Arktis
Die Arktis
Das Wort Arktis kommt aus dem Griechischen und bedeutet Bär. Sie umfasst das Gebiet um den Nordpol der Erde und wird durch den nördlichen Polarkreis begrenzt. Im Zentrum liegt das vereiste Nordpolarmeer. Die Fläche beträgt rund 26 000 000 km2, wovon ungefähr
8 000 000 km2 Land und 18 000 000 km2 Meer sind.
Neben Grönland, Sibirien, Teilen Alaskas und dem Kanadisch-Arktischen Archipel zählen noch viele kleinere und größere Inseln zur Arktis.
Bewohnt wird das Gebiet von ca.
7 000 000 Eskimos, Lappen und Jakuten.
Die Wirtschaft in der Arktis: Die meisten Einwohner verdienen ihr Geld mit Pelztierjagd und -zucht, mit Fischerei oder Bergbau. Es werden Zink, Silber, Gold und noch andere kostbare Metalle abgebaut.
Der arktische Rat ist ein Zusammenschluss verschiedener Länder und der Ureinwohner der Arktis. Sie besprechen, wie man die Bodenschätze ohne Umweltzerstörung nutzen kann.
Die Entdeckung
Schon vor Christi Geburt wollten die alten Griechen eine Handelsstraße über das Meer erkunden.
Sie erforschten die germanische Küste, die Felsenküste Norwegens und gelangten bis zum nördlichen Polarkreis. Sie waren somit die ersten arktischen Forscher.
Jahrhunderte später umsegelte der Wikingerkapitän Ottar das Nordkap. Dies war die erste bewiesene Seereise in arktischen Gewässern.
So wie die Russen, die Holländer und die Engländer versuchten auch die Schweden eine Durchfahrt durch das Polarmeer in den Pazifik zu finden.
Der Schwede Nils Nordenskjöld segelte Ende des 19.
Jahrhunderts von Schweden ab. Er durchquerte den arktischen Ozean, segelte an der Nordküste Russlands und Sibiriens entlang und fuhr durch die Beringstraße hinaus in den Pazifik. Die nordöstliche Durchfahrt war somit gelungen.
Jetzt begann der Wettlauf zum Nordpol. Der Norweger Fridtjof Nansen ließ sich mit seinem Schiff namens Fram im Packeis einfrieren und hoffte, dass es ihn nach Norden driften würde. Er musste zwar dieses Unterfangen nach zwei Jahren wieder abbrechen, aber er war derjenige, der bis dahin dem Nordpol am nächsten gekommen war.
Der erste, der wirklich den Nordpol erreichte, war der Amerikaner Robert E. Peary. Er segelte im Juli 1908 nach Ellensmereland und erreichte im April 1909 nach einem sehr beschwerlichen Fußmarsch endlich den Nordpol. Behilflich dabei waren ihm die Ureinwohner der Arktis.
Die Eskimos
Eskimo bedeutet Rohfleischesser, Inuit, ein anderes Wort dafür, heißt Mensch. Sie leben in Grönland, das sie als „Land der Menschen“ bezeichnen.
Die größte Stadt dort heißt Nuuk und hat fast 100 000 Einwohner.
Eskimos leben nicht nach der Uhr, sondern mit den Jahreszeiten. Von Mai bis August ist es den ganzen Tag hell, das ist die Zeit der Mitternachtssonne. Die Inuit leben dann in Hütten auf dem Festland. Ende August beginnt die Polarnacht, bis April ist es die ganze Zeit dunkel.
Die Eskimos ziehen zum Jagen auf das Eis und leben in Iglus.
Die wichtigsten Fortbewegungsmittel sind der Kajak, der Umiak und der Hundeschlitten. Kajaks sind leichte Jagdboote, die mit Seehundfell bespannt sind, Umiaks neun Meter lange und zwei Meter breite offene Boote, die vorwiegend zur Robbenjagd benutzt werden. Seit etwa 50 Jahren sind auch das Motorboot und das Schneemobil wichtige Transportmittel.
Die Kleidung der Inuit besteht aus wasserdichten Stiefeln, doppellagigen Hosen sowie dem Parka, einem eng anliegenden Anorak mit Kapuze. Alle Kleidungsstücke werden aus Tierhäuten und Pelzen hergestellt.
Eskimos ernähren sich vorwiegend von Fleisch und Fisch, die entweder gekocht, getrocknet oder gefroren verzehrt werden.
In Alaska jagen Eskimos Karibus, Eisbären, Füchse und Hasen.
Ihre Wohnung auf Land hat ein Gerüst aus Walknochen, die Wände sind aus Stein und das Dach ist mit Moos bedeckt. Heute leben viele Menschen in modernen Stadthäusern.
Das Polarlicht
Das Polarlicht galt früher als mystischer Zauber. Es tritt meist in einem Gürtel um den magnetischen Nordpol auf. Dort kann man das Polarlicht fast jede Nacht sehen.
Je weiter man sich von der Arktis entfernt, desto seltener werden diese Phänomene.
Seinen Ursprung hat das Polarlicht in der äußersten Sonnenhülle. Elektrisch geladene Teilchen werden in den Weltraum geschleudert, je weiter diese dabei vom Magnetfeld der Pole weggestoßen werden, desto klarer ist das Licht. Die Farbe hängt von der Energie und der chemischen Natur ab.
Polarnacht und Polartag
Durch die Neigung der Erdachse gegenüber der Sonnenachse gibt es in der Arktis zwei faszinierende Extreme, Polartag und Polarnacht. Sie sind auf der Nordhalbkugel der Erde nur oberhalb des Polarkreises zu sehen.
In Europa also nur in Skandinavien und in Russland. Am Polartag scheint ungefähr zwei Monate nur die Sonne, Polarnacht bedeutet zwei bis drei Monate lang keinen einzigen Sonnenstrahl.
Eisberge
Fast 90% der Eismassen der Welt liegen in der Antarktis, 10% in der Arktis.
Die Antarktis liegt auf Landmasse, die Arktis dagegen besteht nur aus blankem Eis.
In der Arktis unterscheidet man zwei verschiedene Arten von Eisgebilden: den arktischen Eisberg und das Packeis. Packeis besteht aus gefrorenem Salzwasser.
Im Frühling wird es weich und reibt sich aneinander. Manchmal schlägt es so fest zusammen, dass seine Stücke oft hoch in die Luft fliegen. Eisberge entstehen durch den Abbruch von Gletschern, die durch ihr gewaltiges Gewicht ins Meer rutschen.
Der magnetische Pol
Die Erde ist ein Riesenmagnet und besitzt rundherum ein magnetisches Feld. Es ist noch nicht endgültig erforscht, wie dieses entstanden ist. Am wahrscheinlichsten ist die Theorie, dass sich ein fester innerer Kern in der Erde an seiner flüssigen Hülle reibt.
Die magnetischen Pole befinden sich nicht genau an der gleichen Stelle wie die geographischen, sondern etwa
1900 km davon entfernt.
Pflanzen in der Arktis
Direkt am Nordpol gibt es wegen der ewigen Eisschicht überhaupt keine Pflanzen. Aber etwas südlicher davon haben es einige zähe Arten geschafft, unter solchen extremen Bedingungen zu leben. Die Flechte zum Beispiel lebt auf Steinbrocken und ernährt sich von Mineralien. Wenn der Schnee schmilzt, bilden Farne, Blütenpflanzen und Moose einen überwältigenden Farbteppich.
Tiere in der Arktis
Tiere, die in dieser extremen Gegend der Erde wohnen, müssen ganz spezielle Anpassungen haben, um überleben zu können.
So besitzen z.B. Robben und Eisbären nicht nur eine dicke isolierende Speckschicht, sondern auch Lufteinschlüsse im Fell, die isolierend wirken.
Um lebensbedrohliche Wärmeverluste zu verhindern, gibt Blut, das aus dem Körperinnern zur Haut oder den Flossen fließt, seine Wärme an das zurückfließende kalte ab. Es findet ein Wärmeaustausch statt.
Manche Tiere drängen sich eng zusammen und geben so einander Windschutz und Körperwärme.
Die wichtigsten Meerestiere der Arktis sind die Wale, Walrosse und Seehunde. Diese finden hier besonders reichhaltige Nahrung. Der König des Nordens ist der Eisbär, von den Eskimos „Nanuk“ genannt. Er hat sich perfekt an die Umgebung angepasst und kann schneller als ein Mensch laufen und sehr gut schwimmen. Sein weißes Fell tarnt ihn ideal, und er schleicht sich geräuschlos an seine Beute an. Deshalb wird er von Mensch und Tier gleichermaßen gefürchtet.
Der Polarwolf ist das schnellste und intelligenteste Tier des Nordens. Er ist kräftig gebaut und schwer bepelzt. Er jagt in kleinen Rudeln oder auch einzeln den flinken weißen Hasen, den Moschusochsen, das Rentier und Vögel.
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