brasilien, der Belarus und Litauen wohnen insgesamt über 10 Millionen Polen und Personen polnischer Abstammung. Nationale Minderheiten (Weißrussen, Litauer, Deutsche, Ukrainer) machen 2-3 Prozent der Bevölkerung Polens aus. 62 Prozent der Bevölkerung wohnen in Städten. Die größten von ihnen sind: Warschau (1,63 Millionen Einwohner), Lódz (631.

000), Krakau (746.000), Wroclaw (643.000), Poznan 858.300), Gdansk (464.000), Szczecin (418.000), Bydgoszcz (384.

000), Katowice (359.000) und Lublin (352.000). Religionen: römisch-katholisch (95 Prozent), griechisch-orthodox, protestantisch und andere. Geografische Lage Dort, wo einst die jahrhundertealten Handelsstraßen aufeinander trafen und sich heute moderne Verkehrswege kreuzen, zwischen West und Ost, Nord und Süd, inmitten des europäischen Kontinents, liegt Polen. Das Land hat eine Fläche von 312.

683 qkm und ist damit etwas größer als Italien. Seine Grenzen bilden im Norden die Gewässer der Ostsee, an der drei große Häfen - Gdynia, Gdansk und Szczecin als Polens Fenster zur Welt - gelegen sind. Im Süden ist es der Gebirgszug der Karpaten mit der felsigen Hohen Tatra. Im Osten verläuft die Grenze entlang des Bugs, eines majestätischen, sich durch Flachland schlängelnden Flusses. Im Westen bildet die schiffbare Oder die Grenze. Mitten durch das Land fließt der größte Fluss Polens - die Weichsel (1.

047 km). Drei große Gebiete lassen sich in Polen unterscheiden. Der Norden des Landes dehnt sich als weite Tiefebenen von der westlichen zur östlichen Landesgrenze aus, die meistens 200 m Höhe nicht überschreiten. Im Nordwesten mit der Hafenstadt Stettin (Szczecin), im Norden mit Gdynia und Danzig (Gdansk). Der Nordosten wird durchzogen von der Masurischen Seenplatte mit den Städten Elblag (Elbing) und Olsztyn (Allenstein). Die Mitte des Landes gehört zu dieser ersten Zone flachen Landes, in der sich die Hauptstadt Warschau und die Industriestadt Lodz befinden.

Dem Tiefland im Norden folgt als zweite Zone Hügelland, das sich östlich der Oder von Zielona Gora (Grünberg) über Czestochowa (Tschenstochau), vorbei an Katowice und Krakow bis zu dem Gory Swietokrzyskie (Heilig-Kreuz-Gebirge) mit der Stadt Kielce erstreckt. Als dritte Zone schließt sich weiter im Süden zur Grenze mit der Tschechischen Republik und der Slowakei die Gebirgslandschaft des Riesengebirges im Westen und den Karpaten, Beskiden und Hohe Tatra (Tarnica) weiter östlich an. Wichtige Stadt hier: Nowa Sacz (Neu-Sandec). Höchster Berg ist der Rysy mit 2.499 m. Klima In Polen herrscht ein gemäßigtes Klima.

Das Frühlingsgrün mit den ersten Blüten und Blättern erwacht meist Anfang April. Im Herbst, im Oktober und November, gewinnen die Blätter ihre herbstliche Farbenpracht, um dann von den Bäumen zu fallen. Die Winter sind nicht allzu streng, nur im Nordosten fallen die Temperaturen unter -20 °C (Rekord in diesem Jahrhundert bei -34 °C). Die Sommer, in den letzten Jahren immer trockener, sind warm, manchmal sogar heiß (Rekord bei +38 °C). Die durchschnittlichen Niederschläge betragen etwa 600 mm jährlich. Polens Wirtschaft Polens Wirtschaft hat seit Beginn der Transformation Anfang 1990 eine eindrucksvolle Entwicklung durchlaufen.

Zunächst musste eine aus der zentralen Planwirtschaft ererbte Rezession überwunden werden - dies gelang 1992. Darauf folgten Jahre mit starkem Wirtschaftswachstum: 1995 wurden sogar 7 Prozent erreicht. 1997 war wirtschaftlich insgesamt eines der erfolgreichsten Jahre der Transformationsphase. Nicht zuletzt wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise in Rußland folgte im Herbst 1998 jedoch ein deutlicher Konjunktureinbruch, dessen Folgen noch bis Ende 1999 nachwirkten: Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) 1999 "nur" 4,1 Prozent. Mit ebenfalls 4,1 Prozent blieb das Wirtschaftswachstum 2000 hinter den Erwartungen zurück. Aufgrund der weiter zurückgegangenen Inlandsnachfrage und einer insgesamt im Abschwung begriffenen Weltwirtschaft kann 2001 voraussichtlich nur eine Wachstumsrate von ca.


2 Prozent erzielt werden. Abgesehen von einem vorübergehenden Wiederanstieg im Jahr 2000 (10,1 Prozent) zeigt die Inflationsrate seit nunmehr zehn Jahren einen beständigen Abwärtstrend (1991: 70 Prozent, 1999: 7,3 Prozent, August 2001: 5,1 Prozent). Polen hat sich in die Organisationen der Welt- und europäischen Wirtschaft zunehmend integriert, wobei den Beitritten zur Welthandelsorganisation (WTO) 1995 und zur OECD (1996) besondere Bedeutung zukommt. Polen ist Gründungsmitglied der CEFTA. Arbeitsmarktlage Die trotz anhaltenden Wirtschaftswachstums seit 1998 (9,5 Prozent) wieder steigende Arbeitslosigkeit ist eines der zentralen Probleme Polens. Für 2001 wird ein neues Rekordhoch von über 18 Prozent erwartet.

Gründe hierfür liegen vor allem in der fortdauernden Restrukturierung der Wirtschaft, rigiden Arbeitsmarktregelungen, relativ hohen Lohnnebenkosten und der demographischen Entwicklung - es drängen besonders geburtenstarke Jahrgänge auf den Arbeitsmarkt. Wirtschaftssektoren In der Industrie haben neben Lebensmittel-Erzeugung und Energieversorgung nach wie vor Bergbau und Hüttenindustrie eine sehr starke Stellung, gefolgt von Maschinen und elektrischen Geräten, Fahrzeugen sowie Textilien und Bekleidung. Der Anteil des Dienstleistungssektors am BIP gewinnt gegenüber Industrie und Landwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Die derzeitige Lage der polnischen Landwirtschaft ist - insbesondere in Zentral- und Ostpolen - geprägt durch sehr kleinbetriebliche Strukturen, besonders im Vergleich mit der Landwirtschaft in der Europäischen Union (EU), Einkommensverlusten aufgrund des Preisdrucks durch die niedrigen Weltmarktpreise für eine Vielzahl landwirtschaftlicher Erzeugnisse und durch den Wegbruch der östlichen Exportmärkte. Die schlechte Infrastruktur im ländlichen Raum und der Mangel an Beschäftigungsalternativen sind auch ein bedeutendes soziales Problem. Außenhandel Sorgen bereiten die in der Tendenz abnehmenden, aber noch immer hohen Defizite in der Außenhandels- und Leistungsbilanz (2000: 6,6 Prozent des BIP, Prognose 2001: 5,4 Prozent des BIP).

Das Haushaltsdefizit soll auch in diesem Jahr weiter ansteigen (von 2,2 Prozent auf 2,8 Prozent des BIP), liegt aber noch unter der Maastricht-Schwelle von 3 Prozent. Die Budgetlücke im Haushalt 2001 könnte nach dem Haushaltsentwurf der inzwischen abgewählten Regierung Buzek, die ein Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent erwartete, 5 Prozent des BIP erreichen. Zunächst ist aber die Verabschiedung des Haushalts abzuwarten. Das chronische Außenhandelsdefizit zeigt eine rückläufige Tendenz. Bedingt durch eine sinkende Inlandsnachfrage und eine konjunkturell bedingte gute Absatzmarktlage stiegen die Exporte 2000 mit 11,6 Prozent erstmals stärker als die Importe mit 1,1 Prozent. Bis Mai 2001 wurde eine neuerliche Steigerung des Exportvolumens um 17 Prozent erzielt.

Insgesamt macht der Export einen Anteil von etwas mehr als 20 Prozent des BIP aus. Der polnische Außenhandel ist inzwischen sehr stark auf die EU-Staaten (70 Prozent der polnischen Exporte, über 60 Prozent der Importe) ausgerichtet und damit entsprechend abhängig von der dortigen konjunkturellen Entwicklung. Der Anteil Rußlands am polnischen Außenhandel beträgt nur noch knapp 3 Prozent an den Exporten und gut 9 Prozent bei den Importen. Der Anteil der CEFTA-Staaten hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert (ca. 8 Prozent der Exporte und ca. 7 Prozent der Importe).

Ausländische Investitionen Der Zustrom ausländischer Direktinvestitionen hat sich auf hohem Niveau leicht abgeschwächt: 2000 flossen 11 Milliarden US-Dollar (USD) nach Polen, die Hälfte davon im Telekommunikationsbereich; das Gesamtvolumen erreichte damit fast 50 Milliarden USD (Investitionen unter 1 Million USD dabei nicht berücksichtigt). Pro Kopf berechnet liegt Polen mit 775,5 USD nach wie vor deutlich hinter den führenden Staaten der Region (Ungarn: 1888 USD/Kopf, Estland: 1707 USD/Kopf). Obwohl die Privatisierung relativ langsam voranschreitet, erwirtschaftet der Privatsektor inzwischen ca. 70 Prozent des BIP und beschäftigt ca. 70 Prozent der Arbeitnehmer. Die Privatisierung soll nun auch in den Sektoren Montanindustrie, Energieversorgung und Rüstungsindustrie beschleunigt werden.

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