Krisenjahr 1923 und wirtschaftlicher neubeginn; schwerpunkt inflation
Krisenjahr 1923 und wirtschaftlicher Neubeginn
Schwerpunkt Inflation
Inflation Definition: Zustand einer Geldwertverschlechterung und Kaufkraftsenkung; ermöglicht durch Vermehrung der umlaufenden Geldmenge über den volkswirtschaftlichen Bedarf hinaus
1. Verlauf der Inflation:
- Anfänge bereits im 1. Weltkrieg à Kriegsfolgelasten à Fortsetzung
- Höhepunkt 1923
- Ersparnisse d. Bevölkerung vernichtet à Vertrauensverlust in die Weimarer Republik
- Hyperinflation: Durch Geldscheindruck à 5fache Geldmenge vorhanden (von Kriegsbeginn bis 1918) à Preissteigerungen
1.1. Kriegsfinanzierung:
- Hauptursache der Inflation = Art der Kriegsführung
- zu hohe Kriegskosten (164 Mrd.
Mark)
- hauptsächlich durch Schulverschreibungen (Anleihen, ...), nur kleiner Teil
Steuern und Kriegsabgaben - immense Staatsverschuldung
- Silbermünzen aus dem Verkehr gezogen (schon 1916) zur Erzeugung
kriegswichtiger Rohstoffe und Bezahlung von Importen (später auch die
Goldmünzen) - Ausgleich: Papiernotgeld à Erhebliche Zunahme des
Geldumlaufs (durch die Notenpressen)
1.2. Friedensfinanzierung:
- immense Kosten durch Folgen des Krieges, z.
B. Wiedereingliederung der Soldaten, Unterstützung der Arbeitslosen/ Kriegsgeschädigten/ Flüchtlinge & Verwundete und natürlich Reparationsleistungen
- neue Kredite mussten aufgenommen werden
- Kurs der deutschen Währung rutschte ab, es wurde mehr Geld gedruckt
- Hyperinflation, bis die Druckereien nicht mehr nachkamen
- Geld verlor seine Funktion à Tauschhandel
1.3. Währungsreform:
- unumgänglich
- Reichkanzler Wilhelm Cuno tritt im August 1923 zurück, als er erkennt, dass Deutschland in einen wirtschaftlichen Ruin geführt wird
- neue Reichskanzler: Gustav Stresemann
- 26. September: Verkündung des Endes des passiven Widerstands
- November: Einleitung einer Währungsreform
- Begrenzung des Notenumlaufs
- Starke Einschränkung der Ausgabenbefugnisse der Regierung
- Errichtung einer Rentenbank à gab die „Rentenmark heraus“,
welche einer Übergangswährung darstellte, da es kein Gold gab, es folgte die Reichsmark
2. Stabilisierung und wirtschaftlicher Neubeginn:
- ab 1924 Vermehrung der Anzeichen für eine Stabilisierung - bis 1928 die „goldenen Zwanzigerjahre“ +
2.
1. Wirtschaftlicher Aufschwung:
- w. A. durch Stabilisierung der Währung, finanzielle Regelung der Reparationsfrage und ausländische Kredite durch Verabschiedung des
Dawes-Plans *
- verbunden mit Einführung modernster Technologien (z.B. Kraftfahrzeugindustrie)
- neue Industriezweige und Großprojekte (Zeppelin, Verkehrsflugzeug
„Dornier DO-X“) demonstrierten die Leistungsfähigkeit der deutschen Industrie nach außen hin
+ „Goldenen Zwanzigerjahre“: Jahre einer vermeintlich dauerhaften wirtschaftlichen
Stabilität, einer zunehmenden politischen Normalisierung und einer neuen kulturell-
künstlerischen Produktivität
* Dawes-Plan:
- amerikanischer Bankier Charles Dawes leitete eine Kommission, die ein Gutachten, als Grundlage des Dawes-Plans, welcher im August 1924 unterzeichnet wurde, erstellte
- Reparationszahlungen sollten sich an der realen wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit Deutschlands orientieren
- Quellen für die Reparationszahlungen:
1.
deutsche Reichshaushalt
2.direkte Steuern und Zölle
3.Zinsen und Tilgungen für Schuldenverschreibungen
- Jährliche Belastung des deutschen Reiches: eine Mrd. Reichsmark; nach 5 Jahren Erhöhung auf 2,5 Mrd. Reichsmark; Starthilfe: US-Kredit von 800 Mio. Reichsmark
Quellen:1.
Fischer Kolleg Abiturwissen Geschichte, Fischer Verlag, 2002
2. https://www.wissen.de
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