Das entstehen einer geologischen karte
Das Entstehen einer geologischen Karte
Voraussetzung für jede Prospektion - das Aufsuchen von Erdöllagerstätten - ist die möglichst genaue Kenntnis der geologischen Verhältnisse an der Erdoberfläche. Dies ist auch die Hauptaufgabe der geologischen Erd-, Luftbild-, und Satellitenkartierung.
Unter geologischer Erdkartierung versteht man das kartenmäßige Festhalten aller im betreffenden Kartierungsgebiet erfaßbaren geologischen Beobachtungen und Daten durch direkte Geländeuntersuchungen. Dabei werden mitverarbeitet: geologische Karten der Geologischen Bundesanstalt, Bohrergebnisse und geologische Daten von Tiefbauten (Tunnel, Brunnen).
Grundsätzliche Fragen bei Planung und Beginn jeder Kartierugsarbeit sind:
-Verteilung und Abgrenzung gleich alter Schichten; möglich durch Fossilfunde und gleichartiger Steine auf der Erdoberfläche
-Lagerung der Gesteine einschließlich Auftreten von Lagerungsstörungen (Bruchzonen, Überschiebungen, Verfaltungen)
-Erkennen und Abgrenzung von jüngeren Aufschüttungs- und Ablagerungsformen
-Vorkommen und Art ober- und überirdischer Wässer
-Auftreten und Gefahren von Gesteins- und Bodenbewegungen
-Erfassung von nutzbaren Gesteinen und Mineralien
Für erdölgeologische Zwecke kommendazu:
-Gas-, Erdöl- und Salzwasseranzeichen
-Erfassung von abdichtenden Lagen, soweit sie an der Erdoberfläche vorkommen
-Aufklärung der Absenkungsgeschichte von Becken
Die praktische Geändearbeit besteht darin, alle im Gelände vorkommenden geologischen Aufschlüsse zu erfassen, zu beschreiben und maßstabgetreu in Arbeitskarten einzutragen.Der Feldgeologe interessiert sich daher für alle Gesteinsentblößungen unter der Bodenzone, wie:
Steinbrüche, Sand- und Schottergruben, Bach-und Wegeinschnitte.
Die Bearbeitung von Entnahmen im Labor dient zur Bestätigung der Kartierung.
Luftbildkartierung
Luftbilder sind eine wertvolle Ergänzung und gestatten eine andere Betrachtungsweise des Geländes als die des Feldgeologen. Viele Geländeformen erscheinen im Luftbild prägnanter, manche sind überhaupt erst durch Luftbilder erkennbar. So sind Vegetationsgrenzen, Feuchtgebiete und andere geologischen Erscheinungsformen leichter zu entdecken. Aufnahmen im Infrarot-Bereich, die in der Nacht geflogen werden, gestatten es Wärmedifferenzen auf der Erdoberfläche zuerfassen (z.B.
: aufsteigende, warme Wässer), weiters Trocken- und Feuchtgebiete zu unterscheiden (Feuchtgebiete geben nachts gespeicherte Wärme ab) und Grundwasserströmungen, die Flüsse begleiten, zu erkennen.
Satellitenbilder stellen für Geowissenschaften eine große Hilfe bei der Erkennung überregionaler Zusammenhänge dar. Die Flughöhen liegen zwischen 150 und 36 000 km.
Kartenherstellung Das Ergebnis der Kartierungsarbeiten ist die geologische Karte, die jedoch eine zeitgebundene Interpretation darstellt und sich ändern kann.
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