Adlershof
Adlershof
Allgemein
Heute ist Adlershof ein Wissenschafts, Wirtschafts- und Medienstandort mit rund 670 Unternehmen und 10.500 Beschäftigten. Außerdem haben noch zwölf Forschungseinrichtungen (Institut für Mathematik, Informatik und Chemie) dort ihren Sitz. Das Zentrum dieses Gebiets bildet der Wissenschafts- und Technologiepark. In der Nachbarschaft befindet sich die Mediacity, ein Standort für Film- und Fernsehproduktion. Bis 2010 sollen noch Wohnblöcke, Läden, Hotels und ein großer Park hinzukommen.
Adlershof zählt zu den 15 größten Wissenschafts- und Technologieparks weltweit und ist weit über die Grenzen Deutschlands bekannt.
2. Geschichte Adlershofs und das neue Konzept
Der Standort Adlershof hat schon eine lange Tradition. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde dort der deutsche Motorflug entwickelt und die Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) hatte dort ihren Sitz. 1909 suchte sich die DVL als Standort dem zweiten europäischen Motorflugplatz in Berlin-Johannisthal aus.
Auf Grund des Mangels an Flugmotoren enstand bald ein großes Arbeitsfeld.
Auf Grund der militärischen Kampfvorgänge stellte die DVL ihre Tätigkeit 1945 ein.
Auf dem ehemaligen Geländer der DVL haben in den 50er Jahren Institute der Akademie der Wissenschaft der DDR entdeckt und 1981 fand dort die Gründung des Institus für Kosmosforschung statt. (Auf Grund des Beitritts der DDR zum mehrseitigen Abkommen Interkosmos 1972.)
Jedoch kehrte die DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) 1992 auf Grund von Empfehlungen des Wirtschaftsrates wieder an ihren ursprünglichen Platz zurück. Jetzt arbeitet es auf den Gebieten der Weltraumsensorik.
Ebenso siedelten sich die Akademie der Wissenschaft, der Deutsche Fernsehfunk der DDR und ein Wachregiment, sowie namenhaft Industrie- und Gewerbebetriebe an. 1956 begann der Sendebeginn des DFFs, das 1969 durch einen zweiten Sender mit Farbsendungen ergänzt wurde. 1990 strahlt die ARD nach einem Befristungsvertrag auf der DFF-Frequenz ihre Sendungen aus.
Auf Grund der Wende beendete die Akademie und das Fernsehen seine Tätigkeiten 1991 und Adlershof unterlag einem tiefgreifenden Strukturwandel. Die Berliner Landesregierung beschloss einen Wissenschaftsstandort dort zu errichten und somit kam es zu einer gezielten Ansiedlung ausgewählter Technologiefelder in Adlershof. Diese Aufgabe sollte die Entwicklungsgesellschaft Adlershof übernehmen, aus der 1994 die WISTA- Management GmbH hervorgang.
Sie ist nun die Betreibergesellschaft des Wissenschafts- und Technologieparks.
Es sollen Synergien erzeugt werden, Netzwerke aufgebaut werden und Innovationszyklen verkürzt werden.
1993 entsand ein Masterplan für den gesamten Entwicklungsbereich, der ein 420ha großes Areal umfasste.Dieser bestand aus der Projektplanung, der Bauleitplanung, dem Hochbaumanagement, dem Teifbaumanagement, der Verkehrplanung, der Kosten- und Maßnahmenplanung, der Verwaltung des Treuhandvermögens des Landes Berlin, der Grundstücks- und Vermögensverwaltung, der Vermarktung der Grundstücke an private Inverstoren und aus dem Standortmarketing. Die BAAG (Berlin Adlershof Aufbaugesellschaft mbH) wurde mit dieser städtebaulichen Entwicklung durch den Berliner Senat betraut. Ziel ist es ein lebendigen Stadtteil mit urbaner Lebensqualität zu errichten, zu dem die naturwissenschaftliche Lehre, Forschung und Entwicklung mit Gewerbe-, Medien- und Dienstleistungsunternehmen sowie Wohnen und Freizeit zählen.
Außerdem soll es noch den Bereich der MEDIACITY geben, einen Gewerbe – sowie Wohnpark mit Dienstleistungsunternehmen und sozialer Infrastruktur.
All dies soll sich um einen zentralen Stadtpark gruppieren, in dem Berlins erstes Thermal-Freizeitbad mit Thermalsole entstehen soll.
Um all dies zu verwirklichen kommt es seit Anfang der 90er Jahre zu großer Sanier- und Bautätigkeit in Adlershof. Die erforderliche technische Infrastruktur wird komplett neu hergestellt. Es wurden neue Straßen angelegt und viele Häuser saniert oder moderne Neubauten mit teilweise ausgefallener Architektur erbaut, sowie Altlasten beseitig.
3.
Wohnen in Adlershof
Adlershof soll sich zu einer eigenen kleinen "Stadt" entwicklen, in der es High-Tech-Arbeitsplätze, städtische Infrastruktur, moderne Gebäude, Schulen, Kindertagesstätten, Hotels, Restaurants, Geschäfte, Ärzte (in einem Ärztehaus) und Kultur- sowie Dienstleistungsunternehmen gibt.
Das Zentrum bildet der 66ha Stadtpark, der sich aus dem ehemaligen Flugplatz Johannisthal entwickelt hat. Desweiteren gibt es kleinere Parks zwischen den Wohnblöcken.
Der Stadpark wird in drei Bereiche eingeteilt:
Der Kernbereich, der 26ha große Naturschutzpark, in dem sich die Natur seit Ende der Flugzeugnutzung wieder etabliert hat.
Der Aktivpark, der direkt an das Naturschutzgebiet angrenzt. Hier werden 30 Stadtgärten entstehen, die Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen zur Freizeitnutzung bereit stehen.
Es existiert bereits eine Roller- und Skatingbahn.
Der Landschaftspark, der nach englischen Vorbild angelegt wurde und viele Freiflächen bildet.
Es wird viel getan, um neue Bewohner anzulocken. Es wird u.a. neben den eben genannten Parametern auch noch mit Sportplätzen und Jugendfreizeiteinrichtungen sowie mit einem geplanten naturwissenschaftlichen Gymnasium der Humboldt-Universität geworben.
Es soll ein Wohngebiet für etwa 6000 Menschen entstehen, die ein ruhiges Umfeld mit Zentralität zur Innenstadt schätzen.
Die Standortqualitäten in Adlershof sind so vielfältig,dass mit dem Zuzug jeglicher sozialer Schichten gerechnet wird. Familien, Singels, Senioren und Studenten soll Adlershof künftig als Wohnort dienen. Somit ist sichergestellt, dass Adlershof zu einer kleinen "Stadt" heranwächst, die verschiedensten Ansprüchen genügt und es nicht zur Segregation kommen lässt. Damit jede Altersklassen vertreten sind, denkt man sogar über den Bau eines Altenpflegeheims nach.
Es entstehen für die einzelnen Geschmäcker verschiedenste Wohnblocks, wie z.
B.
Mehrfamilienhäuser, Stadtvillen, Einfamilienhäuser, Doppel- oder Reihenhäuser.
Außerdem gibt es noch das Projekt "Anders Bauen am Landschaftspark" in dem sich Menschen vereinigen und gemeinsam kostengünstig in Baugruppen bauen und somit später in einer freundlichen und gewachsenen Nachbarschaft leben wollen. Die Baugruppe "Lebens(t)raum" hat sich bereits gebildet und versucht kostengünstig, aber auch ökologisch und energetisch zu bauen.
3.1 Standortqualitäten Adlershofs
Adlershof bemüht sich sehr um die Ansiedlung im neu erschaffenen Wohngebiet.
Die ausgedehnten Wald- und Seengebieten um Südosten von Berlins (Spree, Dahme, Müggelsee, Plänterwald, Köllnische Heide, Volkspark Wuhlheide), sowie die vielfältigen Freizeitangeboten wie, Tennisanlagen, Aktivgärten oder das geplante Thermalbad sollen für Erholung und sportliche Aktivität sorgen.Weiterhin werden mit der Arbeitsplatznähe und der somit verbundenen größeren Freizeit vor allem Familien angeworben, die dann in ihren eigenen angepassten Wohnungen leben können, da dort wie bereits schon erwähnt alle Vielfalten der Verwirklichung des Traumhauses geboten werden.
Außerdem bestände eine sehr gute Versorgung,da sich neu gebaute Einkaufszentren, Ärtze, Kitas und Schulen in der näheren Umgebung befinden. Desweiteren verfügt Adlershof über eine optimale Verkehrsanbindung und Lärmschutzmaßnahmen und bestätigt seinen Interessenten, dass Adlershof nicht in der Einflug- oder Ausflugschneise Schönesfelds liegt. Durch den geplanten Ausbau dieses Flughafens ist in der Zukunft ein internationaleres Arbeitsklima mit größerer Flexibilität geboten. Der Standort liegt außerdem nahe einer S-Bahn-Station und ist unweit von der Autobahn, sowie von dem Adlergestell entfernt.
4. Forschungsinstitute / Medien / Dienstleistungen
Adlershof ist ein traditioneller Standort der außeruniversitären Forschung in Berlin. Es bilden 12 Forschungsinstitute und Fachbereiche der Humboldt-Universität die naturwissenschaftliche Basis in Adlershof.
Die Forschungsschwerpunkte konzentrieren sich auf :
Materialforschung (Neue Materialien und Verfahren),
Optische Technologien (Photonik, Lasertechnik),
Informations- und Kommunikationstechnologie
Ressourcen und Nachhaltigkeit (Umweltforschung / Energietechnik)
1992 schlossen sich die einzelnen Forschungsinstitute zur IGAFA (Initiativegemeinschaft Außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Adlershof e.V.) zusammen, um die Weiterentwicklung des Standorts sicherzustellen.
Das Büro der IGAFA hat sich zur Anlaufstelle für Wissenschaftler entwickelt, da es Informationen zu aueruniversitären Einrichtungen, Forschungsprojekten, Vorträgen, Führungen und Messen bietet.
Die IGAFA bemüht durch "Public Understanding of Science" darum, dass die Öffentlichkeit Verständnis für die Forschung aufbringt. Außerdem betreibt die IGAFA zwei internationale Begegnungsstellen, sowie Semiar- und Konferenzräume.
Seit 2003 gibt des den neuen Campus der Humboldt-Universität, der die Institute Chemie, Geografie, Informatik, Mathematik, Physik und Psychologie beheimatet.
Folglich kommt es nun zu einer Konzentration akademischer Institute, wodurch ein Fühlungsvorteil entsteht. Das Ziel ist außerdem ein Synergieeffekt (durch die gemeinsame Nutzung der aufwendigen Infrastruktur) und die Lehre durch Anwendungsbezüge zu bereichern.
Über 3000 Studenten besuchen bereits das Institut für Informatik und Chemie in Adlershof und 2007 wird mit 6000 Studenten, 120 Professoren und 500 Mitarbeitern im Wissenschafts- und Technologiestandort gerechnet. Die Studenten erhalten Vorteile durch ein Studium in Aderlshof, denn dort können sie leicht Praktikas absolvieren und wichtige Kontakte zu späteren potenziellen Arbeitgebern knüpfen.
Die Humboldt-Universität, die außeruniversitären Forschungseinrichtungen und die WISTA MANAGEMENT GmbH haben gemeinsam ein Projekt gestartet, die "International Humboldt Graduate School", die Schwerpunkte bei dem Thema "Struktur, Funktion und Anwendung neuartiger Materialen" hat und außerdem über ein fächerübergereifenden Rahmenplan verfügt.
Zur engeren Verküpfung zwischen der Universität, der Forschungseinrichtungen und dem Wirtschaftsunternehmen, soll das Informations- und Kommunikationszentrum (IKA) dienen, das als Informationsvermittlung und –verarbeitungen fungieren soll.
Neben der Forschung gibt es noch Technologierunternehmen, die mit rund 3800 Mitarbeitern vor allem im Bereich der Umwelt-, Bio- und Energietechnologie tätig sind (ca. 60 Firmen).
Die Biotechnologier wird stark von der Humboldt-Universität unterstützt und es finden sich viele hochwertige Funktionsflächen für Experimente.
In den Bereichen Photonik und Optischen Technologien sind rund 50 Firmen tätig. Durch den Sitz in Adlershof kommt es zur schnellen Überführung von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in marktfähige Produkte. Es stehen teilweise sogar einmalige Forschungseinrichtungen in ganz Europa zur Verfügung und auch durch die preisgekrönte Architektur der Häuser bekommen die Unternehmen immer mehr Zuspruch.
Auch ein neues Technologiefeld, die Mikrosystemtechnik, hat sich in Berlin somit angesiedelt. Es unterstützt die Unternehmen von der Entwicklung bis hin zur Kleinserie von Produkten.
Desweiteren haben sich etwa 90 Betriebe mit den Schwerpunkten Multimedia, Perspektiven der Entwurfunterstützung, Softwaretechnologien und Produktionsplanungssysteme angesiedelt.
Durch eine hervorragende Infrastruktur und flexiblen Mieteinheiten ist eine gute Entwicklung der Informations- und Medientechnologie möglich.
Seit 1991 gibt es das Innovations- und Gründertentrum, das Unternehmensgründern und jungen Unternehmen befristet viele Leistungen bietet, um höchst mögliche Erfolge zu erzielen. In den IGZ-Gebäuden arbeiten mehr als 72 kleine Unternehmen in den verschiedensten Technologierfeldern.
Weiterhin gib es das Ost-West-Kooperations-Zentrum (OWZ), das sich um die Ansiedlung internationaler vor allem östlicher Unternehmen bemüht. Es nutzt die Leistungen des IGZ mit und ist zur Zeit mit 34 Unternehmen aus 11 Ländern vertreten.
Langsam entwickelt sich Berlin zur Medienmetropole, denn immer mehr Unternehmen aus der Medienbranche verlagern ihren Sitz nach Berlin. Die MEDIACITY spielt hierbei eine wichtige Rolle.
Denn seit 1920 wurden dort Filme gedreht und ab den 50er Jahren kam dann noch der Deutsche Fernsehfunk der DDR dazu, bei dem z.B: die "Aktuelle Kamera" oder der "Sandmann" produziert wurden. Den Mittelpunkt der MEDIACITY bildet heute das Studio Berlin. Nur 3 km von Adlerhof entfernt befindet sich der Sitz von Johannisthal Synchron.
Durch kurze Wege und Synenergien findet man in Adlershof erfahrene Film- und Fernsehunternehmen und ideale Bedinungen in den Studios.
Zur Zeit gibt es sieben Studios in Berlin, zu denen auch das größte in ganz Deutschlang gehört. Weiterhin gibt es viele weiterverarbeitende Betriebe, die sich um den Schnitt und die Bildbearbeitung kümmern.
Außerdem wird ein Medientechnologiezentrum mit einem Innovations- und Gründerzentrum für audiovisuelle Medien entstehen, in dem ein neues Berufsfeld, der Mediengestalter, gelehrt werden kann.
Es soll weiterhin ein "Branchenmix" aus technologieorientierten Unternehmen und Dienstleistungen entwickelt werden. Gewerbeunternehmen werden durch die Forschungsinstitute leicht zu Auftragsannehmern, wodurch sich ein stabiles Fundament für die Zukunft bildet.
Fast um die Ecke, in der Rudower Chaussee, gibt es ein großes Dienstleistungszentrum und das Dorint-Budget-Hotel mit 120 Zimmer. Mit dem Bau des Einkaufzentrums " Adlershofer Tor" soll noch mehr Attraktivität geschaffen werden. Außerdem kommt es immer stärker zur Ansiedlung Bezirkseinrichtungen wie z.B. das Verwaltungszentrum, das Bezirksamt und das Landesarbeiteramt.
Seit 1993 gibt es das Deutsch-Französische Büro (dfb) in Adlershof, das zur besseren Kooperation zwischen den beiden Ländern dienen soll, aber mittlerweile auch zunehmend Interesse an europäischen Projekten äußert.
Es werden dadurch viele Seminare, Ausstellungen, Workshops und Praktikas angeboten.
Das neue Photonik-Zentrum
5. Die neue Stadt in Zahlen
Wissenschafts- und Technologierpark : 83ha
Humboldt-Universität : 21ha
Gewerbe- und Dienstleistungen : 122ha
Medienstadt : 23ha
Wohnpark : 94ha
Stadtpark : 69ha
Autobahn : 8ha
Gesamtfläche : 420ha (weiterhin sind kleine Grünfläche sowie ein Straßennetz
von 38 km darin enthalten)
Es gibt insgesamt 674 Unternehmen. 369 davon gehören dem Wissenschafts- und Technologiepark an. In der Medienstadt haben sich 124 Unternehmen angesiedelt und im Gewerbe- und Dienstleistungspark gibt es 175 Unternehmen. Drei weitere Institute gehören der Humboldt-Universität an.
Im Januar 2003 gab es 10.480 Arbeitsplätze und 2750 Plätze für Studenten. Den größten teil davon macht der Dienstleistungssektor und der Gewerbepark. Bis 2010 sollen bis zu 20.000 Arbeitsplätzen und 6000 Studienplätze enstehen.
Insgesamt kostet die "neue Stadt" bis 2010 3,9 Mrd.
Euro, die etwa zu zwei Dritteln von privaten Inverstitionen stammen. Doch durch die schlechte Finanzlage Berlins kommt es immer wieder zu Streichungen von Summen, was zur Unterbrechung des Bau führt. Kürzlich war gerade die Mensa und das Verwaltungsgebäude der Humboldt-Universität betroffen.
Arbeitsplatzentwicklung 1994 – 2000:
Veränderungen in Prozent (1994 = 100 %)
6. Quellen
www.adlershof.
de
www.mediacity-adlershof.de
www.berlinews.de/wista/index.shtml
www.
wista.de
www.dlr.de/berlin/
www.baag.de
www.
igafa.de
Adlershof
Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Geschichte Adlershofs und das neue Konzept
Wohnen in Adlershof
Standortqualitäten Adlershofs
Forschungsinstitute / Medien / Dienstleistungen
Die neue Stadt in Zahlen
Anhang mit Fotos, Grafik und Quellenangaben
Referat von Stephanie Haase
Erdkunde-Leistungskurs Herr Winkler
Oktober 2003
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