(berhampur)
(Berhampur)
Baharampur (134/84 218 km von Calcutta)
Heute ist Samstag, 29. Mai 1999. Tag 2 mit beiden Motorrädern.
Gestern sind wir gegen 14 Uhr endgültig von Calcutta weg. Der Monsun hat begonnen. Wir hatten trotzdem eine wundervolle Fahrt an unserem 1.
Tag nach Norden. 1. Reparatur an meiner Maschine (Schwimmer hängt, doch in Calcutta). Kurze Güsse tagsüber (Tee/Rauchpausen). Um 6 Uhr Reis mit Dahl an einer Chaikana. Lagerplatz 86 km außerhalb Calcuttas, ca.
1 km rechts weg, Sackgasse an mehreren Teichen einer ehemaligen ONGC- Bohrung. Wunderschöner Platz, nur 3 Inder schauen beim Zeltbau zu. Wir sind gerade fertig, als es wieder zu regnen beginnt. Wir flüchten ins Zelt, die Inder gehen wieder. Kurzer Regenguß, dann können wir wieder ins Freie. Es ist eine Vollmondnacht.
Wir sitzen auf den Alukisten vor dem Zelt und rauchen. Glücksgefühle. In der Nacht wieder heftige Regenfälle. Das Zelt ist doch nicht ganz dicht. ---> Aufwachen bei Regen (ca. 9.
30 Uhr). Aufbruch in einer Regenpause. Alle Sachen sind noch von gestern naß. Startprobleme an beiden Maschinen. Bei Günther Batterie schwach. Inder schieben an, läuft nach 5 Metern.
Bei mir kein Funke, da hilft auch kein Schieben. Schleppen ½ km bis zu einem trockenen, festen Straßenstück. Unterbrecher- Kontrolle, Fehler Kerzenstecker. Zündkabel neu einbohren – die Maschine startet sofort. Wir sind wieder unterwegs.
Ca.
11 Uhr Chai an der Straße. Es regnet jetzt heftig. Aufbruch in einer Regenpause. Ich trage Anorak und darüber den Poncho. Nach wenigen Minuten der nächste Guß. Unglaubliche Wassermengen, die Sicht erlaubt nur ca.
20 km/h. Wir sind nasse, aus Günthers Wanderschuhen gießt er einen Liter Wasser. Meine Tennisschuhe sind bestens, wenigstens nicht wasserdicht. Die Unterhose könnte ich auswringen, genauso wie das Hemd. So geht‘s den ganzen Tag. Unterwegs reißt bei Günther das Kupplungsseil.
Einbau des Ersatzseiles bei Wolkenbrüchen, etwas geschützt durch eine Plastikplane, die liebe Inder über uns halten. Ein heißer Tee und weiter geht’s.
Um 6 Uhr erreichen wir Baharampur und suchen das beste Hotel der Stadt. Ist wirklich gut. (Hotel Samrat, 300 Rps/Nacht) Duschen und trockene Sachen (nur noch die kurze Hose). Vornehm essen im Restaurant (Chicken – Curry).
Es ist jetzt 21.15 Uhr. Im ganzen Raum hängt unsere Wäsche. Trotz laufendem Ventilator zweifle ich, daß bis morgen irgend etwas trocknet. Mir tut das Kreuz weh.
Heute ist wieder Samstag (5.
Juni 1999). Wir sind in Kalinpong, eine Station vor Sikkim. Eine ereignisreiche Woche liegt hinter uns.
Nun, die Wäsche war am nächsten Tag trocken – und die Sonne brannte mit 40° im Schatten herunter. Wir verlassen die Hauptstraße und fahren nach Moshidabat, bekannt ehemals durch seine Seidenraupenzucht. Fernab der Hauptstraße, heute bedeutungslos.
Wir bummeln durch die Straßen, Günther läßt sich rasieren. Auf schmalen Nebensträßchen mit hauptsächlich lokalen Fahrradverkehr weiter nach Norden. Wieder erfüllendes Easy-riden. Gegen 5 Uhr beginnen wir nach einem Restaurant zu suchen. Schwierig. Von Dorf zu Dorf, überall ein ziemlicher Menschenauflauf.
Dann plötzlich ein junger, perfekt englisch redender Inder. Er arbeitet seit Jahren in Benares (Karanasi) in einem (Tourist)shop. Sein Vater ging dorthin als „Hungerflüchtling“. Er baut jetzt in seinem Heimatdorf ein Haus. Alle seine Verwandten leben noch hier. Wir nehmen seine Einladung bei ihm zu nächtigen gerne an.
Mit den Bikes durch schmale Gäßchen. Hütten und Häuser zwischen Palmen und Büschen. Tee auf der Dachterasse seines Bruders. Wir beschließen unser Zelt (der Moskitos wegen) hier auf dem Dach zu errichten. Schöner Abend über dem Dorf. Der Bruder hat eine Art Cracker/Chips – Produktion, die vor unseren Augen im Innenhof abläuft.
Im Laufe des Abends kommen viele Nachbarn und Verwandte um uns zu bestaunen. Schubweise auch die Frauen. Später bringt man uns Reis und Dahl. Die Motorräder im schmalen Eingang haben wir eine herrlich ruhige Nacht.
Sonntag, 30. Mai 1999: Gegen Mittag überqueren wir auf einem kleinen Boot, wo gerade unsere 2 Bikes Platz finden einen Fluß (Lalgola).
Der Fährmann rudert gerade eine Zigarettenlänge lang. Am anderen Ufer treffen wir wieder auf die Hauptstraße Calcutta – Darjeeling. Jetzt wollen wir km machen. Zügig geht’s voran. Es ist heiß. Bin äußerst froh über unsere „Tropenhelme“.
Um ca. 18 Uhr Abendessen in einem „vornehmen“ Restaurant (Chicken – Masala). Leisten uns sogar ein kühles Bier, schmeckt aber nicht, einfach zu süß. Weiter auf der Suche nach einem Schlafplatz. Fahren links einen Weg hinein, ca. 3 km, durch eine dörfliche Ansiedlung, durch Reisfelder.
Über einen 50 m langen, schmalen Fußdamm erreichen wir eine Bauminsel zwischen den Feldern. Wir stellen unser Zelt auf. Keine Inder, ruhiger Sonnenuntergang. Aus dem Dorf kommt die erste Abordnung. Keine Verständigungsmöglichkeit (nur Bengali). Wir bedeuten, daß wir schlafen wollen und sie verlassen uns wieder über den schmalen Fußdamm.
Eis ist jetzt vollkommen dunkel. Zu sehen ist nichts. Wir rauchen eine 2gute Zigarette“. Herrliche Tropennacht.
Ca. 2 Stunden später werden wir durch einen Jeep geweckt, der den Fahrweg entlang ackert.
Er hält am Beginn des Gehdammes. Taschenlampen blinken auf. Reichen aber nicht bis zu uns, sie kommen rüber. Polizei, 6 – 8 Mann. 2 Offiziere sprechen gut englisch. Im Schutze der Soldaten wagt sich nun auch die Menge herüber.
50 – 100 Inder drängen um Zelt und Bikes. Die Einheimischen haben noch nie Foreigners gesehen. Sie hatten Angst und haben deshalb die Polizei hergerufen. Die Bullen machen auf barsch und freundlich. Wir müssen hier weg. Sofort, auf die Polizeistation, dort können wir übernachten.
Wir lehnen ab. Wir wollen zumindest eine Dusche! Gut, wir könnten auch in ein Hotel. Wir willigen ein und packen überhastet. Zugeraucht, im Lichte ihrer Taschenlampen, beobachtet von 100 Leuten. Hinter dem Jeep als Eskorte geht’s zurück bis zu jenem Hotel – Restaurant, ca. 12 Uhr, wo wir zu Abend gegessen hatten.
Wir bekommen ein Zimmer, werden auch wiedererkannt. Endlich verschwinden auch wieder die Uniformierten und 2 Polizisten in Zivil und man läßt uns in Ruhe (Raiganj).
Montag, 31. Mai 1999: Machen km nach Norden. Sonnig und warm. 12 km vor Siliguri (Shiliburi), links weg nach Karsiyangi, eine schmale Nebenstraße nach Darjeeling.
Reis und Dahl an der Straße noch vor der Abzweigung (Tobakko – shop). Das letzte Stück war die „Straße der toten Hunde“.
Das Karsjong – Sträßchen ist schmal, kein Verkehr, ruhig. Seitenweg links weg, zwecks Nachtplatz Suche. Der Weg endet an einer Flußfurt. 3 nette, junge Inder.
Ein Bambuswald. Der Besitzer ist einer der 3 Anwesenden. Gerne können wir hier unser Zelt aufschlagen. Ein herrlich klarer Fluß. Kurzes Bad nach Einbruch der Dunkelheit. Benutzen unsere Filterpumpe zur Trinkwasserreinigung.
Wunderschöner Abend am Flußufer unter riesigen Bambussträuchern (Durchmesser: 20 cm!).
Dienstag, 1. Juni 1999: Nach wenigen km stehen wir vor den Bergen. Darjeeling ca. 40 km. Von Meereshöhe auf 2200 m! Auf größten Steigungen, in engsten Kurven geht’s aufwärts.
Nur hin und wieder ein Jeep. Das sind wohl auch die einzigen Fahrzeuge, die mit ihren Geländegängen diese Steigungen bewältigen können. Die Luft wird jetzt merklich kühler. Im ersten Gang ziehen unsere Maschinen hoch. Der ständige Blick in die Tiefebene ist berauschend. Das atmen fällt leicht.
Wir sind in den Bergen . Durch kleine Dörfer an den Hängen, alle Menschen strahlen uns an, kein Lächeln bleibt unerwidert. Die „Bergmenschen“ scheinen wirklich anders zu sein.
Gangtok, Samstag, 12. Juni 1999
Mir fehlt die Zeit zum Schreiben. Es bleibt immer nur eine Rekapitulation.
Im Augenblick ist es 10 Uhr und ich sitze im Green – Hotel in Gangtok. Günther schläft noch. Eigentlich wollen wir heute weiter, aber seit unserer Ankunft vorgestern, regnet es ununterbrochen. Nicht wirklich kalt, aber doch naß – kühl.
Von Darjeeling sind wir nach Kalinpong gefahren. Auf 25 km ging’s hinunter von 2200 m auf Meereshöhe! Eine wundervolle Fahrt.
Jetzt ist wieder der Strom weg – obwohl 10 Uhr vormittags, ist es so dunkel, daß ich jetzt hier im Restaurant bei Kerzenlicht schreiben muß! Wie auch immer – hinauf nach Kalinpong – engste Kurven, 45° Steigungen, bis auf 1200 m. Kalinpong ist schön. 1. Nacht im Gonpus – Hotel, aber nur für eine Nacht ein Zimmer (150 Rps). Günther streichelt seinen einmaligen Toksha, den wir in Darjeeling von der Schärpe eines Zauberers schneiden durften (3500 Rps). Ich schicke eine lange und ausführliche E-mail.
Treffe zwei Studentinnen aus Armanchal Pradesh. (Sonam – hat einen Bruder, den wir anrufen sollten, er könne uns eine Permit verschaffen. Am Montag beginnt hier die Schule, College, Uni. Viele Eltern reisen daher mit ihren Kindern an, alle Hotels sind ausgebucht. Finden einen wunderschönen Platz in einem tibetanischen Hotel. Grünes Gras vor der Zimmertüre, ruhig, sonnig, erholsam.
Günther findet 5 wunderschöne Tokshas bei einem Händler, den er schon vor 6 Jahren getroffen hat. Ich kaufe ein tibetanisches Messer (Tak? Lak? – Stamm....) für 400 Rps.
Bei einem Messerschmied dann noch ein Grokla – Messer für 300 Rps. Kalinpong war schön. Abreise nach Sikkim. Wollen über die Westgrenze rein und später über die Ost - Grenze raus (Nayor – Bazar und Raigpo?). Habe eben die – ohnehin dürftige – Karte nicht an der Hand, finden aber unsere Grenze recht schnell. (Melli – Bridge über die Teesta) – Checkpost.
Freundlich. Papiere, Pässe, Günthers Fahrzeugpapiere, blättert sinnlos darin herum.
Bapeta Road (Bapeta selbst ist 20 km weiter), 17. Juni 1999 (in der schönen Tourist Lodge)
Rekapitulation: Nach der Grenze, ein Abstecher nach Norden. Bald darauf Abendessen vor einer Teestabrücke. Dann einen der schönsten Lagerplätze gefunden.
Kurz, ca. 4 km nach dieser Brücke sahen wir rechts unten tief am Fluß eine Hängebrücke. Ein Weg geht hinunter. Freundlichste Menschen. Am anderen Flußufer 300 m flußabwärts ein herrlicher Platz am Ufer. Sonnenbad, Baden im Fluß.
..
Nächster Tag: Berge zum Verlieben. Nächtigen in 2000 m in Swallow’s Nest, einer kleinen Pension (Rabangla).
Nächster Tag (8. Juni): Zum Kloster Pamajangtse gefahren.
81jähriger Mönch, Vorbereitung für Feier (Baugerüst. Zufahrt – Abkürzung zu steil für die Eufield. Lange Zufahrt (8 km) zum Kloster, über Straßenabrutschung, für Zweiräder gerade möglich.
Nächtigung in einem kleinen Dorf (Pelling) unter dem Kloster (Schiffsrumpf!) 9. Juni 1999. Bekanntschaft mit einem alleinreisenden Italiener.
Nächster Tag: Unterwegs noch Runtek – Gangtok, wollen am ...See (9) vorbei, versäumen die Abfahrt, kommen kurz vor Yutesau an. Über Faschind nach Legship (Tanken). Trafen israelisches Pärchen noch vor Rimbi.
Nächtigen in Rabangla.
Nächster Tag: Runtek großes Kloster mit Religuien Zimmer, Uni, etc. West Gangtok, Ankunft bei strömendem Regen. Green – Hotel mitten im Zentrum (Tee kochen im Zimmer). E- mail nach Hause. 2 ½ Tage Gangtok.
Laundry; Kupplungs-/Handbremshebel an meinem Bike neue Hinterbremsbeläge. Tachowelle. Am letzen Tag, Regen am Morgen. Läßt gegen Mittag nach. Fahren los, zurück nach West – Bengalen. Wollen möglichst östlich, an der Butan – Grenze entlang.
Günthers Kupplung treibt uns nach Gangtok zurück. Neue Lamellen. Kommen nach wundervoller Fahrt über Pakyong – Rhenok nach Rishi an eine Mini – Grenze nach WB. Freundlichste Zöllner. Nach einigen Telefonaten keinerlei Probleme. Es dämmert bereits.
Schöner Lagerplatz bald darauf auf einem Nebenweg („My name is Lepsla, I am Lepsla“) Blick auf Tal mit Grenze. Ein paar freundliche Bauern. Wir kochen noch in der Nacht Reis, Tee, Chapati.
Nächster Tag: Auf dem Weg nach Butan. WB tief, hier noch Berge und Blutegel wie Sikkim. Wunderschöne.
Strecke geht ins Flachland über, Teeplantagen. Nachtlager an einem schönen Fluß. Werden aber verscheucht, da Gefahr durch wilde Elefanten besteht. Packen im Dunkeln wieder zusammen. Erreichen im Finstern einen Außenposten der Forest – Rangers. Sind mitten in einem großen Elefanten Reservat.
Die Rangers stellen uns nach einigem Hin und Her eine Hütte zur Verfügung. Starker Regen in der Nacht. Stellen unser Moskitozelt in der Hütte auf. Ruhige, gute Nacht.
Nächster Tag: Butangrenze (Phutshiling)
Nochmal: Lava (2100 m) Damdin – Mal – Basar
Elefantenreservat BODANG – Hassiwara – Phuthshiling.
Butan: Helmpflicht für echte Sturzhelme.
Muß mir einen Helm ausborgen, dann dürfen wir über die Grenze. Aber nur ca. 6 km im Umkreis. Dann wieder ein Checkpost, der uns nicht durchläßt. Zurück nach Puthshiling, noch ein Cola, Getriebeöle an beiden Bikes ergänzen, da an Günthers Bike schon Geräusche zu hören waren.
Nächtigung an einer großen Teeestate in einem Stoff – Bungalow.
Nacht mit „Wachhund“ vor der Tür. Es regnet jetzt jede Nacht heftig, am Morgen hört’s um 10 Uhr wieder auf. Fahren möglichst nördlich auf Nebenstraßen (Buxa – Tiger – Reservat). Gute Straße, kein Verkehr. Nach Reservat zurück auf Hauptstrecke ---> Assam – Border, Assam – Highway (31er!) in üblem Zustand, riesige Schlaglöcher, viele Lkws, oft Schrittempo. Kurz nach der (freundlichen) Grenze rechts weg, eine ganz kleine, nicht asphaltierte Strecke.
Wir wollen nach Dhuburi, einem Hafen am Brahmaputra, von wo wir uns nach Guhati einschiffen wollen. Eine herrliche Strecke auf diesem Feldweg. Freundliche Menschen, die lächeln und winken, haben noch nie Touristen gesehen. Manchmal Soldaten, Checkposten mit Sandsäcken und MG’s, die lächelnd winken. Am späten Nachmittag (50 km vor Dhuburi) Patschen an meinem Bike vorne. Stoppen zum reparieren.
Freundliche Leute, Petroleum – Lampen, Pump0e, Bewirtung mit Tee. Inder helfen. Pumpen wie verrückt. Montagefehler: 2 weitere Löcher. Pickzeug zu Ende. „Mechaniker“ nimmt Rad mit und flickt die Löcher zu Hause.
Einladung zur Nächtigung durch den Lehrer. Herrlicher Abend in seinem Kral. Bestes indisches Abendessen. (Reis – Dahl – Chicken – Wasser – Glas – Ei – Kartoffel – Tee - alles frisch und heiß). Moskitozelt auf seiner Veranda. Regen kübelt den Morgengrauen aufs Blechdach (Morgenzigarette).
Chapati (Rati) backen speziell für mich in der einfachen Küche am offenen Feuer. Verabschiedung um 10 Uhr. Der Regen ist auch vorbei. Erreichen Dhuburi um ca. 14 Uhr. Kein Schiff nach Guhati.
Menschenaufläufe am Brahmaputra. Nach 1 Stunde erfolglosem Bemühens zurück auf den (2. ?) Highway (31?) von Dhuburi nach Guhati. Sehr schöne Strecke. Wenig Verkehr, wenige Baustellen, wenig Löcher. Getreidetrocknung der Bauern auf der Straße.
Wir wollen fahren, bis es finster ist, dann ein Hotel am Weg nehmen, dann duschen und essen. Wo werden wir landen?
Es wird schnell dunkel. Durch die Dörfer ziehen die Rauchschwaden der abendlichen Kochfeuer. Der Geruch ist unverkennbar. Noch 17 km bis zu einer „Tourist – Lodge“. Relativ wenig Verkehr, sehr viele Insekten.
Erreichen endlich Barpeta – Road, eine Kleinstadt 20 km vor Barpeta. Finden die Lodge. Wunderbare Bungalows im Grünen, Badezimmer mit Boudoir, hohe Räume, Moskito – sichere, saubere, weiße Betten. Fühlen uns sofort sauwohl, nach der anstrengenden, langen Fahrt. Abendessen im Chitra Zenka – Hotel im Zentrum (5 Minuten mit dem Bike). Herrliche Nacht.
Am Morgen haben wir mein Vorderrad richtig befestigt, die Bremse war herausgesprungen. Mit Kocher lösen der Stehbolzen.
Es ist jetzt 12 Uhr vorbei und wir wollen weiter nach Guhati!
Guwahati: Sehr schöne Fahrt. Erst kurz vor Guwahati beginnt regerer Verkehr. Sonne und trocken. Seit Tagen kein Regen.
Erreichen die Brahmaputra – Brücke von Guwahati bei Sonnenuntergang. Schwierig ein freies Hotel zu finden. Endlich bekommen wir noch ein Z8mmer durch eine (zufällige?) Stornierung in der Tourist – Lodge. Sehr schön, mit Bad, Lift in den 4. Stock (170 Rps.) Bekommen sogar noch ein Abendessen (mit dem Vice – Manager am Tisch).
Vornehm indisch, Reis – Dahl mit Omelette und Chapati.
Nächster Morgen: Fahren zu Indian Airlines und reservieren einen Flug von Dimapur nach Calcutta am 27. Juni. Dann Besuch des Assam – State – Museums. Sehr schöne Tribel – Dorf – Ausstellung, sonst zwar interessant, aber doch eher dürftig. Sonnenuntergang am Brahmaputra Ufer.
Nächster Tag: Aufstehen um 6 Uhr zum Tee. Packen und warten auf die Laundry – Wäsche. Stelle an Günthers Bike die Zündung nach (zwecks besserem Startverhalten). Abfahrt um 10 Uhr, holen noch unsere Matten aus dem Restaurant ab, wo wir sie gestern abend vergessen hatten. Lange Ausfahrt durch Vororte. Endlich am Highway 37 nach Kaziranga (217 km).
Wieder wunderschöne Fahrt. Am Nachmittag in Kaziranga. Sehen meine „Lodge vor 27 Jahren“. Alles scheint verändert. Mieten uns in der ältesten Government – Lodge ein (rechts weg, durch Teeplantage, auf einen Hügel. Kann sich in 30 Jahren soviel verändern? Ich weiß es nicht.
Fahren noch die ca. 2 km über die Straße, nach Norden, Richtung Brahmaputra, zum Startplatz der Elefantenritte. Der Park ist off - season und geschlossen. Sitzen bis zur Dunkelheit am Startturm. Zahme (Reit-) Elefanten fressen herum. Zurück im Dorf Abendessen – indisch Standard bei Petroleumlicht.
Herrlcihe Massage – Dusche in der Tourist – Lodge.
Nächster Tag: heute wollen wir ganz langsam durch die Berge nach Süden, Richtung Dimapur – Nagaland.
Nach dem Packen fahren wir nochmal zum Elefanten Startplatz. Die große Überraschung: 4 Rhinos, ca. 300 m weg. Ein Elefant, eine Herde wilde Büffel (keine 100 m weg!), ein Rudel Gazellen (200 m weg)! Wunderbares Erlebnis, durch Günthers Monokular bestens zu beobachten.
Bleiben eine gute Stunde, bevor wir ins Dorf Kaziranga zum Tee zurückfahren.
Vom nächsten Dorf aus nehmen wir eine Seitenstraße rechts weg. Sollte laut Karte über die dortige Hügelkette direkt nach Dimapur führen. Es geht auf Feldwegen durch kleine Siedlungen und endet am ersten Hügel in einen Fußweg. Alle Männer waren schlagartig verschwunden ( sie laufen weg, im wahrsten Sinne des Wortes!). Finden den english – sprechenden Lehrer (in seinem bezeichneten Haus).
Es gab hier vor kurzem einen Überfall oder sowas und man hatte einfach angst. (You come for inquiery?). Er beschreibt uns Weg, der irgendwo auf den Highway 39 Kaziranga (37) ---> nach Dimapur (39) führen sollte. Wilde Fahrt auf Feldwegen, durch tiefe Furten und große Schlammpfützen. Landen bei Einbruch der Nacht doch wieder am Highway 37. Abendessen in einem Dorf, 11 km vor der erwünschten Abzweigung.
Dort soll eine Raffinerie sein, die ein Guesthouse hat. Das sei die einzige Übernachtungsmöglichkeit in der Gegend. Fahren gegen 9 Uhr weiter. Aber nach wenigen Metern Patschen an Günthers Bike. Ein Panktscha – Walla (Patschen – Picker) soll 5 km weiter sein. Blasen den Reifen mit einer CO2 – Patrone auf und erreichen so den prophezeiten Truck – shop mit Reifenreparierer (25 Rps).
Trinken noch Tee und tratschen mit einem Lehrer aus Dimapur. Aufbruch gegen Mitternacht. Finden nach kurzer Fahrt eine Einfahrt in eine Teeplantage. Fahren 200 m hinein und bauen unser Zelt, versteckt in Teesträuchern auf. Ruhige, schöne Nacht. Leichter Regen später bringt leichte Abkühlung.
Um 6 Uhr durch Scooter geweckt. „Meine Arbeiter haben Angst! Wie lange wollen Sie bleiben?“ Wir sagen zu, in einer Stunde weiter zu wollen. Alles ok. Jetzt trauen sich auch die Arbeiter heran. Wir packen.
Ganz, ganz gemütlich tuckern wir dann weiter, erreichen den Highway 37, ein Sträßchen wie der Reithgrabenweg, später etwa wie die Hartmannsdorfer Landstraße.
Kein Verkehr. Durch wunderschöne Dschungel genießen wir den letzten Fahrtag unseres Trips. Bei mir bricht jetzt hin und wieder ein Zahn am Kettenrad, das sich die Kette nicht mehr nachspannen läßt.
Grenzposten zu Nagaland ist freundlich. Notieren nur unsere Kennzeichen /(WBZ 1407) und lassen uns windend in den District Dimapur.
Dimapur ist auf en 1.
Blick eine ziemlich verkommene Stadt. Dreckig, wenig Militär auf den 1. Blick, eine Menge Waffengeschäfte. Mieten uns erstmal im Hotel Präsident ein. Ein angeblich gutes Haus (175 Rps/Doppelzimmer). Finden es trotzdem sehr schmuddelig und dreckig, nach unseren letzten Quartieren (Tourist – Lodges in Assam).
Günther ruft seinen Tibetaner – Freund an. Wohnt zufällig direkt neben dem Hotel.
Heute ist Mittwoch. Gestern gutes Mittagessen bei Zedan (Tibetaner) und seiner sehr netten jungen Frau. Es gibt in der ganzen Stadt offensichtlich nur ein einziges Menü: Reis mit Schweinefleisch.
Günther verbringt jetzt jede Minute in einem dunklen Zimmer, vollgestopft mit Naga – Sachen.
Ist ganz glücklich. Möchte jetzt noch alles, was er nicht mitnehmen kann fotografieren. Ich habe mich erstmal geduscht, Nägel geschnitten, kultiviert. Mittagessen bei den Tibetern.
Haben bis jetzt einen Interessenten für die Bikes. Wir wollen 27.
000 und 24.000 ----> 51.000 Rps. Gehn auf 45.000 herunter. Er würde 40.
000 zahlen.
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