Buddhismus
Der Buddhismus ist eine Weltreligion, benannt
nach ihrem Stifter Buddha. Im Luxus lebend, beeindruckten den Buddha die Begegnungen mit
einem Alten, einem Kranken, einem Toten und einem Mönch so sehr, daß er beschloß die
Vergänglichkeit der Welt als Asket zu überwinden. Demnach empfand Siddharta
Gautama, ein indischer Prinz, eine tiefe Abneigung gegen sein reiches Bürgerleben und
verließ mit 29 Jahren heimlich seine Familie. Im Alter von 35 Jahren gelangte er durch
einen mittleren Weg", zwischen Überfluß und Askese (religiöse
Einschränkung), unter einem Feigenbaum bei Bodh Gaya in Indien zur Erleuchtung. Danach
gründete er mit 5 Asketen einen Mönchsorden und zog mit seinen Anhängern lehrend durch
Nordindien. Neben dem legendären Siddharta Gautama kennt der Buddhismus noch andere
Verkünder seiner Lehre in Vergangenheit und Zukunft, die aus eigener Kraft zur
Erleuchtung gelangt sind.
Der Buddhismus ist eine Lehre deren
Begründer mit dem Ehrentitel Buddha" bezeichnet wird. Das Wort Buddha kommt
aus dem Sanskrit von budh, d.h. erwachen. Es bedeutet der Erwachte und besagt, daß
jemand, der diesen Namen trägt, aus der Nacht des Irrtums zum Lichte der Erkenntnis
erwacht ist. Das Wesen eines Buddhas besteht darin, daß er aus eigener Kraft sein Wissen
erlangt hat, dieses weder durch Offenbarung eines Gottes noch durch Studien heiliger
Schriften oder durch Lehrer erwarb.
Buddha ist also kein Gott, auch nicht die Inkarnation ( Fleischwerdung) eines Gottes, sondern ein Mensch, der genauso wie jeder andere dem
Altern der Krankheit und dem Tode unterworfen ist. Ein Buddha unterscheidet sich aber von
anderen Menschen dadurch, daß er alle Verblendung und Leidenschaft überwunden hat und
infolge dieser seiner geistigen und menschlichen Vollkommenheit Wunderkräfte an sich
entfalten kann, die anderen versagt sind. Er kann sich nicht nur an seine zahllosen
früheren Existenzen erinnern, sondern er kennt auch die früheren und zukünftigen
Geburten anderer Wesen. Die meisten seiner magischen Fähigkeiten treten an ihm zutage,
wenn er die vollkommene Erleuchtung (bodhi) erreicht hat und dadurch aus einem Anwärter
auf die Buddhawürde, aus einem Bodhisattva, zu einem Buddha, einem Erwachten,
Erleuchteten geworden ist. Bodhisattva zu sein, bedeutet also ein Wesen auf dem Weg zur
Buddhaschaft zu sein. Im Mittelpunkt der ersten Predigt Buddhas stehen die vier
edlen Wahrheiten":
die edle Wahrheit des Leidens, von der
Entstehung des Leidens, der Vernichtung des Leidens und dem zur Vernichtung des Leidens
führende Weg.
Dieser Weg ist der edle achtteilige Pfad":
rechte Anschauung (1), rechtes Wollen (2),
rechtes Reden (3), rechtes tun (4), rechtes Leben (5), rechtes Streben (6), rechte
Gedanken (7), rechtes sich versenken (8).
Die buddhistische Ethik
Die buddhistische Ethik steht im Dienst der
Selbsterlösung. Buddha lenkte auch kultische Handlungen bewußt ab. Der Buddhismus
erlebte seine Blütezeit von 268 - 227 v. Chr. .
Doch um 380 v. Chr. gab es erhebliche
Differenzen innerhalb des Ordens. Sie führte zur Spaltung in die beiden Richtungen,
genannt Fahrzeuge" des Hinajana (kleines Fahrzeug) - Buddhismus in Mahajana
(großes Fahrzeug) - Buddhismus, die seitdem in ihrer Lehre und Ausbreitungsgeschichte
verschieden Wege gingen.
In der Gegenwart besteht der Buddhismus als
Hinajana - Buddhismus in: Sri Lanka, Thailand, Birma, Laos, Kambodsha.
Der Mahajana - Buddhismus, der eigentliche
Weltbuddha besteht in China, Nepal, Vietnam, Korea, Japan und als eine Sonderform des
Lamaismus in Tibet.
Die Voraussetzung war, daß derjenige der den
Entschluß gefaßt hat, nach der Buddhaschaft zu streben, ein feierliches Gelübde ablegt,
allen Wesen zu helfen und fortan in allen seinen Wiederverkörperungen zum Wohl anderer
Wesen tätig zu sein. In der meditativen Versenkung, wie auch im praktischen Leben,
vollzieht der Weisheitsjünger die Umwandlung des Nächsten in das eigene
Selbst". Seine universelle Liebe zu allen Wesen macht auch vor dem Feind nicht halt,
er kennt keinen Greuel gegen ihn, weil er sich selbst als den karmischen (Karma =
Schicksal) Urheber des Unglücks weiß.
Ein Buddha kann, so lange er auf der Erde
lebt, Wundertaten vollbringen, er ist aber kein Erlöser und übt nach seinem Tode keine
direkten Wirkungen auf Fromme mehr aus. Nicht wie Götter im Hinduismus, Allah im Islam
oder Jesus. Der Buddhismus läßt sich bestimmen, als eine 500 v.
Chr. entstandene
Sonderform der indischen Religion. Ausgeschieden sind dem Indertum eigentliche Elemente,
wie Anerkennung des Kastensystems, Vorrang der Brahmanen, das Opferwesen. Die
unabdingbaren Bestandteile der altindischen Weltanschauung, Wiederverkörperung und
Erlösung, sowie eine Reihe kosmologischer und mythologischer Vorstellungen sind
beibehalten worden. Außerdem verworfen wurde auch die qualvolle Selbstpeinigung von
vielen Hindus so hoch gewertet. Der Buddhismus kultiviert in keiner Weise einen kühlen
Weltschmerz, sondern macht es sich zur Pflicht, die Unvollkommenheit alles Irdischen und
das Zugrundegehen aller Dinge als unvermeidlich hinzunehmen und seinen Blick auf das,
über allen Wandel erhabene Nirvana, zu richten.
Nirvana ist Sanskrit und bedeutet
erlöschen, verwehen.
Die Geschichte des Buddhismus zeigt, daß
eine Heilslehre, die bewußt auf ein farbenprächtiges Äußeres (Kleidung und Kultus)
verzichtete, nur eine Weisheitslehre für wenige sein konnte. Der Buddhismus mußte daher
entgegenkommen, indem er bisherigen Kultus anderer Religionen, die vor ihm da waren,
bestehen ließ oder führte bei sich Andachtsformen und sakrale Zeremonien ein, welche an
die Stelle des bisherigen Götter - und Heiligendienstes treten konnten. Im Laufe der
Jahrhunderte, während welcher er bei vielen Völkern Fuß faßte und überall ein
differenziertes Aussehen angenommen hatte, hat er im innersten Kern den Charakter einer
Philosophie für Denker bewahrt.
Der Buddhismus hat im Gegensatz zu anderen
Weltreligionen nie von denen, die zu ihm zählten, verlangt, daß sie ausschließlich ihm
angehören und ihre frühere Verbindung zu anderen Religionen aufgeben.
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