Der kriegsverlauf von 1942-1945
1. Zeittafel2. Der Afrikafeldzug
3. Die Ostfront
4. Die Luftwaffe
5. Verluste
6.
Die Marine
1.: Zeittafel:
02.03.42 Die sowjetische Offensive kommt
vorläufig zum Stillstand
28.03.42 Das erste britische
Flächenbombardement trifft die Stadt Lübeck
26.
05.42 Deutschitalienische Offensive in
Nordafrika
03.06.42 Japanische Niederlage in der Luft-
und Seeschlacht um die Midwayinseln
28.06.42 Beginn der deutschen
Sommeroffensive in Rußland
30.
06.42 Das Afrika-Korps erreicht Al
Alamein
19.08.42 Beginn des deutschen Angriffs auf
Stalingrad
23.10.42 Britischer Gegenangriff in
Nordafrika
07.
11.42 Britische und Amerikanische
Truppen landen in Marokko und Algerien
11.11.42 Deutsche Truppen rücken in den
bisher unbesetzten Teil Frankreichs vor
22.11.42 Die 6.
deutsche Armee wird bei
Stalingrad eingeschlossen
27.11.42 Die französische Kriegsflotte
versenkt sich im Hafen von Toulon selbst,
um sich dem deutschen Angriff zu entziehen
23.01.43 Britische Truppen nehmen Tripolis
ein
27.01.
43 Erster amerikanischer
Tagesluftangriff auf Wilhelmshaven
31.01.43 Die deutsche Stalingrad-Armee
kapituliert (250000 Gefangene)
18.02.43 Goebbels ruft zum totalen Krieg
auf
13.05.
43 Das deutsch-italienische
Afrika-Korps kapituliert
24.05.43 Nach schweren U-Boot-Verlusten
bricht Deutschland die Atlantikschlacht ab
30.06.43 Große Alliierte Offensive im
Südpazifik
10.07.
43 Die Alliierten landen auf Sizilien
17.07.43 Beginn der sowjetischen
Großoffensive auf der ganzen Front
25.07.43 Mussolini wird gestürzt
03.09.
43 Italien schließt einen
Waffenstillstand mit den Alliierten
09.09.43 US-Truppen landen in Salerno
13.10.43 Italien erklärt Deutschland den
Krieg
04.01.
44 Die sowjetische Armee
überschreitet die alte polnische Grenze
27.01.44 Ende der Belagerung Leningrads
05.04.44 Alliierte greifen das rumänische
Erdölzentrum Ploiesti an
10.04.
44 Sowjetische Truppen erobern Odessa
zurück
04.06.44 Die Alliierten ziehen in Rom ein
06.06.44 Beginn der alliierten Invasion in
der Normandie
22.06.
44 Sowjetische Großoffensive in der
Frontmitte
30.06.44 Die Alliierten erobern Cherbourg
04.08.44 Die Alliierten nehmen Florenz ein
15.08.
44 Amerikanische und französische
Truppen landen bei Toulon
23.08.44 Rumänien stoppt den Krieg mit
Rußland und erklärt Deutschland den Krieg
25.08.44 Amerikanische Soldaten marschieren
in Paris ein
31.08.
44 Sowjetische Truppen nehmen
Bukarest ein
19.09.44 Sowjetische Truppen nehmen Sofia
ein
13.10.44 Britische Truppen nehmen Athen ein
21.10.
44 Als erste deutsche Stadt wird
Aachen von US-Truppen eingenommen
02.11.44 Die letzten deutschen Truppen
verlassen Griechenland
24.11.44 Beginn der amerikanischen
Luftoffensive gegen Japan
16.12.
44 Deutschland beginnt die
Ardennenoffensive, sie bleibt bald stecken
17.01.45 Sowjetische Truppen nehmen
Warschau ein
11.02.45 Sowjetische Truppen erobern
Budapest
13.02.
45 verheerende britisch-amerikanische
Bombenangriffe auf Dresden
01.03.45 Die Türkei erklärt Deutschland
den Krieg
07.03.45 Die Amerikaner nehmen die intakte
Rheinbrücke bei Remagen in Besitz
09.04.
45 Sowjetische Truppen nehmen
Königsberg ein
13.04.45 Sowjetische Truppen nehmen Wien
ein
19.04.45 Sowjetische Truppen nehmen Leipzig
ein
25.04.
45 Amerikanische und Sowjetische
Truppen treffen sich bei Torgau an der Elbe
30.04.45 Hitler begeht Selbstmord
02.05.45 Berlin kapituliert vor den
Sowjettruppen
02.05.
45 Die deutschen Truppen in Italien
kapitulieren vor den Alliierten
04.05.45 Teilkapitulation der Streitkräfte
in Norddeutschland und den Niederlanden
07.05.45 In Reims wird die Kapitulation der
gesamten Wehrmacht unterzeichnet
02.09.
45 Nach zwei Atombomben der USA auf
Nagasaki und Hiroshima kapituliert auch Japan
2.: Der Afrikafeldzug:Nachdem Italien 1941 die Cyrenaica an die
Briten verloren hatte, wurde um deutsche Waffenhilfe gebeten. Deutschland stellte das
Afrikakorps unter General Erwin Rommel zusammen, welches im April die Briten bis zur
ägyptischen Grenze zurückwirft. Nur die Stadt Tobruk, die von See her versorgt wird
bleibt in britischer Hand. Doch das Afrikakorps hat es mangels Nachschub an Munition,
Treibstoff und Verpflegung schwer, da die Briten das Mittelmeer kontrollieren.
Zwischen November 1941 und Januar 1942
gewinnen diese die Cyrenaica zurück.
Sofort beginnt Rommel einen Gegenstoß, mit dem er
die Cyrenaica wieder erobert, in Tobruk einmarschiert, Ende Juni sogar die ägyptische
Grenze überschreitet und Matruh erreicht. Bei Al Alamein, hundert Kilometer westlich von
Alexandria, kommt Rommels Vormarsch zum Stehen.
General Bernard L. Montgomery wird der neue
Kommandeur der 8. britischen Armee. In der Nacht zum 24.
Oktober 1942 beginnt der Angriff
auf Rommels ausgebaute Stellungen, der die bis zum 4. November anhaltende Materialschlacht
um Al Alamein einleutet.
Am 4. November ziehen sich die
Achsentruppen (Italien, Deutschland) zurück, womit der endgültige Verlust von Syrien
besiegelt ist. Am 7. November landen amerikanische und britische Einheiten in Marokko und
Algerien um einen Zweifrontenkrieg des Afrikakorps zu erreichen.
Die Deutschitalienischen Truppen bauen eine
letzte Abwehrfront in Tunesien auf; Tripolis wird von den Briten genommen. Hitler verwehrt
Rommel die Rückkehr nach Afrika, nachdem dieser in Deutschland um Unterstützung gebeten
hatte.
Auf engem Raum beginnt in Tunesien der
Zweifrontenkrieg, von Westen greifen die Britisch-amerikanischen Einheiten an, vom
Südosten ebenfalls die Briten.
Am 7. Mai übernehmen die Alliierten Tunis
und Biserta, bis am 13. Mai die Achsentruppen mit der Kapitulation den Afrikafeldzug
beenden.
Die Alliierten konnten 275000 Gefangene
zählen, die Hälfte waren Deutsche.
Bei ihren Verlusten von 10000 Gefallenenen,
39000 Verwundeten und 22000
Vermißten muß man bedenken, daß sie eine
Armee von 350000 Soldaten
zerschlagen hatten und die Herrschaft über
den Mittelmeerraum wiedererlangten.
3.: Die Ostfront
Der Kriegsschauplatz im Osten war der
wichtigste und auch der blutigste.
Er verlief vom Barentsee bis fast an das
Kaspische Meer. Die deutschen Truppen bestanden aus 196 deutschen
Divisionen und 68 rumänischen, italienischen, ungarischen und slowakischen
Divisionen.
Die Front war 5000 Kilometer lang, das Zehnfache der
deutsch-französischen Front im Ersten Weltkrieg. Wegen dieser immensen
Länge ließ sich eine zusammenhängende Verteidigungslinie nicht
errichten, was den sowjetischen Partisanen sehr nützlich war.
Im August 1942 hatte Deutschland etwa eine
halbe Million Gefallene, darunter 50000 Offiziere; hinzu kamen 1,1
Millionen Verwundete. In dieser Zeit wurde eine Ist-Stärke von
3405000 Mann erreicht, man hätte jedoch eine weitere Million gebraucht, um
die hohen Ziele zu erreichen. Doch auch das Material ließ zu wünschen
übrig, wie das Beispiel der Kampfwagen zeigt: Nachdem die Russen den Panzer
T34 benutzten, wollten die Generäle einen stärkeren Panzer als den
Pz-Kw (Panzer-Kraftwagen) IV.
Es wurde der 55 Tonnen schwere Panzer Tiger
I und eine Weiterentwicklung mit dem Namen Panther vorgeschlagen, doch
Hitler war der Meinung, daß die Zeit der Panzer vorüber sei, worauf nur
255 Stück dieser ausgezeichneten Kampfwagen an der Front zur Verfügung
standen.
Die Sowjetunion hatte etwa 4 Millionen
Gefangene zu beklagen, und zwar in nur 14 Kriegsmonaten. Ihr Menschenreservoir
schien schier unerschöpflich, und die Regenerationsfähigkeit der Armee grenzte ans
wunderbare. Am 15.08.1943 zählte die Abteilung Fremde
Heere Ost 469 Divisionen auf Seite der Sowjets, die Gesamtzahl der
russichen Divisionen schätzt man auf 790.
Entscheidend für die Waffenproduktion war
das Jahr 1942, als ein großer Teil der Kriegsindustrie hinter den Ural verlegt
wurde.
Städte in Zentralasien wurden zu Waffenschmieden in welchen die klassiche
Artillerie, die Granatwerfer, die als Stalinorgel bekannte Katjuscha
und der mittelschwere Panzer T34 gebaut wurden. Für den Luftkampf
wurden verschiedene Typen des Jagdflugzeugs und ein starkes
Schlachtflugzeug mit dem Namen Il 2 gefertigt.
Die Hilfeleistungen der USA
Von Oktober 1941 bis Juni 1942 lieferten
die Vereinigten Staaten an die Sowjetunion 1285 Flugzeuge, 2249 Panzer,
81000 Maschinengewehre, 30000 Tonnen Explosivstoffe, 36800
Lastwagen 56500 Feldtelefone und 500000 Kilometer Telefonkabel. Im laufe der
Zeit wurden diese Mengen auf das Drei-, Vier-, oder Fünffache
erhöht. Dazu kamen ganze Fabriken: eine Ölraffinerie für oktanreichen
Treibstoff, eine Reifenfabrik von der Ford Motor Company, die abgebaut und im
Ural wieder aufgebaut wurde. Ein Vergleich läßt die Wirksamkeit der
amerikanischen Hilfeleistung erkennen.
Am 21.Juni 41 war die Wehrmacht
mit 1280 Flugzeugen, 3330 Panzern und 600000 Kraftfahrzeugen gegen Rußland angetreten;
zwischen 1942 und 1943 lieferten die USA an die
Sowjetunion 3052 Flugzeuge, 4084 Panzer und 520000 Motorfahrzeuge - in einem Jahr also
mehr als das gesamte Arsenal, mit dem Deutschland in die
Sowjetunion eingefallen war. Die folgende Karte zeigt die zunächst
erfolgreichen deutschen Vorstöße in der Sowjetunion, die fast bis nach Moskau
kamen.
Die Krimhalbinsel (1942)
Am 08.05. begann Manstein den Angriff auf
die auf der Landenge von Parpatsch verschanzten Russen, die er mit einem
Täuschungsmanöver im Norden und demDurchbruch im Süden überlistete.
Zehn
Tage später war die Wiedereroberung der Krim mit 8000 Toten, Verwundeten und
Vermißten beendet; diesen standen 170000 Gefangene gegenüber. Die schwerste
Aufgabe, die Einnahme Sewastopols, stand noch bevor. Die Truppen in der Stadt waren verstärkt
worden, und dieVerteidigungsstellungen um Sewastopol wurden ebenfalls
verbessert. Die Verteidiger unter General Petrow
verfügten über 7 Schützendivisionen, 3 Brigaden, 2 Regimenter Marineinfanterie,
2 Panzerbatallione, eine kleine Luftstreitmacht und 1600 Geschütze und
Werfer. Manstein holte sich die ungewöhnlichsten
Kaliber, zwei Supermörser mit 61,5cm und das Eisenbahngeschütz
"Dora", die größte Kanone die es je gab. Das Geschoß wog 7 Tonnen, das Rohr maß 30
Meter und war 80 cm breit.
4000 Mann waren nötig um es zu bedienen
und zu schützen, trotzdem feuerte es nur 3 Geschosse pro Stunde, die jedoch die
dicksten Bunker durchschlugen. Sewastopol war also, und das war neu im
2.Weltkrieg eine Artillerieschlacht. Die Deutschen begannen fünf Tage vor dem
Sturmangriff mit dem Trommelfeuer, dazu kam das Bombardement des 8. Fliegerkorps
Richthofens. Man hatte den Eindruck, daß kein Russe den
Geschoßhagel überlebt haben könnte, doch der Widerstand war heldenhaft.
Bei 50 Grad
entstanden schwere Verluste, eine deutsche Kompanie wurde bis
auf 9 Mann aufgerieben.
Am 18. Juni erreichte man die
Sewernaja-Bucht, am 28. wurde der Hügel von Inkerman erobert. In der nächsten Nacht
ließ Manstein in der Bucht Sturmboote angreifen, die einen Brückenkopf für das
54. Korps zu errichten.
Südlich ging das 30. Korps langsam vor und nahm die Höhen von
Sapun und den Hügel von Malakov. Die Reste der Verteidiger wehrte
sich noch 4 Tage lang im Chersonesskji-Kap, während die Flotte einen Teil der Besiegten
aufnahm, darunter General Petrow. Dem Sieger fielen 97000 Gefangene in die Hände.
Die Front
Im Norden der Ostfront zwischen dem Eismeer
und dem finnischen Meerbusen
waren die Kanpftätigkeiten schwach. Das
Nachlassen der deutschen Stoßkraft zeigte sich besonders, als eine Offensive gegen die
Eisenbahnlinie nach Murmansk nicht mehr gelang.
Nur einige Kilometer entfernt fuhren die
Züge vollbeladen mit amerikanischem
Kriegsmaterial vorüber, und nur selten versuchten Kampfflieger oder Artillerie, die
Transporte anzugreifen. Der nächste Abschnitt war der, der
Heeresgruppe Nord unter Generalfeld- Marschall Küchler. Die Front verlief von
Leningrad über den Ladogasee, den Ilmensee, die Wadaihöhen bis nach
Cholm. Diese 1000 Kilometer wurden von nur 45 deutschen Divisionen gehalten.
Die Stadt Leningrad verteidigte sich
standhaft. Sie war von fast allen Seiten
eingeschlossen und wurde durch eine
im Winter befahrbare Eisfläche des
Ladogasee, im Sommer durch diese
Wasserstraße versorgt.
Von ihren
Stellungen in Zarskoje Selo sahen die Deutschen die Schlote der riesigen Werke, aus
welchen ihnen immer wieder
fabrikneue Panzer entgegenrollten. Um den
Widerstand zu brechen wurde die
11. Armee unter dem jüngsten deutschen
Feldmarschall, Erich von Manstein,
nach ihrer Eroberung Sewastopols auf der
Krimhalbinsel am Schwarzen und Asowschen Meer nach Leningrad geholt, um mit deren riesigen
Geschützen, die schon die Festung auf der Krim zerschlagen hatten, auch Leningrad zu
brechen.
Weiter im Süden waren 100000 Mann, das
entspricht 6 Divisionen, unter General Brockdorff-Ahlefeldt einem historischen
Einschließungsmanöver in Demjansk zum Opfer gefallen, worauf sie 4 Monate durch die Luft
versorgt wurden und Anfang April vom General der Artillerie Seydlitz-Kurzbach aus
der Umklammerung befreit wurden. Danach
säuberten sie das Hinterland und
verkürzten so die Front um 200 Kilometer.
Anfang 1942 standen sich in Rußland die
deutsche Heeresgruppe Mitte unter
Herrn Kluge mit 68 Divisionen und die
sowjetischen Truppen mit 12 Armeen,
88 Infanteriedivisionen, 15
Kavaleriedivisionen und 24 motorisierten Brigaden
bei Temperaturen zwischen -30 und -50 Grad
gegenüber.
Unter diesen Verhältnissen schafften die
motorisierten Kolonnen gerade einmal
2 Kilometer pro Stunde, Tiere und Menschen
litten natürlich auch sehr darunter.
Die Stellung der 4. deutschen Armee unter
Generaloberst Heinrici, die sich im Rückzug befand, im Winter war unsicher, die Front war
eine Zone mit 100-150 Kilometern Breite und es klaffte eine Lücke zwischen der 4. Armee
und der
2. Panzerarmee. Die Sowjets standen nur der
216.
Infanteriedivision unter General Freiherr von und zu Gilsa gegenüber, die sich in
dem Eisenbahn-
kreuzungspunkt Suchinitschi verschanzt
hatte. Wenn dieses Dorf fiel,
wäre die ungedeckte Flanke der 4.Armee
für die Gegner ein leichtes Ziel gewesen. Daher rettete die 18. Panzerarmee die Leute von
Gilsa und brachte sie zu den deutschen Linien zurück.
Doch jetzt war die 4.
+ 9. Armee und die
3.+4. Panzerarmee von einer riesigen Klammer bedroht. Am 5. Januar griffen die Russen die
Rollbahn und die Eisenbahnlinie nach Moskau an.
Hitler wollte die Sowjetunion mit einem
kurzen Sommerfeldzug niederwerfen, während Stalin versuchte, die Wehrmacht im
darauffolgenden Winter zu vernichten.
General Scherer machte aus der kleinen
Stadt Cholm eine Festung, wo er Versprengte sammelte und 3 Monate ohne ein einziges
Geschütz und nur durch
Gleitflugzeuge versorgt, standhielt.
Nachdem die Stadt Rschew kurz vor
Wintereinbruch gehalten worden war,
setzte Hitler alles auf eine große
Operation, mit der er den Kaukasus gewinnen
wollte um Rußland von dessen Ölfeldern
abzuschneiden.
Anfang September 1942 stand die Armee des
Generalobersten von Kleist vor
Tiflis und die Armee des Generalobersten
Paulus hatte den Stadrand Stalingrads
erreicht. Eine der größten Tragödien der
Militärgeschichte stand bevor.
Die in die Heeresgruppe A und B unterteilte
Heeresgruppe Süd sollte zwischen
November 1942 und Februar 1943
Transkaukasien und damit die Ölfelder
erobern.
Außerdem hätte diese Offensive
die Russen vom Schwarzen Meer
zurückgedrängt, und damit die Krim, die
Ukraine und Rumänien vor einem
Gegenstoß geschützt. Hinzu kommt, daß im
Fall eines Sieges die Front bis auf
1000 Kilometer verkürzt werden konnte,
nämlich von der Wolgamündung bis zum Mittellauf des Don.
Doch Geländeschwierigkeiten,
Treibstoffmangel und der russische Widerstand
brachte die deutsche Wehrmacht schon bald
zum stehen.
Die Eroberung Stalingrads
Am Stadtrand Stalingrads stand die 6.Armee
unter Generaloberst Paulus, um
die Stadt, deren Siedlungen und
Industrieanlagen sich über 50 Kilometer erstreckten, jedoch nur selten mehr als 3000
Meter breit waren, zu erobern.
Zuerst wurde die Altstadt im Süden gelgen,
genommen.
Später verbiß sich die Wehrmacht in
kleinen Kämpfen in den Ruinen der Fabriken, wo um jeden Meter blutig gerungen wurde. Am
19. November
waren zwei Große Fabriken in deutscher
Hand und General Tschuikow
mußte das Ende der Munitions- und
Nahrungsvorräte melden.
Die restlichen Belagerten schienen am Ende
zu sein, als ein unerwarteter Befehl die 6. Armee erreichte: Alle Kampfhandlungen in
Stalingrad sind einzustellen.
Doch Stalingrad blieb nicht lange in
deutscher Hand:
Am 20.
November gelang es den Sowjets die
6. Armee in Stalingrad einzukesseln. Richthofen erklärte, daß eine Luftversorgung von
350000 Mann,
darunter etwa 220000 Deutsche, sowie
Italiener, Rumänen und Bulgaren,
nicht möglich sei und Paulus wollte von
Hitler Handlungsfreiheit, um aus der Stadt auszubrechen falls die Südflanke nicht
geschlossen werden konnte.
Hitler befahl am 23. die Verteidigung der
"Festung" Stalingrad.
Die Mindestmenge des Nachschubs betrug
täglich 600 Tonnen, die
Transportflotte hatte die Maximalleistung
auf 350 Tonnen beziffert.
Zwischen dem 12. und 23. Dezember 42 sollte von Manstein die
Eingekesselten retten.
Er wollte die 6. Armee wiedergewinnen, um
sie wieder in die Ostfront einzugliedern. Er hätte die Truppen bis zum Don zurückgezogen
um die
Frontlänge zu verkürzen und die
sowjetische Offensive aufzuhalten, doch Hitler
erlaubte den Ausbruch der 350000 Mann
nicht, der vielleicht deren Rettung gewesen wäre.
Er wollte unbedingt die Wolgalinie
halten.
Nach Weihnachten wurden die Brotrationen
auf 100 Gramm gekürzt und an
Neujahr wurden die ersten Tode durch
Verhungern gemeldet.
Am 2. Februar 1943 meldete Generalleutnant
Rokossowskij um vier Uhr mittags
an Stalin, daß die Truppen der Donfront
die feindlichen Kräfte in Stalingrad
vernichtet hätten. 22 Divisionen seien
aufgerieben oder gefangengenommen worden, 91000 Mann, 2500 Offiziere
und 24 Generale, darunter Paulus und sein Stabschef Schmidt haben
die Waffen gestreckt.
Der weitere Kriegsverlauf im Osten
Der Durchbruch der Russen beiderseits
Stalingrad brachte die ganze Südfront in
Bewegung.
In vielen Kämpfen, in denen
Charkow den Besitzer mehrmals wechselte, wurde die deutsche Front über Don und Donez
zurückgedrängt.
Die Kaukasusarmee hielt zunächst noch
einen von der Krim versorgten Brückenkopf auf der Kubanhalbinsel. Im Nordabschnitt gelang
es den Russen
im Januar 1943 in schweren Kämpfen
südlich des Ladogasees, eine Landverbindung nach Leningrad herzustellen. Im März
räumten die deutschen Truppen zur
Einsparung von Kräften den Frontbogen von
Wjasma und Rschew westlich von
Moskau. Dann folgte die Schlammperiode, in
der die Front größtenteils erstarrte.
Im Sommer versuchte Hitler die Initiative
wiederzugewinnen, indem er alle
verfügbaren Reserven zusammenfaßte, um
einen großen Frontbogen bei Kursk von Norden und Süden her abzuschneiden (Unternehmen
Zitadelle).
Der Angriff schlug fehl, da die Russen mit
einem Gegenstoß gegen den mittleren,
entblößten Teil, die Stadt Orel
eroberten. Der Verlust der Reserven bei Kursk brachte die Südrussiche Front in eine
schwere Krise. Der Kuben-Brückenkopf und das Donezbecken mußten aufgegeben werden und
Kiew wurde verloren.
Es gelang nicht, am Fluss Dnjepr eine
haltbare Abwehrstellung zu errichten.
Daher gingen im März und April 1944 auch
die südliche Ukraine verloren.
Die Rote Armee überschritt den Pruth und
Sereth und trug damit den Kampf
in rumänisches Gebiet hinein.
Durch das
Zurückweichen der ukrainischen Front
mußte die Heeresgruppe Mitte ihren rechten
Flügel zurückziehen und verlängern,
um den Anschluß zu bewahren. Die
Heeresgruppe Nord war auf eine günstigere
Verteidigungslinie zurückgezogen worden.
Jetzt starteten die Sowjets einen Angriff auf den deutschen Bundesgenossen Finnalnd um
diese zu trennen.
Die Befreiung Rußlands
Anfang 1944 hielt die Wehrmacht noch die
ganze Krimhalbinsel, es waren
schon einige Angriffe der Russen erfolgt,
die Verteidiger hielten jedoch noch
die Landenge von Parpatsch. Am 9. April
verlangte Generaloberst Jaencke,
sich in Sewastopol festsetzten zu dürfen,
um die 17.
Armee noch rechtzeitig
auszuschiffen und die Krim zu verlassen,
Hitler jedoch bewies wiedereinmal
seinen Starrsinn und verlangte: "Kein
Fußbreit Boden darf hergeschenkt werden!
Kein kampffähiger Mann darf sich
einschiffen!"
Am 5. Mai begann der sowjetische Angriff,
am 9. Mai hatten sie Sewastopol
befreit und die rund 235000 Mann, darunter
nur 20000 Deutsche, versuchten
sich über die Chesones Halbinsel über das Meer zu retten. 150000 von
ihnen erreichten nur mit Pistolen bewaffnet Rumänien. Am 10. April
1944 hatte die Rote Armee schon Odessa befreit und waren zwischen
dem 2.
und 7. Juni über 500 Kilometer vorgestoßen und hatten damit
ihr Staatsgebiet vollständig befreit. Jetzt standen sie an der
Grenze zu Ostpreußen, am 31. Juli erreichten die Truppen Stalins die
Vororte von Warschau, die Eroberung der polnischen Hauptstadt wurde
erst am 17. Januar des letzten Kriegsjahres beendet. Wenig später
fällt die Rote Armee auch in Budapest, Königsberg, Wien und Leipzig
ein, 5 Tage nach Hitlers Geburtstag treffen sich die amerikanischen
und sowjetischen Truppen bei Torgau an der Elbe, weitere 5 Tage
später begeht Hitler Selbstmord.
Am 2. Mai 1945 kapituliert auch
Berlin vor den Sowjets, am 7. Mai wird die Gesamtkapitulation der
Wehrmacht unterzeichnet
4.: Die Luftwaffe
Die Taktiken, Strategien und Waffen der
Luftwaffen
Einzelne Einsätze an der Ost-, Süd-, und
Westfront
Die Luftschlacht um England
Der Luftkrieg über Deutschland
Einsätze der Amerikaner und Japaner im
Pazifik
Die Taktiken, Stragtegien und Waffen der
Luftwaffe
Deutschland setzte von Beginn des 2.
Weltkriegs auf eine taktische Luftwaffe.
Das heißt, sie bauten auf Abfangjäger mit kurzer Reichweite und auf schwere
Kampfflugzeuge.
Die Alliierten hingegen
bevorzugten eine strategische Luftwaffe mit weitreichenden schweren Bombern un
Begleitschutz, wie es der
italienische General Douchet auch in seinem
Buch "Luftherrschaft" vorhergesagt hat.
Die deutsche Luftwaffe besaß ab März 1942
zwei schlagkräftige Standardjäger.
Die neue Focke-Wulff 190 A
"Würger" und die Messerschmitt Bf 109 in den Versionen F (Ferdinand) und G
(Gustav) die auch "Beule" genannt wurde.
Als Rückgrat der deutschen Kampfverbände
galten die Junkers JU 88, die Heinkel HE 111 und die Dornier DO 17. Als Görings
Hauptwaffe gegen englische Flugplätze und als Angriffsspitze an allen Fronten diente die
JU 87 "Stuka". Weitreichende schwere Bomber gab es nicht.
Die Engländer hatten als Standardjäger
1942 die Supermarine Spitfire MkV
und die Hawker Hurricane. Die
Kampfflugzeuge waren die De Havilland
Mosquito, Hawker Typhoon und die Bristol
Blenheim.
Die englische Royal Air Force (RAF) besaß
auch eine große Anzahl von starken
Bombern, wie z.B.: die Avro Lancaster und
die Short Stirling, die im Endeffekt
mit ihren bis zu 10 Tonnen schweren Bomben
kreigsentscheidend waren.
Ab August 1942 war auch die 8.
US-Luftflotte auf dem europäischen Kriegsschauplatz vertreten. Sie brachten als
Begleitjäger die North American
P 51 C Mustang mit. Ihre Flugzeuge waren
die Lockheed P 38 Lightning und vor
allem die Republic p-47 Thunderbolt. Ihr
einziger und effektivster Bomber war die Boeing B-17 "Flying Fortress".
Die Einsätze an der Ostfront
Die Haupteinsätze der deutschen Luftwaffe
an der Ostfront waren Unterstützungsflüge der Kampfflugzeuge gegen russiche Panzer und
Flugplätze,
obwohl es für die Luftwaffe keine
ernstzunehmenden Flugzeuge gab.
Ihr gehörte die Lufthoheit über der
gesamten Ostfront.
Der anfangs schnelle Vormarsch der
deutschen Armee ist zum Großteil den
tödlichen Angriffen der Sturzkampfbomber
"Stuka" und Jäger in Form von
Jagdbombern zu verdanken. Auch die
Nachschubversorgung fiel größtenteils
auf ihre Ju 52/53m (Tante Ju) zurück. Sie
war das Flugzeug, das die eingekesselte 6. Armee (=> Ostfront, Die Eroberung
Stalingrads) in Stalingrad
versorgte. Im Jahre 1943/44 stand die
Luftwaffe auch in Rußland den englischen und amerikanischen Lufteinheiten gegenüber und
verlor nach und nach die alleinige Luftherrschaft. Außerdem mußten sie sich häufiger
mit den "Fliegenden
Panzern" Iljuschin 2-10 auseinandersetzen.
Die Einsätze an der Westfront
An der Westfront gewannen die deutschen
Verbände bis Anfang 42 auch schnell an Boden. Auch über dem Festland besaß die
Luftwaffe die Herrschaft, was zum
einen an der deutschen "Vier
Finger" (Schwarm) Formation der Jagdflieger, und zum zweiten an der guten
Zusammenarbeit der Fliegerhorste mit den Radarstationen lag. Das Radar wurde eine
entscheidende Waffe im 2. Weltkrieg.
Die Radarstationen "Himmelbett"
lagen entlang der Küste und um wichtige
Industriestandorte verteilt. Nach dem
Eintreffen der 8.
US-Luftflotte änderte dies deren Tagesangriffe und die Nachtangriffe
der RAF schlagartig. Diesen heftigen
Angriffen hielten die meist jungen
deutschen Piloten nicht stand.
Im August 1942 brach die größte
Luftschlacht des Krieges los:
Hauptziel der RAF während des
Ladungsunternehmens bei Dieppe am 19.08.42
war nicht nur Luftunterstützung zu geben,
sondern vielmehr die im Westen
liegenden Verbände der deutschen Luftwaffe
in die Luft zu locken und zu
vernichten. Als Köder sollte die
Anwesenheit von 225 Schiffen dienen, die nah
an der Küste in einem engbegrenzten Raum
operierten.
Für dieses Ziel nahm die
RAF den Nachteil in Kauf "weg von zu
Hause", im feindlichen Luftraum kämpfen und gleichzeitig den Sturm auf die
Strandbefestigungen unterstützten
und die Schiffe schützen zu müssen. Am
Anfang sah es so aus, als würde die Luftwaffe die Herausforderung nicht annehmen. Um 7
Uhr 30 waren es nur 30
deutsche Jäger, in der Hauptsache FW 190,
in der Luft, und es wurde 10 Uhr, bevor der Feind in voller Stärke erschien.
"Typhoons" flogen als Ablenkung
Scheinangriffe , um die gegnerischen
Kampfverbände, die aus Holland und Beauvais südwärts zogen, zu binden, während die
"Spitfires" große Bomber-
verbände abfingen. Zu dieser Stunde hatte
der Rückzug aus den Stränden bereits
begonnen, und für die RAF war es
entscheidend, über den Stränden von Dieppe
und Pourville Feuerschutz zu geben. In der
halben Stunde von 10 Uhr 10 bis
10 Uhr 40 griffen "Bostons" und
"Hurricanes", obwohl selber in harte Luftkämpfe mit Jägern und Bombern
verwickelt, das Bismarck-Vorgebirge mit
nicht nachlassender Heftigkeit an.
In und
aus der sich verdichtenden Wolken-
decke kämpfend, brachen die
"Spitfires" die Bomberformationen über Dieppe und Pourville auseinander,
währenddessen "Blenheims", "Bostons" und "Hurricanes" immer
und immer wieder ihre Entlastungsangriffe für die Bodentruppen flogen. Um diese Zeit
flogen bereits viele Piloten der RAF ihren
dritten oder vierten Einsatz seit dem
Morgengrauen gegen ausgeruhte Gegner.
Und dennoch, bis gegen 13 Uhr hatte sich
die RAF einen deutlichen Vorteil
erkämpft: Während der kritischen Phase
des Rückzuges hat nicht ein feindlicher
Bomber es erreicht, die Landungsboote oder
die Masse der vor der Küste liegenden Schiffe anzugreifen.
Wie die Schlußanalyse des Kampfes ergab,
flog die RAF insgesamt 2617 Einsätze, bei denen sie 106 Flugzeuge, 88 davon
"Spitfires", verlor.
Die Deutschen gaben den Verlust von 170
Flugzeugen in der wohl
größten eintägigen Luftschlacht des
ganzen Krieges zu.
In der Luft war dieser Tag ein englischer
Sieg, auch wenn alles andere nur
ein mäßiger Erfolg war.
Während der
ganzen Schlacht schlängelten sich die
Rettungsboote durch das Labyrinth der
Landungsboote und Schiffe und trugen
sich mit ihren Rettungseinsätzen in das
Ruhmensblatt dieses Tages ein.
13 Piloten und ein verwundeter Beobachter
wurden gerettet. Die Retter selber
verloren 11 Offiziere und 26 Flugteams an
Toten, Verwundeten und Vermißten.
Die Einsätze an der Südfront
An der Südfront standen sich in Afrika
zunächst nur alte Doppeldecker gegenüber, was sich aber auch bald änderte. Deutschland
sandte seine fortschrittlichen Jäger und die ersten Großraumfrachter nach Afrika, was
zur Folge hatte, daß die Luftherrschaft
auch an dieser Front, mit Unterstützung des Verbündeten Italien, gewährleistet war.
Doch wie überall brach auch in
Afrika diese Herrschaft zusammen, das zum
einen die schwerfälligen Messerschmitt ME 323 Gigant, die alsFrachtflugzeug ein schweres
Geschütz
samt Zugmaschine und Personal, oder als
Truppentransporter einmal sogar
220 Soldateb von Afrika nach Italien
evakuierte, wovon 140 im Laderaum und
die übrigen 80 in den Tragflächen
untergebracht waren, leichte Beute für
alliierte Jäger war, und zum anderen, weil
die Engländer von der USA unterstützt
wurden.
Dadurch ergab sich ein ungleiches
Kräfteverhältnis zwischen den Alliierten und den Achsenmächten, wobei auf jeden
deutschen Jagdpiloten
circa 4-5 Gegner kamen.
So konnten auch hervorragende Piloten wie
Hans Joachiom Marseille mit 150
Abschüssen ( bei mindestens vier Gefechten
schoß er sechs und mehr RAF-Jäger in zehn Minuten vom Himmel) und Major Werner Schroer
mit 114 Luftsiegen
nichts mehr ausrichten. Die effektivste
Kombination des Afrikafeldzuges waren die Stukaangriffe mit Begleitschutz, wie sie auch
bei der Eroberung von Al Alamein zum Einsatz kamen.
Die Luftschlacht um England
Die berühmte Luftschlacht um England
begann eigentlich direkt nach dem
Kriegseintritt der Briten 1940. Hitler
wollte England erst durch Luftangriffe größtenteils lahmlegen, um dann eine Invasion
durchzuführen.
Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe
Generalfeldmarschall Göring versprach
dieses Ziel in kürzester Zeit zu
erreichen.
Zuerst solten die Jagdfliegerhorste
der RAF durch die Zerstörung der
Startbahnen ausgeschaltet werden, was anfangs auch gut gelang. Hierauf sollten Stukas und
Kampfflugzeuge der Typen JU87 und 88, Dornier DO 17, Messerschmitt ME 110 und Heinkel HE
111
die Industriezentren Englands lahmlegen und
mit den zermürbenden Sirenen der
Stukas die Bevölkerung zum Wahnsinn
treiben. Doch durch die unermüdlich
eingesetzten englischen Soldaten wurden die
Startbahnen wieder repariert und
wegen der Dringlichkeit, ihr Vaterland zu
retten, konnte schnell eine Jagdstaffel
aufgebaut werden, die auf alles vorbereitet
war.
Sie bekam eine große Unterstützung durch
die Radarstationen, die sie rechtzeitig
vorwarnten. So stand bei deutschen
Angriffen eine geschlossene englische
Verteidigung bereit. Ab August 1942 bekam
die RAF Unterstützung durch die
8.
US-Luftflotte. Damit ließen auch die
deutschen Nachtangriffe gegen London
und die Industriezentren immer mehr nach.
Ab März 1943 mußten die deutschen Verbände statt Angriffen
Verteidigungseinsätze über dem Reichsgebiet fliegen. Außer einzelnen
Verzweiflungsangriffen war dies das Ende der Luftschlacht um
England, die offiziell erst im Oktober 1944 von Göring auf
unbestimmte Zeit verschoben wurde. Er gab die Schuld für das
Scheitern den Piloten, die "nicht mit vollem Einsatz ihre Aufgaben
bewältigt" hätten, wobei der Hauptfehler schon bei der Aufstellung
der Luftwaffe begangen wurde. Dieses Unternehmen wäre ohne die
Einsatzbereitschaft und die Vaterlandsliebe der britischen Piloten
wahrscheinlich geglückt.
Niemals in der Geschichte menschlicher
Kämpfe hatten so viele eine so große Dankesschuld an so wenigen.
Winston Spencer Churchill
Verluste der Engländer in der Luftschlacht
Piloten Einheit oder Herkunft im Kampf
gefallen
1822 RAF & Commenwealth 339 56 Marine-Luftwaffe 9 21 Australier
14 73 Neuseeländer 11 88 Kanadier 20 21 Südafrikaner 9 2
Süd-Rhodesier 0 8 Iren 0 7 Amerikaner 1 141 Polen 29 86 Tschechen 8
26 Belgier 6 13 Freie Franzosen 0 1 Israeli 0
Verluste auf deutscher Seite:
Bomberbesatzungen 1176
Stukabesatzungen 85
Schlachtflieger 212
Jagdflieger 171
Vermißte und totgeglaubte Besatzungen 1445
Der Luftkrieg über Deutschland
Ab März 1943 ist die Luftschlacht um
England endlich umgekehrt und die
Angriffe werden mit Devensiveinsätzen
getauscht. Eine Auflistung der
wichtigsten Angriffe der Alliierten ist
unten dargestellt.
Die Luftverteidigung wurde zunehmend
geschwächt, da die amerikanischen
Begleitschutzjäger die deutschen
Jagdflugzeuge sehr in Bedrängnis brachten.
Auch mußte die Luftwaffe des Reiches jetzt
Tag und Nacht kämpfen, was eine
kolossale Erschöpfung für Mensch und
Maschine nach sich zog.
Hitlers letzte Hoffnung waren die ersten
Strahlflugzeuge der Welt:
1.
Die Messerschmitt ME 163
"Komet"
2. Die Messerschmitt ME 262 A1 a
"Schwalbe"
3. Die Heinkel HE 162 A2
"Volksjäger"
4. Die Arado AR 234 B "Blitz"
Deren Einsatz kam jedoch zu spät, als daß
sie noch kriegsentscheidend eingreifen hätten können. Auch die ersten Großraketen V1
und V2 waren nicht
mehr von Bedeutung.
Als allerletzte Verteidigungsmaßnahme
wurden deutsche Rammjäger eingesetzt.
(Deutsche Art der Kamikazefliegerei) Bei
diesen veralteten Maschinen der Typen BF 109 E und FW 190 A wurde die Bewaffnung entfernt
und statt dessen
Panzerplatten um das Cockpit eingebaut, die
dem Piloten eine 85-prozentige
Überlebenschance bot. Diese Jäger wurden
dann auf die anfliegenden Bomberschwärme gehetzt. Sie sollten entweder das Leitwerk oder
Teile der
Flügel der Bomber zerstöten, daß ddiese
umkehren mußten, oder besser abstürzten.
Einsätze der Amerikaner und Japan im
Pazifik
In den riesigen Weiten des pazifischen
Raumes waren die Luftkriegshandlungen
von Anfang an entscheidend für alle
Operationen zu See und zu Lande.
Sie haben auch letzten Endes den Krieg der
Alliierten gegen das japanische
Inselreich entschieden. Schon der erste Tag
des Krieges im Fernen Osten beginnt
mit einem Luftangriff größten Stils - mit
dem japanischen Überfall auf die
amerikaische Pazifikflotte in Pearl Harbor
am 7.
Dezember 1941.
Sechs japanische Flugzeugträger schleichen
sich unter dem Schutz zweier
Schlachtschiffe und eines Flottenverbandes
aus Kreuzern, Zerstörern und
U-Booten, unbemerkt bis in die Reichweite
ihrer Trägerflugzeuge an die
amerikanische Hawaii-Inselgruppe mit
Honolulu und seinem Hafen Pearl Harbor
heran, wo die US-Flotte ahnungslos vor
Anker liegt.
Von acht Schlachtschiffen werden drei
versenkt, vier weitere neben drei Kreuzern schwer beschädigt.
Damit ist die gesamte amerikanische
Pazifikflotte für längere Zeit lahmgelegt,
wodurch den Japanern überhaupt erst ihre
weitreichenden Eroberungen im
Pazifik-Raum in diesen Jahren des
Expansionskrieges ermöglicht wurden.
Eine Abwehr dieses Schlages war den
Amerikanern fast nicht möglich, weil
auch die Flugplätze attakiert wurden und
selbst gestartete Flugzeuge gegen diese
Übermacht wenig ausrichten konnten. 188
US-Maschinen wurden am Boden
zerstört, teils im Luftkapf abgeschossen,
während Japan nur 29 seiner Flugzeuge
verlor.
Der Angriff, der in 2 Wellen
angreifenden 104 Horizontal- und 132 Sturz-
kampfbombern, sowie 83 Torpedobombern und
79 Jägern ist vernichtend.
Der ganze Kriegsverlauf im Pazifik war von
unzähligen Luftschlachten geprägt.
Zwei See-Luft-Schlachten sind es besonders,
die für die Wende des amphibischen Krieges im Pazifik bedeutend sind:
die eine vom 7.+ 8.05.1942 in der
Korallenseeund die andere am 3.
+4. Juni dieses Jahres bei den Midwayinseln.
Die strategisch wichtigste Schlacht war die
Eroberung Okinawas. Dort schossen
amerikanische Piloten mit ihren F4-U
Corsairs und den Grumman F4F Wildcats
in einem Einsatz mehr als 350 japanische
Flugzeuge ab.
Die letzte Hoffnung der japanischen
Luftwaffe waren die Kamikaze-Flieger, die
sich in tödlichen Einsätzen für ihr
Kaiserreich opferten. Es gab mehrere Typen
der Kamikazeflugzeuge.
Zum einen die Ohka
(Kirschblüte), die im Bug 1814 kg
TNT mit sich trug und mit einem
Raketenantrieb fast 1000 km/h erreichte.
Zum anderen gab es die Nakajima KI 115. Sie
war ein billiges Massenprodukt
und trug eine 500-kg-Bombe unter dem Rumpf,
die auf das Ziel abgeworfen wurde. Danach folgte ein Sturzflug gegen größere Schiffe.
Dies war auch der einzige zum Einsatz
gekommene Flugzeugtyp.
Die einzige Angriffswelle der Ohka wurde
von amerikanischen Jägern noch im
Anflug abgeschoßen.
Am Nachmittag des 6.
Aprils brausten japanische Flugzeuge von allen Seiten heran, insgesamt 182 Maschinen in 22
Angriffswellen. Rund zwei Dutzend Kamikaze-Flieger stürzten sich mit ihrer
tödlichen Last auf die US-Schiffe. Zwei
Zerstörer und ein Minensucher wurden
versenkt, neun Begleitschiffe schwer
beschädigt. Zwei Munitionsdampfer flogen
mit großem Lärm in die Luft, nachdem sich
zwei Kamikaze auf ihre Decks gestürzt haben.
Der Zweite Weltkrieg wurde mit dem ersten
und bis heute zum Glück einzigen
Abwurf einer Atombombe der Amerikaner auf
die Städte Hiroshima und
Nagasaki, der 350000 das Leben kostete.
Diese Uraniumbomben, die für Stuttgart und
Berlin bestimmt waren, wurden
von den gewaltigen Boeing B-29
Superfortress abgeworfen und 100 Meter vor dem Boden gezündet
5.: Verluste
Im 2.Weltkrieg waren ca. 110 Millionen
Menschen an den Waffen. Etwa 27 Millionen davon sind gefallen, dazu gab es 25 Millionen
Ziviltote. Die größten Verluste hatte die Sowjetunion mit 20
Millionen Menschen, darunter 7 Millionen Zivilisten.
Deutschland
hatte 5,25 Millionen Opfer zu beklagen, wovon eine halbe Million
Zivilisten waren. Dahinter folgt Polen mit 4,5 Millionen Toten wovon
fast 4,2 Millionen keine Soldaten waren. Jugoslawien hatte Verluste
von 1,7 Millionen Menschen, davon 1,28 Millionen Zivilbürger.
Frankreich beklagte 810000 Tote, die Hälfte war Zivilbevölkerung.
Großbritannien hatte 368000 Gefallene von denen 62000 Zivilisten
waren. Außerdem sind 330000 Italiener und 259000 Amerikaner
umgekommen.
Japan hatte Verluste von insgesamt 1,8 Millionen
Menschen, davon 600000 Zivilisten, die vorwiegend durch die beiden
Atombomben entstanden. Die chinesischen Gefallenen aus dem
China-Japan-Konflikt schätzt man auf 9 Millionen.
6.: Die Marine
Geschichtsreferat zum Seekrieg von 1942 bis 1945 unter besonderer
Berücksichtigung U-Boot Krieges von 1939 bis 1945 einschließlich
Vorgeschichte, Entwicklung, Gegenwartsbericht und Hintergrundwissen
Inhalt:
1.00 Geschichte der deutschen Marine
2.00 Die Seestreitkräfte
2.
01 Deutschlands
2.02 Großbritanniens
2.03 der USA
2.04 Japans
3.00 Der Krieg im Pazifik
3.01 Vorgeschichte und Kriegsbeginn
3.
02 Der Kriegsverlauf
4.00 Der U-Boot Krieg
4.01 Aussehen, Technik, Ausrüstung,
Gefahren, etc.
4.02 Situation der Flotte
4.03 Der Z - Plan
4.
04 Die Taktik zu Kriegsbeginn
4.05 Eröffnung der Feindseligkeiten
4.06 Angriff auf "Scapa Flow"
4.07 Die Schlacht von Norwegen
4.08 Der Seekrieg nach dem Frankreichfeldzug
und erste Geleitzugschlachten
4.09 Der britische Minenkrieg
4.
10 Die Rudeltaktik
4.11 Gemeinsamer Kampf mit italienischen
Booten
4.12 Luftwaffe und Flotte
4.13 Der schwarze Monat
4.14 Einsatz im Mittelmeer
4.15 Der Paukenschlag
4.
16 Nordmeereinsatz von 1941 bis 1942
4.17 Höhepunkt und Wende der Schlacht im
Atlantik
4.18 Fernoperationen von 1943 bis 1945
4.19 Neue Waffen
4.20 U-Bootjagd, ein neuer Begriff in der
Kriegführung
4.21 Nebenkriegsschauplätze von 1943 bis
1945
5.
00 Zusammenfassung und Auswertung
6.00 Nachschub für Großbritannien und Rußland
7.00 Die Landung in der Normandie
8.00 Hintergrundinformationen
8.01 Aufbau von Seestreitkräften und
Schiffstypen
8.02 Entwicklung der Kriegsschiffe
8.
03 Die Bundesmarine (zum Vergleich)
8.04 Die neue U-Boottechnik
1.00 Geschichte der deutschen Marine1850 Prinz Adalbert
von Preußen gründet die preußische Flotte 1867 Entstehung der Flotte
des norddeutschen Bundes 1871 Gründung der kaiserlichen Marine mit
Aufgaben im Küstenschutz und Auslandsdienst, von Wilhelm II.
besonders gefördert 1898 von Tirpitz fördert die Hochseeflotte,
diese wird vor dem ersten Weltkrieg zweit stärkste Seemacht 1919 Im
Versailler Vertrag wird eine Flottenbeschränkung verankert, die
Reichsmarine verfügt nur noch über veraltet Einheiten und darf nur
bedingt neue Kampfschiffe bauen 1935 Flottenabkommen zwischen
Deutschland und England, Deutschland darf 35% der britischen Tonnage
bauen 1935 Umbenennung am 21. Mai in "Kriegsmarine" 1939 Deutschland
verfügt nur über 10% der britischen Tonnage 1945 Die noch intakten
deutschen Kriegsschiffe werden als Beute verteilt oder verschrottet
2.00 Die Seestreitkräfte Deutschlands,
Großbritanniens, der USA und Japans
2.
01
Die deutschen Überwassereinheiten waren,
wie in der Übersicht dargestellt, den alliierten Seestreitkräften weit unterlegen. Nur
wenige größere Schiffe wie der Schlachtkreuzer "Hood" konnten versenkt werden.
Die großen deutschen Kriegsschiffe wurden dagegen alle recht schnell vernichtet. Das
Panzerschiff Graf Spee wurde nahe Montevideo im Dezember 1939 von den Briten aufgebracht
und mit einer Übermacht in Brand geschossen. Nach der Flucht in einen neutralen Hafen
mußte es erneut auslaufen und der Kommandant ordnete die Selbstzerstörung des stark
beschädigten Schiffes an, bevor es dem Feind in die Hände fallen konnte. Mit dem Ruf
"Versenkt die Bismarck" wurde eine Jagd begonnen, die ihren Abschluß im Mai
1941 fand - eine britischen Flotte stellt die Bismarck und versenkte diese nach einem
schweren Gefecht.
Die Tirpitz wurde schon 1942 des öfteren angegriffen, konnte jedoch
erst 1944 in einem Fjord von Jagdfliegern vernichtet werden. Die übrigen Einheiten
kreuzten in den Weltmeeren und erreichten keine nennenswerten Erfolge. Erhebliche Verluste
erlitt die Flotte beim Kampf um Narwik und dem Oslofjord. Außer durch den U-Bootkrieg
wurde die Kriegsmarine durch die Vorbereitung und Planung zum Unternehmen
"Seelöwe" berühmt. Wegen der geplanten Invasion wurde begonnen, aus vorhanden
und erbeuteten Schiffen aller Art, wie Flußkähnen, Schleppdampfern, Motorschiffen,
Frachtern usw. eine Landungsflotte durch Umbauten und Einbau von z.
B. Rampen zu schaffen.
Im Gegensatz zu den Alliierten verfügte Deutschland über keinerlei Landungsboote. Das
Unternehmen wurde auf Eis gelegt und die Arbeiten eingestellt, während die Umbauten
bereits in vollem Gange waren.
Eine wenig bekannte Tatsache ist, daß der
Flottenstützpunkt "Murmansk" deutschen Hilfskreuzern und U-Booten in den ersten
Kriegsjahren zur Verfügung stand.
BISMARCK: Schlachtschiff, 41700t, acht 28
cm Kanonen, 30 Knoten, Anfang des zweiten Weltkrieges ständige Bedrohung für britische
Navy, Jagd mit "Versenkt die Bismarck", im Mai 1941 von britischer Flotte
versenkt
TIRPITZ: zweites Schiff der Bismarck
Klasse, 25.
März 1941 fertiggestellt, acht 38 cm Kanonen, 42900t, Anfang 1942 auf Fahrt
nach Trondheim (Norwegen) entdeckt und öfters von Briten angegriffen, immer
instandgesetzt, 1944 versenkt
GNEISENAU und beides Schlachtkreuzer,
Schwesterschiffe, 32000t, 31,5 Knoten, neun 2,8 cm
SCHARNHORST: Kanonen, zwölf 15 cm Kanonen,
Flak, 1800 Mann Besatzung
2.02
Die britischen Überwassereinheiten waren
im Gegensatz zu den deutsche sehr erfolgreich, die großen Schlachtschiffe und Kreuzer,
wie Nelson, Rodney, Hood, Prince of Wales, King George V und die übrigen Einheiten waren
in allen Ozeanen tätig, das Hauptoperationsgebiet lag jedoch im Atlantik mit den
Hauptaufgaben Schutz des Mutterlandes, U-Bootjagd, Geleitschutz für Frachter aus den USA
und Kampf gegen deutsche Überwassereinheiten. Mit Hilfe der Marine wurde ein
Landungsunternehmen zur Unterbindung schwedischer Erztransporte nach Deutschland
durchgeführt, es wurden norwegische Flottenstützpunkte besetzt und an der Küste
Minensperren ausgelegt. Aber auch bei den Briten blieben Verluste nicht aus: die Hood
wurde in einem Gefecht mit der Bismarck am 24. Mai 1941 versenkt. Die Prince of Wales
wurde sogar schon zu Kriegsbeginn zusammen mit der Repulse in malaiischen Gewässern von
japanischen Jagdfliegern zerstört.
Die Briten waren mit ihren hoch technisierten
Marinefliegern und ausgezeichneten Zerstören die erfolgreichsten U-Bootjäger. Nicht
unerwähnt bleiben soll die Evakuierung von Dünkirchen vom 27. Mai bis 4. Juni 1940. 1200
Schiffe und Boote evakuierten mehr als 340000 britische und französische Soldaten von
Frankreich nach England über. Diese größte Evakuierung aller Zeiten wurde unter
ständigen deutschen Luft- und Artillerieangriffen durchgeführt.
Auch an der Landung in
der Normandie waren die Briten nicht unbedeutend beteiligt. Großbritannien gestattete den
USA die Mitbenutzung einiger Flottenstützpunkte und erhielt im Gegenzug 50 Zerstörer.
Die Navy griff sogar zwei vor Oran ankernde Kriegsschiffe des von Deutschland besetzten
Frankreichs an und vernichtete diese. Als Vergeltung flog die französische Luftwaffe
Angriffe auf englische Schiffe um Gibraltar.
PRINCE OF WALES und Schlachtschiffe, zur
damaligen Zeit einmalige Bewaffnung je zwei
KING GEORGE V Vierlingskanonentürme vorn
und hinten mit 36 cm plus Turm mit Zwillingsgeschütz, Prince of Wales schon am Anfang des
Krieges mit Repulse von japanischen Flugzeugen in malaiischen Gewässern versenkt, Stolz
der King George V Klasse, Untergang großer Schock für Briten, King George V Flaggschiff
der Home Fleet
Schlachtschiff NELSON: Schwesterschiff der
Rodney, 35000t, neun 40 cm Kanonen, 14 Jahre Flaggschiff der britischen Flotte, verstärkt
durch 40 mm Flak
Schlachtkreuzer HOOD: vor zweitem Weltkrieg
größtes Schiff mit 41200t, 38 cm Geschütze, am 24. Mai 1941 in Gefecht mit Bismarck
versenkt
2.
03
Die amerikanischen Überwassereinheiten
kämpften großteils im Pazifik, die Kampfaktionen im Atlantik waren vorwiegend Schutz von
Truppen- und Materialtransportern gegen U-Boote (erst nach dem Angriff auf Rußland wurde
die US Flotte zum Geleitschutz eingesetzt, meist von neu geschaffenen Flottenstützpunkten
in Grönland und Island). Im Zuge des "lend-lease act" versorgten
Schiffslieferungen fast ganz Großbritannien, später auch Rußland mit Kriegsmaterial,
diese wurden zu einem großen Teil von britischen Zerstörern geschützt. Erst als die USA
vermehrt aktiv in Europa auftraten, wurden zunehmend Frachter zum Transport, Landungsboote
für Aktionen an den Küsten der "Festung Europa" und Kampfschiffe zur
Unterstützung der Landungstruppen durch niederhalten der feindlichen Abwehr und
Küstenartillerie eingesetzt. Die Berühmtesten Landungsaktionen fanden in Nord- und
Südfrankreich, sowie Sizilien statt. Im Pazifik dagegen lieferten sich Amerikaner und
Japaner erbitterte Seegefechte, wobei nach Pearl Harbor die japanischen Seestreitkräfte
lange im Vorteil waren. Im Gegensatz zum Atlantik spielten hier seegestützte
Marineflieger die wichtigste Rolle - der Flugzeugträger wurde das wichtigste
Kriegsschiff.
Ab 1942 war die Pazifikflotte mit Marinefliegern und Marineinfanteristen an
der Rückeroberung der von Japanern besetzten Inseln beschäftigt. Am 2. September 1945
wurde auf dem vor Tokio ankernden US Schlachtschiff "Missouri" der
Waffenstillstand unterzeichnet - für die Alliierten unterschrieb General Mac Arthur.
US Schlachtschiff BB-63 MISSOURI: IOWA
Klasse, größte Schiffe der Navy, 45000t Wasserverdrängung, drittes Schiff der Klasse,
im Juni 1944 in Dienst, mit Flugzeugträgern im Pazifik, Kapitulationsverhandlungen auf
ihr beendeten Krieg,
Flugzeugträger ENTERPRISE: 18 große
Gefechte im Pazifik, Flugzeuge des Trägers versenkten AKAGI, KAGA, HIRYU, MIKUMA,
Beteiligung an Versenkung von 67 Schiffen
HORNET: Lt. Col. James H.
Doolittle flog
von ihr mit Bomber B-25 Mitchell den ersten Angriff auf Tokio, gleiche Klasse wie
Enterprise und Yorktown, große Rolle bei
Midway
2.04
Die japanischen Überwassereinheiten waren
die Widersacher der Amerikaner im Pazifik und verfügten nach dem Überfall auf Perl
Harbor für einige Zeit über die größere Schlagkraft. Zu den großen Schlachtschiffen
wurden etliche Kreuzer und Zerstörer eingesetzt, auch U-Boote konnten Erfolge erzielen.
Die Hauptwaffe bildeten aber die Marineflieger mit leistungsfähigen Trägerschiffen und
Flugzeugen. Erst ab 1942 wurden die besetzten Inseln langsam von den USA zurückerobert.
Die Japaner waren für ihre Tapferkeit und Opferbereitschaft (siehe Kamikaze), aber auch
für ihre Brutalität im Umgang im Gefangenen bekannt.
Erst die Atombombenabwürfe über
Hiroshima und Nagasaki konnten Japan zur Einstellung der Feindseligkeiten bewegen.
Schlachtschiffe YAMATO: Schwesterschiffe,
neun 46 cm Kanonen und weitere Bewaffnung, mit 65000t und MUSASHI größte Schiffe,
neueste Technik, Yamato auf Spezialeinsatz versenkt, Musashi 1942 fertiggestellt,
Flaggschiff der japanischen Navy ab Februar 1943, im Oktober 1944 durch alliierten
Torpedotreffer (Jagdflieger) bei Mindorn / Philippinen versenkt
Flugzeugträger TAIHO: letztes großes
japanische Trägerschiff, Flugdeck und Gefechtsdeck, 1944 versenkt
SHINANO: drittes Schiff der Yamato Klasse,
sechs Jahre im Umbau, kurz nach Stapellauf 1944 zerstört.
JUNYO: aus Passagierschiff hergestellt, bei
Midway eingesetzt
Flugzeugkreuzer MOGAMI: leichter Kreuzer
mit fünf 40 cm Kanonen, Umbau zum Flugzeugkreuzer, in Seeschlacht um Philippinen versenkt
schwerer Kreuzer SUZUYA: Umbau von 8500t
auf 10000t und von fünfzehn 15,5 cm auf zehn 20 cm Kanonen
leichter Kreuzer YUBARI: 1923
fertiggestellt, 3100t
KISO: letztes Modell der Kuma Klasse, 1932
in Dienst gestellt, bei Aleuten eingesetzt
TAMA: 1921 mit 5500t gebaut, Flaggschiff
der 3. Flottille, 1923 und 1926 zwei Umbauten, nach 20 Jahren Ende 1942 durch
Torpedotreffer versenkt
KUMANO: 8500t, fünfzehn 15 cm Kanonen
YAHAGI: drittes Schiff der Agano Klasse,
bei Okinawa eingesetzt und versenkt, Radar und stärkere Flak als Agano
AGANO: Flaggschiff der Torpedo Corps, gute
Beweglichkeit, moderne Torpedoabschußrohre, sehr gute Nachrichtenübermittlungsanlage
Zerstörer FUBUKI: 1950t, 37 Knoten, 12,5
cm Kanonen, neun 60 cm Torpedoabschußrohre
HATSUYUKI: drittes Schiff der Fubuki
Klasse, zusätzliche Flak
AYANAMI: Schiff der Fubuki Klasse, eins von
24
AKATSUKI: 24. Schiff der Fubuki Klasse,
1932 fertiggestellt, verbessert und 1935 überholt
HIBIKI: 1933, 22. Schiff der Fubuki Klasse
SHIKINAMI: 17 Monate Bauzeit, Überholung
und Umbau, 1944 zerstört
SHIRATSUYU: Nachfolgeklasse, 34 Knoten,
Verbesserungen
HARUSAME: fünftes Schiff der Shiratsuyu
Klasse, fünf 12,5 cm Kanonen, erste japanisch Doppeltorpedoabschußrohre, 34 Knoten
SHIMAKAZE: Gegenwaffe zu schnellen US
Zerstörern, fertiggestellt 1943, 41 Knoten,
Radar, Flak
U-Boot I-16 bei Angriff auf Pearl Harbor
beteiligt
U-Boot I-58 mit Aufklärungsflugzeug,
versenkte schweren US Kreuzer Indianapolis
3.
00 Der Krieg im Pazifik
Hier war eigentlich ein Bild von japanischen
Soldaten am Strand einer besetzten Insel!
3.01 Vorgeschichte und Kriegsbeginn
Die japanische Expansion, die bereits in
den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts und mit Beginn des 20. Jahrhunderts gezeigt hatte,
daß man mit dieser Nation rechnen muß, wurde in den frühen dreißiger Jahren
fortgesetzt. Das erste Angriffsziel war China. Während in Europa Krieg geführt wurde,
sah Japan neue Chancen, seine Vormachtstellung in Asien auszubauen und neue Länder unter
seine Herrschaft zu bringen.
Im September 1940 eroberten die Japaner einige
Luftstützpunkte in Französisch-Indochina. Noch im selben Monat unterzeichnete Japan mit
Deutschland und Italien ein Übereinkommen - es ließ den Achsenmächten freie Hand in
Europa, während die Japaner ihrerseits in Ostasien nach ihrem Gutdünken walten konnten.
Die USA waren sich der von Japan ausgehenden Bedrohung bewußt und verlegten eine Flotte
in den Pazifik, um die Japaner zu überwachen und den Frieden wenn möglich noch zu
retten. Außerdem wurden Wirtschaftssanktionen eingerichtet, die den Import von Erzen und
Öl nach Japan verhinderten - der Bedarf konnte jedoch leicht anderweitig gedeckt werden
und die Kriegsrüstung lief auf vollen Touren weiter.
Die Waffenproduktion der USA wurde
daraufhin gesteigert, Schiff um Schiff lief vom Stapel, der Bau von 50.000 Flugzeugen
wurde festgelegt.
Nachdem in Europa auch gegen Rußland vorgegangen wurde, begann Japan
neue Aggressionen. Nach Verhandlungen wurde am 6. Dezember 1941 ein Friedensappell an den
Kaiser Hirohito gerichtet. Japan versprach einen Antwort in den folgenden Tagen - die
Antwort kam prompt. Am 7. Dezember 1941 griffen die japanischen See- und
Seeluftstreitkräfte Pearl Harbor an.
Es wurden fünf Schlachtschiffe, drei Kreuzer und
177 Flugzeuge zerstört. Über 3000 US Soldaten wurden getötet, Tausende verwundet. Der
Krieg im Pazifik begann.
3.02 Der Kriegsverlauf
Japanische Armee, Luftwaffe und Flotte
errangen einen Sieg nach dem anderen. Sie eroberten Hongkong und Singapur, Malaya und
Burma, versenkten im Golf von Bengalen zwei britische Schlachtschiffe, die
Nachschubstraßen nach China wurden gesperrt.
Thailand und eine indische Nationalarmee
schlossen sich den Japanern an. Die US Truppen unter General Douglas MacArthur zogen sich
aus Manila zurück und gingen in Bataan in Stellung. Bis zum 9. April konnte die Stadt
gehalten werden, dann waren Lebensmittel, Arzneimittel, Munition etc. aufgebraucht - Fort
Corregidor auf einer Felseninsel in der Bucht von Manila hielt sogar bis zum 6. Mai durch.
Was folgte war der als "Todesmarsch von Bataan" bekannte Marsch von 40.000
Amerikanern. Auf der 100 km langen Strecke in japanische Gefangenenlager starben mehr als
die Hälfte der verwundeten Gefangenen oder sie wurden von Japanern brutal getötet.
In der Javasee errang die kaiserliche
Marine einen vollständigen Sieg über amerikanische und englische Seestreitkräfte. Die
Eroberung von Guam, Wake, den Aleuten, Niederländisch-Ostindiens und Teile von Guinea
machten sie zu Herren des Pazifiks. Im Mai wurde der nordaustralische Seehafen Darwin
bombardiert, doch die amerikanischen, australischen und britischen Truppen konnten die
Bedrohung abwenden - der Gegner wurde sogar von den "Flying Tigers", einer
freiwilligen Zivilfliegertruppe in den Lüften über Burma bekämpft.
Schließlich gelang es den Alliierten unter
MacArthur erfolgreich Widerstand zu leisten und in die Gegenoffensive überzugehen: die
japanischen Marineflieger wurden im Mai 1942 bei der Schlacht in der Korallensee
geschlagen, die Seeschlacht um die Midway Inseln vom 3. bis 6. Juni 1942 ging zu Gunsten
der Alliierten aus, die Amerikaner konnten am 7.8.1942 auf Guadalcanar (Salomoninseln)
landen -die Folge war eine Abnutzungsschlacht, die die Japaner erst am 8.3.
1943 verloren -
die japanische Flotte erlitt am 13. November bei den Salomonen eine schwere Niederlage.
Damit ging der japanische Plan den Nachschub zu unterbinden und sich dank der eroberten
und für eine längere Kriegführung notwendigen Rohstoffquellen in die Defensive
zurückzuziehen und sich dauerhaft festzusetzen. In der Schlacht um Midway verloren die
Japaner vier Flugzeugträger, die Amerikaner "nur" einen. Wesentlichen Anteil an
diesen Erfolgen hatte die Entschlüsselung des japanischen Funkverkehrs, die Wende im
Pazifik war eingetreten und die Alliierten ginge zum "Inselspringen" über, um
sich nach und nach dem das japanischen Mutterland zu nähern. Unter C.
Nimitz und
MacArthur rückten die Amerikaner auf die Marianen, Neuguinea, Philippinen, Birma, der
Insel Saipan am 15.6. - 9. 7. 1944 , usw. vor.
Am 19.10.1944 wurde die Rückeroberung der
Philippinen begonnen, bei der Seeschlacht vom 23. bis 26. 10. 1944 verloren die Japaner
vier Flugzeugträger und drei Schlachtschiffe.
Am 23.2.1945 wurde Manila, am 28. 2.1945
Corregidor zurückgewonnen. Von Saipan und Guam wurden schwere Luftangriffe auf Tokio und
weitere Großstädte sowie strategische Ziel gestartet.
Am 1.4.1945 Landung auf Okinawa
und am 21.6. Einnahme, auch dort wurden Luftstützpunkte errichtet. Die Briten unter Lord
Mountbatten eroberten im März 1945 Birma zurück, es folgte Rangun - der Weg nach
Thailand und Singapur war erneut offen.
Nach einer Weigerung Japans die Feindseligkeiten
einzustellen, wurden die beiden Atombomben über Hiroschima und Nagasaki abgeworfen. Nach
Verhandlungen gaben die Japaner endlich auf.
Nun war einer der verbittertsten Kriege zu
Ende, der sich durch Versenkung von 36 Großkampfschiffen und der Beschädigung 300
weitere durch Kamikazeflieger, Landungen von 60000 Marinesoldaten und dem Verlust von bis
zu 3000 US Soldaten in nur einer Schlachten " auszeichnete". Gleichzeitig wurden
die Schlachtschiffe als wichtigste Kapfeinheiten von Flugzeugträgern abgelöst, es wurden
schlachten geführt, ohne das nur ein Schiffskanone geschossen hatte. Schließlich der
Beginn des Atomzeitalters mit den ersten und bis jetzt letzten Einsätzen von Atomwaffen
in der Kriegsgeschichte.
4.
00 Der U-Boot Krieg
4.01 Aussehen, Ausrüstung, Gefahren,
Probleme,Verluste, etc.
Schon vor dem ersten Weltkrieg verfügten
verschiedene Länder über U-Boote, deutsche U-Boote wurden gegen die britische Flotte
eingesetzt, die Hauptstützpunkte waren Ostende und Zeebrügge, sie waren technisch aber
noch nicht sehr entwickelt. Nach dem Versailler Vertrag besaß Deutschland keine
Unterwassereinheiten mehr, es war jedoch im Z - Plan für den Konfliktfall der Bau von
drei kleinen, vier mittleren und zwei großen U-Booten vorgesehen. Am Typ VII C sollen
Aussehen und Ausrüstung erklärt werden. Der Stahlrumpf hatte eine langgezogene, runde
Form und verjüngte sich an beiden Seiten und nach unten, wobei sich der Bug nach oben
abflacht, das Heck entgegengesetzt.
Das Deck ist flach, auf ihm sind Antennen,
Verankerungen zum Festmachen an Schiffen oder Landungsbrücken, ein Notausstieg, die 8,8
cm U-Bootkanone sowie Mittschiffs nach hinten versetzt, Brücke und Turm angeordnet -
Rumpfdurchmesser und Höhe waren hier am größten. Auf der Brücke, die nur im
aufgetauchten Zustand betreten werden konnte, waren der obere Teil des Luftzielsehrohr,
Antennen, der Hauptaus/einstieg, der obere Teil des Angriffssehrohrs
Kommunikationseinrichtungen zum Inneren die 2 cm Flak, Rettungsringe und Leitern zum Deck.
Bei aufgetauchter Fahrt war dies der Platz der Brückenwache.
Eine "Etage" darunter im Turm
befand sich der Kommandant am Angriffssehrohr bzw. Luftzielsehrohr, die Seemännische NR.
1 am Torpedorechner, der Rudergänger und verschiedene Überwachungsinstrumente, Karten,
etc.
. Im Bug waren die vier Bugtorpedorohre mit Torpedo - Offizier und
Torpedomechanikern, im Bugraum Mannschaft und darunter Reservetorpedos untergebracht. Auf
längeren Einsätzen wurden zusätzliche Torpedos auch noch bei der Mannschaft gelagert.
Auf das WC folgen die Aufenthalts und Schlafräume der Oberfeldwebel und Offiziere, die
Oberfeldwebel - und Offiziersmesse, der Funkraum und der Horchraum mit Horcher und II. WO,
gegenüber der Kommandantenraum und neben diesem auf gleicher Länge der vorher genannten
vier Räume der Akkuraum. Der nächste Rumpfabschnitt beherbergte die Zentrale (unter Turm
und Brücke ) mit Leitendem Ingenieur (L.
I.), Tiefenrudergänger, Zentralenmaat,
Obersteuermann am Navigationstisch, Überwachungsinstrumenten, etc... Es folgten
Unteroffiziers - Raum, Kombüse und hinterer Akkuraum. Danach Dieselraum mit
Dieselobermaschinist, Dieselmaat und 2 Mann sowie E-Maschine mit E-Obermaschinist, E-Maat
und zwei Mann.
Schließlich die beiden Hecktorpedorohre mit zwei Torpedomechanikern.
Außen am Bug befanden sich noch das erste Höhenruderpaar, am Heck zweites
Höhenruderpaar, Seitenruder und die Schiffsschrauben. Tauchtanks, Akkus, sowie der
Dieselvorrat waren größtenteils im unteren Rumpfteil oder dem Bauch Mittschiffs
untergebracht und nahmen einen großen Teil des Raumvolumens ein.
Bewaffnung: Die Bewaffnung bestand aus vier
Bugtorpedo- und zwei Hecktorpedorohre mit 14 bis 24 Torpedos unterschiedlicher Typen, wie:
Drucklufttorpedos, E - Torpedos, Geräuschtorpedos T5 "Zaunkönig",
flächenabsuchende FAT Torpedos,...
sowie der 8,8 cm U-Bootkanone und der 2 cm Flak.
Bewaffnung, Manschafftsstärke und Ausrüstung variierte je nach Bootstyp. Der hier
beschriebene Typ hatte durchschnittlich 14 Torpedos, machte bei Überwasserfahrt und
Tauchtiefe bis 16m ca. 15 bis 17 Knoten, in getauchter Fahrt mit E - Antrieb 7 Knoten und
konnte ca. 200m tief tauchen, in Ausnahmefällen bis 270m (diese Zahlen sind Schätzwerte
und für die Richtigkeit wird nicht garantiert!) - im Gegensatz dazu verfügten die ersten
Boote über keinerlei Schnorchel und konnten daher die Diesel nur an der Wasseroberfläche
einsetzen. Dies war gefährlich und die Fahrzeiten waren sehr begrenzt.
Erst nach dem
Einbau von Schnorcheln im Sommer 1944 konnten die Boote unbegrenzt tauchen, die Diesel
konnten bei U-Fahrt benutzt und die Akkus aufgeladen werden. Auch ein Bootstyp mit
größerer Unterwasser - als Oberwassergeschwindigkeit wurde entwickelt.
Zu den Gefahren ist zu sagen, daß die
U-Boote mit das gefährlichste Kampfmittel des zweiten Weltkrieges waren. Im getauchten
Zustand waren die schnellen Zerstörer mit ihren nach vorn katapultierten kleinen und den
nach hinten weggeschleuderten riesigen, faßähnlichen Wasserbomben die
Hauptgefahrenquelle. Dabei wurde nicht mal ein direkter Treffer benötig um ein Boot zu
versenken, schon die Druckwelle einer in der Nähe detonierten Bombe konnte das Boot
zerstören, den Bootskörper soweit beschädigen, daß Wasser eindringen kann. Wenn das
Leck nicht geschlossen werden konnte, bestand die Möglichkeit, den betreffende Teile
durch Schotte zu verschließen.
War dies auch nicht möglich, blieb nur das Auftauchen und
damit die Gefahr, je nach Laune der feindlichen Besatzungen gefangengenommen oder beim
Auftauche durch gezielte Schüsse mit Kanonen versenkt zu werden. War das Auftauchen nicht
möglich, so ertrank die gesamte Besatzung im langsam ansteigenden Wasser, da nur bei
geringer Tauchtiefe der Notausstieg wegen des enormen Wasserdrucks möglich war.
Die Versenkungen von U-Booten nahmen stetig
zu, als mit Sonar und Radar ausgerüstete Geleitschiffe die Ortung auch unter Wasser
ermöglichten.
Die zweite Gefahrenquelle war die
Überwasserfahrt. Um längere Strecken zu überbrücken, waren die meisten Boote auf die
Überwasserfahrt angewiesen, da der E-Antrieb nur eine Geschwindigkeit von ca. 7 Knoten
schaffte, der nur an der Oberfläche wirksame Dieselantrieb aber 17 Knoten.
Die Ü-Fahrt
wurde wenn möglich bei Nacht und schlechtem Wetter durchgeführt, da die
Patroulienflugzeuge die Boote nicht orten konnten, dies änderte sich jedoch grun
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