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  Meinung zu ludwig feuerbachstheorien

"Das Wesen der Religion" - Ludwig Feuerbachs Theorien Homo Homini Deus Est, der Mensch ist dem Menschen Gott. Feuerbachs Theorien zu bewerten, zu kritisieren oder eine eigene Meinung dazu darzustellen, ist schwierig in Anbetracht der Tatsache, dass er vor fast 200 Jahren lebte und auch die damalige Kirche eine andere war als die heutige. Ausserdem kenne ich eben nicht all seine Schriften, setze also vielleicht manche Aussagen in vollkommen falschen Kontext oder interpretiere sie subjektiv oder falsch. Ausserdem sind es eben immer nur Theorien. Könnte ich sie beweisen oder widerlegen, wären sie keine Theorien mehr und ich könnte damit unter Umständen die Existenz Gottes beweisen oder widerlegen. Das Problem ist, dass das Phänomen Gott, wenn es eine Erfindung des menschlichen Geistes ist, eine gute Erfindung ist.

Es ist vom menschlichen Verstand für den menschlichen Verstand geschaffen und daher auch schwer von diesem begrenzten Denkvermögen zu beweisen oder zu widerlegen. Ich kann mir das überhaupt nicht anmaßen. Aber ich denke, Feuerbachs Theorie ist eine gute Theorie. Sie ist schlüssig und durchdacht, zumindest erscheint sie mir so. Sie stellt eine bestimmte Weltanschauung dar, genau wie bestimmte Religionen es tun. Er sagt er möchte aus "Kandidaten des Jenseits" "Studenten des Diesseits" machen.

Besonders diese Kernaussage von ihm sagt mir zu, denn die Vorstellung, das jetzige Leben sei wenig bedeutungsvoll und nur eine Art hinarbeiten auf ein späteres, ewiges Leben, mißfällt mir. Dieses spätere, ewige positive, wenn es denn existiert, kann genauso nur ein minimaler Moment sein, denn in der Ewigkeit existiert keine Zeit, die sie erst zur Ewigkeit machen würde. Mein Leben ist jetzt und hier, unabhängig, so hoffe ich, von einem höheren Wesen namens Gott und von einer Bewertung durch diesen. Feuerbach denkt, der Glaube an Gott resultiere erst aus dem Bewußtsein, sterblich zu sein. Auch das erscheint mir logisch, denn wenn der Mensch wüsste, dass es kein Ende für ihn gibt, müsste er nur erleben/erfahren, was es gibt, er wüsste, dass er erleben wird, was er will und bräuchte keinen Gedanken an das zu verschwenden, was kommen könnte irgendwann nach dem Tod. Allerdings kämen sicherlich trotzdem die Fragen nach dem Sinn und dem Ursprung auf.

Ob diese allerdings von unsterblichen Menschen durch einen Gott beantwortet würden, ist Spekulationssache. Dass die Menschen Gott nach ihrem Abbild geschaffen haben, würde ich auch unterschreiben. Denn sie haben sich ein Bild von Gott gegeben, sie reichen es weiter. Wenn man einen Menschen, der nie etwas von Gott gehört hat, nach Gottes Aussehen, Eigenschaften, Vorlieben und Abneigungen fragen würde, würde er fragen "Wer?". Dem Menschen ist keine Vorstellung von Gott von Geburt an eingegeben, die Menschheit schuf also im Laufe der Zeit ein Bild von Gott. Dass sie sich selbst als Nachfolgen dieser Götter ansehen, macht es logisch, Gott für ihnen annähernd ähnlich zu halten.

Gott ist das Ideal des Menschen, die absolute Vollkommenheit. Woraus diese Vorstellung nun resultiert, kann ich nicht beantworten, denn ich habe weder auch nur die geringen Kenntnisse eines Psychologen über die menschliche Psyche, noch die Möglichkeit zu einer ultimativen Einsicht, in dem ich den Menschen einfach in den Kopf sehe oder ähnliches... Feuerbach hat Psychologie studiert, allerdings die des 19. Jahrhunderts.

Zu seiner Theorie über die Entstehung der Gottesvorstellung der Christen kann ich also keine Beurteilung abgeben. Seine Ausführungen klingen logisch, aber vielleicht bin ich einfach geistig nicht in der Lage, den Denk- oder Sachfehler zu entdecken. Der Atheismus sei die einzig positive, der Theismus die negative Betrachtung und Handhabung des Lebens, ist eine von Feuerbach mutige Aussage, denn damit machte er sich immerhin eine Großmacht zum Feind (nach Veröffentlichung seines Werkes wurde er sogar polizeilich verfolgt, als habe er ein Verbrechen begangen, durch Meinungsäußerung gegen die Kirche...).

Heute erscheint sie mir gegenüber dem Theismus natürlich gleichermaßen totalitär, denn ob nun der Atheismus sich als einzig richtig darstellt oder irgendeine Form des Theismus... Dennoch würde ich Feuerbach in jedem Fall eher zustimmen, dass das "sich unabhängig machen" von der Vorstellung einer göttlichen Übermacht jederzeit positiver und lebensbejahender ist als der Glaube an eine Übermacht, die das alltägliche Leben in jedem Punkt bestimmt. Feuerbachs Ansichten unterstützen in gewisser Weise etwas wie "Genieße das Leben, carpe diem". Nur nicht nur "carpe diem" sondern "carpe vitam".

Ich persönlich glaube nicht an irgendeine Übermacht, auch nicht, dass mein jetziges Leben von der Hoffnung auf ein weiteres bestimmt sein sollte. Deswegen empfinde ich den Atheismus als positiver und bejahender als den Theismus. Aber eigentlich möchte ich diese Ansicht niemandem aufdrängen oder jemandem seinen Glauben schlecht reden. In gewisser Form ist auch Atheismus nur eine andere Form der Religion, die sich den Menschen und die Welt des Diesseits zum Gott setzt. Ich will nicht an Götter glauben, warum sollte ich jemanden zwingen wollen, meinen "Gottesglauben" zu bejahen? Meiner Meinung nach sollte nur jede Ansicht so tolerant sein, dass sie durch Widerlegen einzelner Punkte nicht zusammenbrechen muss und trotzdem Tatsachen akzeptiert, dabei aber Ansicht bleibt und nicht fest gemauertes Meinungsgebilde.

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