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  Venezuela

  La República de Venezuela (Republik Venezuela) hat eine Fläche von 912 050 km². Das heißt Venezuela hat fast eine dreimal so große Fläche wie Deutschland. Doch es hat auch dreimal so wenig Einwohner wie Deutschland, rund 23 Millionen. Dort leben circa 23 Menschen pro Quadratkilometer und hier in Deutschland circa 225 Menschen. Unter den Ländern in Südamerika steht es in der Fläche an sechster Stelle, auf der ganzen Welt an 32. Das Land ist gegliedert in 20 Staaten, einen Bundesdistrikt, zwei Bundesterritorien und 72 Inseln, die in sogenannten Dependencias Federales eingeteilt sind.

Venezuela liegt vollständig in den Tropen. Landesgrenzen hat Venezuela mit Kolumbien, Brasilien und Guyana, die Küsten sind an der Karibik und am Atlantik.                        . Venezuela ist ein Land mit vielen Gegensätzen: In den Anden Schnee und Kälte, Sumpflandschaft in den Llanos, dichter Regenwald im Bergland von Guyana und im Amazonasbecken, Wüstenartiges Klima in der Gegend des Maracaibosee und der Halbinsel Paraguaná.                                                                                                                                          Die Hauptstadt und gleichzeitig die größte Stadt von Venezuela ist Caracas, dort leben ungefähr 7 Millionen Menschen.                                                                                                 Die Amtssprache ist Spanisch aber viele Menschen sprechen auch Englisch, da es in der Schule als Fremdsprache gelehrt wird.

Aufgrund eines beträchtlichen portugiesischen Einflusses hört man, insbesonders in Caracas, oft Portugiesisch. Die Indianer sprechen mehrere eigene Indianersprachen. Die Verfassung garantiert Religionsfreiheit. 96% der Bevölkerung gehört der römisch-katholischen Kirche an, wobei die Zahl der Protestanten und Anhänger anderer Ausprägungen des Christentums steigt.                                                                  Die ersten im Gebiet des heutigen Venezuela beheimateten Menschen waren mehrere Naturvölker, darunter die Caraca, Arawak und Cumanagato. Mestizen machen heute zwei Drittel der Landesbevölkerung aus.

Ein Fünftel, das vorwiegend in Küstengebieten lebt, ist entweder europäischer, vorwiegend italienischer oder spanischer Herkunft oder hat schwarzafrikanische Vorfahren. Über 90 Prozent der Gesamtbevölkerung leben in städtischen Gebieten. Los Llanos Zwischen San Fernando de Apure und den Ausläufern der Küstenkordilliere im Norden liegen die Llanos, die venezolanische Steppe. Zur Regenzeit ist das ein Meer aus Gras. In der Trockenzeit aber flimmert die ausgedörrte Landschaft graubraun und manchmal hinterlassen die umfangreichen Steppenbrände weite schwarze Flächen. Im gesamten Gebiet der Llanos gibt es kaum Erhebungen, nach Osten werden die Höhenunterschiede immer geringer.

Fast alle größeren Flüsse der Llanos fließen zum Orinoco. In der Regenzeit gibt es immer wieder große Überschwemmungen in diesen Gebieten, die meist die ganze Llanos in lauter Tümpeln verwandeln. Die Llanos sind ein Gebiet mit einer reichhaltigen und interessanten Tierwelt. In der nähe der Flüsse und in den Tümpeln lauern Alligatoren und Anakondas auf Pirañas, Wasserschweine und andere Tiere. In manchen Flüssen entdeckt man sogar Süßwasserdelphine. Viele Vögel sind ebenfalls anzutreffen, darunter der Scharlachibiz der durch seine Federfarben und den riesigen Schwärmen ins Auge sticht.


  La Gran Sabana Das Hochland von Guayana, die Gran Sabana, liegt im Südosten des Landes. La Gran Sabana ist eine Tafelberglandschaft umgeben von dichten Regenwäldern und Savannen. Dieses Gebirgsmassiv ist eines der ältesten der Erde. Die Vegetation auf den Tafelbergen, die bis heute von jedem menschlichen Einfluss verschont geblieben sind, weist Pflanzen- und Tiergemeinschaften auf, die mit der umliegenden Tieflandgebieten keinerlei Ähnlichkeiten hat. Den Auyan Tepui, an dessen Nordkante sich der Ángelfall, der höchste Wasserfall der Welt, mit fast einem Kilometer freiem Fall in die tiefe stürzt, kann man unter Führung von Indianern besteigen. Auf jedem Schritt entdeckt man neue Wunder der Natur, Pflanzen und Moose, die man noch nie gesehen hat, und Farne, die in der übrigen Welt nur noch als Versteinerungen vorkommen.

Die venezolanischen Anden Die Anden teilen sich nördlich Ecuadors in drei Stränge. Der innerste dieser drei Stränge teilt sich an der Grenze zu Venezuela wieder. Die etwa 500 km lange Sierra Nevada de Mérida oder Cordillera de Mérida erstreckt sich am Ostufer des Maracaibosees an die Küste. Der andere Andenast bildet als Sierra de Perijá die westliche Umrahmung des Maracaibosees. Die Schneegrenze der venezolanischen Anden liegt etwa bei 4850 m über dem Meer, die Nullgradgrenze kann aber über Nacht bis auf 3200 m fallen. Wie das gesamte Andengebirge sind die venezolanischen Anden relativ jung und aktiv.

Der Orinoco Der Orinoco ist der längste Fluss in Venezuela, der mit etwa 2140 km zu den längsten Strömen Südamerikas zählt. Sein Quellgebiet liegt in der Sierra Parima im Bergland von Guayana, das sich im Südosten Venezuelas an der Grenze zu Brasilien erstreckt. Der Orinoco fließt zuerst Richtung Nordwesten in die Nähe von La Esmeralda, wo der Casiquiare nach Süden abzweigt. Nach 290 km mündet dieser in den Río Negro, einen Nebenfluss des Amazonas. Der Hauptstrom setzt sich Richtung Nordwesten fort, strömt anschließend nach Norden und bildet einen Teil der Grenze zwischen Venezuela und Kolumbien. Anschließend windet sich der Orinoco nach Nordosten, durchfließt die Llanos in Venezuela und mündet in den Atlantischen Ozean.

                                                                                                                                                                                                                                            Caracas - die Hauptstadt Caracas ist die Hauptstadt und die größte Stadt von Venezuela und zugleich das Finanz-, Wirtschafts- und Industriezentrum des Landes. Die Stadt liegt in einem schmalen, lang gestreckten Tal der nördlichen Küstenkordilliere, sie ist eine der modernsten Städte in Südamerika. Die bedeutendsten Industriezweige von Caracas sind die Textil-, die Leder-, die Maschinen- und die Metallindustrie, die chemische und die Nahrungsmittelindustrie sowie die Erdölraffinerien. Caracas ist zudem das kulturelle Zentrum von Venezuela. In der Stadt gibt es sieben Universitäten, zahlreiche Museen, u. a.

das Museum für zeitgenössische Kunst, und Theater. Caracas wurde 1567 von Spaniern gegründet. Trotz zahlreicher Rückschläge wie etwa die schweren Erdbeben von 1755 und 1812 entwickelte sich die Stadt zu einer der wohlhabendsten Kolonialstädte Südamerikas. 1725 wurde die erste Universität der Stadt gegründet, und von 1731 bis 1810 war die Stadt Sitz der spanischen Verwaltung der Provinz Caracas. 1810 erhob sich die Stadt unter der Führung von Simón Bolívar, der in Caracas geboren wurde, gegen die spanische Kolonialherrschaft, in der Folge war die Stadt eines der Zentren im südamerikanischen Unabhängigkeitskampf gegen Spanien. Nach einem entscheidenden Sieg Bolívars gegen die Spanier erhielt Venezuela 1821 die Unabhängigkeit, und 1831 wurde Caracas Hauptstadt von Venezuela.

Die wirtschaftliche Entwicklung ging zunächst nur langsam voran. Nach der Entdeckung von Erdölvorkommen nahe der Stadt 1917 nahm sie jedoch einen rasanten Aufschwung. Das Centro Símon Bolívar, das sich mit seinen beiden gewaltigen Türmen über die Skyline der Stadt erhebt, symbolisiert diesen Aufschwung. Wirtschaft Erdöl In Venezuela wurde schon früh Erdöl entdeckt. In den 70 und 80 Jahren gehörte Venezuela zu den wichtigsten Erdöllieferanten und noch immer sind große Vorräte unter dem Maracaibosee vorhanden. Venezuela gehörte zu den reichsten Staaten der Welt, aber die Regierung verschleuderte das Geld.

Korruption, Bestechung und Misswirtschaft führte zur Inflation. Zudem hatte Venezuela noch große Auslandschulden. Dazu kam noch der Verfall der Ölpreise. Diese Inflation warf Venezuela um Jahre zurück. Auch heute gehört Venezuela zu den größten Erdöllieferanten der Welt. Landwirtschaft Rund zwölf Prozent der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft.

Wichtigste Anbauprodukte sind Zuckerrohr, Bananen, Mais, Reis, Sorghum, Maniok, Kaffee, Kakao und Zitrusfrüchte. Viehzucht ist vorwiegend in den Llanos verbreitet. Dabei dominieren Rinder-, Schweine- und Ziegenhaltung. Forstwirtschaft und Fischerei.Obwohl die Wälder einen großen Teil des Landes bedecken, ist die forstliche Nutzung aufgrund der schwierigen Zugänglichkeit weiter Gebiete wenig entwickelt und zudem ist der Regenwald von der Regierung aus weitenteils geschützt. Nutzholz wird überwiegend als Brennstoff eingesetzt oder von der Bau-, Möbel- und Papierindustrie verwendet.

Venezuela verfügt über einen großen Fischreichtum, die kommerziell wichtigsten Arten sind Krabben, Thunfisch und Sardinen. Vor der Insel Margarita gibt es eine bedeutende Perlenfischerei. Bergbau Das Land ist ein bedeutender Produzent von Erdgas. Auch die Bitumenvorkommen werden seit den späten achtziger Jahren abgebaut, um flüssige Kohle herzustellen, eine Emulsion aus Bitumen und Wasser, die hauptsächlich in Kraftwerken eingesetzt wird. Weitere kommerziell genutzte Bodenschätze sind Bauxit, Diamanten, Gold, Silber, Platin, Kohle, Salz, Kupfer, Zinn, Asbest, Phosphat, Titan und Glimmer. Flagge Die venezolanische Flagge entspricht in ihrer Grundgestaltung den Flaggen von Kolumbien und Ecuador.

Nach ihrer Unabhängigkeit von Spanien waren die drei Staaten im19.Jahrhundert vereinigt. Die aktuelle Version der Flagge stammt aus dem Jahr 1954. Gelb steht für das Land, Blau für den Ozean und Rot für das Blut der Patrioten. Die sieben Sterne repräsentieren die sieben venezolanischen Provinzen, die 1811 von Spanien in die Unabhängigkeit entlassen wurden. Geschichte Vor der Entdeckung Amerikas lebten in Venezuela viele verschiedene Indianerstämme.

Als 1498 Christoph Kolumbus auf seiner dritten Reise erstmals den Südamerikanischen Kontinent betrat, entdeckte er zuerst die Halbinsel Paria im östlichsten Teil Venezuelas. Die eigentliche Erkundung der karibischen Küste Venezuelas geschah auf einer Expedition durch Alonso Ojeda, Juan de la Cosa und Americo Vespucci. Auf dieser Reise, während der Jahre 1499 und 1500, fanden die Entdecker im See von Maracaibo und weiter westlich in den Lagunen Häuser auf Pfählen, die sie an die Stadt Venedig erinnerten. Die sie dann Klein-Venedig nannten, später entstand daraus Venezuela. Ab 1500 ließen sich die Spanier wegen der Perlenfischerei zuerst auf der Insel Cubagua, vor der Insel Margarita nieder. Als die Spanier auch das Festland besiedelten, stießen sie auf Indiostämme, die durch die Spanier später fast ausgerottet wurden.

                                             Die Durchdringung des Landes im 16. Jahrhundert auf der Suche nach El Dorado, dem legendären Goldschatz, ging schnell voran. Im 16. Jahrhundert wurden bereits fast alle wichtige Städte gegründet. Venezuela war für die Spanier nicht die wichtigste Kolonie des damaligen Kolonialreiches und wurde am Anfang von Santo Domingo aus verwaltet. Die Unzufriedenheit der im Land geborenen Kreolen trug dazu bei, dass schon früh die Tendenzen da waren zur Loslösung der Kolonie vom Mutterland.

Eine der ersten Unabhängigkeitsbewegungen war die Verschwörung von Francisco de Miranda. am 19.April 1810 wurde der Generalkapitän, der Verwalter von Venezuela, abgesetzt und ein Nationalkongress gebildet. Ein Jahr später rief dieser Kongress die erste Republik aus. 1812 zerbrach diese Republik, Francisco de Miranda wurde von den Spaniern gefangengenommen. In den Jahren 1812 und 1813 führte Simón Bolívar einen schnellen und erfolgreichen Befreiungsfeldzug in Kolumbien.

Am 7.August 1813 zog Bolívar mit seinem Heer triumphierend in Caracas ein, wo ihm in der Kirche San Francisco der Titel "El Libertador", der Befreier verliehen wurde. In den folgenden Jahren kämpfte er mit seinem Heer in fast ganz Südamerika für die Unabhängigkeit. Am 7. August 1819 schlug Bolívar mit einem kleinen, schlecht gerüstetem Heer die Königstreuen. Diese entscheidende Schlacht führte zur Unabhängigkeit der drei Staaten Venezuela, Kolumbien und Ecuador, die damals noch den einzigen Staat Groß-Kolumbien bildeten.

Die letzte entscheidende Schlacht auf venezolanischem Boden in den Befreiungskriegen war die auf dem Feld von Carabobo am 24. Juni 1821. Simón Bolívar zog sein ganzes Heer zusammen und erst mit dieser siegreichen Schlacht war die Befreiung vom Spanischen Königreich endgültig. Am 28. Dezember 1830, nur wenige Tage nach dem Tod Simón Bolívar, löste sich Groß-Kolumbien auf. Venezuelas erster Präsident wurde José Antonio Páez.

Die folgenden Jahre wurden unruhig, die Verfassung wurde wiederholt neu geschrieben. 1854 wurde unter dem Präsidenten Monagas die Sklaverei abgeschafft. Nach 1863 wechselten die Präsidenten häufig. Von 1910 bis 1935 herrschte der Diktator Gómez danach folgten wieder in raschem Wechsel mehrere Präsidenten, von 1952 bis 1958 dann der Diktator Pérez Jiménez. Seit 1958 lösen sich verschiedene Präsidenten ab.  

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