Die weiße rose
Die Weiße Rose
Kriegsfilme beschreiben Deutsche beinahe immer als Antisemitisten, welche die nationalsozialistischen Doktrinen niemals in Frage stellen.
Es gab aber auch passiven und aktiven Widerstand im Dritten Reich.
Eine der berühmtesten Widerstandsgruppen war "die Weiße Rose", die von einigen Münchner Studenten gegründet wurde. Die wichtigsten Mitglieder der Organisation waren die Geschwister Hans und Sophie Scholl.
Hans Scholl wurde am 22.09.
1918 in Ingersheim (Baden-Württemberg) als Sohn des Bürgermeisters Robert Scholl geboren; seine Kindheit verbrachte er im Städtchen Forchtenberg, wo seine Schwester Sophie am 09.05.1921 auf die Welt kam.
Schon im Januar 1933, als Hitler Reichskanzler Deutschlands wurde, fand Robert Scholl seinen Aufstieg zur Macht bedrohlich. Seine Kinder enttäuschten ihn, als sie im Frühjahr 1933 der Hitlerjugend beitraten.
1936 jedoch kamen dem 18-jährigen Hans, geprägt durch den Parteitag in Nürnberg, Zweifel am NS-Regimes, da er das eigentliche Gesicht dieser Herrschaft,
nämlich Unterdrückung und Militarismus, erkannte.
Danach begeisterte sich Hans für die illegale Jugendorganisation "Deutsche Jungenschaft", deren Mitglieder sich für fremde Kulturen, Natur und Literatur interessierten. Im Herbst 1937 wurden Razzias überall in Deutschland ausgeführt, um die Organisation zu zerstören, was eine Verhaftungszeit der Scholl-Geschwister zur Folge hatte. Nach der Festnahme trennten sie sich endgültig vom Nationalsozialismus.
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges musste Sophie Scholl den zwölf Monate langen Arbeits- und Kriegshilfsdienst leisten. 1942 fing sie ihr Biologie- und Philosophiestudium an der Ludwig-Maximilians-Universität in München an, wo sie ihren Bruder wieder traf und seine Freunde Christoph Probst, Alexander Schmorell und Willi Graf in der Medizin-Studentenkompanie kennenlernte.
Da alle dieselbe Meinung über den Nationalsozialismus vertraten und gegen ihn Widerstand leisten wollten, gründeten die Studenten "die Weiße Rose".
Mit Professor Kurt Huber, den sie dafür gewinnen konnten, traten sie für die ihnen heiligen Werte wie Freiheit, Nächstenliebe, Vernunft, Glaube an Gott und freies Denken ein. Ab dem 1. Juni folgten insgesamt sechs Flugblätter, die zum passiven Widerstand gegen den Krieg und gegen die geistige Unterdrückung durch die Nationalsozialisten aufriefen.
Da die Medizinstudenten der Wehrmacht angehörten, wurden sie im Juli 1942 an die Ostfront abkommandiert. Während der nächsten Wochen wurden die Mitglieder der "Weißen Rose" mit den Grausamkeiten des Nazistaates konfrontiert. Nach ihrer Rückkehr im Oktober 1942 konzentrierte sich die Gruppe auf die Erweiterung ihrer Tätigkeit und auf die Geldsammlung, indem sie Zellen in Frankfurt, Stuttgart, Freiburg, Berlin ("Rote Kapelle") und Hamburg knüpften.
Nach der deutschen Niederlage von Stalingrad schrieben sie im Februar 1943 die Parolen "Nieder mit Hitler" 70 mal an Mauern der Ludwigstraße und "Freiheit" an das Universitätsportal.
Trotz Gestapo-Warnung verteilten Hans und Sophie Scholl am 18.02.1943 während der Vorlesungen Flugblätter in der Eingangshalle der Uni. Dabei wurden sie von dem Hausmeister Jakob Schmid beobachtet, der die Staatspolizei alarmierte. Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst, der durch einen handgeschriebenen Flugblattentwurf entlarvt wurde, wurden zum Verhör ins Wittelsbacher Palais gebracht.
Nach versuchtem Leugnen legten die Studenten ein Schuldgeständnis ab, worauf sie am 22.02.1943 im Gerichtsverfahren wegen Hochverrats zum Tode verurteilt wurden.
Nach dem Gerichtsverfahren wurden alle drei in das große Vollstreckungsgefängnis München-Stadelheim überführt, wo die Todesstrafen schon am selben Tag durch das Fallbeil vollstreckt wurden.
Als Hans Scholl hingerichtet wurde, rief er zum Apell: "Es lebe die Freiheit!" und am Beerdigungstag stand mehrfach an den Hauswänden in München geschrieben:
"Ihr Geist lebt weiter!".
Der zweite Hauptprozess am 19.
04.1943 endete mit ebenfalls drei Todesurteilen für Professor Huber, Willi Graf und Alexander Schmorell. Die Serie von Verhaltungen und Prozessen zog sich noch bis Ende 1943 hin und bedeutete für weitere 80 Personen den Tod, für Angehörige die "Sippenhaft" und für viele lange Zuchthausstrafen.
"Die Weiße Rose" war verwelkt.
Im Dritten Reich waren ihre Mitglieder Landesverräter, heute sind sie Nationalhelden.
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