Schweden
Schweden
Allgemeines:
Schweden ist mit einer Fläche von rund 500 000 km2 zirka 5 mal so groß wie Österreich! Schweden bildet mit seinen Nachbarländern Norwegen und Finnland die sogenannte Skandinavische Halbinsel. Die Amtssprache ist Schwedisch, welche eine Mischung aus Deutsch und Englisch ist. Die Währung sind die Kronen; 10 Kronen sind ungefähr 1 Euro. Die Kronen werden nicht durch den Euro ersetzt!
Schweden ist seit fast 200 Jahren eine konstitutionelle Monarchie mit einer aktuellen Verfassung von 1975. Das Ein-Kammer-Parlament mit 349 Mitgliedern wird alle 4 Jahre neu gewählt. Staatsoberhaupt ist König Carl XVI.
Gustaf seit 1973.
Schweden ist Mitglied einiger internationaler Organisationen, wie der EU, der UNO und deren Unterorganisationen, dem Nordischen Rat, der OECD und der WTO. Außerdem wurden auch einige Abkommen mit Österreich geschlossen (z.B. Doppelbesteuerungsabkommen, Abkommen über Sicherheit, Abkommen zur Vereinfachung des rechtlichen Verkehrs u.a.
).
Bevölkerung:
In Schweden leben rund 8,8 Millionen Menschen, was einer Bevölkerungsdichte von 20 Einwohnern/km2 entspricht. Durch die klimatischen Gegebenheiten konzentriert sich die schwedische Bevölkerung allerdings auf die Ballungszentren und die Großräume im Süden Schwedens. Diese sind die Hauptstadt Stockholm und die Hafenstädte Göteborg und Malmö.
Die Bevölkerung des Landes besteht zu knapp 91 % aus Schweden. Stärkste Minderheit sind sogenannte einheimische Finnen mit 2,5 % Anteil.
Im ganzen Norden verstreut leben ca. 6.000 Samen oder auch Lappen genannt. Sie haben sich auf die Rentierzucht spezialisiert. Die stärksten Nationalitäten unter dem 6,7 %-Ausländeranteil sind Finnen, Jugoslawen und Norweger.
Etwa 89 % der Schweden gehören der evangelisch-lutherischen Kirche an, nur 2,7% sind Katholiken und alle anderen großen Religionen bilden nur kleine Minderheiten.
9 % aller Schweden sind arbeitslos. 4 % sind in der Landwirtschaft tätig, 25 % in der Industrie und 71 % in den Dienstleistungsbereichen.
Die Lebenserwartung der Schweden ist ziemlich hoch. Frauen werden im Durchschnitt 81,4 Jahre alt und Männer 76,1 Jahre.
Klima:
Trotz seiner Lage im hohen Norden ist das Klima Schwedens mild. Es wird besonders vom Golfstrom und von Westwinden beeinflusst.
Im Winter bringen Luftmassen aus dem Osten allerdings oft Kälte ins Land. Im Norden Schwedens herrscht ein wesentlich raueres Klima als im Süden. Im Sommer reichen die durchschnittlichen Temperaturen von etwa 15°C bis 18°C. Im Winter kann es im Norden bis zu
-20°C und im Süden -1 °C haben. Die jährlichen Niederschlagsmengen bewegen sich bei etwa 500 mm. Der Anteil der Tageslichtstunden nimmt im Sommer nach Norden mit zunehmender geographischer Breite zu und im Winter ab.
Jenseits des Polarkreises wird es im schwedischen Winter zwei Monate nicht hell, im Sommer hingegen geht die Sonne bis zu zwei Monate nie unter.
Flora:
Von der Gesamtfläche sind 450.000 km2 reine Landfläche, die restlichen 50.000 km2 entfallen auf die Seen Schwedens. Ansonsten verteilt sich die Gesamtfläche auf 54% Waldfläche, 16% Gebirge, 11% Moorgebiete, 9% Wasserfläche, 8% Landwirtschaftsfläche (hauptsächlich werden Weizen, Hafer, Zuckerrüben und Kartoffeln angebaut) und nur 3% auf bebaute Fläche.
In Schweden gibt es hauptsächlich Nadelwäldern, in Südschweden kommen jedoch auch oft Mischwälder vor.
Im Gebirge gibt es nur spärlichen Pflanzenwuchs. In tieferen Lagen trifft man oft auf Moore, wo verschiedene Flechten, Moose und Beerensträucher gedeihen.
Im Norden Schwedens findet man einen Dauerfrostboden, welcher nur geringfügig im Sommer auftaut.
Auf Grund des kalkreichen Felsgrundes und des günstigen örtlichen Klimas beherbergen die Inseln Gotland und Öland und Teile der Gebirgskette eine große Zahl von Orchideenarten.
Fauna:
In Schweden sind viele Greifvögel beheimatet, wie zum Beispiel Wanderfalken und Steinadler. Außerdem kommen im Sommer viele Zugvögel.
Elche sind im ganzen Land verbreitet. Sie sind Allesfresser und bevorzugen zum Leidwesen der Forstwirtschaft die Triebe der Bäume. Wegen ihres schwachen Sehsinns werden sie vom Gestank der Müllhalden angelockt und wagen sich bis an die städtischen Randgebiete heran. Deshalb kann man als Tourist Elche auch in freier Wildbahn beobachten.
Im Norden leben Rentiere, aber auch Bären, Luchse, Marder, Rothirsche und Wölfe.
In den 96 000 Seen und Flüssen findet man vor allem Lachs, Hecht, Zander, Forellen und Karpfen vor.
Landschaft:
Die Landschaft des heutigen Schweden wurde während der Eiszeit geformt. Es bildeten sich tiefe Täler und Seen, große Teile der Gebirge änderten durch die Macht der Gletscher ihr Aussehen. Im Nordwesten Schwedens erhebt sich der Skanden, ein Gebirge, das sich bis Norwegen erstreckt. Der höchste Berg ist der Kebnekaise mit 2123 m, in diesen Höhen finden sich in Schweden auch mehrere Gletscher. Den Süden, der Skane genannt wird, nehmen eine Senke, aber auch ein Hügelland ein. Die Küste ist durch zahlreiche Meeresarme geprägt, die ins Land hinein reichen.
Mehrere Flüsse durchziehen das Land. Die größten Seen des Landes sind der Vänersee (der drittgrößte See Europas) und der Vättersee.
Wirtschaft:
Schweden verfügt über einen der höchsten Lebensstandards der Welt, hat aber in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts eine Wirtschaftskrise erlebt, die es notwendig machte, die umfangreichen Sozialleistungen zu kürzen, einige staatliche Betriebe zu privatisieren und eine Steuerreform durchzuführen.
Die Metallindustrie ist für Schweden von großer Bedeutung (Volvo, Saab)
In der Viehzucht überwiegen Rinder und Schweine und im N Rentiere. Die Fischerei ist besonders an der SW- Küste ausgeprägt.
Neben Schwedens führendem Schiffbau ist auch der kunstgewerbliche Zweig für Glas, Möbel und Dekoration sehr ausgeprägt (Ikea und H&M).
Eine der bekanntesten Erfindungen der Schweden ist Tetra Pak.
Das Land verfügt über auch über wichtige Bodenschätze, wozu verschiedene Erze und große Uranvorkommen gehören.
Schweden ist stark vom Außenhandel abhängig. Zum einen war der Handel mit anderen Ländern eine wichtige treibende Kraft bei der Entwicklung zur Industrienation mit einem hohen Lebensstandard, zum anderen hat der Zugang zu ausländischen Märkten der schwedischen Industrie ermöglicht, sich zu spezialisieren und zu expandieren.
Exportgüter sind Maschinen, Papier, Zellstoff, Holz, Kfz, Eisen und Stahl.
Importgüter sind Erdöl, Erdölprodukte, chemische Produkte, Textilware, Nahrungsmittel und Wasserfahrzeuge.
Die wichtigsten Handelspartner sind Deutschland Großbritannien, Norwegen und Dänemark.
Schweden ist wegen seiner hohen Steuern bekannt. Die meisten Schweden führen 30-35% ihres Einkommens als Steuern ab und die Mehrwertsteuer liegt bei 25%.
Verkehr:
Das Straßennetz ist gut ausgebaut. Im Großstadtdreieck gibt es auch Autobahnen, die einen wichtigen Anschluss nach Norden haben.
In den äußerst dünn besiedelten Gebieten gibt es meist sehr gute Hauptstraßen, die im Rahmen von Notstandsarbeiten mit staatlicher Unterstützung gebaut worden sind.
Nach einer langen Debatte über eventuelle Umweltauswirkungen begannen Schweden und Dänemark 1997 mit dem Bau einer 16 km langen Brücken-Tunnel-Verbindung zwischen Malmö und der dänischen Hauptstadt Kopenhagen, die im Jahr 2000 fertiggestellt wurde und den Transport innerhalb des größten Ballungsgebietes Skandinaviens erleichtern soll.
Berühmtheiten Schwedens:
· Alfred Nobel: Erfinder des Dynamits
· Astrid Lindgren: Autorin (Pippi Langstrumpf)
· Musikgruppen: ABBA, Roxette
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