Der siebenjährige krieg friedrichs ii.
Der Siebenjährige Krieg Friedrichs II.
Der Präventivschlag
Friedrich II. der Grosse (1712-1786)
© Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh
Nach den österreichischen Niederlagen in den beiden Schlesischen Kriegen hatte die Diplomatie des Wiener Hofes einen Ring von mächtigen Gegnern um Preußen geschlossen. Friedrich II. erkannte die Gefahr und entschied, ihr noch im Jahre 1756 durch einen Präventivschlag zuvorzukommen: "Diese Dame will den Krieg, sie soll ihn haben." Aus seiner Sicht durfte er nicht abwarten, bis sich die ihm weit überlegenen Streitkräfte seiner Gegner in einem gemeinsamen Aufmarsch (der für das nächste Jahr vorgesehen war) gegen ihn vereinigten.
So beschloss Friedrich den Einmarsch in Sachsen, mit dessen Einverleibung in den brandenburgisch-preußischen Staat er für den Fall seines Sieges liebäugelte. Er schrieb: "Sachsen ist wie ein Mehlsack. Man darf darauf schlagen, so oft man will, so kommt immer etwas heraus."
Diesmal ging es nicht lediglich um ein "Rendezvous des Ruhms", sondern um das Überleben des Staates. Denn Kaunitz wollte das in seinen Augen empfindlich gestörte Gleichgewicht zwischen den europäischen Mächten wiederherstellen und den "Marquis von Brandenburg" auf seinen einstigen Besitzstand zurückschneiden. Am 29.
August 1756 überschreitet der König mit seiner Armee die sächsische Grenze, nimmt Dresden und schließt die Sachsen in ihrem befestigten Lager bei Pirna ein, das bereits am 15. Oktober kapituliert. Vierzehn Tage zuvor hatte Friedrich bei Lobositz eine österreichische Ersatzarmee nach Böhmen zurückgeworfen. Das Kriegsglück schien auch diesmal auf Seiten der Preußen.
Für das nächste Jahr plante der König, seine Streitkräfte auf den Hauptgegner, die österreichische Armee, zu konzentrieren, gegen die Franzosen und Russen nur kleinere Verbände zur Beobachtung zu detachieren. Im Frühjahr 1757 brach Friedrichs Armee in vier getrennten Kolonnen über die Grenzgebirge aus Sachsen und Schlesien in Böhmen ein, um sich dort zu gemeinsamem Vormarsch auf Prag zu vereinen.
Im Vorfeld der böhmischen Hauptstadt kommt es am 6. Mai 1757 zur großen "Prager Schlacht". Der Auftakt verläuft für die preußische Armee viel versprechend. Hans Joachim von Zieten, der legendenumwobene Reitergeneral, entscheidet das von ihm glänzend geführte Reitergefecht für sich und jagt die österreichische Kavallerie vom Schlachtfeld. Der Angriff der Infanterie über stark versumpftes Gelände gegen eine befestigte Höhenstellung jedoch bleibt im Kartätschenhagel liegen. Bei dem Versuch, die wankenden Bataillone wieder vorwärts zu reißen, wird Feldmarschall Christoph von Schwerin, tödlich getroffen.
In dieser kritischen Situation erkennt der König eine Lücke im feindlichen Zentrum, führt sofort einen Stoß an dieser Schwachstelle und sprengt die österreichische Stellung. Der Blutzoll für den "Sieg" war mit 14 000 Toten und Verstümmelten allerdings hoch gewesen, und der Tod Schwerins, des "Vaters der preußischen Infanterie", beraubte den König seines fähigsten Unterfeldherrn. Außerdem musste sich Friedrich auf eine lange Belagerung Prags einrichten.
Niederlagen und Siege
Feldmarschall Leopold Joseph Graf von Daun (1705-1766)
© Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh
Die Lage spitzte sich in den folgenden Wochen weiter zu, da der österreichische Feldmarschall Leopold von Daun eine neue Feldarmee von 54 000 Mann in der Nähe von Prag sammelte. Friedrich sieht sich gezwungen, dieser Drohung zu begegnen und mit nur 32 000 Mann Daun in seiner Höhenstellung bei Kolin am 18. Juni 1757 anzugreifen.
In glühender Sonne marschieren die Preußen vor den Augen des Feindes an dessen Linien vorbei, um seinen rechten Flügel mit geballter Macht zu umfassen und einzudrücken. Die ganze Armee sollte dabei der Vorhut folgen. Der genial ausgeklügelte Aufmarsch misslingt jedoch, weil die Truppen zu früh einschwenken und sich nun ihre numerische Unterlegenheit nachteilig auswirkt. Allein das Erste Gardebataillon büßt mit 24 Offizieren und 475 Mannschaften mehr als die Hälfte seines Bestandes ein. Am Abend hat die bittere Niederlage die Preußen ihres Nimbus' der Unbesiegbarkeit beraubt.
Friedrich musste die Belagerung von Prag aufheben und die Trümmer seines Heeres aus Böhmen zurückführen.
Für den Verlust des bereits greifbar geglaubten Erfolges suchte der Zorn des Königs einen Sündenbock und fand ihn in der Person des eigenen Bruders und designierten Nachfolgers. Prinz August Wilhelm hatte sich mit seinem Korps vor überlegenen Feindkräften zurückgezogen. Deshalb erfuhr er vor dem ganzen Heer eine ihn entehrende Abfuhr und nahm, tödlich gekränkt, den Abschied. Doch die Hiobsnachrichten rissen nicht ab. Schwedische Truppen marschierten in Pommern ein; der Herzog von Cumberland, Oberkommandierender im Westen, brach ohne Not bei Hastenbeck eine bereits gegen die Franzosen gewonnene Schlacht ab, zog sich in die Festung Stade zurück und legte in der Konvention von Zeven seine Waffen als kriegsführende Partei nieder; die Russen siegten in Ostpreußen am 30. August 1757 bei Groß Jägerndorf.
Ähnlich wie bereits im Kriegswinter 1744 wirkte die katastrophale Zuspitzung der Lage stimulierend auf die Entschlusskraft des Königs. Mit einer kleinen Armee wendet er sich im Herbst gegen die Franzosen und stellt sie mit der ihnen verbündeten Reichsarmee bei Roßbach zur Schlacht. Diese dauert nur anderthalb Stunden. Das Hauptverdienst am brillanten Erfolg trägt der junge Generalmajor Friedrich Wilhelm von Seydlitz als Führer der Kavallerie, der, in geschickter Ausnutzung günstiger Situationen, zu zwei Attacken ansetzt, die das Schlachtfeld zuerst von den gegnerischen Reitern und dann von der Infanterie leerfegen.
Von Roßbach eilte der König nach Schlesien zurück, wo inzwischen Breslau und Schweidnitz kapituliert hatten. Wieder setzte Friedrich alles auf eine Karte: "Ich werde, gegen alle Regeln der Kriegskunst, die beinahe drei Mal stärkere Armee des Prinzen Karl angreifen, wo ich sie finde", appelliert er im Feldlager von Parchwitz an seine Offiziere.
Den Sieg von Leuthen am 5. Dezember 1757 erleichtert ihm freilich sein Gegenspieler Prinz Karl von Lothringen durch leichtsinniges Verhalten. Im Vertrauen auf seine zahlenmäßige Überlegenheit stellt Karl seine Regimenter in der Ebene auf und lässt einen schmalen Höhenzug vor seinen Linien unbesetzt. Dieser Umstand erlaubt es, das bei Kolin fehlgeschlagene Experiment der "schiefen Schlachtordnung" zu wiederholen. Unbemerkt vom Feinde, konzentriert Friedrich seine Truppen auf dem rechten Flügel, führt dort seinen geballten Stoß gegen die linke Flanke des Feindes, wirft diese auf das Zentrum zurück, nimmt dann das Dorf Leuthen und entscheidet die Schlacht schließlich mit einem wuchtigen Kavallerieangriff gegen die zur Bewegungsunfähigkeit verurteilte österreichische Mitte. Unter Verlust von 22 000 Mann fliehen die Österreicher vom Schlachtfeld.
Mit diesem Siege stabilisierte der König wieder einigermaßen die militärische Lage. Aber sein eigentliches Ziel für das Jahr 1757, nämlich die vorzeitige Entscheidung gegen Österreich, blieb unerreicht.
General de la Motte Fouqué (1698-1774)
© Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh
Den Feldzug von 1758 eröffnete der König mit der Belagerung von Olmütz. Die Operation gegen die starke Festung erwies sich jedoch als schlecht vorbereitet. Sie kam dem spottlustigen General Fouqué "wie eine Opernaufführung vor, bei der die Phantasie mit höchster Kraft arbeiten müsse, um sich mit so viel Ungereimtheiten vertraut zu machen". Friedrich sah sich jedenfalls gezwungen, seine Truppen unverrichteter Dinge nach Schlesien zurückzuführen.
Immerhin bescherte ihm das Frühjahr zum Ausgleich Subsidien in stattlicher Höhe aus England (Konvention von Westminster); unter der Ägide des Premiers Pitt war man an der Themse sogar bereit, ein neues Hilfskorps zu finanzieren, zu dessen Verbänden neben preußischen Regimentern englische und hannoversche Einheiten zählen sollten. (Pitt: "Amerika ... ist in Deutschland erobert worden.") Der von Friedrich vorgeschlagene Oberkommandierende, Prinz Ferdinand von Braunschweig, wies vortreffliche Qualitäten als Feldherr auf und befreite Friedrich schon bald von der Bedrohung durch die Franzosen.
Dafür wuchs die Gefahr aus dem Osten.
Inzwischen näherten sich nämlich starke russische Einheiten der Oder. Friedrich bricht im August in Eilmärschen nach dem bedrohten Küstrin auf und begegnet dem neuen Feinde am 25. August 1758 bei Zorndorf in einer der blutigsten Schlachten des ganzen Krieges. Die russische Infanterie zeigt schier unglaubliche Standfestigkeit; nur Seydlitz und seiner Kavallerie ist es schließlich zu danken, dass die Preußen nach Abschluss des Gemetzels das Schlachtfeld als Sieger behaupten können. Die Walstatt gleicht einem Schindanger: "zerstückelte Leiber, abgehauene Arme und Gebeine, heruntergesäbelte Köpfe, herausgerissene Eingeweide - Pferde und Menschen durcheinander.
" Beinahe hätte die Unrast des Königs ein neues Kolin heraufbeschworen, als er den Angriffsbefehl an Seydlitz verfrüht gab und mit der Drohung verband, bei Nichterfüllung habe der General "mit seinem Kopf" zu haften! Seydlitz wartete jedoch erst auf den richtigen Augenblick und entschied dann mit der geballten Masse von 56 Schwadronen den Tag. Seinen Monarchen ließ er wissen, dass nach der Bataille sein Kopf "Eurer Majestät zur Verfügung" stände, "in der Schlacht aber muss er mir erlauben, von demselben noch zu seinem Dienste Gebrauch zu machen."
Während sich die bei Zorndorf eingesetzten Truppen nur sehr langsam von den physischen und psychischen Strapazen erholten, führte Friedrich seine schlesische Armee bereits wieder gegen die Österreicher. Die Entschlusskraft Marschall Dauns einmal mehr unterschätzend, schlug er bei Hochkirch gegen den Rat seiner Generale ein herausfordernd exponiertes Lager auf, in dem ihn der Gegner auch in der Nacht des 14. Oktober 1758 prompt überfiel. Allein die gewohnte Tapferkeit seiner Eliteregimenter verhinderte Schlimmeres und erlaubte, freilich unter Zurücklassung von 9 000 Toten und Verwundeten, einen einigermaßen geordneten Rückzug.
Unter den Opfern beklagte der König mit den Feldmarschällen George Keith und Moritz von Dessau erneut zwei seiner besten Unterführer.
Die Niederlage von Kunersdorf
Gideon Ernst Frhr. von Laudon, österreichischer Feldherr (1717-1790)
© Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh
Zorndorf hatte den König um die bittere Erfahrung reicher gemacht, dass die Kraft seiner Armee zu einer Entscheidungsschlacht kaum mehr ausreichte. Das Debakel von Hochkirch warnte noch einmal eindringlich vor der Gefahr, auch nur einen Augenblick den Gegner, vor allem die Österreicher, zu unterschätzen. In seinen "Betrachtungen über einige Veränderungen in der Art der Kriegsführung" modifizierte der König daraufhin seine Strategie. Man müsse versuchen, Fehler des Gegners auszunützen, ihn zu ermüden und die großen Schlachten zu vermeiden.
"Wir sind gezwungen, die Gesetze unserer Feinde anzunehmen, statt sie ihnen zu geben." Demzufolge sah sich Friedrich 1759 gezwungen, seine ohnehin zusammengeschmolzenen Streitkräfte in mehrere Armeen aufzusplittern, um sein Territorium gegen die Österreicher im Süden, die Franzosen und die Reichsarmee im Westen, die Schweden im Norden und die Russen im Osten in einer Art Rundumverteidigung zu sichern. Als der russische Oberbefehlshaber Graf Saltykow jedoch das preußische Observationskorps bei Kay vernichtend schlug und sich mit einer österreichischen Armee unter General Gideon Ernst Freiherr von Laudon in der Neumark vereinigte, musste der König mit seiner Hauptarmee das vorsichtige Manövrieren zwischen Elbe und Oder aufgeben. Saltykow erwartete ihn bei Kunersdorf in einer gut ausgebauten Stellung auf einer sandigen, durch sumpfiges Gelände gegen Kavallerieattacken geschützten Hügelkette. In den Morgenstunden des 12. August erklommen gleichwohl die Grenadiere der preußischen Angriffsspitze den am rechten Flügel der Russen gelegenen Mühlberg, warfen den Gegner aus seinen Verschanzungen, eroberten 50 Geschütze und drehten sie feindwärts.
Vergebens beschworen Friedrichs Generale den König, angesichts der Überlegenheit des Feindes und der Ungunst des Geländes sich mit diesem Erfolg zu begnügen. Der König forderte jetzt den Vernichtungssieg. Aber seine Grenadiere verbluteten unter dem Kartätschenhagel beim Versuch, den sumpfigen "Kuhgrund" zu überwinden. Seydlitz wurde beim Vorführen seiner Kavallerie schwer verwundet. Schließlich griff Laudon mit seinen frischen Truppen die total erschöpften Preußen an und gab ihnen den Rest. Die Katastrophe von Kunersdorf kostete Friedrich 19 000 Mann; der "Finkenfang bei Maxen" (ein preußisches Korps unter dem General von Finck kapitulierte kampflos) weitere 10 000.
Der Weg nach Berlin lag offen vor den Siegern. Preußen schien verloren, und der König dachte an Selbstmord. "Ich bin von all den Rückschlägen und Unglücksfällen, die mich treffen, so ermattet, dass ich mir tausend Mal den Tod wünsche und täglich überdrüssiger werde, einen verbrauchten, zum Leiden verdammten Körper zu bewohnen." In dieser hoffnungslosen Situation rettete Friedrich zunächst die Uneinigkeit der Alliierten. Saltykow weigerte sich ganz einfach, sein Heer, das ebenfalls stark gelitten hatte, über die Oder in Bewegung zu setzen. So beschränkte sich die Ausnützung des Sieges für die Verbündeten schließlich auf die Wiedereinnahme von Dresden.
Der Krieg schleppte sich in sein fünftes Jahr, und er schien so weitergehen zu wollen, wie er im vergangenen Herbst aufgehört hatte. General Fouqué geriet bei Landshut mit 12 000 Mann in eine Falle des listigen Laudon und ging, schwer verwundet, mit dem Rest seiner Leute in österreichische Gefangenschaft. Dann gelang es dem König, zuerst Laudon bei Liegnitz und wenige Wochen später auch Daun bei Torgau Niederlagen zu bereiten. Es handelte sich aber dabei nicht um Vernichtungsschlachten, und sie dezimierten obendrein erneut die Gefechtsstärke der preußischen Armee um mehr als ein Drittel. Im Jahr 1761 vermied der König daher jede offene Feldschlacht, musste sich zeitweise sogar in einem befestigten Lager bei Bunzelwitz verschanzen, er, der vorher so gerne seinem Gegner das Gesetz des Handelns aufgezwungen hatte. Den Verlust der Festung Schweidnitz konnte er dennoch nicht verhindern, so wie er im Vorjahr auch ohnmächtig die Zerstörung seiner Kanonengießerei und Pulvermühlen durch die Russen hatte hinnehmen müssen.
"Das Mirakel des Hauses Brandenburg"
Kein Zweifel: Preußen taumelte am Abgrund entlang oder, wie es der König mit dem Humor der Verzweiflung glossierte: "Die ganze Butike geht zum Teufel!" Die dramatischen Wechselfälle des Krieges, die katastrophalen Niederlagen, die den glänzenden Siegen gefolgt waren, hatten den Monarchen längst von jener Ruhmbegierde Abschied nehmen lassen, die den jungen König einst beflügelte. Der Gang der Weltgeschichte unterlag jetzt seiner Meinung nach "unberechenbaren Ursachen, deren Triebfedern wir erst nach dem Geschehnis entdecken". Und einer dieser blinden Zufälle, von ihm selbst später "das Mirakel des Hauses Brandenburg" genannt, kam ihm nun zu Hilfe:
Im Januar 1762 starb seine erbitterte Gegnerin, die Zarin Elisabeth. Ihr deutschfreundlicher Nachfolger und Verehrer Friedrichs, Zar Peter III., schloss nicht nur Frieden und räumte alle besetzten Provinzen, sondern ging im Juni sogar ein Offensivbündnis mit Friedrich ein. Zwar kündigte Peters Gemahlin Katharina II.
, die den Zaren wenig später stürzte, dieses Bündnis wieder auf; aber auch sie gedachte nicht, erneut in den Krieg einzutreten. Schweden folgte dem russischen Beispiel.
Auch England und Frankreich waren des Krieges müde, das eine, weil es seine Ziele in Übersee erreicht hatte, das andere wegen der völligen Zerrüttung der Staatsfinanzen. Als Prinz Heinrich und Seydlitz dann bei Freiberg die Sachsen und Österreicher besiegten, erklärte sich auch Maria Theresia endlich kompromissbereit. Der Friede von Hubertusburg beendete am 15. Februar 1763 den "Siebenjährigen Krieg".
Preußen hatte seinen Besitzstand behauptet. Aber um welchen Preis!
"Denn ach! der Krieg verwüstet Saat und Reben Und Korn und Most, vertilget Frucht und Stamm, Erwürgt die frommen Mütter, die die Milch uns geben, Erwürgt das kleine fromme Lamm. Mit unsern Rossen fährt er Donnerwagen, Mit unsern Sicheln mäht er Menschen ab; Den Vater hat er jüngst, er hat den Mann erschlagen, Nun fordert er den Knaben ab."
So klagte Karl Wilhelm Ramler beredt in seiner Ode "An den Frieden". Breite Landstriche lagen verödet und verwüstet. Das "Rendezvous des Ruhms", zu dem der junge König dreiundzwanzig Jahre zuvor mit seinen Truppen aufgebrochen war, bezahlten diese mit riesigen Opfern an Toten und Verwundeten.
An sie mochte der heimgekehrte König vielleicht gedacht haben, als er einem Höfling auf dessen Frage, ob dies nicht der schönste Tag seines Lebens sei, unwirsch ins Wort fiel: "Der schönste Tag des Lebens ist der, an dem man es verlässt."
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