Schönheitskult der ägypter
Schönheitskult im alten Ägypten
Schönheit:
Die bekanntesten Funde aus der altägyptischen Zeit sind die Mumien. Die Ägypter hatten hochentwickelte Verfahren für die Mumifizierung der Toten. Das Ziel war den toten Körper möglichst ganz und in seiner Schönheit für das Leben nach dem Tod zu erhalten. Man fand in den Gräbern der Toten Spiegel, Schminkbehälter, Kämme, Waschzeug...
das heißt, ihnen war die Schönheit sehr wichtig. Ein Körper, der nicht schlank war, wurde eben mit Gewalt dazu gemacht: durch zwangsweise herbeigeführtes Erbrechen und der Einnahme reichlicher Abführmittel. Es galt keineswegs als unmännlich sich schön zu machen. Nofretete gilt als die neben Kleopatra die schönste und anmutigste Frau der ägyptischen Antike.
Kleidung:
Die Kleider der alten Ägypter bestanden hauptsächlich aus Leinen, an zweiter Stelle kam Wolle. Weiß war die gebräuchlichste Farbe.
Jedoch waren auch farbige Gewänder die mit Perlen und Schmuckstücken verziert wurden, sehr beliebt. Als Farbe benutzte man Ocker und pflanzliche Darbstoffe (Krapp, Saflor und Alkanna für rot, Färberwaid für Blau, die Rinde des Granatapfelstrauchs für gelb). Während sich bei den gut betuchten Leuten die Kleidung im Laufe der Zeit mehrmals veränderte, trugen einfache Bauern bei der Arbeit nur einfache Kleidung, die aus einem kurzen Lendenschurz mit einem Gürtel bestand. Der Wesir ließ sich mit langen kleidähnlichen Gewändern abbilden und der Priester trug ein Leopardenfell über seiner Kleidung. Dienerinnen, Tänzer und Sänger wurden meistens "nackt" dargestellt. An ihrem Hals trugen sowohl Männer als auch Frauen einen Halskragen, den sogenannten "usech", der aus Perlen oder Blumen bestand.
Gegen die brennende Sonne schützten sich die Ägypter durch leichte Kleidung und kunstvoll verzierte Kopftücher. Die Ägypter trugen selten Schuhe, hatten jedoch auch Sandalen und Pantoffeln (aus Palmblättern, Gräsern, Papyrus, Binsen und aus Leder), die sehr teuer waren. In Tutanchamuns Grab fand man an die 93 Paar Schuhe. Ob sie alle jemals gebraucht wurden?
Frauen-Kleider:
Frauen trugen ein langes Hemdkleid, das einem Schlauchkleid ähnelte und an den Schultern mit breiten Streifen zusammengehalten wurde. Auf ihrem Kopf trugen die Frauen kegelförmige Salbkegel aus Parfümstoffen. Göttinnen wurden bis zum Ende der pharaonischen Kultur immer mit Schlauchkleidern abgebildet.
Männer-Kleider:
Die Kleidung war auch bei den Männern sehr schlicht. Männer legten um die Hüften einen Schurz. Dieser bestand aus einem halbrund geschnittenen Tuch, das man sich um die Hüften schlug. Länge, Schnitt und Fältelung konnte man verändern. Später wurde auch der Oberkörper bedeckt. Ab da gab es Oberteile mit einem kurzen Ärmel (heute wie T-Shirt) und einem langen Faltenrock auf.
Waschen und Pflegen:
Die meisten Leute der ägyptischen Bevölkerung badeten im Nil oder in Kanälen. Die Höheren der Bevölkerung hatten ein eigenes Bad. Man waschte sich mit Natron oder einer Lotion aus pflanzlichen Fetten, die mit Kreide vermischt war. Andere Mittel verhinderten Körpergeruch (z.B.: Weihrauch, Myrrhe, Alaun) die in die Haut eingerieben wurden.
Gegen Mundegeruch gab es Kyphi-Pastillen, die man kaute (heute wie Kaugummi). Zum Schutz gegen die Austrocknung der Haut benutzten die Ägypter Salben aus verschiedenen Ölen und Wachsen (dazu auch Bienenhonig und Duftstoffe). Auch Gesichtsmasken und Packungen kannten sie. Die Durchführung der Körperpflege ist damals vor allem eine Aufgabe von Sklavinnen gewesen. Diese badeten, massierten, salbten und schminkten die reichen Ägypterinnen. Die Haare wurden "geölt" zum Schutz gegen die Trockenheit.
Kam eine Besucherin, wurde auch sie in eine Duftwolke gehüllt, indem man ihr einen parfümierten Ölkegel auf den Kopf setzte, der durch die Körperwärme schmolz und seinen feinen Duft über Haare und Kleidung ergoss.
Schönheitstipps aus dem Alten Ägypten:
Zur Verschönerung der Haut:
Man benötigt Alabastermehl, Natronmehl, Seesalz und Honig. Mische die Zutaten im Honig zusammen. So hast du etwas wie eine Salbe/Creme. Nun kannst du deinen Körper damit einreiben.
Um Falten zu entfernen:
Diesmal benötigt man Weihrauch Kuchen, Wachs, frisches Olivenöl und Zyperngras.
Zerdrücke es, zerreibe es und reibe dann dein Gesicht damit ein sechs Tage lang.
Schminke:
Das Bad einer Ägypterin war voll von Kosmetiktöpfchen- und Schälchen, Schminkpaletten, bronzene und silberne Spiegel, Pinzetten...Das tägliche Bad gehörte ebenso dazu wie intensives Schminken. Auch die Männer machten davon Gebrauch.
Für ihre Augen benutzen sie grünen Malachit und das rote Haematit, das in Wasser, Fett oder Öl aufgerührt wurde. Später setzte sich immer mehr der schwarze Kohl durch, der aus Bleiglanz (Malachit) hergestellt wurde. Mit schwarz, grün und rot zogen die Ägypter ihre Augen bis zu den Schläfen nach, damit sie größer erschienen. Mit der Augenschminke hofften sie aber auch die sehr weit verbreiteten Augenkrankheiten in den Griff zu bekommen und den bösen Blick abzuwehren. Deswegen taten das auch die Männer. Der rote Ocker wurde als Rouge und Lippenfarbe benutzt.
Henna färbte die Haare (heutzutage gibt es auch Henna Shampoo), Nägel, Handflächen und Fußsohlen. Wichtig waren auch Sauberkeit und Wohlgeruch, diese Entwicklung war jedoch nur bei den höheren Leuten zu finden. Dort wurde auch das Haar kurz getragen und der Bart rasiert. Körperpflege war für die Ägypter also sehr wichtig. Mit ägyptischer Kosmetik verbinden wir heute vor allem stark geschminkte Augen. Was für unser Verständnis merkwürdig erscheint, gehörte in Ägypten zum guten Ton: Manche Feldherren lackierten sich vor einer Schlacht sogar die Fingernägel - das galt als besonders männlich.
Frisuren:
Gut frisiertes Haar war ebenso wichtig wie Kleidung bei den Ägyptern. Perücken waren dabei besonders beliebt, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Da es in Ägypten meistens sehr heiß war, trugen die meisten Männer glattrasierte Haare oder einen Kurzhaarschnitt. Frauen trugen ihr Haar meist schulterlang. Hochwertige Perücken wurden aus Menschenhaar geknüpft, andere aus Pflanzenfasern.
Schmuck:
Zu dem guten Aussehen gehörten, nach Meinung der alten Ägypter, auch der Schmuck und der konnte gar nicht prachtvoll genug sein.
Natürlich sollten auch Darstellungen von Göttern und Symbolen den Besitzer des Schmuckes schützen. Gold war eines der beliebtesten Materialien, denn aus Gold "bestand" die Haut der Götter.
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