Die wehrmacht in besetzten gebieten
In den Abendstunden des 31 August
1939 täuschten als Polen verkleideten Kommandos des SS-Sicherheitsdienstes polnische
Grenzüberfälle vor. Am Tatort lassen sie zu diesem Zweck ermordete und in polnische
Uniform gesteckte KZ-Häftlinge zurück. Die selbst verübten Überfälle dienen als
Vorwand, im Morgengrauen
des 1. September in Polen einzufallen.
Zehntausende deutschfeindliche
Elemente" - vor allem die polnische Intelligenz und die Priesterschaft - werden in
den folgenden Monaten ermordet. Die Verfolgung der Juden beginnt.
Doch die
Schreckensherrschaft in Polen ist nur der Auftakt zu dem noch schrecklicheren
Rußlandfeldzug.
Hitlers Kreuzzug ist von vornherein als
vernichtungskreuzug geplant. Generaloberst Erich Hoepner, Befehlshaber der Panzergruppe 4
in einem Befehl vom 2. Mai 1941, sieben Wochen vor Beginn des Rußlandsfeldzugs: Es
ist der alte Kampf der Germanen gegen moskowitisch - asiatische Überschwemmung, die
Abwehr des Jüdischen Bolschewismus. [..
.] Jede Kampfhandlung muß in Anlage und
Durchführung von dem eisernen Willen zur erbarmungslosen, völligen Vernichtung des
Feindes geleitet sein.
Die deutsche Besatzungsmacht erwartet von
der Zivilbevölkerung, daß sie sich willig ausplündern, ausbeuten und zur Zwangsarbeit
verschleppen läßt. Wo sich Widerstand regt oder nur der Verdacht von Widersetzlichkeit
besteht, wird sogar nicht von Ermordung Frauen und Kinder zurückgeschreckt. So heißt es
in einem Befehl des Chefs der Oberkommandos der Wehrmacht, Keitel: Die Truppe ist
[..
.] berechtigt und verpflichtet, in diesem Kampf ohne Einschränkungen auch gegen Frauen
und Kinder jedes Mittel anzuwenden, wenn es nur zum Erfolg führt."
Wo deutsche Truppen marschieren, werden
psychiatrische Krankenhäuser und Behindertenheime - zum Teil nachweislich auf Wunsch der
Wehrmacht - leergemordet. Eine irrsinnige Scheinbegründung der Ermordung geisteskranker
Frauen steht zum Beispiel im Kriegstagebuch des 29. Armeekorps: Ärzte hätten die
Irren auf das Durchschneiden von Kabeln und Fernsprechleitungen dressiert."
Beim Kreuzzug gegen den Bolschewismus
geraten mehr als 5,5 Millionen Rotarmisten in deutsche Kriegsgefangenschaft.
Weit über
die Hälfte verhungern, erfrieren, werden erschossen oder Himmlers Einsatzkomandos zur
Ermordung übergeben. Zum Vergleich: Über 3 Millionen deutsche Soldaten kommen in
russische Gefangenschaft. Von ihnen sterben über ein Drittel.
Von Anfang an stehen die Juden auf der
Vernichtungsliste. In den Richtlinien für das Verhalten der Truppe Rußland"
vom Oberkommando der Wehrmacht vor Kriegsbeginn formuliert, heißt es bereits: Dieser
Kampf verlangt rücksichtslose und energisches Durchgreifen gegen bolschewistische Hetzer,
Freischärler, Saboteure, Juden ..
."
Dieser Ermordung vor allem der Kommunisten
(politische Kommissare) und Kriegsgefangene ist arbeitsteilig geregelt: Die Wehrmacht
überstellt die Opfer, Himmlers Einsatzkommandos (Gestapo- und Kriminalbeamte,
Schutzpolizisten und angehörige der SD) ermorden sie. Das Lob der Mörder: Zusammenarbeit
mit Armeeoberkommando hervorragend."
Manchmal wird jedoch nicht arbeitsteilig,
sondern gemeinsam gemordet. So werden am 3. Juli 1941 in der ukrainischen Stadt 1160 Juden
von den Sonderkomandos 4a und einem Zug Infanterie sowie von Freiwilligen aus
Wehrmachtseinheiten erschossen.
Zahlreiche Wehrmachtsangehörige beteiligten sich auch
eigenmächtig am Judenmord.
Im Einzelfall beschweren sich Himmlers
Erschießungskommandos sogar, daß ihnen ins Mordhandwerk gepfuscht wird. In der
Ereignismeldung UdSSR 119 des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD vom 20. September
1941 heißt es zum Beispiel: Entgegen der Planung kam es in Uman bereits am
31.9.1941 zu Ausschreitungen gegen die Juden durch Angehörige der Miliz unter Beteiligung
zahlreicher deutscher Wehrmachtsangehöriger.
"
Es ist eine Legende, die Wehrmacht habe
nichts gewußt nichts gesehen, sei nicht beteiligt gewesen. Generaloberst Hermann Hoth in
einem Befehl vom 17. November 1941:
Jede Spur aktiven oder passiven
Widerstandes oder irgendwelcher Machenschaften bolschewistischen - jüdischer Hetzer ist
erbarmungslos auszurotten. Die Notwendigkeit harter Maßnahmen gegen Volks- und artfremde
Elemente muß gerade von den Soldaten verstanden werden. Diese Kreise sind die geistigen
Stützen des Bolschewismus, die Zuträger seiner Mordorganisationen, die Helfer der
Partisanen. Es ist die gleiche jüdische Menschenklasse, die auch unserem Vaterlandes
durch ihr Volk und kulturfeindliches Wirken so viel geschadet hat .
.. Ihre Ausrottung ist
ein Gebot der Selbsterhaltung."
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