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  Wiedervereinigung der brd und ddr

Nach dem 2. Weltkrieg entstanden 1949 auf dem ehemaligen Gebiet des Deutschen Reiches aus den Beatzungszonen zwei deutsche Staaten, die BRD und die DDR. Anfangs bestanden seitens beider Staaten noch Bemühungen zu einer späteren Wiedervereinigung. Im Verlauf der weiteren Entwicklung grenzte sich die DDR jedoch immer mehr von der BRD ab und vertrat den Standpunkt von der Existenz zweier deutscher Staaten mit unterschiedlicher Gesellschaftsordnung (eigene Verfassung , eigene Währung). Die DDR wurde in politischer, wirtschaftlicher und militärischer Hinsicht immer mehr von der UdSSR abhängig, und bei ihren Entscheidungen nicht frei von der Zustimmung der UdSSR. Mitte der 80er Jahre kam es zu Veränderungen in der Sowjetunion.

Der sowjetische Staats- und Parteichef Michael Gorbatschow begann mit umfassenden Reformen und schlug damit eine neue politische Richtung ein, so wollte er den Zerfall der UdSSR retten. Michael Gorbatschow strebte eine stärkere Zusammenarbeit mit den westlichen Ländern an und verzichtete damit auf die Vorherrschaft der Sowjetunion über den Ostblock. Zur gleichen Zeit (zwischen 1982-1989) wurde die wirtschaftliche Situation in der DDR immer kritischer. Das Staatssystem der DDR wurde den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Ansprüchen ihrer Bürger nicht mehr gerecht. So konnte man zum Beispiel nicht alles erwerben, weil es bestimmte Artikel kaum gab, oder man musste sie bestellen (z.B.

Trabant 10 Jahre Wartezeit). Einigen Bürgern der DDR (durch Verwandtschaft) war es möglich mit Westgeld im Intershop ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Im Delikat (Lebensmittel) oder im Exquisit (Textilwaren) konnte man für sehr hohe DDR-Markpreise auch seine Bedürfnisse befriedigen, aber das war nicht für jeden DDR-Bürger aus finanziellen Gründen möglich. Es kam in dieser Zeit zu einer deutlichen Zunahme von Bürgerrechtsgruppen, die mehr politische Freiheit forderten. Ausreiseanträgen und die Flucht in die BRD und nach Westberlin nahmen zu, so gaben die Bürger ihren Protest und Unwillen zur geführten Regierung bekannt. Die DDR-Regierung sah sich gezwungen Reiseerleichterungen zu schaffen, um einer Zuspitzung der Situation entgegen zuwirken.

Trotzdem versuchte eine hohe Anzahl von Menschen über die bundesdeutschen Botschaften in Ungarn, der Tschechoslowakei oder Polen eine Einreise in die Bundesrepublik zu erzwingen. Viele flohen illegal über die Grenzen von Ungarn nach Österreich, bevor am 11. September 1989 Ungarn die Grenzen offiziell öffnete. Es kam zu Demonstrationen, vor allen die so genannten Montagsdemonstrationen in Leipzig, wo die Menschen ihre Rechte forderten. Trotz der Unzufriedenheit der DDR-Bürger plante die DDR-Regierung ihren 40. Jahrestag der Gründung der DDR.

Die offiziellen Feierlichkeiten in der Hauptstadt Berlin fanden statt und es kam in vielen Städten zu Demonstrationen gegen die SED-Regierung. Damit wurde gezeigt, dass die SED nicht mehr Herr der Lage war. An diesem Jahrestag hielt der sowjetische Staats- und Parteichef Michael Gorbatschow eine Rede. Er meinte, dass auch in der DDR Reformen notwendig wären, aber die DDR nicht mehr auf die Hilfe der Sowjetunion bauen könnte. Er sprach das alte bekannte Sprichwort „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ (genauer gesagt: „Wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt, für den werden sie gefährlich“). Die DDR-Regierung kämpfte um den Erhalt ihrer Macht und lehnte Reformen wie in der Sowjetunion ab.

Es kam zu Streitigkeiten in der Parteiführung der SED und die Folge war, dass Erich Honecker im Oktober durch Egon Krenz abgelöst wurde. Trotz der Neuwahl des Partei- und Staatschef demonstrierten die Menschen und forderten politische Reformen. Das Politbüro trat kurz nach der Neuwahl von Egon Krenz geschlossen zurück. Die DDR-Regierung gerät weiter unter Druck, weil die anhaltenden Massenausreisen und deren Folgen kein Ende nahmen. Aus diesem Grund wurde am 9. November überraschend bekannt gegeben, dass die Grenzen zur BRD geöffnet sind, sowie die Mauer nach Westberlin.

Am 28. November 1989 stellte der Bundeskanzler Helmut Kohl im Bundestag sein 10-Punkte Programm vor, welches eine konkrete Zwischenstufe auf dem Weg zur Einheit vorsieht. Der Machtzerfall der SED wurde durch die Maueröffnung beschleunigt. Am 13. November wurde eine neue Regierung gebildet unter der Leitung vom Ministerpräsident Hans Modrow. Er kündigte tief greifende Reformen und eine Vertragsgemeinschaft mit der Bundesrepublik an.

Die Volkskammer beschloss am 1. Dezember den Führungsanspruch der SED aus der Verfassung zu streichen und Egon Krenz trat unter dem Druck der eigenen Partei am 3. Dezember zurück. Von Demonstranten wurde im Dezember 1989 immer mehr die Deutsche Einheit gefordert. Eine rasche Wiedervereinigung wurde von der Mehrheit der Bevölkerung gefordert, obwohl es auch kritische Stimmen von Seiten der Bürgerbewegung gab. Sie warnten vor der Wiedervereinigung und empfahlen die Eigenständigkeit der DDR.


Am 18. März 1990 kam es zur Ersten Freien Volkskammerwahl, wo als eindeutiger Sieger die „Allianz für Deutschland“ hervorging. Sie setzte sich für einen baldigen Beitritt zu Bundesrepublik ein. Lothar de Maiziere wurde als Ministerpräsident der neuen DDR-Regierung gewählt und begann sofort die Voraussetzung für die Wiedervereinigung zu schaffen. Ein Vertrag über die Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion wurde am 18 Mai unterzeichnet. Die DDR übernahm am 1.

Juli 1990 das Wirtschaftssystem der Bundesrepublik und die D-Markt wurde einheitliches Zahlungsmittel für alle DDR-Bürger. Man begann mit den Beratungen über einen Einigungsvertrag und beschloss den Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes am 3.Oktober 1990. Wesentliche Voraussetzung für eine Wiedervereinigung war die Zustimmung der 4 Siegermächte des 2.Weltkrieges und der Nachbarstaaten. Auch die Sowjetunion erkannte, dass die Wiedervereinigung nicht aufzuhalten ist und es kam zu sogenannten Zwei-Plus-Vier Gesprächen.

Am 12. September wurden die völkerrechtlichen Aspekte der Wiedervereinigung in einem “Vertag über die abschließenden Regelungen in Bezug auf Deutschland“ geregelt. Am 3 Oktober 1990 feierten die Menschen vor dem Reichstagsgebäude in Berlin den Beitritt der DDR zum Bundesgebiet. Die DDR gab es nicht mehr und es gab ab sofort 5 neue Bundesländer, Brandenburg, Mecklenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Am 17.Januar 1991 wurde Helmut Kohl als erster gesamtdeutscher Kanzler gewählt.

Nach der Wiedervereinigung lebte der Ost-West-Konflikt wieder neu auf. Es herrschte im Beitrittsgebiet (DDR) wirtschaftlicher Notstand nach der D-Mark Einführung. Die DDR Betriebe waren nicht mehr Wettbewerbsfähig auf Grund ihrer desolaten, völlig veralterten Technik und einer hohen personellen Überbesetzung. Es begann für die DDR-Bürger eine für sie nicht bekannte Entlassungswelle, da die Löhne jetzt in DM gezahlt werden mussten. Viele ehemalige DDR- Bürger verließen ihre alte Heimat und wanderten in den „Goldenen Westen“ aus, obwohl sie auch dort nicht immer willkommen waren. Viele Bauarbeiter, Lageristen, LKW- Fahrer, Verkäufer, Beschäftigte im Gastronomie und Gesundheitswesen, Frisöre und Handwerker verloren im Westen ihren Job.

Einheitskosten, allgemeine Konjunkturschwächen und eine falsche Vorstellung von den Erwartungen an die Deutsche Einheit waren der Grund dafür. Viele ältere Arbeitnehmer wurden durch billige Arbeitskräfte aus Südeuropa aber auch aus Ostdeutschland ersetzt. Grenznahe Städte wie Lübeck, Braunschweig, Göttingen oder Coburg waren für Berufspendler aus der ehemaligen DDR attraktiv. Der millionenfache Arbeitsplatzabbau und Sozialabbau im Osten erregte bei vielen Unmut. Die Produkte waren nicht mehr konkurrenzfähig. Grund dafür war die marode Volkswirtschaft der ehemaligen DDR.

Durch den freien Markt kommt es zu einem verstärkten Arbeitsplatzabbau, der in der Folge den Sozialabbau nach sich zieht. Die Mauer war aus den Köpfen nicht so leicht zu verschwinden und nach einer anfänglichen Einheitseuphorie kam es zu einer gewissen Ernüchterung. In der Zukunft wird von allen Bürgern viel Einfühlungsvermögen und Verständnis für die Probleme des Anderen erforderlich sein, damit in den Köpfen keine neue Mauer entsteht.

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