Tunesien
1. Tunesien im Überblick
Hauptstadt: Tunis
Fläche: 163000 km²
Einwohnerzahl: 9,8 Mio
Staatsreligion: Islam
Staatsform: Republik
Sprache: Arabisch
Religion: 98% Muslime
Bevölkerungsgruppen: fast nur Araber (98%)
Lebenserwartung: 75 jahre 70 -71 jahre
Resourcen: Erdöl, Phosphate, Eisenerz, Blei, Zink, Salze, Olivenöl, Obst, Tourismus Bevölkerungswachstum: 1.17%
2. Klima
Im Norden und entlang der Küste herrscht typisches Mittelmeerklima. Die Regenperiode dauert im Norden von Oktober bis Mai an. Die durchschnittliche Niederschlagsmenge beträgt 610 mm aber es können auch große Schwankungen auftreten.
Im Süden ist es hingegen sehr trocken und es herrscht eher wüstenartiges Klima mit sehr hohen Temperaturen ( manchmal bis zu 50°C).
3. Bodenbeschaffenheit
a.Landesnatur:
3/4 der Fläche von Tunesien werden von Tiefebenen eingenommen. Im Süden ist eine steppenhafte, von einzelnen Bergen überragte Hochebene. Dagegen befindet sich im Norden fruchtbare Talzonen.
Im Südosten reichen die Dünen des östlichen großen Erg nach Tunesien hinein.
b. Wirtschaft:
Die Niederschläge ermöglichen den Anbau von Getreide, Oliven, Wein, Südfrüchte und Gemüse. Im Steppengebiet Mitteltunesiens sind weite Flächen mit dem wild wachsenden Halfgras bedeckt, das zur Herstellung von Grobtextillien und Papier verwendet wird. In den Oasen des Südens dienen die Dattelpalmen und der Gartenbau als Lebensgrundlage. Die wichtigsten Bodenschätze sind Naturphasat (fünftgrößter Lieferant der Erde), Eisenerz sowie Erdöl und Erdgas.
Die Industrie hat sich in jüngster Zeit rasch entwickelt. Sie verarbeitet landwirtschaftliche Produkte (Olivenöl, Konserven, Zucker). Hauptausfuhrgüter sind Textillien, Erdöl, Phosphat sowie Olivenöl, Obst und Südfrüchte.
c.Physische Geographie:
Tunesien lässt sich in 4 Landschaftsformen unterteilen. Das Bergland liegt zwischen ca.
610 und 1520 m hoch und besitzt fruchtbare Täler und Ebenen. Der Medjera durchfließt diese Region. Er ist der einzige größere Fluss des Landes und mündet in den Golf von Tunis.
d.Landesfläche:
163.610 km², davon 4% Wald und Buschland, 30% Ackerland, 18% Wiesen und Weiden.
e:Geographische Merkmale:
Der höchste Berg ist der Djebel Chambi und ist 1544 m hoch, der tiefste Punkt ist Chott El Jend, der -23 m tief ist.
4. Pflanzen- und Tierwelt
a.Pflanzen:
In der Nähe der Küste ist die Vegetation sehr mediterran, (d.h. sehr typisch für das Mittelmeer also alles was es diesbezüglich mit dem Mittelmeer zu tun hat, Weter u.
Pflanzen usw.) und geht nach Süden in eine Steppenlandschaft über.
b.Tiere:
Die am häufigsten anzutreffenden Tierarten sind Gazellen, Hyänen und Wildschweine. Vereinzelt gibt es auch Elefanten, Schlangen und Skorpione.
5.
Geschichte
Das heutige Tunesien war damals ein Teil des karthagischen Reiches. Phönizische Händler haben die Stadt Karthago 814 v. Chr. nordöstlich des heutigen Tunis gegründet. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde Karthago zum Zentrum eines mächtigen Reiches, das den größten Teil von Nordafrika beherrschte. 264 v.
Chr. kam Karthago zum ersten Mal mit dem expandierten Römischen Reich zusammen. Es folgte eine Reihe von blutigen Kämpfen, darunter auch die Punischen Kriege. Im letzen Punischen Krieg besiegten die Römer die Karthager. Vom 2. Jh.
v. Chr - 5. Jh. n. Chr gehörte der Großteil des heutigen Tunesiens zur römischen Provinz Africa. Im 5.
Jahrhundert entrissen die Vandalen den Römern die Herrschaft. Ein Jahrhundert lang behielten die Vandalen die Herrschaft ehe die Römer unter der Führung eines byzantischen Generals das Land neu eroberten.
Dann fielen die Araber in das Gebiet ein und herrschten vom 7. bis zum 16. Jahrhundert. Sie ersetzten die römisch-christliche Kultur durch eine am Islam orientierte Lebensweise.
Im frühen 15. Jahrhundert endete die Zeit der arabischen Herrschaft. Von 1535-1740 regierten die Spanier und die Türken über Tunesien. Unter der Herrschaft der Husainiden, die von 1705-1740 herrschten, gewann Tunesien ein begrenztes Maß an Autonomie und kam zu bedeutendem Reichtum.
Zwischen 1801 und 1815 gebot die US-Marine den Seeräubern Einhalt, indem sie Tunis und andere Städte Nordafrikas angriff. Der Verlust der Einnahmen aus der Seeräuberei stürzte die tunesische Regierung in große Schulden.
Tunesiens Hauptkreditgeber waren Frankreich, Italien und Großbritannien. Französische Truppen rückten 1881 in Tunesien ein. In einer Reihe von heftigen Auseinandersetzungen brachen die Franzosen den tunesischen Widerstand. Am 12. Mai 1881 unterzeichnete der regierende Bei den Bardo-Vertrag, durch den das Land unter das Protektorat Frankreich gestellt wurde.
Die Herrschaft der Franzosen in Tunesien brachte viele wichtige gesellschaftliche und politische Veränderungen mit sich.
So kamen eine große Anzahl französischer Siedler ins Land und trugen viel zur Angleichung Tunesiens an den Westen bei. Während des 2. Weltkrieges arbeitete die französische Regierung eng mit der Regierung Vichy zusammen. 1945 zwang man Bourguiba, einen patriotischen Politiker, zur Flucht nach Kairo. Im folgenden Jahr garantierte Frankreich Tunesien den Status eines halbautonomen Staates der Französischen Union. Im August 1947 machte Tunesien einen weiteren Schritt in Richtung Autonomie: Der französische Generalbevollmächtigte bildete ein Kabinett, das sich überwiegend aus Tunesiern zusammensetzte.
1951 kam es immer wieder zu Unruhen, als Bourguiba aus dem Exil kam, und die Position der Franzosen in Tunesien immer schwieriger wurde.
1955 nahm eine rein tunesische Regierung die Arbeit auf. Am 12. November 1956 trat Tunesien der UN bei. Bei den Waheln 1957 hatten Frauen erstmals das Wahlreicht. Frankreich wollte Tunesiens Forderungen nach der sofortigen Evakuierung des Marinestützpunktes nicht erfüllen wollte, kam es zu Belagerungen des Stützpunktes un 1 300 Tunesier starben.
Nach längeren Gesprächen im Jahr 1962 zwischen Frankreich und Tunesien zog Frankreich im Oktober 1963 seine Truppen vollständig ab.
Tunesiens Staatsoberhaupt wollte 1965 die Aushandlung eines Übereinkommens zwischen den arabischen Staaten und Israel auf der Grundlage der UN-Resolution. Die Differenzen zwischen Tunesien und anderen arabischen Staaten nahmen weiter zu, als die Beziehungen zu Ägypten abgebrochen wurden und Tunesien die Zusammenkünfte der Arabischen Liga zu boykottieren begann.
Bourguiba wurde im November 1969 für eine dritte Amtsperiode wiedergewählt. Im Dezember wurde festgelegt, dass der Ministerpräsident im Fall des Todes oder der Regierungsunfähigkeit des Staatspräsidenten dessen Amt übernimmt. In den frühen siebziger Jahren brachte Tunesien die wirtschaftliche Entwicklung, vor allem die Förderung der Erdölvorkommen voran.
Die Beziehungen zu Frankreich und China verbesserten sich; Bourguiba äußerte aber sein Misstrauen gegenüber den Vorhaben der USA und der Sowjetunion im Mittleren Osten.
1982 gewährte Tunesien dem Führer der Palästinensischen Befreiungsorganisation sowie einigen Hunderten seiner Anhänger, die den Libanon verlassen mussten, Asyl. Die inneren Unruhen von 1984 zwangen Bourguiba, die Preiserhöhungen im Bereich der Grundnahrungsmittel zurückzunehmen. Die Beziehungen zu Libyen verschlechterten sich 1985, nachdem Libyen etwa 30 000 tunesische Arbeiter entlassen hatte. Im November 1987 übernahm Ministerpräsident Ben Ali das Amt des Staatspräsidenten. Er befreite politische Gefangene und legalisierte die meisten Oppositionsparteien.
Obwohl mehrere Parteien für die Wahlen vom April 1989 kandidierten gewann seine Partei alle 141 Sitze im Parlament, und Ben Ali wurde ohne Gegenkandidat zum Präsidenten gewählt.
6.Bevölkerung / Politik
a. Bevölkerung: Zum größten Teil besteht die Bevölkerung aus Arabern. Es gibt aber auch kleinere Gruppen von Berbern und Europäern. Die Zahl der Europäern ist in den letzten Jahren jedoch stark zurück gegangen.
Die Bevölkerungsdichte beträgt 58.8 Menschen pro km².
b. Politik: Die stärkste Partei ist die linksliberale Partei RCD (Rassemblement Constitutionnel Démocratique). Die Partei dominiert alle Bereiche des politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens in Tunesien. Tunesien ist in 23 Gouvernements aufgeteilt.
Vom Staatspräsident wird zu jedem Gouvernement ein Gouvaneur ernannt.
7. Religion/Kultur
a. Religion: 98% der Bevölkerung gehören dem sunitischem Islam an.
b.Kultur:
1.
1Familienstruktur:
Die Hochzeit wird nicht nur als Vereinigung zweier Menschen gesehen sondern auch als Vereinigung von zwei Familien. Früher wurden die Hochzeiten von den Eltern arrangiert. Traditionelle Hochzeiten dauern mehrer Tage oder Wochen. Die Großfamilie hat noch heute eine große Bedeutung in der tunesischen Gesellschaft. Tunesien ist unter den muslimischen Ländern sehr fortschrittlich mit den Frauenrechten.
1.
2 Essen und Trinken:
Couscous ist das tunesische Nationalgericht. Es wird mit Fleisch und Gemüse zubereitet, es wird aus gedünsteten und gewürztem Grieß hergestellt. Tunesier essen traditionellerweise mit den Fingern von einem gemeinsamen Teller. Sie benutzen Brot um Essen und Soße aufzunehmen.
1.3 Umgangsformen:
In Tunesien wird viel Wert auf die Begrüßung gelegt.
Familie und Freunde begrüßen sich mit einem Wangenkuss. Unter Fremden ist Hände schütteln üblich. Zärtlichkeit zwischen Mann und Frau in der Öffentlichkeit gelten als gelten als unangemessen. Das Berühren und Händchen halten zwischen gleichgeschlechtrigen Personen ist durchaus üblich.
1.4Schule:
Der Schulbesuch ist umsonst.
Schulpflicht besteht von 6 bis 14 Jahren. Mehr als 54000 Studenten besuchen die Universität. Der Großteil davon besucht die Universität in Tunis.
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