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           Das Globe   Ein Deutschreferat von Clemens Vichytil März 2000                                                                           Das Globe     Das ursprüngliche Globe   Das Globe wurde 1599 in London erbaut. Zu dieser Zeit gab es aber auch noch mehrere andere berühmte „ Amphitheater“ wie zum Beispiel das Rose oder das Swan. Sie waren alle ausserhalb der Stadtmauern von London auf der Südseite der Themse, im heutigen Bezirk Southwark, gebaut worden. Aus der Zeit gibt es sehr viele Stiche und Skizzen vom Globe und anderen Theatern. Die wohl berühmteste ist die Skizze vom Holländer De Witt von der Innenansicht des Swan Theaters. Viele Besucher aus Übersee waren begeistert von den Theatern, die es in London gab.

Im Oktober 1989 fand man nach den sensationellen Funden des Rose auch die Fundamente vom Globe. Leider konnte man die Fundamente nicht freilegen, da sie sich unter einem unter Denkmalschutz stehendem Gebäude befinden, aber man konnte Rückschlüsse auf Größe und Form des Globes ziehen. Der Chor in Henry V beschreibt das Globe als rundes O, und fordert das Publikum auf den Kreis in das Schlachtfeld von Agincourt zu verwandeln: cram! Within this wooden O the very casques That did affright the air at Agincourt. Vom ersten Globe gibt es eine verschwommene Radierung von John Norden. Sie zeigt einen Rundbau, obwohl diese zur elisabethanischen Zeit (Elisabeth I regierte zu dieser Zeit, Epochen in England nach deren Regenten benannt) sehr selten waren. Auch das zweite Globe, das auf den Fundamenten des ersten errichtet wurde, existiert eine gute Radierung von Wenceslaus Hollars.

Man nimmt an, das Holz das vorwiegende Baumaterial war, da es zwei bis drei Galerien gab. Die beste Lösung waren verbundene Fachwerkbauten. Man schätzte die Segmente auf 16 bis 24, aber eine neue Entdeckung widerlegte diese Annahme. Aus den 162° Winkel zwischen zwei Mauersegmenten ergab sich die Rechnung, dass es 20 Seiten zu je 30,5m Durchmesser hatte. Das neue Globe wurde danach gebaut. Da das Gebiet um die Themse zu dieser Zeit sehr sumpfig war, musste der Bauplatz zuerst trockengelegt werden.

Zuerst wurden zwei Entwässerungsgräben angelegt und mit Kalksteinen aufgefüllt. Darauf wurde das Fundament aus Backsteinen gebaut, darüber das Fachwerkgerüst. Das Gerüst trugen dicke Eichensimse, die auch die Feuchtigkeit abhielten. Derselben Bauweise folgte auch das neue Globe, allerdings mit neueren Materialien und etwas höher als das alte Globe. Ein ausgefeiltes Abwassersystem leitete das Regenwasser von den Dächern in Gräben vor dem Theater, das dann wahrscheinlich in die Themse abgeleitet wurde. Im Hof sammelte man das Wasser in einem Faß, an das ein Rohr angeschlossen war das das Wasser nach draussen leitete.

    Das Fachwerk   20 riesige Eichenstämme sind die tragenden Rahmenelemente des 9,8m hohen Globes. Die Zimmerleute von heute bearbeiteten frisch gefällte weiche Stämme. Peter Street, Zimmermann des zweiten Globes 1599, musste die trockenen Stämme des ersten benutzen. Street verbrachte drei Monate in einem Wald ca. 50 km von London entfernt, um Bäume zu fällen. Holzfäller schnitten die Stämme zurecht, und numerierten jeden einzelnen Zapfen des Gerüstes.

Jeden Teil gab es nur einmal, und jeder Teil hatte nur eine zugehörige Stelle. Auf einer Lichtung wurde das Gerüst aufgelegt und überprüft. Danach wurde es nach London abtransportiert. Auch hier folgt man beim Neubau exakt dem alten Konstruktionsmodell. Jedes Segment besteht aus einzelnen Fächern und einigen Diagonalen. Auch beim Neubau wurden die Segmente durch Zapfen verbunden, die Zapfen numeriert, dann zusammengebaut, wieder in Einzelteile zerlegt und nach Bankside transportiert.

Während des Baues wusste man nicht genau ob gebaut oder zerlegt wird. Die meisten Fugen sind mit Holznägeln verzapft. Es wurden ca. 6000 Holznägel verwendet, die in die Bohrlöcher für Schlitz und Zapfen getrieben wurden, wobei die Nagelspitze genau in die Überschneidung passt. Durch das Hineintreiben werden die Holzfugen zusammengezogen. Nachdem das Fachwerkgerippe stand, wurden die Fächer mit Spalthölzern gefüllt und darüber dünne Eichenlatten genagelt.

Die Hohlräume wurden verputzt, und dann die gesamte Wand in mehreren Schichten verputzt. Als letzte Schicht wurde ein weisser Kalkanstrich aufgetragen, der zur elisabethanischen Zeit aus einer Mischung von Sand, Tierhaar und Kalk bestand. Aus diesem Grund wurde auch heute eine ähnliche Mischung verwendet. Aus Sicherheitsgründen musste in den unter dem Verputz eine Sicherheitsfolie eingearbeitet werden, die drei Stunden lang einer Hitze von 1000° C standhält. Im Laufe der Zeit entstehen im Eichenholz Trockenrisse, die aber ganz natürlich sind und die Stabilität nicht beeinträchtigen. Das Globe ist ein lebendiger Bau, der sich mit den Jahreszeiten mitlebt und nie stillsteht.


    Die Galerie und der Zuschauerraum   Die billigsten Plätze waren die Stehplätze in der Mitte, aber es gab auch Galerieplätze und Logenplätze, zum gut sehen und gesehen werden. Das erste Globe hatte zwei Treppentürme und fasste ca. 3000 Menschen. Wegen strenger Brandschutzbestimmungen hat das neue Globe vier Ein- und Ausgänge in den Hof und die Treppentürme wurden entsprechend verändert. Sie sind breiter und behindern nicht die Ausgänge vom Hof. 1500 Menschen können heute das Globe in zweieinhalb Minuten verlassen.

Die Zuschauer der Galerieplätze saßen auf großen Stufen ohne Lehne, ihre gepolsterten Kleider sorgten für ein uneingeschränktes Vergnügen. Die Plätze waren auch nicht numeriert, wodurch es sehr eng werden konnte. Die besten Plätze waren hinter und neben der Bühne. Niedere Adelige konnten, weil sie so nahe bei der Bühne saßen, mit mehr oder weniger geistreichen Kommentaren in die Handlung eingreifen. Die Geländerstäbe im Globe sind jenen im Rose nachempfunden. Sie wurden auch heute noch mit einer fußbetriebenen Stangendrehbank gedrechselt.

    Das Dach   Man weiss nicht, ob das Globe mit Stroh oder Ried gedeckt war, da beide Materialien zu dieser Zeit für die Dachdeckung verwendet wurden. Es könnte aber auch Schilf gewesen sein, da es bei der Erbauung sehr schnell gehen musste. Beim neuen Globe wurde Schilf aus Norfolk verwendet. Seit dem großen Feuer in London 1666, wurden keine Häuser mehr mit Stroh gedeckt. Die Kunst ist aber erhalten geblieben, da noch viele Häuser auf dem Land so gedeckt sind. Beim neuen Globe wurde das Material mit einer feuerdämmenden Chemikalie behandelt und unterhalb auch Feuerschutzplatten eingebaut.

Ebenso wurde eine Sprinkleranlage installiert, die das Dach innerhalb von Minuten unter Wasser setzten kann.     Die Bühne   Die beiden großen Bühnensäulen sehen aus als ob sie aus Marmor wären, sie sind in Wirklichkeit aber aus Holz. Leider sind keine Zeichnungen von Bühnen erhalten ausser der von De Witt von der Swan Bühne, aber auch sie beruht auf einem verlorengegangenem Original. Texte von Stücken enthalten vereinzelt Hinweise auf die Details der Bühnen. Die heutige Bühne ist sehr prunkvoll gestaltet. Bei ihr wurde auch Rücksicht auf die Schauspieler genommen.

Man rückte die Säulen etwas nach vorne, und vergrößerte das Bühnendach. Die Bühne des alten Globes war etwa 1,5m hoch und reichte bis in die Mitte des Hofes. An der Rückseite waren zwei gerahmte Türen. Über der Bühne war Platz für Musiker und auch für Schauspieler, wenn es zu Balkonszenen kam. Der bemalte Himmel des Daches ist 16 Tonnen schwer und wird von einem einzigen Querbalken getragen, der auf zwei 7,3m hohen Säulen ruht. Das Theater war zur damaligen Zeit ein Spiegelbild des Universums.

Unter der Bühne befand sich die Hölle, zu der eine im zentrale Falltüre führte. Die Bühne war die Erde selbst, auf der die Menschen lebten und ihre Komödien und Tragödien aufführten. Der Bühnenraum war mit erdfarben bemalt. Der blaue Himmel mit vergoldeten Rippen ist in einzelne Felder aufgeteilt, die mit Bildern von Sonne, Mond, Erde und Tierkreiszeichen verziert sind. In der Mitte befindet sich von göttlichen Licht umstrahlte Wolke, die eine Falltüre ist, aus der auch Schauspieler „auf die Erde fahren können“. Über dem Balkon sind sieben planetarische Gottheiten aufgemalt.

Auf beiden Seiten Merkur und Apoll, wegen der Beredsamkeit, und alle Musen, die wohlwollend auf die Bühne schauen. Die Bühne war nach Norden gerichtet, sie lag daher permanent im Schatten. Dadurch wollte man höchstwahrscheinlich die prunkvollen Kostüme schonen. Man hat sich bemüht das Globe so wahrheitsgetreu wie möglich nachzubauen, aber man kann leider nicht wissen wie es wirklich ausgesehen hat. Was aber überliefert ist, ist dass sich die Menschen zu dieser Zeit selten wuschen, während der Vorstellung aßen und diese mit lautstarken Jubel- oder Buhrufen unterbrachen. Es ging auch sicher sehr ungehobelt zu.

Theatervorstellungen zogen aber alle an. John Chamberlain bekräftigte das mit den Worten im Jahre 1624: Alte und Junge, Reiche und Arme, Herr und Diener, Papisten und Puritaner. Das Globe war zugänglich für jedermann. Alle konnten es sich leisten. Es ist meiner Meinung nach mit den Amphitheatern zu vergleichen, in deren Vorstellungen auch Menschen aller Klassen Zutritt hatten. An so einem Ort war es egal welcher Abstammung man war.

Alle wollten Spaß haben etwas erleben oder sogar etwas lernen und sich an dem Leid anderer erfreuen.   + sehr ausführliches Referat über das Globe-Theater Thema nicht typisch für den Deutschunterricht

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