Kopernikus
Referat Kopernikus
1.Lebensdaten
1473: Geboren in Thorn
1483: Tod des Vaters
1491: Studienbeginn an Krakauer Universität
1494: Verlassen der Universität ohne Abschluss
1501: Domkapitel bewilligt 2 jähriges Medizinstudium
1507: Entstehung des "Commentariolus" ß---- name des werkes in dem Kopernikus seine Beobachtungen aufschreibt
1517: Kopernikus schreibt Buch über Münzprobleme
1528: Teilnahme an der Beratung für die Münzreform
1529: Kopernikus zeichnet Karte von Preußen
1529/30 : Berater bei Münzreform
1532: Niederschrift von " De Revolutionibus" abgeschlossen
1542: Veröffentlichung von Ausschnitten aus " De Revolutionibus"
1543: Tod Kopernikus Beisetzung im Frauenburger Dom
am selben Tag trifft das erste Exemplar der "Revolutiones" in Frauenburg ein
2.Das System des Ptolemäus
Früher glaubten die Menschen, daß die Erde der Mittelpunkt des Weltalls sei. "Das Weltall dreht sich von Ost nach West um die Erde" - das war der Kernsatz der Theorie des griechischen Astronomen Ptolemäus. 2000 Jahre lang stellte man sich das Universum so ähnlich vor. Erst Nikolaus Kopernikus gelang es, dieses Weltbild zu erschüttern.
3.Das System des Kopernikus
Auch Nikolaus Kopernikus war anfangs Anhänger dieses Systems - wie jeder in seiner Zeit. Das dabei aber ungelöste Problem der Unregelmäßigkeiten in der Bewegung der Planeten beunruhigte ihn. Er versuchte, eine vernünftige Erklärung für die Unregelmäßigkeiten zu finden, für die "Unsicherheit der mathematischen Überlieferungen über die zu berechnenden Kreisbewegungen" als auch die "Unregelmäßigkeit des doch vom besten und gesetzmäßigsten Meister gebauten Weltalls".
Zweifel am Ptolemäischen Weltbild waren um die Jahrhundertwende laut geworden, als Kopernikus studierte. Doch kein Gelehrter wagte, an der Autorität und Unfehlbarkeit des Ptolemäus zu rütteln.
Denn die Theorie des Ptolemäus war von der Kirche für allein richtig erklärt worden - auch weil sie gut zu der biblischen Schöpfungsgeschichte paßte. Doch Kopernikus war bereit, die Wahrheit über jede verbriefte Autorität zu stellen. Er wurde im Laufe der Zeit immer sicherer, daß die Erde sich drehte und nicht Mittelpunkt der Weltalls sei. Doch es lag ihm fern, diese These zu verkünden. Er wollte absolut sicher sein, wollte seine Beobachtungen und Berechnungen weiterführen, bis er einen Beweis in den Händen hatte.
Die Grundlage für alle seine Erkenntnisse bildeten die Himmelsbeobachtungen, die Kopernikus nur mit den allereinfachsten Mitteln vornehmen konnte.
Zur Beobachtung der Bewegungen der Himmelskörper ließ er Schlitze in das Dach seines Studierzimmers im Turm des Domes schneiden. So konnte er nachts beobachten, wie die Sterne über die Schlitze hinwegzogen. Er verfolgte ihre Bahn am Himmel und stellte die Geschwindigkeit ihrer scheinbaren Bewegung fest. Hierzu benutzte er die Mathematik. Zur Messung der Polhöhe eines Sternes benutzte er einen drei Meter hohen "Holzzirkel". Zwei Latten waren am oberen Ende durch ein Scharnier verbunden, die kürzere Querlatte hatte eine Skala eigenhändiger Einkerbungen; hier ließ sich der Winkel in Grad und Minuten ablesen.
1414 Striche hatte Kopernikus mit seinem Federkiel auf diese Querlatte gezeichnet. Das große lateinische A wurde auf einen der Seitenbalken gelegt, wenn Kopernikus mit seinem "instrumentum parallacticum" Messungen vornahm. Das Ergebnis seiner Beobachtungen am Sternenhimmel legte Kopernikus in einer Schrift nieder, den "Commentariolus", die er (im Jahre 1514) nur seinen Freunden zugänglich machte. Hierin begann er, den ersten Entwurf seines Weltsystems niederzuschreiben. Jahrelang wehrte er sich gegen eine Veröffentlichung seiner Entdeckungen. Er wußte, daß man seine Theorie verachten und ihn selbst für verrückt halten würde.
Auch wollte er sich nicht mit der Kirche überwerfen, die noch der alten ptolemäischen Theorie anhing.
Doch kaum hatte Kopernikus den "Commentariolus" zu Papier gebracht, stellte sich heraus, daß die Vereinfachungen, die er gefunden hatte, nur ein erster Schritt auf dem Weg zum Ziel waren. Das konzentrisch-doppelepizyklische System erwies sich rasch als unhaltbar. Kopernikus hatte die Erde aus dem Mittelpunkt des Weltalls gerückt und die Sonne an ihre Stelle gesetzt. Damit war nicht alles erreicht. Schon bald erkannte er, daß sich durch eine geometrische Verschiebung der Sonne weitere Vereinfachungen hinsichtlich der Kreisbahnen erreichen ließen.
Er mußte nach einem neuen Mittelpunkt des Alls, außerhalb der Sonne suchen. Gewiß, die Planeten bewegten sich um die Sonne, eingeschlossen von der bewegungslosen Sphäre der Fixsterne. Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn (Uranus, Neptun und Pluto wurden erst viel später entdeckt) vollzogen ihre Kreisbewegungen, aber sie vollzogen sie in verschiedenen Zeiträumen, je nachdem, wie weit sie von der Sonne entfernt waren. Die Sonne konnte nicht länger geometrischer Mittelpunkt dieser Umdrehungen bleiben. Der Mittelpunkt mußte woanders liegen.
Fast vierzig Jahre brauchte Kopernikus, um seine Studien zu vollenden.
Als er sie abschloß, hatte er bewiesen, daß das Weltbild des Ptolemäus falsch war. Die Sonne und die anderen Sterne umkreisen die Erde nur scheinbar. In Wirklichkeit, so bewies Kopernikus, ist die Sonne die Mitte unserer Welt, und die Erde umkreist sie ebenso, wie er es bei anderen großen Himmelskörpern beobachtet hatte. Er nannte sie Planeten, nach einem griechischen Wort, das "Wanderer" bedeutet.
Die Erde war eine Kugel, die sich im Lauf eines Jahres um die Sonne und täglich um die eigene Achse drehte, die ihre Lage aber in gewissen Zeiträumen änderte. Einer der entscheidendsten Sätze der Theorie des Kopernikus lautet: Während die Erde einmal im Jahr die Sonne umrundet, dreht sie sich zugleich 365mal um ihre eigene Achse.
Wo sie der Sonne zugekehrt ist, haben wir Tag, auf dem der Sonne abgewandten Teil ist Nacht. Eine Umdrehung dauert 24 Stunden. Was den Mond betraf, hatte die Lehre des Ptolemäus weiter Geltung: Der Mond kreist wirklich um die Erde, während diese um die Sonne wandert, und als Trabant der Erde umkreist der Mond mit ihr die Sonne. Die Theorie des Kopernikus umfaßt weit mehr als diese beiden Grundtatsachen. Sie stellte schwerwiegende Irrtümer richtig, die man jahrhundertelang hingenommen hatte. Erst 1543, als er alt und schon dem Tode nahe war, glaubte er endlich, daß sein Werk reif zur Veröffentlichung sei.
Es umfaßte sechs Bände, die er: "De revolutionibus orbium coelestium libri", d.h. "Die Bücher von den Umläufen der Himmelsweiten" nannte. Da er schon über siebzig Jahre alt war, gelähmt und fast blind, ist es zweifelhaft, ob er das große gedruckte Werk überhaupt noch gesehen hat, für dessen Zustandekommen er ein Leben lang gearbeitet hatte. Kopernikus starb, ohne zu wissen, welch unschätzbaren Dienst er der Menschheit erwiesen hatte. Erst 150 Jahre später setzten sich seine Ideen endgültig durch.
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