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  Französiche revolution

[Frankreich am Vorabend der Revolution]Als am 21.1.1793 der Bürger Cape, besser bekannt unter dem Titel Louis XVI, in Paris hingerichtet wird, ist das Ende des Absolutismus auf französischen Boden besiegelt. Die Revolution in Frankreich hat eines ihrer Ziele erreicht. Der Untergang des Systems Versaille, des französischen Absolutismus, liegt in ihm selbst begründet. Mehrere Faktoren begünstigen seinen Untergang: das ungerechte Steuer- und Abgabesystem zu Gunsten von 2% der Bevölkerung schürt die Wut auf die bestehenden Zustände.

Zyklische Krisen im Agrarbereich lassen Frankreichs Bevölkerung hungern. Die Aufklärung (Rousseau, Voltaire) und die Erfahrung Amerika (Befreiungskrieg, Bill of Rights) zeigen Alternativen zum Absolutismus auf. Der Merkantilismus lässt das Großbürgertum reicher und wirtschaftlich mächtiger werden. Die Opposition verarmender (Bauer, Kleinbürger) und aufstiegsorientierter (Großbürger, Großgrundbesitzer) nicht Privilegierter wächst. Ökonomische Krisen, Kriege (amerikanischer Befreiungskrieg) und die riesigen Kosten für die Hofhaltung des Königs ruinieren den Staat beinahe vollkommen. [die Entwicklung in Versaille]Die Krone bekommt die Staatsschulden nicht in den Griff und versucht Mitte bis Ende der achtziger Jahre (ca.

1783-1788) durch verspätete Reformen, unter anderem durch die Einführung einer Grund- und Bodensteuer, den Bankrott des Staates zu verhindern. Der Adel stellt sich gegen diese Reform, da diese seine Privilegien einschränkt. Er veranlasst die Einberufung der Generalstände als letzte Instanz im Steuerbewilligungsverfahren. Dies kommt den Großbürgern, als wirtschaftlich aufstrebende Schicht, gelegen. Sie verlangen, dass ihre gewachsene wirtschaftliche Macht, ebenfalls auf politischer Ebene zum Ausdruck kommt und fordern eine Abstimmung nach Köpfen. Der König verdoppelt daraufhin die Sitze des dritten Standes, belässt es aber bei der Abstimmung nach Ständen.

Im Juni 1789 geht der dritte Stand in die Offensive. Zunächst schlägt er vor, dass sich die Stände vereinigen, schließlich, am 17.6.1789 erklärt er sich selbst zur Nationalversammlung. Dies ist der Beginn der Revolution. Zum erstenmal verlässt die historische Entwicklung den verfassungsmäßig legitimierten Boden.

Kurze Zeit später will sich der erste mit dem dritten Stand vereinigen. Adel und Bischöfe bitten um Einschreiten des Königs. Dieser lässt den Sitzungssaal der Nationalversammlung schließen. Sie weicht auf das Ballhaus aus. Am 20.6.

erfolgt der Ballhausschwur. In diesem schwören sich die Mitglieder der Nationalversammlung ,,niemals auseinander zugehen bis die Verfassung erschaffen ist." Der erste und zweite Stand läuft über, der König sanktioniert die vollendeten Tatsachen. Seit dem 17.6. 1789 existieren de facto zwei Souveränitäten.

Zum einen, die in einer Verfassung zu legitimierenden Nationalversammlung, zum anderen der, durch diese in seiner absoluten Macht eingeschränkte Monarch. [die Entwicklung in Paris]Unterdessen herrscht in Paris eine geladene Stimmung. Die Brotpreise haben ihren höchsten Stand des Jahrhunderts erreicht, die Entlassung des beliebten Ministers Necker und die Zusammenziehung königlicher Truppen um Paris veranlassen die Bürger der Stadt am 14. Juli 1789 zu dem Sturm auf die Bastille. Die Bastille gilt als Zeichen der feudalistischen Herrschaft, ihre Erstürmung gibt der Revolution ein Symbol. Diese hat seit dem 14.

7.1789 neben Versaille ein weiteres Standbein: Die Straße. Außerdem differenziert sich die Revolution in das Großbürgertum, welches in Versaille, in der Nationalversammlung wirkt, und ins Kleinbürgertum, welche in Paris gegen den König wettern. [die Entwicklung auf dem Land]Auf dem Land revoltiert die Bauernschaft und Landbevölkerung gegen die herrschaftliche Willkür. Gerüchte um den Einmarsch den Engländer zum Schutze der Feudalordnung lassen die Bauern zu den Waffen greifen. In der großen Angst (la grand peur) besetzen die Bauern zwischen Juli und August ′89 Herrenhäuser und Felder.

Sie fordern die Abschaffung der Feudalherrschaft. [die Revolution rockt]Am 4. beziehungsweise 5. August 1789 schafft die Nationalversammlung die Feudalordnung ab und veranlasst die Bauernbefreiung. Aus dem Klassenstaat wird ein Ständestaat. In der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte am 26.

8.1789 werden die Ideen der Aufklärung umgesetzt. Im Oktober zwingen Pariser Marktweiber den König nach Paris, die Nationalversammlung folgt. In der Folgezeit konsolidiert sich die Revolution gemäß den Prinzipien von 1789. Sie ist antiklerikal, verstaatlicht die Kirchengüter zur Sanierung des Staatshaushaltes und erreicht durch die Zivilverfassung der Kirche eine Einbindung der Kirche in die Revolution. Die Revolution ist antiaristokratisch und schafft alle Adelstitel ab.

Sie ist antifeudalistisch und löst die feudalen Gerichtshöfe auf. Außerdem ist sie freiheitlich und demokratisch. Politische Klubs wie die Jakobiner und Cordeliers gründen sich in ganz Paris. Der König steht der Entwicklung in Frankreich machtlos gegenüber. Im Juni 1791 scheitert sein Fluchtversuch. Der König wird zum Automaten der Verfassung: er unterschreibt die Erlasse der Nationalversammlung.


Am 3. September 1791 wird die neue Verfassung verkündet. Sie lässt Frankreich zu einer konstitutionellen Monarchie werden, garantiert die Menschenrechte, die Rechtsgleichheit und das Privateigentum. Sie setzt die Gewaltenteilung nach Montesquieu durch, wobei die Legislative als stärkste Gewalt entscheidend auf die anderen einwirkt. Der König wird zur Exekutiven und behält sein aufschiebendes Veto. Das Zensuswahlrecht wird eingeführt - nur die reichen, männlichen Bürger dürfen wählen.

Die Trennung von Kirche und Staat wird festgeschrieben. Die Verfassung von 1791, ist die Verfassung der Besitzbürger, ,,die Verfassung des Geldes" (Robespierre). Allerdings ist sie auch die demokratischste Verfassung, welche auf europäischen Boden bis zu diesem Zeitpunkt existiert. Der Revolution gelingt es in der Folgezeit nicht die wirklich großen gesellschaftlichen Probleme in den Griff zu bekommen (Brotpreise, Hungersnöte). Sicherlich auch um von innerpolitischen Problemen abzulenken erklärt Frankreich Österreich im April 1792 den Krieg. Im Manifest des Herzogs von Braunschweig wird deutlich, dass der Louis XVI und Teile des Adels nicht auf Seiten Frankreichs, sondern auf Seiten der europäischen Monarchien stehen.

Der Ausruf ,,das Vaterland ist in Gefahr" veranlasst die Franzosen zum Sturm auf die Tuillerien, zur Internierung des Königs und zur Abschaffung der königlichen Verwaltung. Es folgen die sogenannten September Morde, die Jagd auf die ,,inneren Feinde" setzt sich geht weiter. Ebenfalls im September 1792 wird Frankreich zur Republik erklärt. Der Konvent wird als neue Legislative gebildet. Es entstehen neue Fraktionen, wobei die Girondisten als stärkste Fraktion die politische Macht in Händen halten. Der Schauprozess gegen den Bürger Cape (Louis XVI) beginnt.

Am 17.1. 1793 stimmt der Konvent in einer knappen Entscheidung der Todesstrafe für den Bürger Cape zu. Am 21.1. 1793 wird dieser enthauptet.

Die anderen europäischen Monarchien treten in den Krieg gegen Frankreich ein. Die Republik ist errichtet, der Absolutismus besiegt. Der Krieg läuft nicht gut für Frankreich und auch die innerpolitischen Probleme werden kaum gelöst. Die Girondisten verlieren die politische Führung, das Revolutionstribunal wird errichtet, die Jakobinerherrschaft, auch Schreckens- oder Terrorherrschaft genannt, beginnt.

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