Vergleichen sie das leben in der bäuerlichen gesellschaft mit dem leben in der gegenwart in form einer synopse.
Kriterien:
1.Politisch und soziale Lage
2.Stand in der Gesellschaft
3.Lebensraum/Wohnungen
4.Nahrung und Essverhalten
5.Mobilität
6.
Lebenserwartung/Lebensdauer
7.Kleidung
8.Ackerbau
9.Ehe und Hochzeit
10.Abgaben
11.Technische Hilfen
Bauern im Mittelalter:
1.
- soziale Verhältnisse ständisch gegliedert- Adel an der Spitze, ihm gehörte mehr als die Hälfte des Grundbesitzes in Deutschland- 90% der Bevölkerung lebte auf dem Land- eigene (Glaubens-)Bekenntnis ("Konfession") wurde zum Unterscheidungsmerkmal
2.- unterste Schicht, jedoch meist höher als übriges Gesinde
3.- Natur nährte den Menschen zwar, er beherrschte die Natur aber nicht(Flüsse nahmen sich ihren eigenen Platz, Wald wuchs nach der Rodung sehr bald wieder nach, Witterung entschied über Ernte- Wohnungen waren meist zugige Holzhütten, mit Rauchluke und mit Platten oder Stroh zugestellten Fenster und mit Stroh bedecktem Boden
4. - Missernten hatten katastrophale Folgen da Produktion fast vollständig auf Eigenbedarf abgerichtet war- keine Lebensmitteltransporte über längere Strecken, man lebte von dem was der lokale Boden hergab bzw. was der Nahhandel anbot- Grossteil der Nahrung bestand aus Getreidespeisen, Gemüse(meist nur in der Wachstumszeit) und wenig Fleisch, später auch Obst- Nutzvieh gab Fleisch aber vor allem Käse, Milch, Quark, Eier, u. ä.
; Gewürze waren bekannt, Bauern konnten sich diese edlen Gewürze aber nicht leisten à verwendete stattdessen das einheimische Kraut zum würzen; zum süßen wurde Bienenhonig verwendet- Hauptgetränk war das Met und Wein, welcher im Mittelalter überall in Deutschland angebaut wurde- Essgeschirr gab es nur aus Holz(Teller und Löffel) ansonsten wurde mit den Fingern bzw. es stand eine große Schüssel auf dem Tisch in die jeder mit seinem Esslöffel oder Brotstück eintunkte- fetthaltigere Nahrung und größere Portionen als wir es heute gewohnt sind; Kalorienverbrauch durch schwere Arbeit deutlich höher als heute- man fraß sich voll, wenn es mal genügend gab-tägliche Mahlzeiten bestanden aus Frühstück und den 2 Hauptmahlzeiten-typische Nahungsmittel waren:Breie und Grützen aus Hafer, Erbsen, Bohnen, Gerste, Weizen, Hirse, Roggen und Buchweizen, gekocht mit Milch und Butter oder Wasser; Eingeweide, Schweinsköpfe und Schweinepfoten, Blutwurst, Leberwurst, Bratwurst, Fleischwurst und Hirnwurst; Kraut, Kohl und Rüben, angemacht mit Speck und Schmalz; Roggen-, Hafer-, Gersten- und Fladenbrot, das aus einem Teil des Getreidebreies gewonnen und geröstet wurde- es wurde alles verarbeitet, was da war- Eichhörnchen, Igel, Meerschweinchen, Siebenschläfer, Biber und auch Singvögel gehörten ebenfalls neben Rinder, Ochsen Schweinen und Geflügel zum Speiseplan
5.
- erstaunliche Mobilität fast aller gesellschaftlichen Schichten- Bauern konnten dies aber eher seltener in Anspruch nehmen, da sie im Sommer auf dem Feld arbeiteten und es im Winter zu kalt war
6.- Lebenserwartung von nur wenig über 30 Jahren- jedes Ehepaar hatte im Schnitt 2-3 Kinder-dezimiert wurde die Bevölkerung vor allem durch die Pest, durch hohe Säuglingssterblichkeit, durch schlechte medizinische Versorgung, die auszehrende körperliche Arbeiten sowie Krankheiten, Kriege und Naturkatastrophen
7.- bäuerliche Kleidung setzte sich aus Kittel, Hosen und Bundschuh zusammen à waren dadurch ihrem Stand zugeordnet- Bekleidung wurde bis in die Neuzeit größtenteils in Heimarbeit hergestellt
8.- Feldgraswirtschaft- kein Dünger-später die Zwei- und die Dreifelderwirtschaft(Vier- und Fünffelderwirtschaft waren nicht so erträglich)- durch Dreifelderwirtschaft wurde Gefahr der Missernte abgeschwächte- Ernteerträge gering: Hälfte des geernteten Getreides wurde gegessen, andere Hälfte als Aussaat für das nächste Jahr verwendet- ein eingesätes Korn brachte 3,2 Körner; mittlere Länge der Roggenkörner ungefähr 4 - 6 mm- Bauern mussten damals von dem Leben, was ihr Feld und der Wald hergab
9.
- Ehepartnerwahl war meist für die Frau nicht frei- hässlichen aber reichen Töchter waren begehrter als die Schönen- Kinder wurden auch verlobt, jedoch erst verheiratet, wenn sie volljährig waren- Männer konnten im Stand aufsteigen, wenn sie eine Frau aus der höheren Schicht heirateten(Frauen nicht)- Eheschließung von Unfreien unterlag starkem Einfluss des Gutsherren/Leib
10.- wenn der Bauern einem Herren oder das Land einem Gutsherren gehörte, musste er diesem hohe Abgaben(Naturalien) zahlen
11.- Pflüge und deren Weiterentwicklungen waren gebräuchlich- der Räderpflug wurde von einem Ochsen oder Pferd gezogen- Ernte und Aussaat besorgte der Bauern mit seiner Familie zusammen
Leben in der Gegenwart:
1.- soziale Schichten nicht mehr so streng getrennt; es gibt jeweils eine obere und untere Unter-, Mittel- und Oberschicht, richtet sich nach Besitz und gesellschaftlicher Stand- heutzutage sind nur noch 4% der Bevölkerung Bauern- im 20. Jahrhundert hat ökumenische Bewegung diese konfessionelle Unterscheidung aufgesprengt; heute werden traditionellen Lehrdifferenzen nicht mehr als kirchentrennend angesehen
2.- Landwirt(so die neuzeitliche Bez.
von Bauern) ist ein angesehener Beruf, das Wissen wird nicht "weitervererbt", sondern kann in einer Agrarlehre erlernt werden
3.- Natur nährt Menschen noch immer, der Mensch kann Flüsse aber umleiten, Wachstum der Wälder beeinflussen und ist durch z.B. Importe nicht mehr von der Witterung abhängig- Wohnungen sind durch erhebliche technische Neuerungen witterungsbeständig, beheizbar und teilweise über Jahrhunderte haltbar
4.- Missernten sind für die Bauern immer noch bedrohlich, jetzt aber eher auf der Existenzebene(sie müssen nicht mehr ums nackte Überleben bangen)- Importe und Exporte gehören zum Handel fest dazu, man kann exotischen Speisen wie Ananas etc. genießen- Nahrung besteht heute auch noch aus Getreide(Brot, Brötchen etc.
) es wird aber erheblich mehr Fleisch gegessen; Gemüse gibt es zu jeder Jahreszeit,- man muss sich kein Nutzvieh mehr halten, das haben Betriebe übernommen, welche auch gleich die Schlachtung übernehmen- Gewürze sind reichhaltig vorhanden, Geldprobleme treten nur noch bei sehr edlen bzw. seltenen Gewürzen auf- die Palette der Getränke geht von Bier über Wasser zu Fruchtsäften bis hin zu Cola und ähnliches- Besteck gehört zur Etikette, mit den Fingern werden nur noch bestimmte Speisen gegessen, und es ist für jeden ein Teller vorhanden- Nahrung ist immer noch sehr fetthaltig, jedoch hat der Mensch nicht mehr soviel Bewegung wie früher à gesunkener Kalorienverbrauch à die im Mittelalter meist in den höheren Schichten vorhandene Fettleibigkeit gibt es bei uns auch in den unteren Schichten- Mahlzeiten immer noch in Frühstück, Mittag und Abendbrot unerteilt,- verschwenderische Gesellschaft, z.B. vom Tier wird nicht mehr alles(z.B. der Kopf) als Nahrung verwendet, sondern weggeschmissen oder zu Tiermehl weiterverarbeitet - Kleintiere wie Meerschweinchen und Singvögel haben in der heutigen Zeit ihren Platz als Haustiere und nicht mehr als Nahrung gefunden
5.
- unbegrenzte Mobilität durch Flugzeuge, Autos u.ä.- nicht an Jahreszeiten gebunden
6.- Lebenserwartungen über 75Jahre- medizinische Vorsorge und Versorgung tragen vor allem dazu bei - Ehepartner haben im Schnitt 1-2 Kinder- Mensch ist Naturkatastrophen jedoch meist immer noch ausgeliefert, teilweise können solche Katastrophen aber vorhergesagt werden- in der heutigen Zeit hat der Mensch weniger mit Kriegen im eigenen Land, sondern mehr mit Anschlägen zu tun
7.- Kleidung signalisiert heute immer noch einen gewissen Stand, jedoch gibt es keine Vorschriften mehr, wie ein Mensch eines bestimmten Standes sich zu kleiden hat- Bekleidung wird seltener in Heimarbeit hergestellt, da große Firmen schon längst die unterschiedlichsten Kleidungsstücke als Massenware produzieren
8.- künstlicher Dünger zur Ertragssteigerung- Bauer kann vom Ertrag selbst nicht mehr leben, den größten Teil seiner Ernte verkauft er- Missernten auch heute noch durch extreme Hitze oder Überschwemmungen, jedoch kriegen die Bauern heutzutage in solchen Fällen Unterstützung vom Staat- ein eingesätes Korn bringt 20 - 25 Körner, die mittlere Länge der Roggenkörner beträgt ca.
8mm- Landwirte können allein von den Erträgen ihrer Felder ihre Familie nicht mehr ernähren à müssen nebenberuflich arbeiten gehen
9.- Partnerwahl in den christlichen Ländern Freitag- Verlobung der Kinder auch heute noch gebräuchlich, aber seltener- Männer sowie auch Frauen können durch Heirat sozial bessergestellt werden- Leibeigene nicht mehr vorhanden
10.- Genossenschaften, keine Abgaben mehr(jedoch die mögliche Pacht muss bezahlt werden)- Bauern erhalten sogar Subventionen, wenn sie nichts anbauen,(um den Verkaufspreis innerhalb der EU stabil zu halten)
11.- Traktoren pflügen das Feld- Ernte und Aussaat geht auch mechanisch vonstatten, teilweise aber auch noch per Hand
Dem Menschen geht es aufgrund technischer Neuerungen und Fortschritt in der Kultur und Gesellschaft erheblich besser als im Mittelalter. Der Mensch heute gilt nicht mehr als Leibeigener und kann seine Kindheit glücklich verbringen ohne auf dem Feld arbeiten zu müssen um zu überleben. Die Landwirte heute jedoch können aufgrund von Nebenkosten und ähnlichem nicht mehr allein von ihrem Ernteertrag leben.
Die meisten müssen darum nebenberuflich arbeiten um genug Geld zu verdienen damit sie ihre Familie ernähren können.
Luxus ist in der gegenwärtigen Gesellschaft Standart, die Menschen damals gaben sich mit dem zufrieden was sie hatten.
Auch vom gesellschaftlichen Standpunkt her hat sich die Menschheit weiterentwickelt. Der Mensch kann nach eigenem Ermessen frei handeln und untersteht keinem Herren mehr, dem er Rechenschaft leisten bzw. von dem er sich Erlaubnisse für Dinge wie z.B.
das Heiraten holen muss.
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