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  Tschernobyl

Tschernobyl Der 26. April 1986 war der schwärzeste Tag in der Geschichte der Atomkraft! Ein "Super-GAU" hat sich ereignet. GAU bedeutet in der Sprache der Atomwissenschaftler "größter anzunehmender Unfall". Experten behaupteten, er könne statistisch nur alle 100.000 Jahre passieren trotzdem trat er ein: Im Block 4 des ukrainischen Atomreaktors von Tschernobyl. Es passierte in einem Experiment, bei dem überprüft werden sollte, ob die Turbinen bei einem kompletten Stromausfall im Kraftwerk noch genügend Strom liefern können, um die Notkühlung des Reaktors zu gewährleisten.

Um das Experiment unter realistischen Bedingungen stattfinden zu lassen, wurde das Notprogramm abgeschaltet, in dem alle wichtigen Sicherheitseinrichtungen wie die Notkühlung und das Einfahren der Steuerstäbe zusammengefasst sind. Kurz vor dem Test fiel die Reaktorleistung stark ab. Um sie wieder anzuheben, entfernen die Operatoren die Steuerstäbe und unterschritten dabei die zulässige Minimalgrenze von 28 Stäben. Damit war der Reaktor noch schwerer zu beherrschen und in einem gefährlichen Sicherheitszustand. Im Reaktor steigen die Temperaturen erheblich! Spätestens an dieser Stelle währe das Notprogramm komplett angelaufen und hätte die Katastrophe verhindert. Erst jetzt befiehlt der Schichtleiter sofortigen Stop der Kernprozesse.

Sofort werden über 200 Steuerstäbe eingefahren. Doch genau an diesem Punkt entblößt der Reaktor seinen gravierendsten Konstruktionsfehler, die Einfahrgeschwindigkeit der Steuerstäbe ist viel zu niedrig. Außerdem befinden sich an der unteren Spitze der Steuerstäbe Graphitköpfe, welche die Kettenreaktion nur noch beschleunigen. Die extreme Hitze im Reaktor, hat die Kanäle der Steuerstäbe verformt und die Stäbe verklemmten sich unwiderruflich. Die Katastrophe war nicht mehr zu verhindern. Durch den unkontrollierbaren Leistungsanstieg verdampft das Kühlwasser explosionsartig.

Die Zirkonium-Umhüllung der Brennelemente im Reaktor reagieren mit dem Kühlwasser. Es bildet sich  Wasserstoff und Sauerstoff = Knallgas. Es kommt zu einem großen Knall: Zwei Knallgas-Explosionen zerfetzen die obere Abdeckung des Reaktors, dann das Dach des Gebäudes, an mindestens 30 Stellen zugleich bricht Feuer aus. Schließlich beginnt auch das Graphit im Reaktorkern zu brennen. Explosionen und Feuerstürme tragen die radioaktiven Elemente in die Atmosphäre. Zwei Menschen kamen direkt bei der Katastrophe ums Leben, ihre verstrahlten Leichen wurden im Reaktor einbetoniert.

Im Umkreis von 300 Km sind Gebiete, die mehr als 550 000 Becquerel pro m² aufweisen! Sogar in Schweden begannen ein Tag später die Geigerzähler zu ticken. Über 800.000 Menschen halfen bei den Dekontaminations-Aufgaben und legten eine Art "Sarkophag", aus Stahl und Beton, um den Reaktor. Trotzdem wurden nahezu 1.000.000 Menschen verstrahlt!   Tschernobyl ist bislang der folgeschwerste atomare Unfall und ist vielmehr eine Katastrophe die niemals enden wird! 

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