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  Guatemala

Guatemala Republik in Zentralamerika grenzt an Mexiko, Belize, an Honduras, El Salvador und an den Pazifischen Ozean. Hauptstadt ist die gleichnamige Stadt Guatemala. Gesamtfläche: 108 889 Quadratkilometern; Einwohner: 12 974 361 Der Anteil der indianischen Bevölkerung ist mit rund 45 % der höchste aller mittelamerikanischer Staaten. Zu diesen Indígenas zählen u. a. die Maya-Quiché, Mam, Cakchiquel und Kekchí.

Mestizen umfassen ca. 30, die Weißen circa 5 Prozent der Bevölkerung. 80 Prozent der Guatemalteken sind katholisch, 19 Prozent protestantisch. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei etwa 66,5 Jahren. Nach Angaben der Regierung leben fast 90 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. Etwa 26 Prozent der Arbeitskräfte sind in der Landwirtschaft beschäftigt, 22 Prozent in der Industrie und 52 Prozent im Dienstleistungssektor.

Bevölkerungsverteilung: Stadt 40 %                                              Land 60 % Alphabetisierungsgrad: 80 % Es besteht eine allgemeine Schulpflicht von 6 Jahren, doch ein Großteil der Jugendlichen auf dem Land bricht den Schulbesuch vorzeitig ab. Sprachen: Spanisch (Amtssprache), mehr als 20 Dialekte, z.B. Quiché, Cakchiquel, Kekchí Staatschef: Präsident Alfonso Antonio Portillo Cabrera Die Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftssektor (macht ca. zwei Drittel der Exporterlöse aus); Das Hauptanbauprodukt ist Kaffee mit jährlich etwa 20 % des Gesamtexports. Der Großteil davon wird auf weitläufigen Plantagen angebaut.

Weitere wichtige Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Bananen und Baumwolle. Geschichte und Politik Früher war Guatemala das Zentrum der alten Maya-Zivilisation und -Kultur. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wechselte die Regierung öfters zwischen Militärdiktaturen und zivilen Regierungen. Mehr als 30 Jahre lang wütete in Guatemala ein Bürgerkrieg, der erst 1996 durch die Unterzeichnung von einem weit reichenden Friedensvertrages formell beendet wurde. Der Krieg hatte bis zu diesem Zeitpunkt etwa 200.

000 Menschen (davon ca. 80% Maya) das Leben gekostet und über 1 Million Flüchtlinge geschaffen. 1974 tobte ein verheerender Wirbelsturm über das Land; 1976 kam es zu einem furchtbaren Erdbeben. Beide Naturereignisse forderten insgesamt mehr als 20 000 Menschenleben und machten etwa eine Million Einwohner obdachlos. Bei den Wahlen vom November 1985 gewann der Christdemokrat Marco Vinicio Cerezo Arévalo. Er war nach 15 Jahren Militärregime der erste zivile Präsident des Landes.

Ihm gelang es jedoch nicht, den Bürgerkrieg zu beenden; ebenso wenig konnte er den Drogenhandel minimieren oder die ständigen Menschenrechts-verletzungen unterbinden. Jorge Serrano Elías gewann 1991 die nächsten freien Präsidentschaftswahlen. Er versuchte ebenfalls, den Bürgerkrieg zu beenden, indem er Gespräche mit den Rebellen von der URNG wieder aufnahm. Rigoberta Menchú Guatemaltekische Bürgerrechtlerin (*1959); War eine Quiché-Frau, die 1981 vor staatlicher Verfolgung nach Mexiko floh, setzte sich ab 1983 als Mitarbeiterin der UN-Menschenrechtskommission in Genf und seit 1986 als Mitglied des UN-Rates für die Rechte der Indianer ein. Sie erhielt 1990 den UNESCO-Preis und 1992 den Friedensnobelpreis für ihr gewaltloses Engagement für die Gleichberechtigung der Indianer. Im Mai 1993 übernahm Präsident Serrano wieder die Regierungsmacht.

Nach einer Welle von Protesten wurde er schließlich zum Rücktritt gezwungen. Der Kongress übergab León Carpio das Amt des Präsidenten für den Rest der offiziellen Legislaturperiode. Im Januar 1996 wurde ihr Kandidat Alvaro Arzú Irigoyen zum Präsidenten von Guatemala gewählt. Im Dezember 1996 unterzeichneten Vertreter der Regierung und der Guerillaorganisation URNG ein Friedensabkommen, das den 36 Jahre langen bewaffneten Konflikt beenden sollte. Das Abkommen sieht u. a.

umfassende politische und soziale Reformen zugunsten der indianischen Bevölkerungsmehrheit. 1997 stationierten die USA 600 Friedensbeobachter; eine Wahrheitskommission wurde damit beauftragt, die Ursachen und Geschehnisse des Bürgerkrieges festzuhalten und zu untersuchen. Der im Februar 1999 vorgelegte Bericht analysiert 9 000 einzelne Fälle von Menschenrechtsverletzungen. Es stellt fest, dass der Krieg 200 000 Menschen, davon schätzungsweise 80 Prozent Maya, das Leben kostete. Man sprach bei der Veröffentlichung des Berichts von einer internen Säuberung gegen die Maya-Bevölkerung. Mit dem Amtsantritt von Präsident Alfonso Portillo im Jahr 2000 kehrte die Republikanische Front Guatemalas, an die Macht zurück.

Noch immer gibt es in Guatemala kein durchgreifendes Justizsystem. Korruption, Bestechung und der Mangel an Kontrollinstanzen unterbinden noch immer die Durchsetzung von Recht und Gesetz.

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